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Veröffentlicht am 14.08.2017

"Versenkte Todesbräute! Eigenbrötler Abels zweiter Fall!"

Blutdämmerung
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Cover:
Ein ruhiger See in einem Naturschutzgebiet. Wunderschön. Ein Ort der zum Verweilen einlädt.
Die Farben Grün und Gelb bestimmen das Cover. Es wurde passend zum zweiten Fall von Martin Abel gewählt.

Inhalt:
Ein ...

Cover:
Ein ruhiger See in einem Naturschutzgebiet. Wunderschön. Ein Ort der zum Verweilen einlädt.
Die Farben Grün und Gelb bestimmen das Cover. Es wurde passend zum zweiten Fall von Martin Abel gewählt.

Inhalt:
Ein ruhiges und abgelegenes Naturschutzgebiet an einem herrlichen Sommertag. Ein See angenehm temperiert, dazu umgeben von Wäldern. Ein Ort, perfekt für ein Date.
Enge Taucherkleidung, die nur noch wenig Raum für Fantasien lassen und dann... Abtauchen... die Welt hinter sich lassen. Die Stille genießen. Nur der eigene Atem ist zu vernehmen.
Doch dann nur noch weiß... Schock. Atemnot. Tod.

Wiederholt muss der nach Köln reisen, um dort mit seinem Wissen ein Täterprofil zu erstellen.
Doch diesmal ist alles irgendwie anders. Irgendwie persönlicher.

Eine junge Hobbytaucherin hat am Grund des Sees am Ginsterpfad eine junge Frauenleiche entdeckt. Zurecht gemacht, wie für ihre eigene Hochzeit. Doch keine hübschen Brautschuhe verzieren ihre Füße, denn sie wurden abgesägt. Die Summe der Frauenleichen erhöht sich schnell auf eine handvoll.
Schnell lassen sich erste Zusammenhänge erkennen. Die Frauen sind jung.... zu jung.
Und sie sind dünn.... zu dünn. Und ihn allen fehlen die Füße.
Ein erster Verdächtiger ist schnell gefunden, doch gilt es ihn zu überführen.

Derweil verschwindet ein junges Mädchen. Einen Facebook-Kontakt treffen, von dem sie nicht zurückkehrt. Auch sie passt perfekt in das Schema des Serienkillers.
Ist für das Mädchen jede Hilfe zu spät?

Fazit:
Der zweite Band von Rainer Löffler erzählt den zweiten Fall rund um den Fallanalytiker Martin Abel.
Im Erzählstil sind wir als Beobachter wieder voll involviert in die Aufklärung des Falls.
Doch diesmal ist alles persönlicher. Wir erfahren mehr über die Vita des eigenbrodlerischen Fallanalytikers, über seine Beziehung zu seinen Kindern und die Beziehung zu Hannah.
Abel hat sich im Verlauf der beiden Thriller entwickelt. Hannah scheint ihn zu erden.

Manchmal für mich ein wenig zu langatmig, hat mir grundsätzlich die Idee doch aber sehr gut gefallen. Die Einblicke in die Entwicklung des Täters waren sehr aufschlussreich und spannend zu lesen. Dennoch gab es für mich in diesem Band nur relativ wenig Spannungshochkurven. Diese waren weniger fallbezogen, sondern eher im Privatleben von dem Protagonisten zu finden.

Eindeutig ist zu erkennen, dass der Autor in diesem Band versucht, den Hauptcharakter in den Mittelpunkt zu stellen, um mehr seine Geschichte zu erzählen.

Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.04.2017

"Ein Tag ohne Bewunderung ist ein verlorener, beschissener Tag!"

Tödliche Perfektion
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Inhalt:
Die kleine Dallis wird nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Onkel Blake Carrington aufgenommen. Sie wächst mit Blake´s Söhnen Logan und Adam in nach Balmore Castle auf.

Ihr neuer Heimatort ist ...

Inhalt:
Die kleine Dallis wird nach dem Tod ihrer Eltern von ihrem Onkel Blake Carrington aufgenommen. Sie wächst mit Blake´s Söhnen Logan und Adam in nach Balmore Castle auf.

Ihr neuer Heimatort ist auch der Sitz der schottischen Sekte Lux Humana. Deren Ziel ist es, eine Gesellschaft aus vollkommener Schönheit entstehen zu lassen. Blake Carrington ist der Sektenleader. Weitere namenhafte Personen gehören dem Kuratorium der Sekte an.

