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Veröffentlicht am 14.06.2023

Anders als Teil 1, aber genauso spannend

Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben
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Nach dem überraschenden Ende des ersten Bands musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und in der Hinsicht hat mich der zweite Teil nicht enttäuscht, selbst wenn er etwas anders aufgemacht war ...


Nach dem überraschenden Ende des ersten Bands musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und in der Hinsicht hat mich der zweite Teil nicht enttäuscht, selbst wenn er etwas anders aufgemacht war als der Vorgänger.
Zum einen sind sich die bekannten Figuren relativ treu geblieben. Cia zeigt weiterhin das, wofür ich sie schon vorher bewundert habe: Einerseits weiß sie sich gut selbst zu helfen und ihr Pragmatismus rettet sie aus so manch brenzliger Situation. Andererseits ist sie trotz allem eine junge Frau, die sich nach Liebe, Zuneigung und Vertrauen sehnt. Gefangen zwischen diesen Sehnsüchten und ihren Zweifeln und Ängsten, die ihre Aufzeichnungen in ihr auslösen, bietet sie sehr viel Konfliktpotential. Und dieses wird wunderbar ausgespielt und von der Autorin nachvollziehbar rübergebracht.
Gleichzeitig wirken alle übrigen Charaktere so herrlich undurchsichtig und gleichzeitig so, als könnten sie die besten Verbündeten sein, sodass es immer spannend bleibt. Viele Entwicklungen der Nebenpersonen hatte ich nie so vorausgesehen, was einen besonderen Reiz des Buches für mich ausgemacht hat.


Zum anderen passt auch der Schreibstil wieder super zur Geschichte dazu: Nicht zu ausufernd, aber auch nicht zu einfach lässt er sich flüssig lesen und führt gekonnt durch die Story, sodass schnell die richtige Stimmung aufkommt. Man wird sofort in die Geschehnisse hineingezogen, obwohl man erst eine kurze Anlaufzeit benötigt, um sich wieder an alles aus dem Trilogieauftakt zu erinnern. Die Spannung ist diesmal eher unterschwellig. Man springt nicht von einer Actionszene zur nächsten, sondern fragt sich immer wieder, welche Feinde auf den restlichen Seiten auf einen lauern, von denen man es nie erwartet hätte. Dazwischen sorgen schockierende Ereignisse dafür, dass man meistens einfach weiterlesen muss.
Leider stößt man ab und zu auf Längen in der Handlung, die einen so frustrieren können, dass man erst einmal das Buch zur Seite legt.
Gleichzeitig erhält man meiner Meinung nach zu wenig Informationen über bestimmte Sachverhalte, die hoffentlich alle im Reihenabschluss aufgelöst werden. Bei diesem Roman ist mir einfach etwas zuviel im Unklaren geblieben, vor allem was die Rebellen angeht.



Fazit

Mit Die Auslese: Nichts vergessen und nie vergeben hat Joelle Charbonneau eine gelungene Fortsetzung ihres spannenden Dystopienauftakts geschrieben. Der Autorin gelingt es weiterhin, ihre Heldin nachvollziehbar in Szene zu setzen und ihre Nebencharaktere so undurchsichtig wie möglich erscheinen zu lassen. Außerdem überzeugt sie mit einem Schreibstil, der die Spannung sehr subtil vermittelt und den Leser dazu bringt, hinter jeder Ecke neue Feinde zu erwarten.
Leider bleibt vieles im Dunkeln, das man hätte enthüllen können, damit der Hintergrund nicht so dürftig wirkt. Das und einige Längen in der Geschichte bringen Minuspunkte.
Wer den ersten Teil mit Begeisterung gelesen hat, gerne mit den Hauptfiguren über mögliche Intrigen rätselt und Dystopien mag, die nicht nur durch Action fesseln, der sollte Cias Abenteuer ruhig weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Spannend, aber anders als erwartet

Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit
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Die Inhaltsangabe von Arclight hat mich sofort neugierig gemacht, da sie geschickt mit der Urangst vor der Dunkelheit spielt. Und das wurde sehr gut umgesetzt, auch wenn ich es so in der Form nicht erwartet ...

