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Veröffentlicht am 16.03.2022

Die Serie hat noch Luft nach oben...

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
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Eine neue Serie von Leo Born. Ich muss gestehen, dass die "alte" Serie noch bei mir auf dem SUB liegt und darauf wartet, gelesen zu werden. So, konnte ich jedoch unvoreingenommen und ohne Erwartungshaltung ...

Eine neue Serie von Leo Born. Ich muss gestehen, dass die "alte" Serie noch bei mir auf dem SUB liegt und darauf wartet, gelesen zu werden. So, konnte ich jedoch unvoreingenommen und ohne Erwartungshaltung an das Buch herangehen.

Die Charaktere des Ermittlerteams sind ausbaufähig. Der Cowboy-Ermittler ist mir noch zu farblos und zu klischeehaft. Vielleicht entwickelt er sich noch in den nächsten Büchern. Auch die Frauen im Team sind noch nicht so richtig greifbar und mir fehlt noch das gewisse Etwas. Wenn ich etwas nicht leiden kann, ja sogar hasse, dann wenn Menschen andere Menschen nicht ausreden lassen. Sie einfach unterbrechen oder nieder reden. Schlicht nicht zuhören können. Das kommt hier sehr oft vor und ich empfand es schon beim Lesen als anstrengend und nervig. Natürlich hat dies der Autor bewusst so eingefügt, um den inneren Groll, der jedoch recht oft nach außen getragen wurde, zwischen Jack Diehl und Viola Hendrick zu verdeutlichen. Die privaten Befindlichkeiten der beiden Ermittler hemmten jedoch die notwendige Zusammenarbeit und sorgten für weitere Probleme.

Der Schreibstil ist jedoch gut und leicht zu lesen. Der Autor wechselt immer wieder die Perspektiven und so erfährt man ein paar Fakten vor den Ermittler:innen und doch bleibt es spannend. Die Fälle sind grausam und blutig und brutal. Es war, für mich, an der Grenze. Die kleinen Wechselspielchen sind ebenfalls vorhanden, so dass man immer wieder den Blickwinkel ändern muss. Trotzdem hatte sich bei mir eine leise Ahnung eingeschlichen, die ich aber nicht so richtig "beweisen" konnte. Das hat dann der Autor am Ende des Buches übernommen.

Veröffentlicht am 25.02.2022

Eine besondere Apotheke

Die kleine literarische Apotheke
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Bücher können heilen oder zumindest etwas Ablenkung, Seelenfrieden und Trost spenden. Auch Blu versucht mit ihrer kleinen (und anfangs wenig erfolgreichen) Buchhandlung ihren Kunden passende Bücher zu ...

Bücher können heilen oder zumindest etwas Ablenkung, Seelenfrieden und Trost spenden. Auch Blu versucht mit ihrer kleinen (und anfangs wenig erfolgreichen) Buchhandlung ihren Kunden passende Bücher zu empfehlen. Blu hat neben ihrer Buchhandlung, noch eine Frauen-WG und einen geheimnisvollen Kunden, die sie auf Trab halten. Sie ist unstrukturiert, chaotisch und doch auch liebenswert. Ihre kaufmännischen Fähigkeiten sind minimal, aber ihre Begeisterung für Bücher ist groß. Gemeinsam mit ihren Freundinnen entwickelt sie die kleine literarische Apotheke.

Der Weg zur erfolgreichen Buchhandlung ist steinig und manchmal auch chaotisch und etwas unrealistisch. Das letzte Drittel hat mich am meisten irritiert und leider hat es auch den Gesamteindruck etwas getrübt. Mir war das Ende zu durcheinander, zu verworren und hektisch. Bis dahin war das Buch jedoch schön zu lesen, unterhaltsam und mit leichtem Humor.

Den Buchladen gibt es wirklich und er wird auch von der Autorin Elena Molini betrieben. Wer also mal die kleine literarische Apotheke live erleben möchte, sollte nach Florenz reisen und die Piccola Farmacia Letteraria besuchen.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Der 3. Fall schwächelt etwas

Der schwarze Steg
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Asa Larsson kann wirklich gute und spannende Krimis schreiben, aber dieser hier ist nicht ihr bester Krimi. Die zwei vorherigen Bände waren eine Spur fesselnder.

Rebecka versucht wieder auf die Beine ...

Asa Larsson kann wirklich gute und spannende Krimis schreiben, aber dieser hier ist nicht ihr bester Krimi. Die zwei vorherigen Bände waren eine Spur fesselnder.

Rebecka versucht wieder auf die Beine zu kommen. Sie startet neu durch und stürzt sich in die Arbeit. Zusammen mit Anna Maria Mella untersucht sie einen Fall, der immer dubioser und undurchsichtiger wird. Je mehr Rebecka im Netz recherchiert, desto mehr Puzzelsteine findet sie. Sie entdeckt sogar Verbindungen zu einem alten Selbstmord.