Blake erzieht Dallis streng und nach seinen Regeln. Er will sie perfektionieren. Liebe und Zuneigung ist für ihn fremd. Doch Dallis möchte nur geliebt werden... doch sie definiert Liebe falsch und setzt alles daran, sie zu bekommen.

Sie liebt Logan, seit sie ihn das erste Mal gesehen hat. Logan jedoch ist jung und gutaussehend und vergnügt vollends. Dallis gibt sich Blake hin um Logan eifersüchtig zu machen. Als Blake merkt, dass sie sich mehr zu Logan hingezogen fühlt, foltert und missbraucht er sie lebensgefährlich.

Logan nimmt sich ihrer an. Sie vergöttert ihn. Akzeptiert keine andere Person neben ihn.

Nach Blakes Tod übernimmt Logan die Führung der Lux Humana. Er selbst ist zwischenzeitlich zu einem angesehen Schönheitschirurg geworden, sein Bruder Adam ein anerkannter Biogenetiker. Seine Aufgabe ist es, ein Mittel zur Perfektion herzustellen. Hässlichkeit und Unvollkommenheit sollen ausgelöscht werden. Doch Adam ist seit seiner frühsten Jugend drogenabhängig. Dies passt jedoch so gar nicht in das Bild der Sekte.

Als dann in einer Niederlassung der Hoffmann Pharma Ltd. in Hongkong der Gentechniker Hún Xinrén in einer Dschuke tot aufgefunden wird, geht keiner von einem Selbstmord aus. Falk Hoffmann, der Vorstandsvorsitzende und Hauptaktionär der Hoffmann-Pharma.Ag mit Sitz in Ratingen weiß um die neuste Entdeckung der Forschungsabteilung in Hongkong. Hún Xinrén hat das Herzmedikament "CorPlus", welches den innovativen Wirkstoff "Rebu 11" enthält weiterentwickelt.

Ein Mittel mit Namen "Rebu 12", welches nicht nur Herzleiden heilt, sondern als Nebenwirkung noch die Verschönerung des Äußeren veranlasst. Es lässt kranke Zellen heilen.

Das Unsterblichkeitsenzym könnte die Welt verändern, sie perfektionieren.

Es dauert nicht lang, bis Lux Humana darauf aufmerksam wird.

Fazit:
Nach bisher fast bei jedem Buch von der Autorin, brauche ich einige Stunden um über das Gelesene nachzudenken.

Der Thriller DIE SEKTE (neuer Titel) ist ein anspruchsvoller Roman. Die Dialoge sind tiefgründig. Man sollte sie nicht einfach runterlesen, sondern deren Inhalt genau reflektieren. Manche Sätze und auch Seiten habe ich mehrfach gelesen, um sie für mich besser verstehen zu können.

Die Hauptcharaktere sind sehr "Gespalten". Sie lassen den Leser an ihren abstrusen Gedankengängen teilhaben. Manches war für mich unbegreiflich. Doch dem Sog einer Sekte und die persönliche Abhängigkeit, lässt Menschen zu allem fähig werden.

Noch nie habe ich das Thema der Perfektion oder Makellosigkeit aus einer Sichweise betrachtet, die mir die Autorin durch diesen Roman offengelegt hat.

Krankhafter Jugendwahn, unmenschliche Sektengebaren und Manipulation der Bewusstseinskontrolle. Diese Themen werden bis ins Detail beschrieben und lassen einem schonmal an der Geistesgegenwärtigkeit der Menschen zweifeln.

Der Roman ist für mich etwas Besonderes, nicht perfekt. Das Wort werde ich ab sofort sorgsamer benutzen. Jedoch zeichnet er sich aus durch perfekte Recherche, lyrische Textpassagen, Tragödie, Spannung, Entsetzen und einem fulminanten Ende. Ich konnte es zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen.

Ich vergbe im Gesamten 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2017

"Zur falschen Zeit ... in der Zeitung!"

Aderlass
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Cover:
Das Design des Covers kommt ohne viel Farben aus. Die gewählten Farben sind auf weißem
Hochglanz gedruckt. Der Name des Autors und der Titel des Thrillers stehen im oberen Drittel in schwarzer Schrift ...

Cover:
Das Design des Covers kommt ohne viel Farben aus. Die gewählten Farben sind auf weißem
Hochglanz gedruckt. Der Name des Autors und der Titel des Thrillers stehen im oberen Drittel in schwarzer Schrift in Großbuchstaben. Darunter ist ein roter umgedrehter Kelch, aus dem Flüssigkeit hinausläuft. Die Abbildung passt perfekt zum Inhalt des Romans.

