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Veröffentlicht am 06.04.2022

Die Dunbridge Academy fühlt sich wie nach zu Hause ankommen an, aber so richtig.

Dunbridge Academy - Anywhere
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Als ich das Cover und den Klappentext zum ersten Mal beim Reveal im April gesehen habe, war mir eins mit ganz großer Sicherheit klar, ich muss es unbedingt lesen. In das Setting, die Charaktere, die Story, ...

Als ich das Cover und den Klappentext zum ersten Mal beim Reveal im April gesehen habe, war mir eins mit ganz großer Sicherheit klar, ich muss es unbedingt lesen. In das Setting, die Charaktere, die Story, in die Playlist habe ich mich ab dem ersten Wort an verliebt, denn die Dunbridge fühlt sich wie nach zu Hause ankommen an, aber so richtig. Nicht nur mir ging es so, sondern auch Henry und vor allem Emma, die eigentlich nur auf der Suche nach Antworten von ihrem Vater war und dabei ganz andere wertvolle Dinge, aber auch Menschen findet.

Das Setting ist einfach nur ein Traum, wobei man mit einer Academy in Edinburgh auch nicht viel falsch machen könnte. Teilweise habe ich mich gefühlt, als ob ich gerade mit Henry, Emma und der ganzen Clique durch die Schule schlendern und bei heimlichen Mitternachtspartys oder Besuchen dabei sein würde. Wenn ich könnte, würde ich also wie Emma sofort all meine Sachen packen und dort zur Schule gehen, weshalb ich jetzt sehr starkes Fernweh nach einem fiktiven Ort habe.

Auch wenn die Charaktere erst siebzehn sind, handeln sie schon recht erwachsen und vor allem reden sie über ihre Probleme, wodurch es nicht zu unnötigen Missverständnissen gekommen ist. Das hat mir besonders gefallen, denn es war erfrischend, dass alle so respektvoll und offen miteinander umgegangen sind.

Das dort etwas in der Luft zwischen Emma und Henry ist, konnte man schon bei ihrem ersten Zusammenstoß spüren und die Chemie zwischen den beiden war so gut und einfach einzigartig. Sie gehören einfach zusammen, was schon jeder spüren konnte, als sie es dann endlich auch bemerkt haben. Ich mochte vor allem deren morgigen Laufeinheiten, wo ich am liebsten gleich mitgemacht hätte. Es ist schön, dass beide nun etwas haben, was sie verbindet und die Welt für ein paar Minuten oder Stunden besser erscheinen lässt.

Grace hat mich im Laufe der Geschichte echt überrascht, aber im positiven Sinne und ich hoffe sehr, dass sie ihr Glück im dritten Band finden wird. Auch Tori&Sinclair mochte ich richtig gerne, denn sie sind tolle Freunde und einfach liebenswert. Bin sehr gespannt, ob Sinclair im nächsten Band es schaffen wird über seinen Schatten zu springen und sich überwinden kann.

Die letzten 100 Seiten waren für mich eine reine Achterbahn der Gefühle und ich wusste teilweise wie Henry gar nicht mehr, was ich überhaupt denken und fühlen soll. Die ganzen Wendungen und überraschenden Plottwists kamen so unerwartet, was ich total liebe!

Sarah Sprinz schafft es mal wieder, wichtige und sensible Themen gekonnt anzusprechen und beschreibt die Problematik einwandfrei. Das ist mir auch schon bei ihrer What If-Reihe aufgefallen, dass man gar nicht anders kann, als mit den Charakteren mitzufiebern und zu fühlen.

Anywhere ist nicht nur ein Wohlfühl-, sondern auch ein Herzensbuch und mein erstes Jahreshighlight. Ich kann es kaum erwarten, im Mai endlich an die Dunbridge Academy heimzukehren und Tori&Sinclairs Geschichte einzutauchen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Parallelwelten

Reach for the Stars
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In »Reach for the Stars« wirkt der Zirkus Grenaldi wie eine Parallelwelt mit losgelassenen Vielleichts, weil alleine das bestickte Zeltdach so endlos erscheint wie ein wolkenloser Nachthimmel mit funkelnden ...