Die Inhaltsangabe von Arclight hat mich sofort neugierig gemacht, da sie geschickt mit der Urangst vor der Dunkelheit spielt. Und das wurde sehr gut umgesetzt, auch wenn ich es so in der Form nicht erwartet hatte.Die Figuren tragen einen gewissen Teil dazu bei. Marina ist allen voran ein interessanter Charakter, dessen Geheimnisse erst nach und nach enthüllt werden. Da sie selbst nichts über ihr Leben vor ihrer Rettung weiß, kann man wunderbar miträtseln, wer sie war und was mit ihr geschehen ist. Gleichzeitig besticht sie einerseits durch ihre Verletzlichkeit und andererseits durch ihre Willensstärke, die sie trotz der Tatsache, dass sie eigentlich eine Außenseiterin ist, immer wieder unter Beweis stellt. Trotzdem zieht sie sich oft vor den anderen zurück oder unternimmt unüberlegte Alleingänge, um sich selbst zu schützen und weil sie sich insgeheim nach mehr sehnt. Auf die Weise ist sie wirklich gut gestaltet.Dagegen wirken die Nebenfiguren häufig so blass wie Feinde der Menschen. Einzig die redselige Anne-Marie, der zurückhaltende Tobin oder der mysteriöse Reue bringen etwas Lebendigkeit mit in die Geschichte hinein.


Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, selbst wenn man ab und zu über die eine oder andere unübliche Formulierung stolpert. Mich hat das weniger gestört, denn nach ein paar Seiten hatte ich mich schon daran gewöhnt. Man ist recht schnell mitten in der Story gefangen, denn es beginnt unglaublich spannend mit einem ersten Einblick, welche Gefahr von den Blassen ausgeht. So ereignisreich wird die Handlung zwar zuerst nicht unbedingt fortgeführt und einige Szenen dienen eher dazu, dem Leser diese fremde Welt näherzubringen. Dennoch schafft es Josin L. McQuein, zu unterhalten und zu fesseln, bis man die letzte Seite erreicht hat und gerne mehr erfahren möchte.Und genau darin liegt ein kleines Problem: Vieles wird im Unklaren gelassen, vermutlich um den Wunsch, sich den zweiten Band zuzulegen, zu erhöhen. Doch ich hätte hin und wieder gerne ein wenig mehr Informationen erhalten, besonders über die jeweiligen Orte, in der die Ereignisse spielen. Da fehlte mir einfach das Hintergrundwissen zu allem, das vielleicht auch so manche nicht ganz logische Wendung erklärt hätte.


Fazit

Arclight: Niemand überlebt die Dunkelheit von Josin L. McQuein vermischt gekonnt eine Dystopie mit einem Hauch Horror. Mit einer geheimnisvollen Hauptfigur, die durch ihre Glaubwürdigkeit besticht, einem ungewöhnlichen Setting und einer sehr interessanten Handlung konnte der Roman mich von sich überzeugen.
Leider sind nicht alle Charaktere derart lebendig und ausführlich genug ausgearbeitet. Gleichzeitig spart die Autorin an gewissen Details, die bestimmte Szenen nachvollziehbarer und glaubwürdiger gemacht hätten.
Wer düstere Endzeitgeschichten liebt, die ein gewisses Gruselflair versprühen, eine etwas andere Idee kennenlernen will, die für sich wunderbar faszinierend ist und gerne von spannender Action mitgerissen wird, für den ist dieses Buch super geeignet.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Berührend und nachdenklich stimmend

Die Sache mit dem Dezember
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Ich muss gestehen, dass meine Begeisterung für Irland der Hauptgrund war, warum ich mich für dieses Buch interessiert habe. Und obwohl von der eigentlichen Gegend kaum etwas in Die Sache mit dem Dezember ...

