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Veröffentlicht am 03.09.2018

Unaufgeregte Geschichte

Mein zauberhaftes Café
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"Mein zauberhaftes Cafe" von Jana Seidel beinhaltet alles, was ein leichter und unterhaltsamer Roman haben muss. Eine Protagonistin, die sich in das große Unbekannte stürzt, weil ihre Beziehung am Ende ...

"Mein zauberhaftes Cafe" von Jana Seidel beinhaltet alles, was ein leichter und unterhaltsamer Roman haben muss. Eine Protagonistin, die sich in das große Unbekannte stürzt, weil ihre Beziehung am Ende und ihr Job verloren ist. Ihre Mutter ist einfach nur anstrengend und wenig begeistert, dass ausgerechnet ihre Tochter das kleine Cafe im Harz übernehmen will. Doch sie setzt sich durch und muss sich nun dem Dorf, dem Cafe und der neuen Aufgabe stellen. Das sollte doch mit einer guten und übersichtlichen Liste zu schaffen sein.

Jana Seidel packt fast alle Klischees in diese Geschichte. Es werden auch fast alle Romantiktricks eingebunden und natürlich müssen auch ein paar kleinere Hindernisse eingebaut werden. Das dicke Ende ist etwas überladen und driftet schon leicht ins kitschige ab, aber es passt am Ende doch zur Geschichte.

Die Charaktere sind einfach und es gibt keine verzwickten Handlungsstränge. Die Handlungen sind eher oberflächlich gehalten und man darf keinen Tiefgang auf diesen 250 Seiten erwarten. Die Geschichte lässt sich jedoch leicht und zügig lesen.

Das Gute ist, der Leser weiß bereits nach wenigen Seiten, wie es ausgehen wird. Wenn man sich aber trotzdem darauf einlassen möchte, kann man sich durch diese leichte Geschichte gut einen Strand-(Couch-)nachmittag lang unterhalten lassen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Insgesamt war es eine unterhaltsame Geschichte, die jedoch ihre Längen hatte.

Die Kleiderdiebin
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Die Pariser Modewelt aus der Sicht einer jungen Frau, die sich als Telefonistin durchschlagen muss. Sie hat Talent und weiß, was sie will, jedoch sind die Jobs in der Modebranche begehrt und schwer zu ...

Die Pariser Modewelt aus der Sicht einer jungen Frau, die sich als Telefonistin durchschlagen muss. Sie hat Talent und weiß, was sie will, jedoch sind die Jobs in der Modebranche begehrt und schwer zu bekommen. Doch manchmal kommt das Glück ganz unerwartet. Und manchmal muss man dafür etwas tun, was man nicht möchte. In dieser Zwickmühle steckt Alix, der heißbegehrte Job zum Greifen nahe und doch mit vielen Barrieren, die ihr zu schaffen machen und letztlich auch zum Verhängnis werden.

Die Charaktere Memé, Alix, Paul, Javier, Serge, Una & Co. sind bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen. Sie werden so gut beschrieben, dass man sich ein Bild im Kopf aufbauen kann. Teilweise werden sie jedoch sehr detailliert und aus meiner Sicht zu ausschweifend beschrieben. Auch Nebenfiguren und Nebenhandlungen bekommen recht viel Platz. Manchmal hatte man das Gefühl, dass sie die Autorin etwas verzettelt, aber dann kam sie doch immer wieder auf den Hauptgeschichte zurück. Das Ende wirkte leider sehr konstruiert und zog sich über zuviele Seiten. Die Erpressergeschichte hätte man auch stark kürzen können. Durch die vielen kleinen Einschübe verlor der Hauptstrang seine Bedeutung, was ich schade finde. Die Idee ist gut, hätte jedoch nicht so sehr ausgebaut werden dürfen.

Aufgrund der vielen Fachbegriffe aus der Modewelt wäre eine kleine Übersicht gut gewesen. Das Skizzenbuch ist eine schöne Zugabe, aber zu durcheinander und recht knapp. Dafür fand ich die Beschreibungen von Paris gut.

Insgesamt war es eine unterhaltsame Geschichte, die jedoch ihre Längen hatte.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Es ist ein Buch über die Liebe, das Ausbrechen und den Tod

Nur leben ist schöner
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Ein reserviertes Grab unter dem Baum kann etwas Beruhigendes haben, wenn man weiß, wer seine Grabnachbarn sind. Die eigene Mutter kennt Magda schon, doch wer sind die anderen Grabnachbarn. Welche Menschen ...

Ein reserviertes Grab unter dem Baum kann etwas Beruhigendes haben, wenn man weiß, wer seine Grabnachbarn sind. Die eigene Mutter kennt Magda schon, doch wer sind die anderen Grabnachbarn. Welche Menschen verbergen sich hinter den Namen auf dem Brettchen? Mag man sie?

Magda will sie kennenlernen und aus ihrem langweiligen Leben ausbrechen. Eigentlich ist sie gefangen in ihrer Welt hinter der Wursttheke in einem Supermarkt, in ihrem Kinderzimmer in der Wohnung der Mutter und muss erst noch das selbständige, freie Leben lernen. Die Grabnachbarn geben ihr die Möglichkeit auszubrechen und so begibt sie sich auf den Weg sie kennenzulernen. Das Abenteuer kann beginnen als sie auf den ersten Kandidaten trifft und mit ihm zum ersten Mal spontan verreist. Sie entdeckt Paris und die Liebe und auch ein Stück von sich selbst.

