Platzhalter für Profilbild

Rosa333

Lesejury Star
offline

Rosa333 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rosa333 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2019

Mittelmäßig

Die Stille des Todes
0

Ich wünschte, ich hätte das Lesen dieses Thrillers genießen können. Mir gefallen spannende, tiefgründige Bücher, in denen es nicht nur um grausame Morde an sich, sondern auch um ihre Hintergründe geht. ...

Ich wünschte, ich hätte das Lesen dieses Thrillers genießen können. Mir gefallen spannende, tiefgründige Bücher, in denen es nicht nur um grausame Morde an sich, sondern auch um ihre Hintergründe geht. Leider fehlte mir in diesem Buch beides: sowohl die Spannung als auch die Tiefgründigkeit. Ich konnte kein erkennbares Motiv hinter den Morden erkennen, konnte die Beweggründe des Täters nicht nachvollziehbaren, weil - nach meinem Geschmack - viel zu wenig auf seine Psyche eingegangen wurde. Ich hätte gerne mehr von seiner Kindheit erfahren, seinem Antrieb, bestimmten Erfahrungen, die ihn geprägt haben. Was die Spannung anbelangt: Ich will nicht bestreiten, dass es rasant zugeht, dass sich die Ereignisse innerhalb des Buches manchmal überschlagen, aber ich konnte mich mit keiner einzigen Person wirklich identifizieren, und mich deswegen auch nicht von der Handlung mitreißen lassen.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Enttäuschend

Als die Tage nach Zimt schmeckten
0

Das Buch konnte mich leider insgesamt gesehen nicht in dem Maße überzeugen, wie ich es mir von ihm erhofft hätte.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir aufgrund des flüssigen und atmosphärischen Schreibstils ...

Das Buch konnte mich leider insgesamt gesehen nicht in dem Maße überzeugen, wie ich es mir von ihm erhofft hätte.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir aufgrund des flüssigen und atmosphärischen Schreibstils der Autorin leicht gefallen, da Orte, Gerüche, Geschmäcker und Farben so detailliert und ausführlich beschrieben wurden, dass man sich genaue Bilder der jeweiligen Situationen machen konnte. Diese lebensnahe Beschreibung der Szenen und Orte lässt im Laufe des Buches auch nicht nach, kann aber irgendwann nicht mehr über die fehlende Tiefe des Plots und der gesamten Geschichte hinwegtäuschen. Die Charaktere waren mir zu wenig ausgearbeitet und oftmals nur mit einer einzigen Eigenschaft bedacht, die man dann irgendwie mit ihrem restlichen Handeln in Verbindung bringen musste. Auch davon abgesehen wiesen ihre Handlungen und Gedanken Unstimmigkeiten auf; so scheint sich, um nur ein Beispiel zu nennen, Noors Vater im einen Moment über ihre Rückkehr zu freuen, im nächsten wünscht er sich hingegen, sie wäre nicht da und würde ihn mit seinen krankheitsbedingten Beschwerden allein lassen. Diese zwei verschiedenen Gedankengänge wären an sich kein Problem, wenn die Autorin sie miteinander verbinden und von dem einen auf den anderen Gedankengang schließen würde - oder sie einen Mittelteil einfügen würde, der - ob direkt oder indirekt - das Wort "zwar" einschließt. Das Buch ist von solchen Unstimmigkeiten geradezu überschwemmt und mir kommt es vor, als wäre es zwar hinsichtlich Grammatik-Rechtschreibfehlern überarbeitet worden, aber den letzten Schliff hat die Autorin ihm nicht verpasst und damit unterlassen, es abzurunden.
Was den Plot an sich angeht, bin ich ebenfalls enttäuscht. Erwartet habe ich eine Geschichte über eine verlorene Heimat und über eine starke unabhängige Frau, die, nicht verstanden von den Menschen in Amerika und verletzt, aber nicht gebrochen, im Iran auf ihre alten Freunde und Bekannte und auf ein Leben trifft, das ihr vorherbestimmt gewesen wäre - mit allen guten und allen schlechten Seiten. Es ist nicht so, dass ich mich nicht gerne von einer unerwarteten Wende überraschen lassen würde, aber in diesem Fall wurde ich negativ überrascht. Anstelle eines solchen Buches bekam ich eine langweiliges Buch über Rezepte, Stereotype und halb herzig beschriebene Kriegsleiden, das sich wie ein niederer Familienroman las. An manchen Stellen habe ich mich gefragt, ob ich eigentlich noch einen Roman lese oder ein Kochbuch, wenn sich die Beschreibung von Rezepten über Seiten hinwegzog. Dies meine ich nicht ausschließlich als Kritik, da mir wie gesagt diese atmosphärische Dichte am Anfang sehr gefiel und mich überhaut erst dazu verleitet hat, das Buch zu lesen, aber an manchen Stellen hat die Autorin es meiner Meinung nach schlichtweg übertrieben.
Die Charaktere waren mir insgesamt nicht sympathisch, und deswegen konnte ich auch durch sie keine Verbindung aufbauen, die mich an das Buch gefesselt hätte. Die Hauptpersom, Noor, war mir zu willensschwach und wankelmütig - wie es sich besonders im letzten Teil des Buches feststellen lässt - und ich konnte kaum eine ihrer Entscheidungen, die sie getroffen hat, nachvollziehen. Ich erwarte von Entscheidungen, die die Protagonisten treffen, nicht, dass ich sie gutheiße oder dass ich sie ebenso getroffen hätte - ich erwarte nur, dass ich verstehe, WARUM sie getroffen wurden, und das war in diesem Buch nicht der Fall. Noors Tochter, Lily, wurde nach dem üblichen Klischee eines Teenagers beschrieben, wobei es mir auch in ihren "eigenen" Gedankengängen so vorkam, als würde ein auktorialer Erzähler oder ihre Mutter selbst sie beschreiben, und nicht Lily. Das nur, um ein paar Beispiele zu nennen.
Mehr als zwei Sterne kann ich für ein solches, auf ganzer Linie enttäuschendes Buch nicht geben, und die auch nur für die durch den Schreibstil der Autorin gut eingefangene Atmosphäre.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Humorvoll

