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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ganz viel Timmerberg

Die rote Olivetti
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Helge Timmerberg nimmt den Leser mit auf die Reise in sein Leben, zu seinen Anfängen und seinen ersten Reisen. Er schreibt über seine Anfänge kleine Texte zu platzieren und wie er immer mehr Zuspruch und ...

Helge Timmerberg nimmt den Leser mit auf die Reise in sein Leben, zu seinen Anfängen und seinen ersten Reisen. Er schreibt über seine Anfänge kleine Texte zu platzieren und wie er immer mehr Zuspruch und Platz in den größten Zeitschriften Deutschlands erhält. Seine Freiheiten als Journalist/Autor ließen mich schon staunen. Ebenso war ich überrascht, was man damals als (erfolgreicher) Autor verdiente. Ob dies heute noch möglich oder sogar noch mehr geworden ist, wer weiß. Seine für mich spannenste Zeit war seine Havanna-Zeit. Seine Beschreibungen über seine Liebe, seine Kiffer-Drogen-Zeit und auch die Arbeitsbedingungen waren faszinierend zu lesen. Er lässt nichts aus und stürzt dabei auch ordentlich ab und doch schafft er es, sich immer wieder aus dem Sumpf zu ziehen.

Die Reise durch den Himalaja zeigte, wie er versucht die Länder und die Menschen, deren Arbeit, deren Religion und deren Leben aufzusaugen, um sie dann auf Papier zu bringen. Er ist in seinen Büchern immer sehr geradeaus, schont sich und seine Leser nicht und doch sieht er vieles mit einem Augenzwinkern und Ironie.

Und genau diese Mischung lässt mich immer wieder Bücher von ihm lesen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Sehr nüchtern geschrieben

Strafe
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Es ist ein schmales Buch mit 12 Schicksalen, die aus dem Leben gegriffen sind.
Es sind keine leichten Geschichten, sondern Fälle, die einem die Augen öffnen sollen. Teilweise gibt es Wendungen und Ergebnisse, ...

Es ist ein schmales Buch mit 12 Schicksalen, die aus dem Leben gegriffen sind.
Es sind keine leichten Geschichten, sondern Fälle, die einem die Augen öffnen sollen. Teilweise gibt es Wendungen und Ergebnisse, die ich so nicht erwartet hätte, die aber zum Nachdenken anregen.

Von Schirach schreibt sehr sachlich. Für mich eine Spur zu emotionslos und zu distanziert zu seinen Charakteren. Die Geschichten wirkten wie Berichte aus irgendwelchen Akten. Auch fand ich den Schreibstil zwar gut und schnell lesbar, aber der Text wirkte wie abgearbeitet. Stichpunkt für Stichpunkt zu einem Satz formuliert und die emotionalen Worte wurden weggelassen. Wer gerne Romane liest, wird hier wohl etwas von dem kalten und klaren Schreibstil abgeschreckt werden.

Die Schicksale sind trotz des Schreibstil sehr lesenswert und man sollte darüber nachdenken, ob man immer die Menschen in gut (weiß) und böse (schwarz) einteilen kann. Von Schirach zeigt Beispiele, die diese klare Trennung nicht zulassen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Leider nicht meins

Sterne über dem Meer
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Bei diesem Buch fällt es mir etwas schwer eine Rezension zu schreiben. Der Covertext klang interessant. Die Story an sich ist nicht neu. Es gibt viele Bücher, wo ein Brief, ein Tagebuch oder eine Karte ...

Bei diesem Buch fällt es mir etwas schwer eine Rezension zu schreiben. Der Covertext klang interessant. Die Story an sich ist nicht neu. Es gibt viele Bücher, wo ein Brief, ein Tagebuch oder eine Karte gefunden werden und dann geht ein Familienmitglied auf die Suche nach der Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Man muss also die Geschichte recht spannend und die (Haupt-)Charaktere interessant und geheimnisvoll und vorallem auch symphatisch gestalten.

Dies ist hier leider (aus meiner Sicht) nicht gelungen. Die Charaktere fand ich eher fad und wenig ansprechend. Ich konnte während der ganzen Geschichte keine Symphatien oder irgendeine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Die Dialoge waren mir zu gestellt und sie wirkten hölzern. Die Geschichte schleppte sich durch die Seiten, war teilweise nicht logisch und wurde immer uninteressanter und belangloser. Vielleicht hätte man die Geschichte nicht über 400 Seiten ziehen müssen, denn leider geschieht in der Geschichte nicht so viel.

Zudem wollte leider kein so richtiger Lesefluss entstehen. Erschwert wurde es auch durch den ständigen Wechsel innerhalb der Schriftart. Ich empfand die Schreibschrift schwer zu lesen und eher störend. Am Ende war ich wirklich froh, dass ich den Buchdeckel zuklappen konnte. Die Geschichte wirkte bei mir in keinster Weise nach.

Schade.