Die Geschichte ist nicht ganz so locker-leicht wie z.B. „Monsieur Blake und der Zauber der Liebe“, aber trotzdem hat dieses Buch eine lebensbejahende Aussage. Trotz der Beerdigungen und des reservierten Grabplatzes ist das Buch nicht nur traurig oder melancholisch, sondern auch witzig und etwas verrückt. Dank der Nebenfigur Bea, die das Leben in vollen Zügen genießt, sich nicht um die steife Etikette der Nobelhotels kümmert und somit das Gegenteil von der stets besorgten, nachdenklichen und etwas steifen Magda Ziegler ist.

Das Ende ist etwas kitschig geraden, aber viele Leser werden es mögen, da man im Leben gern ein solches Ende hätte. Es ist ein Buch über die Liebe, das Ausbrechen und den Tod, aber auch über die Freundschaft und das Leben.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Nicht so gut wie die Vorgänger

Mann ohne Herz
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Mein zweites Buch von dem schwedischen Geschwisterpaar hat mich nicht ganz so sehr begeistert wie das erste Buch. Für die Siri Bergmann-Serie sind es bereits Band drei und vier. Siri hat mittlerweile ihre ...

Mein zweites Buch von dem schwedischen Geschwisterpaar hat mich nicht ganz so sehr begeistert wie das erste Buch. Für die Siri Bergmann-Serie sind es bereits Band drei und vier. Siri hat mittlerweile ihre Praxis aufgeben müssen und arbeitet nun bei der Polizei als Profiler. Dank Vijay hat sie einen erfahrenen Profiler neben sich, denn die Arbeit bei der Polizei, die Nähe zu den Opfern und Tatorten ist für sie härter als gedacht. Dazu kommt noch die gereizte Stimmung zu Hause. Ihr Mann kann es nur schwer verkraften, dass sie nun auch für die Polizei arbeitet und nun direkt einen aufsehenerregenden Fall bekommt. Es wird ein bekannter homosexueller Mann ermordet und ein kleiner Junge erschossen. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden? Warum musste ein vierjähriger Junge sterben? Siri und die Kollegen ermitteln fieberhaft, dann geschieht es wieder.


Siri wirkt in diesem Band eher blass und wenig ansprechend. Auch ihre Beziehungskrise wird langsam ermüdend. Es sind immer die gleichen Vorwürfe und Diskussionen und so langsam wünscht man sich eine Entscheidung. Auch die Einstellung zu Aina ist nicht immer nachvollziehbar. Die Geschichte mit Jimmy schaffte etwas Hoffnung, dass die Geschichte an Fahrt gewinnt und vor allem das private Leben der Siri wieder etwas belebt, aber leider wurde auch dies direkt im Keim erstickt.


Die Figuren in dieser Geschichte konnten mich leider diesmal nicht packen. Sie waren farblos, ohne Konturen und hatten nur wenige spannende Momente. Die ganze Geschichte wirkte konstruiert und wenig emotional. Die Sprünge zwischen der Vergangenheit der betroffenen Männer und den grausamen Morden schafften noch etwas Spannung. Das Finale fand ich übertrieben und nicht so richtig gelungen. Nach dem guten dritten Band hatte ich meine Erwartungen wohl etwas zu hoch gesetzt.

Veröffentlicht am 02.09.2018

humorvoller Regionalkrimi

Die Kalte Sofie
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Ja mei, ein Bayernkrimi mit einer scho recht feschen Rechtsmedizinerin, die das Schnüffeln nicht lassen kann. Dr. med. Sofie Rosenhuth kommt zurück. Raus aus Berlin rein ins tiefste Bayern zu der Tante ...

Ja mei, ein Bayernkrimi mit einer scho recht feschen Rechtsmedizinerin, die das Schnüffeln nicht lassen kann. Dr. med. Sofie Rosenhuth kommt zurück. Raus aus Berlin rein ins tiefste Bayern zu der Tante Vroni auf den Hof. Endlich daheim und schon gibt’s eine Leiche.

Eigentlich freut sie sich auf die Heimat, wenn da nicht ihr Ex Joe wäre. Jetzt sind sie zwar geschieden, aber diese haselnussbraunen Augen sorgen bei Sofie immer wieder für Verwirrung. Diesmal hat sie sich jedoch vorgenommen, nicht schwach zu werden. Sie hat sich getrennt und dabei bleibt’s.

Kaum ist Sofie angekommen schon weht ihr ein kalter Wind ins Gesicht und ein Toter ist auch schnell gefunden. Frau Dr. Elke Falk, ihre Vorgesetzte, tritt gegenüber Sofie recht frostig auf. Sorgt aber mit ihrer Art für einen schönen Humor in der Geschichte. Generell sind die Figuren recht gut gelungen. Sie sind nicht sehr komplex, auch nicht düster oder gar geheimnisvoll, aber sie sprechen den Leser an. Die meisten Figuren sind sympathisch und jeder hat seinen ganz eigenen bayrischen Humor. Auch die Story ist nicht sehr verzwickt oder extrem spannend, aber bei diesem Buch zählen aus meiner Sicht eher die Geschichten rund um die Rechtsmedizinerin als die Morde an sich. Wer des bayrischen Dialektes nicht mächtig ist, wird es anfangs nicht leicht haben, aber man gewöhnt sich an „mei“, „scho“ usw. Die bayrischen Traditionen werden groß geschrieben und so lernt man als Nichtbayer noch etwas über die Gepflogenheiten des Freistaates.

Insgesamt ein humorvoller Regionalkrimi, der gut unterhält, sympathische Charaktere hat und dem Leser die bayrische Mundart näher bringt.