Ich muss gestehen, dass meine Begeisterung für Irland der Hauptgrund war, warum ich mich für dieses Buch interessiert habe. Und obwohl von der eigentlichen Gegend kaum etwas in Die Sache mit dem Dezember vorkommt, habe ich die Lektüre wirklich genossen.
Der Hauptgrund war der ungewöhnliche Held der Geschichte. Jeder um ihn herum hält ihn für dumm, naiv und nutzlos, wobei sein Vater da eine Ausnahme zu sein scheint. Doch Johnsey hat sich die Meinung der anderen so verinnerlicht, dass sein Selbstbewusstsein nur in winzigen Ansätzen vorhanden ist. Dabei hatte ich nicht den Eindruck, dass er wirklich zurückgeblieben ist, eher in sich gekehrt und sehr schüchtern. Er macht sich viele Gedanken und gerade über Dinge, über die man sich vielleicht auch hin und wieder den Kopf zerbrechen sollte. Daher hat es mich umso mehr berührt, was ihm alles zustößt und mit welchen Problemen er zu kämpfen hat. Aber er entwickelt sich allmählich und setzt sich hin und wieder gegen seine Mitmenschen durch, was ihn selbst am meisten überrascht. Diese Stellen haben mir mit am besten gefallen.
Die übrigen Figuren werden eher anskizziert, was allerdings super passt, da Johnsey seine Geschichte aus seiner Sicht erzählt und man lediglich seine Einschätzung über den Charakter seines jeweiligen Gegenübers erfährt. So kann man wunderbar miträtseln, welche Absichten diese Person verfolgt.


Der Schreibstil ist ganz auf den Protagonisten abgestimmt: Manchmal unglaublich ausufernd in seinen Formulierungen, manchmal kurz und knapp, doch immer leicht verständlich und flüssig zu lesen. Was jedoch gewöhnungsbedürftig ist, ist, dass es keine wörtliche Rede gibt und der Autor oft unvorhergesehen zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und herspringt. Deswegen musste ich mich erst ein paar Seiten in die Geschichte hineinfinden, bis es mich nicht mehr gestört hat. Denn eigentlich ist dies genau Johnseys Art, seine Umwelt zu betrachten: Er spricht nicht viel, tut sich dabei äußerst schwer und in seinem Kopf wirbelt alles durcheinander, wenn er in seinen Überlegungen von einem Thema unvermittelt zum nächsten abschweift. So verschmilzt beides, indirekte Rede und die philosophischen Betrachtungen, zu einem perfekten Ganzen und treibt die Handlung voran, sodass man regelrecht davon gefangen genommen wird, obwohl die Ereignisse alles andere als erfreulich sind und man häufig am liebsten eingreifen würde.
Ein besonderes Highlight ist, dass jedes Kapitel einem Monat des Jahres gewidmet ist, in dem die Story sich abspielt. Dabei nimmt Donal Ryan zu Anfang immer einen kurzen Bezug darauf, was Johnsey mit dem jeweiligen Monat verbindet.


Fazit

Die Sache mit dem Dezember von Donal Ryan hat mich positiv überrascht: Obwohl ich eine wesentlich lustigere Handlung erwartet hatte, war ich tief berührt von dem Roman. Der ungewöhnliche Held konnte mich sofort für sich einnehmen und trägt trotz seines fehlenden Selbstbewusstseins die Story ganz alleine. Wie er nach dem Tod seiner Eltern ab und zu über sich hinauswächst und dabei seine Umwelt so herrlich philosophisch betrachtet, ohne abzuheben, hat mir richtig gut gefallen.
Allerdings muss man mit dem Schreibstil zuerst etwas warm werden, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Wer tiefgründige Figuren liebt, die keinem Schema F entsprechen, gerne über traurige und trotzdem wahre Begebenheiten liest und für den Irland eine perfekte Kulisse für solche Geschichten ist, der sollte mal einen genaueren Blick auf dieses Buch werfen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Reicht nicht ganz an den Vorgänger heran

Furchtlose Liebe
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Nach dem fulminanten Ende des Vorgängers musste ich einfach den zweiten Teil Furchtlose Liebe lesen. Und obwohl mich dieser nicht so mitgerissen hat wie Die Überlebenden, ist es dennoch eine sehr gelungene ...

