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Veröffentlicht am 26.09.2016

Sehr beklemmende Stimmung

Im dunklen, dunklen Wald
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Leonora wird nach 10 Jahren Funkstille zwischen ihr und ihrer ehemals besten Freundin Clare zu deren Junggesellinnenabschied eingeladen. Da ihr das seltsam vorkommt und sie auch eigentlich keine Lust darauf ...

Leonora wird nach 10 Jahren Funkstille zwischen ihr und ihrer ehemals besten Freundin Clare zu deren Junggesellinnenabschied eingeladen. Da ihr das seltsam vorkommt und sie auch eigentlich keine Lust darauf hat, ist sie hin und her gerissen, ob sie teilnehmen soll oder nicht. Aber ihre Freundin Nina, die ebenfalls eingeladen ist, überredet sie schließlich.
Gemeinsam fahren sie zu dem Glashaus mitten im Wald, welches der Tante von Clares Trauzeugin Flo gehört. Leonora und Nina sind sich nach wie vor nicht schlüssig, warum sie zu diesem Junggesellinnenabschied in recht kleiner Runde eingeladen worden sind. Der Grund dafür wird noch mysteriöser, als Clare Leonora gesteht, dass sie deren Ex-Freund James heiraten wird. Die Trennung liegt ebenfalls viele Jahre zurück, Clare war damals als große Stütze an Leonoras Seite. Aber danach brach der Kontakt ab und Leonora hat diese Trennung nie ganz verwunden. Und nun wird sie plötzlich wieder mit den alten verletzten Gefühlen konfrontiert.
Flo gibt sich die größte Mühe, den Junggesellinnenabschied für ihre Freundin Clare perfekt zu gestalten. Es gibt viel Alkohol und auch andere Stimmungsmacher. Die Stimmung ist dennoch fast ununterbrochen sehr gereizt. In der zweiten Nacht eskaliert die Situation, es gibt einen Eindringling im Haus, einen Schuss und die Ereignisse überschlagen sich...
...nur was genau ist passiert? Diese Frage stellt sich Leonora als sie plötzlich im Krankenhaus aufwacht und auch der Leser stellt sich diese Frage und zwar bis kurz vor Ende des Buches. Ruth Ware hat hier ein wirklich bis zum Ende spannendes Buch geschrieben. Die Geschichte wird abwechselnd in der Vergangenheit und in der Gegenwart geschrieben, wodurch sich die Handlung für den Leser aus zwei Richtungen erschließt. Aber wenn man denkt, dass sich nun die Ereignisse der Nacht dem Leser und Leonora langsam Stück für Stück offenbart, liegt man falsch. Die Situation wird immer undurchsichtiger und die Erkenntnis, wer der Täter sein könnte scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Denn je mehr Leonora versucht die Ereignisse der Nacht und mögliche Motive zu rekonstruieren, umso verdächtiger wird jeder der damals Anwesenden.
Mir persönlich kamen diese Gänsehautmomente etwas zu kurz. Diese nervenzerreisenden Momente, die Fußspuren im Schnee und Geräusche in der Nacht, hätte die Autorin sehr gern noch etwas ausschmücken können.
Die Charaktere fand ich sehr gut ausgearbeitet. Man wusste gleich, wen man mag und wen nicht. Und auch die Umgebung und das Haus waren sehr bildhaft beschrieben, sodass man sofort eine beklemmende Stimmung spürte, sobald die Dämmerung einsetzte und man sich in dieses Glashaus mitten im dunklen dunklen Wand versetzt fühlte.
Ein sehr gelungenes Debüt von Ruth Ware.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trauriger als gedacht

Ein Zimmer über dem Meer
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Kim glaubt die große Liebe mit Jake gefunden zu haben, aber dieser kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und für Kim bricht eine Welt zusammen. Sie glaubt, dass mit ihm der Sinn in ihrem Leben gestorben ...

