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Veröffentlicht am 18.10.2022

interessanter Krimi mit liebenswerten Hauptfiguren

Kalt und still
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Hanna Ahlander ist 34 und ihr Leben steht auf dem Kopf. Ihr Chef bei der City-Polizei will sie loswerden, ihr Freund Christian, mit dem sie seit 5 Jahren zusammenwohnt, will sich trennen und dass sie aus ...

Hanna Ahlander ist 34 und ihr Leben steht auf dem Kopf. Ihr Chef bei der City-Polizei will sie loswerden, ihr Freund Christian, mit dem sie seit 5 Jahren zusammenwohnt, will sich trennen und dass sie aus seiner Wohnung auszieht. Unterstützung findet sie bei ihrer großen Schwester Lydia, die sie in ihr nobles Ferienhaus im Skigebiet Åre schickt, um abzuschalten. Doch daraus wird leider nichts. In der Gegend wird Amanda, ein 18jähriges Mädchen vermisst. Sie ist nach einer privaten Klassenfeier, die sie alleine verlassen hat, nicht nach Hause zurückgekehrt. Es beginnt eine groß angelegte Suche, ein Wettlauf gegen die Zeit. Bei -20 Grad Außentemperatur sind die Überlebenschancen im Freien äußerst gering. Auch Hanna beteiligt sich an der Suche.
Während eines gemütlichen Abends in der Bar kommt Anna ein Gerücht zu Ohren von dem die Ermittler nichts wissen. Die Polizistin in ihr zwingt sie es der örtlichen Polizei mitzuteilen. Bei dem Gespräch merken Daniel und Anton schnell, dass Hanna eine gute Ermittlerin ist. Ihre Argumente sind nicht von der Hand zu weisen und beweisen, dass sie für ihren Beruf brennt. Es ist der Autorin sehr gut gelungen Hannas Liebe zum Beruf zu vermitteln, aber auch ihre Schwächen aufzuzeigen. Nicht immer kann man Hanna kontrolliertes Handeln zusprechen. Denn manchmal ist Rache süß, wenn da die Folgen nicht wären. Mir hat diese Hauptfigur gefallen, zielorientiert und gradlinig, aber auch mit kleinen Fehlern behaftet. Dadurch wirkt sie lebendig und lebensecht. Doch auch Daniel, der leitende Ermittler, ist sympathisch. Seine Gradwanderung zwischen Diensteifer bei der Mordaufklärung und dem schlechten Gewissen seine Familie dabei zu vernachlässigen, ist sehr gelungen beschrieben. Für mich ist das ein unterhaltsamer Krimi, dem ich gerne 4 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

tolles Ermittlerteam mit spannendem Fall

Hinter der Dunkelheit
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In meinen Augen ist dieser Krimi durch die beiden Hauptfiguren Hanna Will, Hauptkommissarin beim LKA, und Jan de Bruyn, psychologischer Berater der Polizei Oldenburg, geprägt. Beide haben bereits Erfahrungen ...

