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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2021

Spannender Klimathriller

Der Zorn des Oktopus
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Dirk Rossmann hatte sich mit dem Buch “Der neunte Arm des Oktopus” direkt in die Bestsellerlisten geschrieben und auch sein zweites Buch ist ebenso erfolgreich. Im ersten Band ging es viel um den Klimawandel ...

Dirk Rossmann hatte sich mit dem Buch “Der neunte Arm des Oktopus” direkt in die Bestsellerlisten geschrieben und auch sein zweites Buch ist ebenso erfolgreich. Im ersten Band ging es viel um den Klimawandel und die damit einhergehenden Folgen. “Der Zorn des Oktopus” spielt nach dem ersten Band und kann auch gut ohne Vorwissen gelesen werden. Das Cover ist in blauen Farbtönen gestaltet und man kann die Arme eines Oktopus erkennen. Die Covergestaltung ist ähnlich, wie beim ersten Band und dadurch passen beide Teile auch super zusammen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir persönlich etwas schwer gefallen. Die Autoren erzählen eine sehr vielschichtige Geschichte, mit vielen Figuren und Handlungen. Dadurch habe ich etwas gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Wir verfolgen Thomas Pierpaoli, ein einfacher Beamter, der nach Island reist um einen Bericht zu verfassen. Dort findet er sich in einer unangenehmen Position wieder, denn er kann seinen Job nicht wirklich nachgehen. Für seinen Bericht über den Quantencomputer fehlen ihm die nötigen Informationen, doch er lässt sich nicht aufhalten. Dadurch bringt er sich und sein Leben in Schwierigkeiten.

Der Schreibstil von Rossmann und Hoppe ist relativ trocken, nüchtern und rational. Es wird erzählt, wie eine Mischung aus Dokumentation und Actionfilm. Zu Beginn fand ich das etwas gewöhnungsbedürftig, doch mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Jedes Kapitel beginnt mit einer Orts- und Zeitangabe und einer kurzen Zusammenfassung vorheriger Geschehnisse. Danach verfolgen wir die verschiedensten Charaktere in den Jahren 2025 – 2029. Bei manchen Passagen hatte ich leider das Gefühl, dass sie sich nicht so gut in den Erzählfluss eingefügt haben und sie sich etwas anders gelesen haben.

Beim Lesen des Buches wird einem sehr schnell klar, dass sehr viel Recherche in der Geschichte steckt. Das Buch deckt eine Vielzahl an wissenschaftlichen Themen ab, unter anderem auch den Quantencomputer. Die wissenschaftlicheren Passagen des Buches wurden sehr gut recherchiert und sind oft gut verständlich.

Insgesamt ist “Der Zorn des Oktopus” ein spannender Thriller, den ich jedem empfehlen kann, der Lust auf eine spannende Geschichte mit vielen wissenschaftlichen Themen hat.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Spannender Pageturner

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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“Game Changer” war tatsächlich das erste Buch, dass ich von Neal Shusterman gelesen habe. Das Cover ist in einem knalligen orange gehalten und es fallen kleine Silhouetten über das Cover. Erst im Laufe ...

“Game Changer” war tatsächlich das erste Buch, dass ich von Neal Shusterman gelesen habe. Das Cover ist in einem knalligen orange gehalten und es fallen kleine Silhouetten über das Cover. Erst im Laufe des Buches habe ich verstanden, was es damit auf sich hat und finde es super wie die Geschichte in das Cover eingebaut ist.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Ash erzählt. Der größte Teil wird in der Vergangenheitsform erzählt, jedoch gibt es manchmal stellen, wo sich Ash im Präsens an die lesende Person wendet.

Den Schreibstil fand ich sehr beeindruckend. Das Buch hat sich so gelesen, als würde gerade jemand vor dir sitzen und dir in sehr schnellem Tempo eine Geschichte erzählen. “Game Changer” hat sich nicht immer ganz flüssig gelesen, sondern eben genauso wie jemand beim Erzählen einer Geschichte mal über ein Wort oder Satz stolpert. Diesen Erzählstil fand ich sehr faszinierend und einzigartig.