Kim glaubt die große Liebe mit Jake gefunden zu haben, aber dieser kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und für Kim bricht eine Welt zusammen. Sie glaubt, dass mit ihm der Sinn in ihrem Leben gestorben ist und will ihm in den Tod folgen. Sie macht sich auf den Weg nach Cornwell, um sich nahe der Absturzstelle des Flugzeuges von einer Klippe ins Meer zu stürzen. Doch während Kim noch zögert, tritt die 86-jährige Janet zu ihr, erkennt die Absicht der jungen Frau und spricht sie an. Sie überredet Kim, mit ihr ins ihr nahe dem Meer gelegenes Cottage zu kommen und rettet ihr somit das Leben. Janet überreicht Kim ein seit vielen Jahrzenten im Familienbesitz befindliches Tagebuch, von dem sie überzeugt ist, dass es Kim helfen wird, wieder einen Sinn in Leben zu finden. Zuerst zögert Kim, das Tagebuch zu lesen, da sie die Privatsphäre der Schreiberin respektieren möchte. Doch kurz nachdem Kim im Haus von Janet angekommen ist, ändert sich Lage dramatisch, sodass Kim Janet zuliebe doch noch in die Geschichte der Tagebuchschreiberin Leandra eintaucht. Kim stellt fest, dass diese Frau ihr nicht ganz unähnlich war, denn auch Leandra sah in ihrem Leben keinen Sinn mehr und sah im Tod den einzigen Ausweg. Doch auch Leandra wird gerettet und erhält einen neuen Sinn im Leben.
Leider ist das nicht die alleinige Handlung des Buches, denn die Geschichte entwickelt sich dramatischer als man zu Beginn des Buches denkt. Denn Kim und auch der Leser werden immer mehr dem Thema Tod konfrontiert.
Hinter der Autorin Dana Paul verbirgt sich Corinna Bomann. Und nachdem ich dieses Buch gelesen habe, verstehe ich auch, warum sie dieses Buch unter einem anderen Namen geschrieben hat. Denn auch wenn es zuerst den Anschein macht, dass man eine Geschichte in den Händen hält, die man von ihr gewöhnt ist, entwickelt sich die Handlung des Buches wesentlich dramatischer und trauriger als vermutet.
Es soll eigentlich ein Buch sein, dass Mut macht, aber ich muss ehrlich zugeben, dass mich die Handlung zeitweise persönlich sehr deprimiert hat, da dieses Buch einige meiner wunden Punkte unangenehm berührte.
Die Handlung spielt über zwei Zeitstränge, in der Gegenwart und durch die Tagebuchauszüge im Jahr 1813. Dana Paul hat beide Geschichten geschickt miteinander verwoben und interessant und sehr berührend erzählt.
An einigen Stellen fand ich die Handlung etwas vorhersehbar, was ich aber nicht unbedingt als negativ empfunden habe.
Ein großes Lob muss ich an der Stelle auch noch für das Buchcover und den Buchtitel aussprechen, welche ich als wirklich passend für diese Geschichte empfinde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Niedliche Sommerlektüre für Kinder

Paula und Pelle - Eiscremebunter Sommerspaß
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Paula möchte mit ihren Eltern und ihrem Hund Pelle ins Schwimmbad zu gehen, um ihn nicht immer nur hinter den Ohren kraulen zu müssen, sondern ihm das kraulen im Wasser beizubringen- Paula packt alle für ...

Paula möchte mit ihren Eltern und ihrem Hund Pelle ins Schwimmbad zu gehen, um ihn nicht immer nur hinter den Ohren kraulen zu müssen, sondern ihm das kraulen im Wasser beizubringen- Paula packt alle für sie notwendigen Sachen ein...nur leider fehlen für Mama und Papa noch einige Dinge, aber die pfiffige Paula hat dafür eine Erklärung. Im Schwimmbad wird sie dann von einem fiesen Schulkameraden geärgert und versucht ihm im Schwimmbad auszuweichen.

Auch wenn das Buch laut Altersempfehlung erst für Kinder ab 6 Jahre ist, habe ich dieses Buch meiner 3 Jährigen Tochter vorgelesen. Zeitweise hat sie auch sehr gut zugehört und konnte die Geschichte auch anhand der vielen Bilder mitverfolgen. Aber irgendwann ließ dann ihre Konzentration nach und sie beschäftigte sich anderweitig.

Für Kinder ab 6 Jahre ist es aber sicher eine sehr schöne Geschichte.