In »Reach for the Stars« wirkt der Zirkus Grenaldi wie eine Parallelwelt mit losgelassenen Vielleichts, weil alleine das bestickte Zeltdach so endlos erscheint wie ein wolkenloser Nachthimmel mit funkelnden Sternen. Ein Chaos zu entfliehen ist nicht immer einfach, doch genau das hat die talentierte Autorin mit ihren perfekten und unperfekten Charakteren geschafft. Ich wurde förmlich von der Zirkusatmosphäre aufgesogen und hatte Angst, jedes noch so kleine Detail zu verpassen. Am liebsten hätte ich Yara und Nolan nie mehr verlassen, auch wenn ihre Geschichte für mich von Anfang an ein Ablaufdatum besitzt wie für sie. Yara ist der Mond und Nolan die Sonne, doch ein Prismaherz ist besonders nachts gut zu sehen, deswegen darf er nicht wissen, was hinter diesem Schein steckt. Er könnte auch der Frühling sein und sie der Winter, dessen Schneedecke durch die Sonnenstrahlen langsam auftaut und gerade dieses langsam liebe ich daran.
Währenddessen sind zwischen ihnen so viele umherschwirrende Glühwürmchen und ein Magnetfeld, das nicht zu verleugnen ist. Dabei müssen die beiden herausfinden, was Vertrauen bedeutet und das zwar Fliegen auch Fallen bedeutet, es aber Menschen gibt, die einen auffangen. Man muss nur herausfinden, wer diese Menschen sind.
Sie haben das gefunden, was vermutlich die meisten Menschen in ihrem Leben noch suchen, nämlich einen Ort zum Bleiben. Auch wenn Menschen im Leben kommen und gehen, sind dort auch welche, für die es sich lohnt stehen zu bleiben und durchzuatmen, selbst wenn es einen zweiten Moment dafür braucht. Weil sich das Warten manchmal lohnt, wenn sie zurückkommen. Dabei hat doch eigentlich alles dagegengesprochen, außer das eigene Herz von Nolan, weil es von Anfang an schon heimlich zu Yara gehört hatte, um endlich ganz zu sein. Davor bestand ihres aus zersplittertem Glas, weil es schon mal fallengelassen wurde, nur lässt es sich mit Pflastern nicht so einfach zusammenkleben.
Nolan zeigt ihre, dass sie kein »Vielleicht« ist, sondern ein »Ja« mit einem großen Ausrufezeichen. Die Geschichte von den beiden ist eine Erinnerung daran, dass man manchmal was riskieren muss, um Geschichten dem Sternenhimmel erzählen zu können, egal ob kurze oder lange und das auch ein mit Efeu bedeckter Weg gerade der richtige sein kann.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Das Konzept der Unendlichkeit

The Way We Melt
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Was für eine emotionale Welle an Gefühlen. Die Geschichte von Darcy und Nic ist mir sehr unter die Haut gegangen und ist definitiv eine, über die ich noch länger nachdenken werden. Beide sind sehr gebrochene ...

Was für eine emotionale Welle an Gefühlen. Die Geschichte von Darcy und Nic ist mir sehr unter die Haut gegangen und ist definitiv eine, über die ich noch länger nachdenken werden. Beide sind sehr gebrochene Menschen, was sie zum Teil einander zu verdienen haben. Er als erfolgreicher Fotograf, dem der Erfolg langsam, aber stetig über den Kopf wächst und die ganze Welt bereist. Eigentlich möchte er nur bei Darcy und bei seiner Familie sein, nur ist dies nicht so einfach. Da sind zu viele Sachen in der Vergangenheit passiert, über die er nicht hinwegkommt und täglich mit zu kämpfen hat. Sie, die sich in ihrer kleinen Bubble in Goldbridge am wohlsten fühlt und versucht ihn zu vergessen, weil sie seine Entfernung und Nähe nicht ertragen kann. Das dieses „für immer“ und „vergessen“ nicht funktionieren, wird ziemlich schnell klar, als Nic eines Tages zurück nach Goldbridge kommt.
Die Beziehung zwischen ihm und Darcy ist teils toxisch und teils heilsam. Sie zeigt, dass manche Beziehungen auch wehtun können und es zeigt, dass Menschen es wert sind, gerettet zu werden, wenn sie es nur selbst zulassen.
Es ist mittlerweile mein neuntes beendetes Buch von der Autorin und langsam fehlen mir die Worte, um zu beschreiben, wie schön der Schreibstil ist und wie leicht er es macht, das Buch zu lesen. An Emotionen fehlt es diesen Geschichten nicht und ich war so vertieft, dass ich sehr geschockt war, als es nach der letzten Seite keine weitere gab. Einfach, weil das Ende für mich sehr abrupt und unerwartet kam, da mir am Ende noch Fragen offengeblieben sind. Für mich hat sich das Ende der Geschichte daher etwas zu gestresst angefühlt, gerade weil der Anfang eher sanft und ausgeprägt war.
Trotzdem insgesamt eine sehr schöne Reihe, die ich jedem, der tiefgründige und nicht ganz so klischeehafte Geschichten lesen möchte, wärmsten empfehlen kann. Außerdem ist das Setting traumhaft schön und beim Lesen hat es sich so angefühlt, als ob man wirklich dort wäre.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Heimatumarmungen

Vielleicht irgendwann (Vielleicht-Trilogie, Band 3)
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Mit dieser Reihe habe ich mich beim Lesen zum ersten Mal richtig aus meiner Komfortzone gewagt. Denn normalerweise gelangen es Bücher mit einem Setting, welches im Ausland spielt, ins Regal. Doch die Protagonisten ...