Zu Beginn des Buches lernen wir Ash, als einen Teenager kennen, der sich nicht besonders viel Gedanken um die Welt um sich herum macht. Er stellt die aktuelle Situation nicht groß in Frage, sondern nimmt die Welt so hin, wie sie ist. Bis er nach einem Tackle, bei einem Footballspiel ein heftiges Schwindelgefühl bekommt und ihm eiskalt wird. Danach hat er fast einen schweren Unfall, nachdem er ein Stoppschild überfährt, welches er übersehen hat, weil es blau und nicht rot ist. Damit beginnt die Geschichte so richtig. Wie es scheint wurde Ash in eine Parallelwelt transportiert in der Stoppschilder nicht mehr rot, sondern blau sind.

Im Laufe des Buch muss Ash sich mit den verschiedensten Realitäten konfrontieren. Der Autor greift viele wichtige Themen, wie Rassismus, Diskriminierung, Homophobie, toxische Beziehungen und noch andere Themen. Ich finde toll, dass der Autor diese Themen aufgegriffen hat, jedoch könnte man über jedes dieser Themen auch ein eigenes Buch schreiben. Dementsprechend war mir manches leider etwas zu oberflächlich behandelt.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Autor hat einen tollen Schreibstil und eine spannende Geschichte erzählt, in der er viele wichtige zeitgenössische Themen aufgegriffen hat. Wer Lust auf einen spannenden Pageturner hat, ist hiermit sicherlich gut beraten.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Endlich mehr vom Circle

Every (deutsche Ausgabe)
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Das Buch “Der Circle” habe ich damals, zeitnah nach dem Erscheinen gelesen und war fasziniert von der Welt, die Dave Eggers damit kreiert hat. Mit dem Buch “Every” geht die Geschichte nun weiter. “Der ...

Das Buch “Der Circle” habe ich damals, zeitnah nach dem Erscheinen gelesen und war fasziniert von der Welt, die Dave Eggers damit kreiert hat. Mit dem Buch “Every” geht die Geschichte nun weiter. “Der Circle” muss man für das Verständnis aber nicht gelesen haben, da der Autor in den ersten Kapiteln zusammenfasst, was in den letzten Jahren passiert ist. Das Cover ist minimalistisch gestaltet und von der Symbolik an die Covergestaltung von “Der Circle” angelehnt.

Während wir im Circle der Protagonistin Mae Holland, bei dem Start ihrer Karriere gefolgt sind, steht diese nun an der Spitze des Unternehmen Every. Dieses Technologieunternehmen vereint die erfolgreichsten Unternehmen der Branche und der Machtbereich von Every hat quasi keine Grenzen. Der Circle hatte in seinem Bereich zwar schon eine Monopolstellung, jedoch ist durch die Fusionierung mit anderen Firmen, wie beispielsweise dem Onlineversandhandel “dschungel”, das Monopol von Every gigantisch.

Im Buch verfolgen wir Delaney Wells, die Every zerstören möchte. Dazu beginnt sie einen Job bei Every und möchte mit den verrücktesten Appideen, die Leute zum Boykott von Every bringen. Der Autor spinnt dabei wirklich beängstigende Ideen, unter anderem eine App, die sich AuthentiFriend nennt und die anzeigt ob das Gegenüber im Gespräch ehrlich ist und wie authentisch die Freundschaft wirklich ist. Letztendlich bricht der Autor den Menschen im Laufe des Buches immer mehr in Zahlen herunter. Beispielsweise ein Score, wie umweltfreundlich man lebt oder wie produktiv man ist. All diese Ideen werden von unserer Protagonistin Delaney und ihrem Freund Wes in das Unternehmen Every getragen.

Der Erzählstil hat mir persönlich gut gefallen und es gab auch die ein oder andere Stelle zum Schmunzeln. Generell hat sich das Buch recht angenehm gelesen, an mancher Stelle hätte ich mir noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, während es sich an anderen Stellen etwas gezogen hat.