Allerdings finde ich die Bilder etwas lieblos gezeichnet bzw. hätte man die Figuren etwas hübscher malen können. Aber das ist sicher Ansichtssache. Mich hat es beim Lesen aber etwas gestört, deshalb ziehe ich wegen der Illustrationen einen Punkt ab.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom Roman zum Thriller

So wie die Hoffnung lebt
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Leider ist nicht jedem Kind eine fröhliche, glückliche und unbeschwerte Kindheit vergönnt, für manche Kinder endet diese zeitig, plötzlich und grausam.
Zu diesen Kindern gehören die 11-jährige Katie und ...

Leider ist nicht jedem Kind eine fröhliche, glückliche und unbeschwerte Kindheit vergönnt, für manche Kinder endet diese zeitig, plötzlich und grausam.
Zu diesen Kindern gehören die 11-jährige Katie und der 13-jährige Jonah. Katie musste als 8-jähriges Mädchen hautnah miterleben, wie ihr Vater zuerst ihre beiden Geschwister, dann ihre Mutter und schließlich sich selbst erschießt. Jonah verlor durch einen Hausbrand ebenfalls die wichtigsten Bezugspersonen in seinem Leben, seine Mutter und seine Großmutter.
Beide Kinder kommen in das von Julius und Tammy sehr liebevoll geleitete Kinderheim. Zuerst freundet sich Jonah mit seinem Zimmernachbarn Milow an und findet dann langsam einen Zugang zu der schüchternen, verschlossenen und durch ihren schweren Schicksalsschlag verstummten Katie. Die Beiden nähern und freunden sich an und Jonah schafft es, dass Katie wieder anfängt mit sprechen, zuerst mit ihm und dann auch mit Milow. Doch gerade als die Drei endlich anfangen, das Leben wenigstens wieder etwas zu genießen und Jonah und Katie sich ineinander verlieben, schlägt das Schicksal wieder zu und trennt Jonah und Katie für lange Zeit voneinander.
Aber Jonah vergisst Katie nie, nicht einen einzigen Tag in seinem Leben. Die nächsten 17 Jahre verbringt er mit der Suche nach Katie und bringt damit sogar seinen immer noch engen Freund Milow an die Grenzen seines Verständnisses für Jonahs Sehnsucht nach Katie.
Doch der Zufall führt Jonah eines Tages auf die richtige Spur und er findet Katie wieder, die mittlerweile unter falschem Namen als Frau eines Kriminellen in Seattle lebt. Doch nachdem Jonah den ersten Schock darüber überwunden hat, beschließt er, nun umso mehr um seine Liebe und seine Katie zu kämpfen und sie zu befreien.

Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Der erste Teil ist ein Rückblick auf die Jahre 1992 – 1998 und die Zeit im Kinderheim. Der zweite Teil berichtet von Jonahs Suche nach und seinen Kampf um Katie im Jahr 2015. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Jonah und Katie erzählt und erlaubt somit dem Leser einen detaillierten Einblick in die Gefühlswelten beider Protagonisten.
Für mich vereinen sich in diesem Buch auch durch diese zwei Teile, zwei Genres. Nachdem der Leser im ersten Teil einen Roman in den Händen hält, entwickelt sich das Buch ab Teil zwei zum Thriller.

Die Figuren in diesem Buch wurden von der Autorin sehr liebevoll ausgearbeitet und das Leben im Kinderheim wurde diesmal nicht als grausam dargestellt, sondern es war für all diese jungen, traumatisierten Kinder ein sicherer Zufluchtsort.

