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Veröffentlicht am 14.06.2023

Atmosphärisch dichter Horror, der etwas Grusel vermissen lässt

Snowblind
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Ich muss gestehen, ich kannte den Autor bisher nur von zahlreichen Buffy-Büchern her. Umso gespannter war ich auf eines seiner original von ihm stammenden Werke und meine Erwartungen wurden zum größten ...

Ich muss gestehen, ich kannte den Autor bisher nur von zahlreichen Buffy-Büchern her. Umso gespannter war ich auf eines seiner original von ihm stammenden Werke und meine Erwartungen wurden zum größten Teil erfüllt.
Was ihm besonders gut gelungen ist, ist, dass er seine zahlreichen Figuren alle sehr lebensecht gestaltet hat. Das liegt auch mit daran, dass die Perspektiven regelmäßig wechseln und jeder Charakter seine eigene Sicht zum Geschehen beiträgt. Und das ist gut so, denn sie haben ihre eigenen Fehler, Schwächen und starken Seiten, wie normale Menschen eben, denen man tagtäglich auf der Straße begegnet. So bekommt man nicht die eine Meinung präsentiert, die sich nur durch Dialoge mit anderen widerlegen lässt, sondern gleichzeitig mehrere Ansichten. Natürlich kann es da passieren, dass der eine oder andere dabei nicht unbedingt sympathisch rüberkommt. Aber ich fand sie durchweg glaubwürdig gezeichnet, auch wenn man so mancher interessanten Nebenperson etwas mehr Raum hätte geben können.


Der Schreibstil ist zugegebenermaßen nichts wirklich Besonderes. Die Sätze sind einfach, schlicht und leicht verständlich und dennoch gelingt es Golden, sowohl Coventry sehr bildlich vor dem inneren Auge erstehen zu lassen, als auch eine passende unheimliche und spannende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser in seinen Bann zieht. Die ständig wechselnden Sichtweisen, die jedes Mal lediglich einen Teil der Handlung enthüllen, tragen zudem wesentlich dazu bei, einen an die Seiten zu fesseln.
Zugleich werden Vergangenheit und Gegenwart so miteinander verknüpft, dass man erst nach und nach erkennt, wie alles miteinander zusammenhängt und weshalb bestimmte Leute so handeln, wie sie es eben tun.
Leider habe ich mich bei der Lektüre nicht so gegruselt, wie ich es erwartet hatte. Vielleicht bin ich auch zu abgebrüht, denn spannend und unheimlich ist der Roman allemal. Bloß konnten mich die Monster der Geschichte einfach nicht schocken.


Fazit


Snowblind von Christopher Golden ist ein spannender Mysterythriller, der einen schnell in seinen Bann ziehen kann. Nachvollziehbare Charaktere mit all ihren Ecken und Kanten, ein einfacher, aber fesselnder Schreibstil und eine Handlung, die die Vergangenheit geschickt mit der Gegenwart verwebt, sind die großen Pluspunkte des Buches.
Einzig die Horrorkomponenten konnten mich nicht so überzeugen wie erhofft. So sehr ich mich auch gruseln wollte, konnte ich es doch nicht.
Wer lebensechte Figuren bevorzugt, sich gerne von atmosphärischen Geschichten mitreißen lässt und sich vielleicht etwas leichter erschreckt als ich, der sollte dem Roman unbedingt eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Tolle Ideen!

Mina Moningham - Das Schulhaus am Ende der Galaxis
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Allein das Cover finde ich schon sehr cool, obwohl Pink nicht so meine Farbe ist. Aber die Details fangen die Atmosphäre der Geschichte wunderbar ein.

Am Anfang tat ich mir ehrlich gesagt etwas schwer, ...

Allein das Cover finde ich schon sehr cool, obwohl Pink nicht so meine Farbe ist. Aber die Details fangen die Atmosphäre der Geschichte wunderbar ein.

Am Anfang tat ich mir ehrlich gesagt etwas schwer, mich in die Story reinzufinden. Es braucht ein paar Seiten, bis das Fantasyfeeling aufkommt, aber dann kommt es geballt. Und wie! So richtig schön skurril und voller liebevoller Details, die einen immer mehr in den Roman hineinziehen. Natürlich gibt es auch Ähnlichkeiten mit anderen Hütergeschten, aber das betrifft hauptsächlich das Grundgerüst. Die Ausarbeitung hat was wunderbar eigenes.

