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Veröffentlicht am 02.11.2020

wunderbarer Lesestoff, man vergisst die Zeit beim Lesen

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Mich hat das Cover neugierig auf das Buch gemacht und ich muss sagen, es hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil! Die Autorin versetzt den Leser in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg nach Mecklenburg-Vorpommern. ...

Mich hat das Cover neugierig auf das Buch gemacht und ich muss sagen, es hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil! Die Autorin versetzt den Leser in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg nach Mecklenburg-Vorpommern. Genauer gesagt nach Doberan. Hier versucht die Familie Kuhlmann in Konkurrenz zum Grand Hotel ein florierendes Hotel für Gutbetuchte zu etablieren. Denkt man anfangs noch, dass die Geschichte so vor sich hinplätschert, so überschlagen sich bald die Ereignisse. Denn die Familie und ihr Zusammenleben ist alles andere als harmonisch. Da sind die Eltern, Ottilie und Heinrich, denen sehr an Tradition und Erhalt des guten Rufes liegen. Sie sind darin so verbohrt, dass sie dies auch schon mal über das Glück und Wohlergehen der eigenen Kinder stellen. Die sind auch bereits erwachsen, leben aber bis auf den Ältesten noch alle mit im Haushalt. Jeder der Kinder hat so seine eigenen Vorstellungen zur eigenen Zukunft und zu seinem Lebensglück, die nicht unbedingt mir denen der Eltern übereinstimmt. So hängt Pauls Herz mehr an der Musik als am Hotel, welches er später einmal übernehmen soll. Und das ist nicht seine einzige Leidenschaft….
Wichtigste Figur ist allerdings Tochter Elisabeth, die nur zu gern im Hotel aktiv mitwirken würde, die jedoch in den Augen der Mutter sich einen standesgemäßen Mann suchen und sich den dann hoffentlich kommenden Kindern widmen sollte. Aber dann ergibt sich für Elisabeth doch noch die Chance im Hotel Verantwortung zu übernehmen. Einer Aufgabe, der sie sich mit Haut und Haaren widmet. Oftmals wirkt sie dabei hart und unnahbar, dabei steckt in ihr ein sehr weicher Kern, den sie gut zu verstecken weiß. Mich hat dieser Familienroman wunderbar unterhalten, denn die Ereignisse um die Familie Kuhlmann und ihr renommiertes Hotel Palais Heiligendamm wirkt beim Lesen so lebendig. Oft überschlagen sich die Ereignisse und Elisabeth kann nur noch reagieren, statt zu agieren. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die Beschreibungen zu Pauls Fronterfahrungen. Er, der Künstler, der Gefühlsmensch, kommt dort massiv an seine Grenzen. Das ist so eindringlich wie glaubhaft geschildert, dass es mich stark bewegt hat. Alles in allem gibt’s von mir daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Geschichte
Veröffentlicht am 01.11.2020

Toms bisher persönlichster Fall – super!

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Brad Galloway, gefeierter Rockstar, eben noch vor ausverkaufter Waldbühne von seinen Fans gefeiert, wird wenige Stunden später auf bestialische Weise getötet im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Tom Babylon ...

Brad Galloway, gefeierter Rockstar, eben noch vor ausverkaufter Waldbühne von seinen Fans gefeiert, wird wenige Stunden später auf bestialische Weise getötet im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Tom Babylon und Sita Johanns beginnen zu ermitteln. Doch dieser Fall hat tiefe Wurzeln, die bis 30 Jahre zurückreichen und für Tom zu einem sehr persönlichen Fall werden. Ein Fall, der ihn an seine Grenzen bringt….
Für mich war dieses Buch wieder Spannung und Lesevergnügen pur. Wieder einmal hat es der Autor geschafft die Zerrissenheit von Tom, seine irrelevante Sehnsucht nach seiner Toten kleinen Schwester Viola in die Geschichte mit einzubinden. Es wird für Tom einer seiner schwersten Fälle, wird er doch im Laufe des Falls vom Ermittler zum Hauptverdächtigen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Da waren einfach zu viele offene Fragen, nicht nur den aktuellen Fall betreffend, sondern auch die Vergangenheit von Toms Familie. Der Autor wechselt im Buch immer zwischen den Ereignissen 1989, den letzten Tagen im Leben seiner Mutter, und dem jetzt hin und her, zieht Parallelen, führt die Ermittler und damit auch die Leser auf falsche Spuren und Zusammenhänge, so dass die Spannung mich regelrecht kribbelig gemacht hat. Dabei ist es in meinen Augen immer wieder bewundernswert wie bedingungslos Tom, Sita und sein im Milieu agierender Jugendfreund Bene sich bedingungslos vertrauen und unterstützen. Die drei mag ich einfach. Wer wirklich spannende Unterhaltung sucht, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Ich kann es zu 100% empfehlen und bewerte es mit 5 absolut verdienten Lese-Sternen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2020