Inhalt:
Thomas Mattern lebt in München. Zweimal war er bereits kinderlos verheiratet. Zunächst mit seiner Jugendliebe, danach noch einmal für 6 Monate. Seither ist er Single und genießt das Leben in vollen Zügen. Als gelernter IT-ler hatte er in einem großen Rechenzentrum als Administrator gearbeitet, bis er zu einer Erbschaft kam, die ihn auf Umwegen erreicht hat. Eine Erbschaft in Millionenhöhe. Dabei hatte sein Lebens alles Andere als leicht begonnen.

Sein Vater hatte sich nach der Geburt aus dem Staub gemacht. Seine Mutter kämpfte gegen den sozialen Sumpf an -vergebens. Als Thomas Mattern schließlich volljährig wurde, verunglückte seine Mutter tödlich. Das Geld reichte gerade für die Beerdigung. Und heute ist er millionenschwer.

Nichtsdestotrotz wurde er an einem Freitagmorgen zu einem Tatort gerufen. Die Hintergründe sind ihm unbekannt. Er ist doch kein Mörder... Er ist ein Junggeselle... Frühstücken mit seinem Kumpel Jens hier, kleine Geschäfte machen mit Lu Beiermann da.
Und auf einmal steht er in einem Schlafzimmer welches vollständig weiß eingerichtet ist. Lampen, Schränke, alles in weiß. Keine einzigen Farbakzente und inmitten des Raumes eine nackte Frauchenleiche die keinerlei Verletzungen aufweist.

Kommissar Burger, ein Tier von einem Mann, nahm ihn kurz darauf mit aus Revier und zeigte ihm eine Bekenner-Email zum Mord. Und mehrfach steht darin der Name -thomasmattern-, -thomasmattern. Zunächst glaubt Kommissar Burger noch an dessen Unschuld, da Thomas Mattern ein wasserfestes Alibi hat. Doch dann geschieht ein weiterer Mord an dem die DNA von Thomas Mattern gefunden wird.
Thomas Mattern stellt fest, dass beide Frauen die gleiche Haarfarbe haben wie seine Ex-Frauen.
Zufall?
Warum muss er sich gerade jetzt als über Kopf verlieben? Ist seine Angebetete nun in Gefahr?
Wer versucht ihm was in die Schuhe zu schieben und warum?

Fazit:
Dies war mein erster Thriller von Marcus Sammet. Zunächst war ich etwas skeptisch über die geringe Seitenanzahl des Thrillers. Wie sollte in so wenigen Seiten ein Spannungsbogen aufgebaut werden und dann noch ein finales Ende zustande kommen?
Der Autor wählte den Erzählstil. Der Schreibstil ist flüssig und die gewählten Worte brauchen nicht viel Umschreibungen. Es war alles seht gut vorstellbar und die Charaktere wurde das Nötigste Preis gegeben, doch das war für die Story völlig ausreichend.
Was mich überrascht hat, war die frühzeitige Kenntnis des Täters. Während andere Autoren dies bis zum Ende herauszögern, ist hier von Beginn an, der Täter bekannt. In einigen Kapiteln konnte man seine Vorgehensweisen und Gedankengängen direkt mitverfolgen.

Mir hat persönlich am Besten der Pathologe Dr. Heimsuch gefallen. Der ist einfach eine Marke für sich. Da es sich hier um ein Erstlingswerk handelt und ich mir hier durchaus noch Steigerungen vorstellen kann, vergebe ich 4 Sterne. Das Buch ist unterhaltsam und aufgrund seiner geringen Seitenzahl für ein kurzes Intermezzo definitiv zu empfehlen.

Veröffentlicht am 03.04.2017

"Eine herzzerreißende Familiengeschichte, die unter die Haut geht!"

Der Geiger
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Cover:
Ein in Sepiafarben gehaltenes Cover. Eine reich verzierte Bank im Vordergrund, aber unbesetzt. Sie steht in einem Park. Durch einzelne Bäume scheint die Sonne. Vor ihnen eine einzelne Person, die ...

Cover:
Ein in Sepiafarben gehaltenes Cover. Eine reich verzierte Bank im Vordergrund, aber unbesetzt. Sie steht in einem Park. Durch einzelne Bäume scheint die Sonne. Vor ihnen eine einzelne Person, die den Park entlangschreitet.
Ein sehr schönes und ruhiges Cover mit Bezug auf den Inhalt des Romans.