In meinen Augen ist dieser Krimi durch die beiden Hauptfiguren Hanna Will, Hauptkommissarin beim LKA, und Jan de Bruyn, psychologischer Berater der Polizei Oldenburg, geprägt. Beide haben bereits Erfahrungen gesammelt, sowohl im Dienst als auch im Privatleben. Nun sollen sie zusammenarbeiten und das, wo sie doch so unterschiedlich ticken. Anfangs „beschnuppern“ beide sich, jeder weiß um die Professionalität des anderen. Ich weiß nicht, was ich von Hanna halten soll. Auf der einen Seite ist sie sehr zielorientiert. Aber dafür greift sie auch immer wieder zu nicht legalen Mitteln und als Teamplayer kann man sie auch nicht wirklich bezeichnen. Doch der Erfolg spricht für sie.
Ganz anders dagegen agiert der besonnene Jan de Bruyn. Psychologisch geschult wählt er seine Worte mit Bedacht, analysiert kleinste Gesten. Und doch scheint sein anfangs aufgrund der Polizeiakte erstelltes Gutachten nicht zu passen. Wo liegt der Fehler? Was hat er oder haben die Ermittler übersehen? Es ist ein kniffliger Fall von Serienvergewaltigung und der Täter hinterlässt keine Spuren. Akribisch durchleuchten Jan und Hanna das Leben und das Umfeld eines Verdächtigen, beobachten ihn heimlich. Beide arbeiten eng zusammen. Schnell merkt man als Leser, dass sie auf der richtigen Spur sind. Doch leider fehlen die Beweise und darum bleibt es auch weiter spannend. Immer steht die Frage im Raum, kommt der Täter einfach so davon, gibt es vielleicht einen Komplizen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Die beiden so unterschiedlichen Charaktere wirkten so lebendig und waren mir sympathisch. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Ein Thriller, der erst allmählig an Fahrt gewinnt

Rachejagd - Gequält
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Edward Harris, der Entführer und Peiniger von Anna Jones, ist nach 3 Jahren wieder zurück. Er droht Anna sie sich zu holen. In ihrer Angst wendet an Nick Coleman, ihrem Jugendfreund, der jetzt beim FBI ...

Edward Harris, der Entführer und Peiniger von Anna Jones, ist nach 3 Jahren wieder zurück. Er droht Anna sie sich zu holen. In ihrer Angst wendet an Nick Coleman, ihrem Jugendfreund, der jetzt beim FBI als Ermittler tätig ist. Er eilt ihr sofort zu Hilfe, setzt alle Hebel in Bewegung um eine erneute Entführung Annas zu verhindern und Harris aufzuspüren. Doch der zieht sein Netz um Anna immer enger, ist den Ermittlern immer zwei Schritte voraus. Als Nick ein Video zugespielt wird, stellt das alle bisherigen Ermittlungen auf den Kopf. Aus manischem Stalking wird Rache und Anna wieder in höchster Lebensgefahr….
Für Nick beginnt ein Hase und Igel-Wettlauf. Gezielt spielt Annas Entführer mit ihm, er will Nick mürbe machen, seine Kräfte mit ihm messen. Da man diese Entwicklung einmal aus der Sicht der entführten, gequälten Anna, dann aus Nicks Ermittlungssicht aufgezeigt bekommt, empfand ich es als doppelt beschrieben, so dass mir dabei die Spannung fehlte. Man weiß bei Nicks Eintreffen immer schon was ihn dort erwartet. Doch nach der Hälfte des Buchs überschlugen sich die Ereignisse – Täter wurden zu Opfern, nichts ist wie es scheint. Da kam dann bei mir kribbelnde Spannung auf. Schließlich war das alles so nicht absehbar und das Ende verspricht auch einen spannenden zweiten Teil. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Hauptfigur die unprofessionell wirkt

Wand des Schweigens
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Durch Zufall, besser gesagt durch einen Unfall werden im Keller eines Hauses die Jahrzehnte eingemauerten Überreste eines Menschen gefunden. Konráð, der pensionierte Polizist, würde gerne mehr über den ...