Mit dieser Reihe habe ich mich beim Lesen zum ersten Mal richtig aus meiner Komfortzone gewagt. Denn normalerweise gelangen es Bücher mit einem Setting, welches im Ausland spielt, ins Regal. Doch die Protagonisten und vor allem die Autorin Carolin Wahl haben mir gezeigt, wie schön eine deutsche Stadt als Setting doch eigentlich sein kann. Nämlich sehr schön. Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen, mit Brie, JoJo und Karla mal die Münchener Stadt unsicher zu machen oder einfach einen schönen Abend auf der Couch in ihrer WG zu verbringen. Dass nur das Setting etwas Neues für mich war, reichte mir natürlich nicht, denn im letzten Band war besonders der Motorsport Programm. Durch Karla und Hennings Geschichte wurde man mit Fingerspitzengefühl und Leidenschaft auf dieses Thema hingeführt. Obwohl das Geschehen nur aus Karlas Sicht erzählt worden ist, spürt man beim Lesen in seinen Adern, was diese Leidenschaft für die beiden bedeutet. Geprägt von Herzschlag- und Herzensmomenten vom ersten Moment und vielen Vielleichts, da sie sich wirklich nicht gesucht, aber gefunden haben. Sie fühlt sich zum ersten Mal richtig gesehen und angekommen, obwohl sie das vorher alles gar nicht wollte und immer noch doch nicht wollte. Da sind zu viele wirre Gedanken und Herzsplitter, die zu tief sitzen und nur sehr vorsichtig und mit bedacht entfernt werden können. Während Karlas Gedanken und Gefühl wie Ebbe und Flut waren, war Henning wie ihrer Klippe und Anker. Die Dynamik von den beiden hat mir sehr gefallen, Sodawasser sich ihre Unterhaltungen wie Heimatumarmungen angefühlt haben.
Eine Reihe, die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und nur weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Ein bittersüßer Abschied

Worlds Beyond
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Die Geschichte von Nele mit Matt habe ich mit einem bittersüßen Geschmack auf der Zunge beendet. Zum einen, da es der letzte Band der Reihe und die Zeit in London somit vorbei ist und zum anderen, weil ...

Die Geschichte von Nele mit Matt habe ich mit einem bittersüßen Geschmack auf der Zunge beendet. Zum einen, da es der letzte Band der Reihe und die Zeit in London somit vorbei ist und zum anderen, weil ich durch sie so vieles gelernt habe. Selten habe ich beim Lesen erlebt, wie eine Autorin beim Schreiben eine Stadt so sehr fühlt und liebt, dass auch ich mich gerne sofort dorthin geträumt hätte. Denn wenn ich jetzt an London denke, sind da nicht die vielen schönen Sehenswürdigkeiten in meinem Kopf, sondern Nele und Matt und die Protagonisten aus den vorherigen Teilen.
Die Situation zwischen Nele und Matt war lange Zeit ziemlich aussichtslos, da er der Chef einer Literaturagentur ist, in der Nele ihr Volontariat anfing. Somit sind Gefühle und heimliche Blicke verboten, doch was ist, wenn Emotionen in den Weg kommen und man diese Person jeden Tag sehen muss, aber nicht vergessen kann? Dabei würden sie beide ihre erkämpften Träume verlieren, für die sie so hart gearbeitet hatten. Doch die beiden zeigen, dass wenn man zwar mal vom Weg abkommt, es an uns liegt, wie nah wir diesen folgen oder ob wir neue Wege, mit neuen Menschen, mit neuen Träumen und mit neuer Zuversicht gehen.
Nele und Matts Geschichte ist eine besondere, die ich so in der Art noch nicht gelesen habe, denn auch die Arbeit in einer Literaturagentur ist sehr spannend. Da gibt es Graffiti Linearts und Texte, die sogar in dem Buch abgedruckt sind und einem nicht davor hindern können, inspiriert zu sein. Am Ende führte diese Linie nach vielen Hürden und Tiefen genau dahin, wo beide glücklich sind. Nicht das Ende, was sie sich vorgestellt hatten, sondern viel besser, weil sie Risiken eingegangen sind.
Eine große Leseempfehlung an diese Reihe!

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