Gerade die Figuren haben es mir richtig angetan. Zwar musste ich mit Mina anfangs etwas warm werden, mochte sie dann allerdings umso mehr. Am meisten haben mir die sehr lebendigen Nebenfiguren gefallen, angefangen mit Kater Mischa bis hin zu Hilde und dem verpeilten Paddy. Sie alle haben ihre absolut liebenswerten Eigenschaften, die die eine oder andere Logiklücke oder ungeklärte Begebenheit perfekt ausgleichen.

Und das Haus ist erst der Hammer. Ich kann es mir so richtig gut vorstellen und würde gerne selbst drin leben, gerade mit den Elfen im Garten. Aber Achtung, man darf seine Gefühle bloß nicht verletzen, sonst reagiert es äußerst sensibel!

Spannung bietet das Buch natürlich auch reichlich, doch die geballte Ladung erwartet einen erst in der zweiten Hälfte. Dann aber versteht man endlich, was es mit den Parallelwelten und den verschiedenen Dimensionen auf sich hat.

Ein richtig süßes, wundervolles Buch voller verrückter Ideen und abgedrehter Charaktere, die man einfach liebhaben muss! Nur die eine oder andere Zusatzinfo hätte ich gerne noch gehabt, deswegen gebe ich dem Buch 4,5 von 5 Himbortörtchen.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Tolle Frauenfiguren

Lyrén Saga: Winter
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Okay, eines vorneweg: Ich war hellauf begeistert, dass es in diesem Roman keine Liebesgeschichte gibt. Schippingmöglichkeiten sind vorhanden, werden aber absolut nicht ausgebaut. Das war verdammt angenehm ...

Okay, eines vorneweg: Ich war hellauf begeistert, dass es in diesem Roman keine Liebesgeschichte gibt. Schippingmöglichkeiten sind vorhanden, werden aber absolut nicht ausgebaut. Das war verdammt angenehm zu lesen. Ich weiß, viele brauchen sowas unbedingt, doch ich fands klasse so ganz ohne.

Was mir auch richtig gut gefallen hat, war das Setting. Elin schafft es, die wunderschön wilden Landschaften Skandinaviens sehr bildlich einzufangen und damit die passende Atmosphäre für ihre Geschichte zu schaffen. Hierin geht es hauptsächlich um den Konflikt zwischen alten Göttern und Magie und dem Ein-Gott-Glauben. Und damit verbunden ist natürlich auch die Konfrontation zwischen Männlich und Weiblich beziehungsweise der patrialischen und matriarchalischen Herrschaftsform. Noch sind die Männer etwas unterrepräsentiert, doch Woltan zeigt als Charakter einen in mehrfacher Hinsicht eisigen Willen, seine Sicht der Dinge durchzusetzen.

Die Frauen sind dagegen auch nicht ohne. Ich mochte vor allem die Dreiheit Ananda, Mira und Ravna, obwohl die Königin auch einiges an Potential hat. Sie sind alle sehr starke Persönlichkeiten, ohne komplett perfekt zu sein, und das mochte ich sehr.

Manches hätte man durchaus noch ausbauen können. Es gab ein paar Szenen, die weckten schon Erwartungen, gerade bei Fantasylesern, und waren dann leider etwas kurz oder abgehackt. Ein gutes Beispiel ist die Wanderung durch den Albentunnel. Da hätte man soviel Grusel einbauen können 😅 Aber gut, das ist nur meine Meinung aufgrund meines Lesegeschmacks.

Was ich mir persönlich gewünscht hätte, wäre eine Übersetzung der fremdsprachigen Ausrufe. Ein paar kann man aus dem Kontext erschließen, aber eben nicht alle. Gerade ich als Sprachbegeisterte freue mich immer wieder, neue Ausdrücke in einer fremden Sprache zu lernen.

Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf Band 2, in dem ich hoffentlich auch mehr über die Königin erfahre und gebe dem Buch 4 von 5 Amuletten.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Sehr toller Einstieg

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Ich hatte ehrlich gesagt keinerlei Erwartungen an das Buch, obwohl ich es schon häufiger vorher auf Bookstagram und Booktok gesehen habe. Vielleicht konnte der Roman mich deswegen so fesselnd.

Opal ist ...

Ich hatte ehrlich gesagt keinerlei Erwartungen an das Buch, obwohl ich es schon häufiger vorher auf Bookstagram und Booktok gesehen habe. Vielleicht konnte der Roman mich deswegen so fesselnd.

Opal ist ein wirklich spannender Charakter, eigenwillig, wissbegierig und nicht auf den Mund gefallen. Ich finde sie super ausgearbeitet, sodass sie die gesamte Geschichte im Alleingang tragen kann. Das heißt aber nicht, dass die Nebenfiguren blass und eindimensional wären. Ihre Motive werden erst nach und nach klar, bei manchen kommt bestimmt noch einiges in den Folgebänden ans Licht. Was mich besonders gefreut hat, war, dass zwar Vibes vorhanden waren, es allerdings keine echte Liebesgeschichte gab. Das hatte ich beim Königsgleichen schon befürchtet, dieses Mädchen-verliebt-sich-in-BadBoy-Theme. Alle, die darauf hoffen, werden wahrscheinlich enttäuscht sein.

Die Story an sich ist sehr spannend und voller unerwarteter Wendungen. Gerade das Magiesystem rund um den Dunkeldorn ist verdammt interessant und hat mir megagut gefallen. Und die kurzen Kapitel über den Ursprung der Dunkeldornen geben dem Ganzen noch mehr Tiefe.

Was mir allerdings gefehlt hat, war der rote Faden, also wohin die Geschichte führen soll. Es wirkt, als würde Opal von einem Ereignis ins nächste geworfen werden und reagiere einfach nur. Sie ist zwar mutig genug, um sich immer wieder aufzurappeln, aber dann kommt der nächste Hammer um die Ecke und drückt sie in eine andere Richtung.

Deswegen gebe ich dem Band 4 von 5 Blüten.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Sehr interessante Einblicke

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bei den Bücherflüsterern von buecher.de erhalten und wusste daher gar nicht, was mich da genau erwartet. Der Inhalt besteht aus kurzen Geschichten im Wechsel zwischen ...

Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar bei den Bücherflüsterern von buecher.de erhalten und wusste daher gar nicht, was mich da genau erwartet. Der Inhalt besteht aus kurzen Geschichten im Wechsel zwischen der Vor- und Während-Corona-Zeit, die in verschiedenen afrikanischen Ländern passiert sind. Mal spannend, mal interessant, mal nachdenklich schildert Lena Wendt, was sie auf dem gesamten Kontinent alles erlebt hat. Es sind keine langen Kapitel, was angenehm zu lesen ist, aber den Nachteil hat, dass so mancher Beitrag mitten drin aufhört und im weiteren Verlauf des Buches nicht fortgesetzt wird. Zum Glück gibt's nicht viele Cliffhanger, sodass es mich nicht ganz so frustriert hat, nicht mehr zu erfahren.

Was die einzelnen Themen wie Corona, Rassismus und die widrigen Lebensumstände vor Ort angeht, gibt die Autorin einen nahen, mehr an den Einheimischen angelegten Einblick. Sie zeigt die Menschen, die sie auf ihren Reisen kennengelernt, als überwiegend lebensfroh, gastfreundlich und offen. Und vor allem völlig frei von europäischen Klischees. Sie bemüht sich sehr, finde ich, um den Spagat zwischen einer realen Darstellung, indem sie auch die Themen wie Krieg, Hunger und Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht verschweigt, und ihrer Wunschvorstellung, dass alle Menschen trotz Hautfarbe, Religion und Geschlecht gleich sind. Manchmal hätte ich mir da mehr Tiefe gewünscht, aber ich denke, sie wollte hauptsächlich das schildern, was sie selbst auch erlebt hat, um authentisch zu bleiben.

Deswegen vergebe ich dem Buch 4 von 5 Surfbrettern.

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