Das Schicksal von Katie und Jonah, die Dinge, die sie in so jungen Jahren erleben und verarbeiten mussten, hat mich tief bewegt. Es war sehr schön zu lesen, wie sie aber trotz des Erlebten wieder Vertrauen fassen und auch ab und an unbeschwerte Stunden verbringen konnten. Auch Jonahs verbissene Suche nach Katie hat mich sehr berührt.
Die Autorin hat es mit ihrem flüssigen, liebevollen und auch spannenden Schreibstil geschafft, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
So gut mir das Buch auch gefallen hat, muss ich trotzdem einen Punkt abziehen. Denn ein paar Dinge erscheinen mir doch nicht ganz nachvollziehbar. Das ist zum einen die Figur des jugendlichen Jonah, dessen teilweise psychologische Äußerungen bezüglich Katies Sprachblockade daran zweifeln lassen, dass die Autorin beim Schreiben dieser Zeilen auch ein erst 13-jähriges Kind vor Augen hatte und nicht einen fertig studierten Psychologen. Und zum Anderen erschließt sich mir nicht, wie der manisch-depressive Ehemann von Katie, trotz seiner immer schlimmer werdenden Episoden, dazu fähig war, um sich herum so ein perfektes, kriminelles Imperium aufzubauen, aus welchem ein Entkommen unmöglich scheint.
Dennoch kann ich für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung aussprechen: ein Buch das man auf jeden Fall gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Fortsetzung

Apfelblütenzauber
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Dieses Buch ist die Fortsetzung von dem Roman "Eine Villa zum Verlieben".
Nachdem Nina, Stella und Leonie durch Zufall bei der Besichtigung einer Villa und den späteren gemeinsamen Einzug in Diese, zusammen ...

Dieses Buch ist die Fortsetzung von dem Roman "Eine Villa zum Verlieben".
Nachdem Nina, Stella und Leonie durch Zufall bei der Besichtigung einer Villa und den späteren gemeinsamen Einzug in Diese, zusammen und sich angefreundet haben, wohnen die Drei in diesem Buch noch immer in dieser Villa in Hamburg.
Im ersten Buch lernten wir alle drei jungen Frauen näher kennen, in diesem Buch geht es hauptsächlich um Leonie. Obwohl Leonie als einzige der drei jungen Frauen noch Single ist, geht es ihr richtig gut. Sie hat einen wundervollen Job in einem Feinschmeckerrestaurant, wundervolle Freundinnen und liebt ihr gemeinsames Leben in der Villa. Doch wie das Leben nun einmal so spielt, dauert diese Idylle nicht lange an. Denn Leonie verliert ihren Job und auch ihre Eltern bereiten ihr Sorgen. Ihre Mutter reist nach Paris um sich ihre Traum von der Kunstmalerei zu erfüllen und ihr Vater steht nun allein mit einer Pension da. Nun stellt sich ihm die Frage, ob er die Pension aufgeben soll oder ob er es irgendwie schafft, sie weiterzuführen. Leonie reist zu ihrem Vater ins "Alte Land" und greift ihm mit der Pension und dem Hofladen unter die Arme. Leonie verliebt sich erneut in ihre alte Heimat und ein Mann, den sie von Früher kennt, lässt plötzlich ihr Herz höher schlagen. Aber er ist nicht der Einzige, denn auch ein anderer toller Mann signalisiert plötzlich Interesse an ihr. Da sich auch bei Stella und Nina die Lebensumstände verändert haben, steht das gemeinsame Zusammenleben in der Villa auf wackeligen Beinen.
Bis zum Ende des Buches blieb spannend, wie es mit den drei jungen Frauen weitergeht, ob sie aus der Villa ausziehen würden und in welche Richtungen es sie verschlagen würde. Auch bleibt lange offen, welcher der beiden Männer nun den freien Platz in Leonies Herz erobern kann.
Auch in diesem Buch hat Gabriella Engelmann den Leser wieder mit an den Ort des Geschehens genommen, da sie durch ihre detailverliebte Beschreibung das Gefühl erzeugte, direkt mit vor Ort, im "Alten Land" zu sein. Ich hoffe, das "Alte Land" einmal selbst zur Blütezeit der Apfelbäume besuchen zu können, das muss einfach bezaubernd sein.
Allerdings plätschert die Geschichte zeitweise etwas vor sich hin, ohne dass irgendwelche Höhen und Tiefen auftauchen, die das Buch mal richtig spannend werden lassen. Zeitweise empfand ich es auch als etwas vorhersehbar. Dennoch war die Geschichte wieder sehr flüssig beschrieben und ist eine schöne Sommerlektüre, die auch etwas das Fernweh nach blühenden Apfelplantagen weckt. Aus diesem Grund vergebe ich auch hier 4 von 5 Punkten.