Inhalt:
Es ist ein Auftritt, den der begnadete Geiger Ilja Grenko niemals vergessen sollte. Nach dem Schlussalkkord von Tschaikowskys Violinenkonzert in D-Dur verharrt das Publikum zunächst still, dann tosender Applaus.
Im Tschaikowsky-Konservatorium wurde er von seinem Mentor und Lehrer Meschenow gefordert und gefördert. Ilja Grenko spielte in den Konzertsälen Europas und war der Stern am Musikhimmel. Seinen Erfolg verband er mit seiner Stradivari. Er hütete und beschützte sie. Seit vier Generationen war sie in Familienbesitz. Sein Urgroßvater der auch schon Geiger war, hatte sie 1862 von Zar Alexander II. geschenkt bekommen, da er der Lieblingsgeiger des Zaren war.
Stets war die Violine der Stolz der Familie. Doch in der Nacht im Mai 1948 sollte sich alles ändern.

Ilja wurde nach seinem Konzert verhaftet. Ohne sich von dessen Frau und den zwei Kindern verabschieden zu können, wurde ihm auch noch die Stradivari abgenommen. Wohin ihn sein Weg führte, wusste er am Anfang nicht. War alles nur ein Versehen? Schließlich wurde er der geplanten Landesflucht beschuldigt und zu 20 Jahren Arbeitslager verurteilt.
Seine geliebte Frau und die beiden kleinen Söhne wurden in die Verbannung nach geschickt. Auch für sie beginnt der bittere Kampf ums Überleben.

Einige Jahrzehnte später, die letzten Nachfahren von Ilja Grenko, konnten nach Deutschland auswandern. Doch die Familie wurde zerrissen. Sascha Grenkos Eltern starben bei einem Autounfall, er überlebte. Er und seine Schwester kamen in ein Kinderheim. Sie wurde adpotiert und er rutschte in Die Krinimalität. Er sollte erst Jahre später wieder den Kontakt zu seiner Schwester finden. Doch dieser sollte nicht lange halten.Am Tage des Treffens muss Sascha mit ansehen, wie seine Schwester erschossen wird. Er entdeckt in ihren Sachen Dokumente, die auf den Verbleib der Geige seines Großvaters hindeuten. Sascha ist entschlossen den Mörder seiner Schwester zu finden und auch das Familiengeheimnis zu lösen. Dabei begibt auch er sich in Gefahr.

Fazit:
Dies ist mein zweiter Roman von Mechtild Borrmann. Der Schreibstil und der Ausdruck waren wieder hervorzuheben. Einzelne Szenen konnte man sich bildlich vorstellen. Die Charaktere waren stimmig und gut besetzt. Auch dieser Roman lässt sich durch die perfekt recherchierte Historie in eine Zeit zurückversetzen, die für unser einer kaum nachzuvollziehen ist.
Die Geschichte rund um die Familie Grenko hat mich wieder sehr nachdenklich gemacht und mitgenommen.

Es gibt von mir nicht die volle Punktzahl, da die Geschichte rund um den dem eigensinnigen Sascha Grenko für mich etwas zu überzogen war. Sein Arbeitgeber hatte mir zu viele Verbindungen und auch das Ende konnte mich leider nicht vollends überzeugen.

Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2017

"Einen Samtkragen bitte!"

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Cover:
Das Cover zeigt die Lieblingszigarettenmarke der Omma.

Titel ist die Hinweisplakette auf sonstigen Zigarettenschachteln. Links ist ein buntes Blumenmuster aufgedruckt. Der Name der Autorin befindet ...

Cover:
Das Cover zeigt die Lieblingszigarettenmarke der Omma.

Titel ist die Hinweisplakette auf sonstigen Zigarettenschachteln. Links ist ein buntes Blumenmuster aufgedruckt. Der Name der Autorin befindet sich etwas über der Mitte und rechts gehalten in pinker Schriftfarbe. Sehr einprägendes und außergewöhnliches Cover. Defintiv sehr einprägsam. EINMALIG, SUPER!

Inhalt:
Aus dem Ruhrpott geflüchtet ist die 26 Jahre junge Bianca in der Metropole Berlin Neukölln/Kreuzberg gelandet.

Schauspielerin wollte sie werden... im Theater spielen ... erfolgreich sein, stattdessen kellnert sie in einer Touri-Bar um sich die Miete für ihre WG-Wohnung leisten zu können.