Durch Zufall, besser gesagt durch einen Unfall werden im Keller eines Hauses die Jahrzehnte eingemauerten Überreste eines Menschen gefunden. Konráð, der pensionierte Polizist, würde gerne mehr über den Leichenfund wissen, doch seine alten Kollegen weisen ihn ab. Zu groß ist deren Misstrauen, dass er damals im Fall der Ermordung seines Vaters nicht oder nicht die ganze Wahrheit ausgesagt hat. Es bleibt Konráð nur eines übrig, er muss selbst ermitteln, was sich als sehr schwierig herausstellt. Hüllt sich doch jeder in eine Wand des Schweigens.
Dieser Krimi wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da ist Konráð mit seiner Neugier wegen der Kellerleiche und seiner Befürchtung, dass dies mit dem ungeklärten Tod seines Vaters Jòsep P. Grimsson, genannt Seppi, zusammenhängen könnte. Denn sein Vater war vor seinem Tod kein unbescholtener Bürger - im Gegenteil. In inszenierten spiritistischen Sitzungen zog er gutgläubigen Opfern das Geld aus der Tasche und war auch darüber hinaus ein eher schlechter Mensch. Nicht ohne Grund hatte ihn seine Frau mit der kleinen Tochter bei Nacht und Nebel verlassen.
Parallel dazu gibt es Rückblenden, Jahrzehnte zurück. Wir lernen Benòny, Mikki, Tommi, Seppi und noch so manch andere zwielichtige Gestalten. Genau hinter deren Geheimnisse möchte Konráð gerne kommen, doch inzwischen sind viele Zeitzeugen bereits verstorben und der Rest hüllt sich in Schweigen, gibt nur wage Andeutungen von sich. Hier fand ich das Vorgehen von Konráð sehr unprofessionell. Entweder hat er alles im Polizeijob erlernte mit der Pensionierung abgestreift oder er war noch nie ein so brillanter Ermittler. Überzeugen konnte mich diese Hauptfigur leider nicht. Lag sicher auch an seiner mangelnden sozialen Kompetenz. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne, da ich die Kapitel mit den Rückblenden gelungen und spannend fand.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Es ist nur eine Episode – nein eine Lebensgeschichte

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly Berger ist mit Leib und Seele Köchin und hat in Berlin bei den Sternbergs nicht nur eine Stelle, sondern eine Familie gefunden. Den kleinen Sohn, Leon, liebt sie über alles und wen wundert es da, ...

Elly Berger ist mit Leib und Seele Köchin und hat in Berlin bei den Sternbergs nicht nur eine Stelle, sondern eine Familie gefunden. Den kleinen Sohn, Leon, liebt sie über alles und wen wundert es da, dass sie ihn als die Eltern von der Gestapo abgeholt werden, sie alles versucht ihn zu retten. Sie gibt seiner Mutter stumm das Versprechen ihn zu beschützen. Noch in der gleichen Nacht flüchtet sie mit ihm in ihre alte Heimat in der Nähe von Bonn. Immer in Angst, dass Leon sich verplappert, dass man Papiere sehen will, beginnt für sie eine Zeit des Bangens, eine Zeit des Wartens und eine Zeit des Tröstens. Denn Elly kann es nicht mit ansehen wie der kleine Leon unter der Trennung von seiner Mutter leidet. Sie versucht ihm Hoffnung zu geben, Hoffnung mit einer ganz großen Portion Liebe dazu. Sein Schicksal stellt sie über ihr eigenes, geht Kompromisse ein, die sie alleine niemals eingegangen wäre. Der Satz von Leons gutgläubigen Vater „Es ist nur eine Episode“, ist er Elly ein Trost auf ihrem Weg oder eher Mahnung? Für mich war diese Frau eine Kämpferin, wurde wenn es um Leon ging zur Löwenmutter und hat dabei ihr eigenes Kind, Mathilde, hintenangestellt. Natürlich hat Mathilde das gemerkt, kritisiert, aber verändert hat sich nichts. Für Elly stand Leon immer an erster Stelle. Das hat mich schon ein wenig traurig gestimmt. Gleiches gilt für die Suche nach Sara Sternberg nach dem Krieg und der Rückkehr nach Berlin. Man merkt schon, wie nahe mir diese Geschichte gegangen ist. Das liegt daran, dass der Autorin gelingt Gefühle dem Leser zu vermitteln. Außerdem fand ich auch die bildlichen Beschreibungen, mit denen sie diese Emotionen vermittelt sehr gelungen. Das alles, ohne dabei kitschig zu wirken. Für mich ein gelungenes Buch, dem ich gerne 4 Lese-Sterne gebe.

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