Nach dem fulminanten Ende des Vorgängers musste ich einfach den zweiten Teil Furchtlose Liebe lesen. Und obwohl mich dieser nicht so mitgerissen hat wie Die Überlebenden, ist es dennoch eine sehr gelungene Fortsetzung.
Das lag unter anderem daran, dass die Autorin erneut beweist, welche lebendigen Charaktere sie erschaffen kann. Die bekannten Figuren, allen voran Ruby, führt sie konsequent fort und neue bestechen durch Vielschichtigkeit und eine Echtheit, die mir schon im ersten Band aufgefallen ist. Nicht alle waren mir sofort sympathisch. An Vida musste ich mich zum Beispiel erst einmal gewöhnen. Aber bereichert haben sie alle das Buch ungemein und ergänzen dabei gekonnt Rubys Entwicklung. Diese hat mich am meisten überrascht, obwohl sie durchaus realistisch gestaltet ist: Die Heldin der Dystopie ist deutlicher reifer geworden und hat viel gelernt, um ihre Kräfte zu kontrollieren und gezielt einzusetzen. Dennoch bleibt ihr innerer Zwiespalt erhalten, dass sie zwar helfen will, sich allerdings auch davor fürchtet, eine machthungrige psychopatische Orangene wie Clancy zu werden. Das wird in ein paar sehr heftigen Szenen gekonnt bis auf die Spitze getrieben, sodass man ihre Panik noch umso mehr nachvollziehen kann. Und gerade das hat mich am meisten begeistert, genau wie das Wiedersehen mit Liam und besonders Chubs.


Die Qualität des Schreibstils ist gleich geblieben, hat sich an einigen Stellen sogar verbessert, wie ich finde. Noch immer kann man ihn wunderbar flüssig lesen und entdeckt dabei viele Formulierungen, die poetisch wirken und die Handlung sehr bildlich vor dem inneren Auge lebendig werden lassen. Ab einem gewissen Punkt reißt einen die Spannung völlig bis zum Ende mit, mit neuen Eindrücken dieser Zukunft, unerwarteten Wendungen und dazwischen die unaufdringliche Liebesgeschichte von Ruby und Liam, die eine ganz andere Dimension erreicht und trotzdem nicht zu sehr in den Vordergrund rückt.
Leider wartet die Story besonders zu Anfang mit einigen Längen auf. Im Vergleich zum Reihenauftakt störten sie mich hier wesentlich mehr, da ich mich erst wieder in das Ganze hineinfinden musste. Schuld daran waren auch die abrupten Zeitsprünge, die wohl eine Verbindung zwischen erstem und zweitem Teil herstellen sollten, aber zuerst einmal bloß verwirrten, weil man ihnen nicht folgen konnte. Daher gibt es von mir diesmal einen Stern Abzug in der Gesamtwertung.



Fazit

Furchtlose Liebe ist ein würdiger, wenn auch nicht ganz gleichwertiger Nachfolger von Die Überlebenden. Die lebendige Figurengestaltung und nachvollziehbare Weiterentwicklung bekannter Charaktere, die unerwarteten Wendungen und neuen Details dieser möglichen Zukunft und die zum Schluss hin sehr spannende Handlung konnten mich richtig begeistern.
Lediglich die Längen zu Anfang, die das Wiederhineinfinden in die Story deutlich erschweren, sorgen dafür, dass das Buch meiner Meinung nach qualitativ nicht völlig an den Vorgänger heranreicht.
Wer den ersten Band geliebt hat, realistisch gestalteten Protagonisten viel abgewinnen kann und generell Dystopien mag, die sich von der Masse abheben, der sollte auch diesem Roman von Alexandra Bracken unbedingt eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Nicht ganz so gut wie der erste Band

Die Raben Kastiliens
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Nachdem mir Kinder derDunkelheit so gut gefallen hat, habe ich mich tierisch auf den zweiten Teil der Venetian Vampires Serie gefreut. Und obwohl ich es genossen habe, all die alten Bekannten wiederzusehen, ...