Ja die Bianca, die hat so einige Interessen. Germanistik studiert, macht sie jetzt doch in Unterwäsche. Seiden-Schlüppis. Bianca hat ihrer Meinung nach das Potenzial zur Designerin für Hunkemöller.
Die Schlüppis, die verkauft sie online. Doch so begeistert wie sie von ihren Eigenkreationen ist, so enttäuscht sind ihre Kunden. Ja, die Banca kann eben nicht nett.

Als ihre langjährige immer gut gelaunte und top fitte Freundin Mitzi plötzlich stirbt, schließt sie sich der Trauergemeinde in Essen an. Neben ihrem Vater nehmen gehören zu den Trauernden ihre Omma, die Ulli, Doktor Brigitte und der Pastor sowie einige Freier.

Freier? Richtig. Mitzi war eine Hure...
Bianca hatte ein enges Verhältnis zur Mitzi. Denn die hat der Bianca viel beigebracht. Z. B. wie man sich die Beine und das Döschen rasiert.

Und die Omma, ja die war noch die ein Unschuldslamm gewesen. 5 Kinder von drei Männern und das mit Ende 20. Sie war DIE Wirtschafterin im Puff. Bis dieser von ihr abgefackelt wurde. Ohje...der Besitzer Herbert nämlich, hatte eines Tages die Mitzi aus Nummer 14 erst verprügelt und dann zu vergewaltigen versucht. Da hat sie ihm mir nichts dir nichts zweimal eine Flasche Korn über die Binde gezogen. Dann haben sie gemeinsam eine Pension aufgemacht.

Die Omma ist jedenfalls zutiefst gekränkt vom Tod der Mitzi und möchte nun doch noch was erleben. Daher zieht sie mir nichts dir nichts zu Bianca nach Berlin.

Wie gut, dass Bianca gerade nach einem handgreiflichen Streit mit ihrer Mitbewohnerin Louise kurzfristig ein Zimmer frei hat und noch auf die Miete des WG-Zimmers angewiesen ist.
Ohne Zeit zu verschwenden wird der halbe Hausstand von der Omma im LKW angekarrt.
Erstmal nen Samtkragen auf die Arbeit. Deftiges Essen... ja die Omma hat´s drauf.

Doch, Omma raucht wie ein Schlot. Eine Eve jagt die Nächste. Sie hustet... Ein Arztbesuch niemals... und warum geht sie dauernd Bianca´s Fragen über Mitzi´s plötzlichen Tod aus dem Weg?
Irgendetwas stimmt hier nicht. Bianca ist SKEPSIS!

In einer Nacht und Nebelaktion fährt sie nach Essen, gräbt die Urne von der Mitzi wieder aus und ...!

WAS?! Die Urne ist leer... !!!!
Was steckt hinter Mitzi´s leerer Urne?
Was ist eigentlich mit Omma los?
Und warum zieht der Papa jetzt auch noch nach Berlin?

Bianca´s Welt steht Kopf... Sie steht Kopf... und jetzt nimmt sie vor lauter Stress auch noch ab... sie braucht ganz dringend Baklava...

Fazit:
Ich finde den Roman einfach nur gelungen. Ruhrpott-Slang gemischt mit Hochdeutsch.
Zunächst scheint dies befremdlich. Manche Sätze musste ich doch schon einmal zweimal lesen, doch dies vermindert den Lesefluss nicht im Geringsten. Letztlich sind die Omma und ihr Ruhrpott-Slang nicht mehr wegzudenken. Der Schreibstil ist einzigartig und mach den Roman damit einmalig.

Manche Sexszenen sind sehr detailreich beschrieben. Definitiv ein Buch ab dem Jugendalter.
Für mich aber denkbar, wenn das Wort Huren schon im Buchtitel vorkommt.
Jedoch blickt man auch in die Vergangenheit der Prostituierten Mitzi und Ulla. Das ist zum einen lustig, aber auch einprägsam und traurig zugleich.
Prostitution ist eben nicht gleich Prostitution.

Die durchgeknallten Charaktere sind ins kleinste Detail beschrieben. Sie gefallen mir gut. Jeder eine Marke für sich, wenn auch schonmal anstregend... da kann man Biancas angekrazte Nerven schon verstehen.
Manche Entscheidungen sind für mich nicht nachvollziehbar.... aber die Mentalität von Ruhrpöttlern kenne ich nicht.

Der Roman entwickelt sich später zu einem kleinen Kriminalroman... man rätselt und ist gespannt, was hinter Mitzis leerer Urne steckt. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten.

Es bleibt nur zu sagen: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!"

Ich vergebe im ganzen 4 Sterne.

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