Die Arbeit von Mauri Kalli wird sehr in den Vordergrund geschoben, so dass man über viele Seiten Informationen zum Rohstoffhandel, Korruption in Afrika und Geldschieberei erfährt. Leider rutscht dadurch etwas der Mord an den Rand der Geschichte. Auch wurden zu viele Personen zu intensiv beleuchtet, was ebenfalls von der Hauptgeschichte ablenkte. Die Spannung ging dabei etwas verloren. Im letzten Drittel hat die Autorin noch einmal die Spannung hochdrehen können und man bekommt einen versöhnlichen Abschluss.

Der 3. Fall war nicht so überzeugend wie die zwei vorherigen Fälle, aber trotzdem möchte man wissen, wie es mit Rebecka Martinsson und Anna Maria Mella weitergehen wird.

Veröffentlicht am 15.01.2022

Der stressige Traum einer Buchhandlung

Meine wundervolle Buchhandlung
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Ein unterhaltsames, schnell und leicht zulesendes Buch, das mit Humor die Arbeit und den alltäglichen Wahnsinn einer Buchhändlerin zeigt. Petra Hartlieb, in Hamburg wohnend, kauft sich eine Buchhandlung ...

Ein unterhaltsames, schnell und leicht zulesendes Buch, das mit Humor die Arbeit und den alltäglichen Wahnsinn einer Buchhändlerin zeigt. Petra Hartlieb, in Hamburg wohnend, kauft sich eine Buchhandlung in Wien. Ein gewagtes Unterfangen, doch sie zieht es durch. Alles wird auf diese eine Karte gesetzt und der Dauerstress beginnt. Selten habe ich ein Buch gelesen, was so viel Einblick in die Arbeit einer Buchhändlerin gibt.

Sie beschreibt ihre Überforderung, da sie zwar gern liest, aber keine ausgebildete Buchhändlerin ist und somit die Abläufe nicht kennt. Ihr Mann ist jedoch gelernter Buchhändler und unterstützt sie. Trotzdem ist der Spagat zwischen Buchhandlung, Wohnungsumbau und Kindbetreuung ordentlich und man staunt, dass hier keiner wegen Burnout komplett ausgefallen ist. Vielleicht liegt es tatsächlich an der Begeisterung für Bücher. Diese beschreibt sie oft und wiederholend, inklusive kleiner Anekdoten von Kund:innen.

Etwas irritierend fand ich ihre Bezeichnungen für den eigenen Ehemann (der Deutsche) und der Freunde (die Radiologen, die Ärzte usw.). Aber vielleicht war dies ihre Art der Pseudonymisierung der Freunde, um deren Privatsphäre zu schützen. Auf mich wirkten die Bezeichnungen jedoch manchmal herablassend.

Insgesamt war es jedoch ein amüsantes und interessantes Buch. Jeder Unwissende, der gern liest und schon immer mal eine ruhige und beschauliche Buchhandlung eröffnen oder übernehmen möchte, sollte dieses Buch VORHER lesen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Kommt nicht an Julius Kern heran

Im Auge des Zebras
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Ich bin mit hohen Erwartungen an das neue Buch von Vincent Kliesch herangegangen. Vielleicht ein wenig zu hoch. Ich hatte immer noch seine Bücher rund um Julius Kern im Kopf und hoffte auf eine neue spannende ...


Ich bin mit hohen Erwartungen an das neue Buch von Vincent Kliesch herangegangen. Vielleicht ein wenig zu hoch. Ich hatte immer noch seine Bücher rund um Julius Kern im Kopf und hoffte auf eine neue spannende Serie.

Ich kam leider nur schwer in die Geschichte rein. Die Charaktere waren okay, aber eher blaß und unscheinbar. Die Spannung hielt sich leider eher in Grenzen. Die ganze Geschichte zog sich etwas und war, aus meiner Sicht, etwas zu konstruriert und vorhersehbar. Die vielen kurzen Kapitel halfen die häufigen Wechsel zwischen den Charakteren gut zu verfolgen.

Es gab ein paar Charaktere aus den alten Büchern von Vincent Kliesch, die mitwirken durften, aber ihr Potential konnten sie nicht so richtig entfalten. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass mit angezogener Handbremse gefahren bzw. geschrieben wurde. Erst am Ende zog der Autor das Tempo etwas an und dann überschlugen sich die Ereignisse. Wie so oft werden die ganzen Handlungsstränge am Ende zusammengepackt und die Rätsel aufgelöst. Manchmal hatte man einen Aha-Effekt, hier leider nicht.

Ich bin etwas enttäuscht und wahrscheinlich werde ich auf die Fortsetzung der Serie verzichten, da sie mich leider nicht so begeistern konnte.