Nachdem mir Kinder derDunkelheit so gut gefallen hat, habe ich mich tierisch auf den zweiten Teil der Venetian Vampires Serie gefreut. Und obwohl ich es genossen habe, all die alten Bekannten wiederzusehen, konnte mich der Nachfolger nicht genauso sehr packen.
An den Figuren lag das allerdings weniger. Angel hatte ich bereits im ersten Band direkt ins Herz geschlossen und war deswegen umso begieriger, seine Vorgeschichte zu erfahren. Diese hat mich genauso mitgenommen wie diejenige von Luca, so ergreifend und emotional ist sie geschrieben. Der Hauptcharakter bekommt hier wesentlich mehr Tiefe als im Vorgänger, was mich am meisten begeistert hat. Auf die Weise erscheint auch seine Annäherung an Vera weitaus lebensnaher und nachvollziehbarer, sodass ich die zwei schnell lieb gewonnen habe.
Und selbst die restlichen Protagonisten sind wieder wunderbar authentisch dargestellt, dass ihre jeweiligen Schicksale mich ganz schön mitgenommen haben. Man lernt zudem völlig neue Seiten an jedem von ihnen kennen, da sie mit komplett anderen Situationen konfrontiert und gleichzeitig mal aus ganz anderen Perspektiven beleuchtet werden. Das fand ich besonders interessant zu beobachten und bin schon neugierig, ob im Abschluss der Reihe weitere Szenen dieser Art auftauchen.


Der Schreibstil konnte mich ebenso erneut begeistern: Er ist sehr flüssig zu lesen und trotzdem an so vielen Stellen wunderschön poetisch und atmosphärisch, dass man nicht nur die einzelnen Handlungsorte beinahe direkt vor Augen hat, sondern auch die jeweiligen Stimmungen, die über allem liegen. So wird man rasch mitten ins Geschehen hineingezogen und das macht einen erheblichen Prozentsatz der Spannung und Vielschichtigkeit aus, die das Buch durchzieht. So manche unerwartete Wendung tut ihr Übriges dazu und überrascht den Leser jedes Mal aufs Neue.
Leider sind einige Ereignisse dennoch zu vorhersehbar, was zu ein paar Längen zu Anfang und im Mittelteil führt. Außerdem konnten mich diesmal der Bösewicht und sein weitreichender Plan nicht so mitreißen wie der verrückte, von Rache zerfressene Perdikkas und seine Ränkespiele. Die Grundidee ist an sich wirklich nicht schlecht, aber im Vergleich zum Auftakt der Trilogie kann sie nicht in gleichem Maße überzeugen. Mal sehen, was Geschenk der Nacht in dieser Hinsicht zu bieten hat.



Fazit

Die Raben Kastiliens ist ein beinahe gleichwertiger Nachfolger zu Kinder der Dunkelheit. Die bekannten Figuren werden nachvollziehbar weiterentwickelt und mal von anderen Seiten beleuchtet. Der qualitativ hochwertige Schreibstil vermittelt die richtige Atmosphäre und ist gleichzeitig wunderbar flüssig zu lesen. Und besonders zum Schluss kann man sich der Spannung in der Handlung kaum entziehen, bis die letzte Seite erreicht ist.
Dennoch stören zwischendurch einige Längen die Geschichte und auch der Bösewicht und seine Pläne konnten mich nicht völlig überzeugen.
Wer den ersten Teil verschlungen und Gabriele Ketterls Vampirversionen ins Herz geschlossen hat und zudem noch sehr bildlich geschriebene Bücher liebt, der sollte sich dieses hier unbedingt mal genauer ansehen!

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