Der Autor hat es immer wieder geschafft mich zu überraschend. Beispielsweise wird der Tot eines Menschen live gestreamt und das keinen außer unsere Protagonistin scheint das groß zu interessieren. Es gibt zwar eine Beerdigung, jedoch wird das Videomaterial nicht aus dem Internet gelöscht. Immer wieder schafft es der Autor solche Wendungen einzubauen, mit denen man definitiv nicht rechnet.

Der Plot an sich ist sehr unterhaltsam und gerade die unterschiedlichen Appideen fand ich faszinierend. Am spannendsten fand ich die Literaturapp, die Bücher so umschreibt, dass es, wenn man dem Algorithmus glaubt, weniger Leute abbrechen und mehr Leute gut bewerten.

Mit Every wirft Dave Eggers einen Blick in die Zukunft und man kann nur hoffen, dass es nicht genauso eintrifft. Doch es finden sich definitiv jetzt schon einige Parallelen zur heutigen Zeit und man kann sich manche Handlungsstränge definitiv so vorstellen.

Insgesamt hat der Autor mit Every ein zeitgenössisches Thema aufgegriffen und auf eine spannende Art und Weise dargestellt. Wer ein Fan von “Der Circle” war muss “Every” gelesen haben. Wer “Der Circle” nicht kennt, aber Lust auf eine spannungsreiche, zum nachdenken anregende Lektüre hat, ist mit “Every” gut beraten.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Endlich wieder nach Fletcher

Moving Mountains
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Die Fletcher-University Reihe von Tami Fischer hat mich bereits seit ihrem ersten Band “Burning Bridges” 2019 in ihren Bann gezogen. Seitdem habe ich mich über jeden weiteren Band gefreut und bin seit ...

Die Fletcher-University Reihe von Tami Fischer hat mich bereits seit ihrem ersten Band “Burning Bridges” 2019 in ihren Bann gezogen. Seitdem habe ich mich über jeden weiteren Band gefreut und bin seit dem Erscheinen von “Hiding Hurricanes” letztes Jahr schon gespannt auf die Geschichte von Savannah und Maxx. Das Cover ist nicht mein Lieblingscover der Reihe, passt aber dennoch wunderbar zu den vorherigen Bänden.

Vorab möchte ich noch anmerken, dass ich zwar alle vorherigen Bände gelesen habe, man das Buch aber auch gut allein stehend lesen kann.

Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen. Das Buch hat sich sehr angenehm und flüssig gelesen. Ich finde die Autorin schafft es sehr bildhaft und gefühlvoll die Szenen rüber zu bringen. Die Geschichte wird sowohl aus Savannahs, als auch aus Maxxs Perspektive in der Ich-Form erzählt. Dabei beschreibt die Autorin das Innenleben der beiden Charaktere relativ ausführlich, wodurch man die Handlungen der beiden Protagonisten auch gut nachvollziehen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir nicht so leicht gefallen wie bei anderen Teilen der Reihe. Das Buch beginnt damit, dass Savannah von ihren Eltern mitgeteilt bekommt, dass diese sich scheiden lassen, das Haus ihrer Kindheit verkaufen und ihre Therapiestunden nicht mehr bezahlen. Gerade den letzten Punkt fand ich persönlich sehr schwierig und kann nicht nachvollziehen, warum ihre Eltern das tun sollten. Maxxs Geschichte beginnt damit, dass er aus dem Gefängnis entlassen wird und seinen Bruder und seine Eltern wiedersieht. Gerade mit Letzteren hat er ein schwieriges Verhältnis und fühlt sich fehl am Platz.