zu Herzen gehender Roman

Marigolds Töchter
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Marigold kann man als Tausendsassa, der mitten im Leben steht, bezeichnen. Sie betreibt einen kleinen Laden mit integrierter Poststelle, sie arbeitet in diversen Vereinen im Ort aktiv mit und kümmert sich ...

Marigold kann man als Tausendsassa, der mitten im Leben steht, bezeichnen. Sie betreibt einen kleinen Laden mit integrierter Poststelle, sie arbeitet in diversen Vereinen im Ort aktiv mit und kümmert sich auch hingebungsvoll um ihre Familie. Die ist alles andere als pflegeleicht. Da gibt es die beiden erwachsenen Töchter Daisy und Suze, die beide jetzt wieder zu Hause wohnen. Während Daisy nach 6 Jahren in Italien versucht, jetzt wieder in ihrer Heimat Fuß zu fassen, lässt Suze sich von ihrer Mutter bedienen und finanziell aushalten. Als wäre das noch nicht genug, ist nun auch noch Marigolds Mutter Nan mit eingezogen. Eine Frau, die alles negativ sieht und keinesfalls als pflegeleicht bezeichnet werden kann. Marigolds Aufgaben werden also nicht weniger, sondern mehr und dabei passiert es ihr auch immer öfter, dass Marigold etwas vergisst. Anfangs versucht sie ihre Vergesslichkeit mit einem Lächeln und diversen Ausreden zu überspielen. Später versucht sie sich alles Wichtige zu notieren. Aber die Ausfälle häufen sich und damit verbunden befällt sie massive Angst….
Die Autorin beschreibt die Ängste Marigolds, wie auch die anfängliche Ignoranz gegenüber der Krankheit so eindrucksvoll wie nachvollziehbar, dass man beim Lesen sehr nachdenklich wird und mit ihr leidet. Ihre Scham, ihre Versuche ihr Defizit zu überspielen, ihre ständige sich steigernde Angst etwas Wichtiges zu vergessen, der Druck, der sich dabei in ihr aufgebaut hat, all das berührte mich beim Lesen ganz stark. Da ich dieses Schicksal bei meiner Mutter auch miterleben musste, hat es mich um so mehr aufgewühlt.
Aber auch wie die einzelnen Familienmitglieder mit ihrer Krankheit umgehen, ist sehr anschaulich beschrieben. Ehemann Dennis spürt zwar ihre Veränderung, lässt sich aber nichts anmerken, will den Tatsachen nicht ins Auge sehen. Schrecklich fand ich Suzes Reaktion. Als Nesthäschen wurde sie von Marigold immer verhätschelt, verwöhnt und hat nun, ichbezogen wie sie nun mal ist, anfangs nur Vorwürfe für Marigold übrig, was diese nur noch mehr unter Druck setzt.
Neben all dem Traurigen gibt es aber auch aufmunternde, von trockenem Humor gezeichnete Abschnitte. Wenn da beispielsweise die ständig griesgrämige Nan auf ihre Enkeltochter Suze trifft und sie einen Schlagabtausch starten. Das fand ich zur Auflockerung super.
Mich hat der Schreibstil der Autorin stark an Jojo Moyes erinnert. Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen und darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

gelungener Auftakt, bin begeistert

Das Unrecht der Väter
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Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind Freunde, dicke Freunde. Sie verbindet nicht nur der Erfolg mit ihren Firmen, nein sie haben auch ein gemeinsames, dunkles ...

Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind Freunde, dicke Freunde. Sie verbindet nicht nur der Erfolg mit ihren Firmen, nein sie haben auch ein gemeinsames, dunkles Geheimnis von dem Niemand erfahren darf. Doch dann taucht unerwartet die Tochter ihres ehemaligen Truppführers, der bei Riga um Leben kam, auf und stellt unangenehme Fragen…..
Ich finde, Ellin Carsta ist hier wieder ein tolles, weil kurzweilig und unterhaltsames Buch gelungen. Anfangs ist man als Leser zwar stark gefordert, da lernt man gleich die vielen Mitglieder der drei Familien kennen. Ich mir erst einmal eine Personenliste erstellt, mit der ging es dann wunderbar. Die Figuren haben auf mich sehr lebendig und lebensecht gewirkt.
Spannung hat sich bei mir Stück für Stück aufgebaut. Denn es ist ja nicht so, dass nur die alten Freunde (Paul-Friedrich, Wilhelm und Heinrich) ein Geheimnis hüten, nein auch die Kinder und Schwiegerkinder haben etwas zu verbergen. Ich bewundere es, wie die Autorin es schafft immer wieder neue Andeutungen zu den Geheimnissen einfließen zu lassen, ohne dass ich dadurch ansatzweise eine Ahnung was Verschwiegen wird, zu haben. Aber so baut man Spannung auf, hält sie und fesselt den Leser ans Buch. Ich habe nun, da ich das Buch ausgelesen habe, noch so viele unbeantwortete Fragen, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freue. Darum gibt’s von mir auch 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Die Macht der weißen alten Männer – super

Amissa. Die Verlorenen
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Rica und Jan Kantzius sind Privatermittler die im Auftrag von Amissa versuchen lang vermisste Personen wiederzufinden. Als sie auf der Heimfahrt auf Höhe einer Autobahnraststätte in eine Massenkarambolage ...

Rica und Jan Kantzius sind Privatermittler die im Auftrag von Amissa versuchen lang vermisste Personen wiederzufinden. Als sie auf der Heimfahrt auf Höhe einer Autobahnraststätte in eine Massenkarambolage geraten. ist es Jan der versucht das Leben eines jungen Mädchens zu retten. Sie war panikartig auf die Autobahn gelaufen und ist dort überfahren worden. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Gleichzeitig wird an der Raststätte die Leiche eines im Wohnmobil verbrannten Mannes gefunden. Jan und Rica nehmen eigene Ermittlungen auf, Ermittlungen, die sie in die Tiefen des Grauens führen…..
Das Buch ist Spannung pur von Anfang bis Ende. Immer wieder bekommt der Leser minimale Einblicke in die menschenverachtenden Machenschaften und Grausamkeiten. Es kam mir immer vor wie Blitzlichter des Grauens. Denn lange konnte man die Zusammenhänge zwischen diesen Schilderungen und den aktuellen Ermittlungen der beiden Ermittler nicht richtig in Zusammenhang bringen. Ich fand das sehr spannend. Das so unterschiedliche Ehepaar fand ich sehr interessant und sympathisch. Denn die beiden sind so unterschiedlich. Er, 15 Jahre älter als Rica, groß und durchtrainiert. Sie mit ihren nur 1,5 m, der schokobraunen Haut und so schmächtig gebaut. Trotzdem konnte man an den Dialogen der beiden erkennen, wie gut sie zusammenpassen, wie glücklich sie miteinander sind und welch gutes Ermittler-Team sie sind. Ich fand die beiden super. Dem Autor ist es auch sehr gut gelungen Jans inneren Konflikt, die Wut, den Drang nach sofortiger Rache in Abwägung mit dem Risiko dabei sich selbst zum ewig Böses zu entwickeln zu schildern. Bei dem was die beiden aufgedeckt haben, ist das menschlich total nachvollziehbar.
Mir hat dieses Buch kurzweilige, sehr spannende Lesestunden gebracht und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Bände. Von daher gibt’s von mir absolut verdiente 5 Lese-Sterne.

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