Im weiteren Verlauf der Geschichte spielt eine To-do Liste von Savannah eine große Rolle. Auf dieser hat sie sich Punkte aufgeschrieben, die sie machen möchte um mutiger zu werden, beispielsweise sich einen Job im örtlichen Kino suchen. Ein weitere Punkt auf ihrer Liste ist, dass sie einen One-Night-Stand haben möchte. Dazu meldet sie sich, wie man bereits im Klappentext erfahren kann, bei einer Dating-App an und lernt dort den mysteriösen MadDog kennen.

Gut gefallen hat mir, dass Savannah und Maxx im Laufe des Buches zueinander vertrauen aufbauen und wirklich miteinander reden. Beide werden von ihrem Umfeld durch ihre jeweilige Vergangenheit nicht ganz richtig wahrgenommen und können sich gegenseitig aber sehr gut verstehen. Generell war die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten sehr warm und angenehm und hat mir gut gefallen.

Das Buch kommt natürlich nicht ganz ohne Drama aus, aber ich finde, dass es in Vorgängerbänden der Fletcher-University deutlich mehr Drama gab. Generell ist die Geschichte eher ruhiger und auch Maxx Vergangenheit wird weniger thematisiert als erwartet.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen. Es gab ein paar Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben, aber im ganzen hat mir das Lesen wirklich Spaß gemacht. “Moving Mountains” überzeugt mit einer willensstarken Protagonistin und einem ebenso mutigen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Wohlfühlroman mit überraschenden Wendungen

Montags bei Monica
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Das Cover von dem Buch “Montags bei Monica” hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Besonders gut gefällt mir die Illustration von Monicas Café. Die rot-weiß gestreifte Markise lädt ein, sich auf einen ...

Das Cover von dem Buch “Montags bei Monica” hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Besonders gut gefällt mir die Illustration von Monicas Café. Die rot-weiß gestreifte Markise lädt ein, sich auf einen der Stühle vor dem Café zu setzen. Wer genauer hinsieht, kann auch tolle versteckte Details auf dem Cover erkennen. Auch der Klappentext hat mich direkt überzeugt und ich bin gespannt in das Buch gestartet.

Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Die Geschichte ließt sich flüssig und angenehm. Mit ca. 430 Seiten ist es ein relativ langer Roman, den man in meinen Augen nicht an einem Stück lesen sollte, da die Geschichte Zeit braucht um sich zu entfalten.

Die Geschichte beginnt aus Monicas Perspektive, die in ihrem Café das Notizbuch eines älteren Herr findet. Auf dem Notizbuch steht in verschnörkelten Buchstaben “Projekt Aufrichtigkeit”. Nachdem sie den Besitzer des Notizbuches nicht ausfindig machen kann, beginnt sie es zu lesen und lernt Julian, den Verfasser, innerhalb der wenigen Seiten besser kennen, als die meisten Menschen ihn je kennengelernt haben.

Beim “Projekt Aufrichtigkeit” soll es um die Finder*innen des Notizbuches gehen. Diese schreiben ihre Gedanken ehrlich und aufrichtig ungefiltert in das Notizbuch. Dadurch entsteht eine Freundesgruppe, die unterschiedlicher kaum sein könnte. Darunter Monica, die sich nichts sehnlichster wünscht, als ein Kind zu bekommen, jedoch keinen Partner hat. Julian, der sein Leben nicht weiter in Einsamkeit leben möchte. Hazard, ein Ex-Junkie, der nicht weiß, was er in seinem Leben machen möchte. Riley, ein Australier, der das Leben immer so nimmt, wie es kommt und noch weitere interessante Charaktere.

Besonders gut hat mir gefallen, dass man bei den Menschen direkt ihre aufrichtigen Gedanken kennengelernt hat. Die Freundschaften waren durch diesen Aspekt sehr außergewöhnlich und ich fand es toll, wie sie über die Kapitel näher zusammen gewachsen sind.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Der Ansatz der Geschichte ist mal etwas ganz anderes. Ich liebe den Aspekt, dass das Notizbuch dazu führt, dass sich so unterschiedliche Menschen näher kommen. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Lust auf einen Wohlfühlroman hat, der auch ein paar überraschende Wendungen hat.

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