Ans Meer
0

Dieses Buch hier ist mal ganz anders als alle anderen. Es geht um Anton, den Linienbusfahrer, der eigentlich noch nie etwas Mutiges in seinem Leben gemacht hat, und eines Tages kommt plötzlich eine sterbenskranke ...

Dieses Buch hier ist mal ganz anders als alle anderen. Es geht um Anton, den Linienbusfahrer, der eigentlich noch nie etwas Mutiges in seinem Leben gemacht hat, und eines Tages kommt plötzlich eine sterbenskranke Frau in seinen Bus, die zum letzten Mal das Meer sehen will. Er steht vor der Entscheidung zu springen und alles Bekannte und Sichere über Bord zu werfen, oder sich wie gewohnt hinter seinem alltäglichen Job und seinem alltäglichen Leben zu verstecken.

Die Charaktere sind alle mit sehr viel Humor gezeichnet, und das ganze Buch ist in einem warmherzigen Schreibstil geschrieben. Auch die Beweggründe der Personen sind sehr nachvollziehbar, sie handeln oft aus Liebe oder aus Effekt heraus, und das macht sie insgesamt noch menschlicher.

Ein einfaches, leichtes Buch mit einer fixen Idee, die dem Anspruch des Buchs entsprechend umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Humorvoller als ein Sachbuch

Hafenkino
0

Mich hat das Buch sofort angesprochen, als ich das Cover sah. Ich liebe alles, was mit Meer zu tun hat - und Segelboote ganz besonders. In ihre Welt wollte ich beim Lesen eintauchen, diese Welt, die ich ...

Mich hat das Buch sofort angesprochen, als ich das Cover sah. Ich liebe alles, was mit Meer zu tun hat - und Segelboote ganz besonders. In ihre Welt wollte ich beim Lesen eintauchen, diese Welt, die ich bisher nicht mehr als gestreift habe. Und dieses Versprechen wurde gehalten. Man erfährt viel über Segelboote, das Fahren und alles, was sonst noch so dazugehört, und ich bin froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Der Schreibstil ist leicht und humorvoll, und obwohl es keine eigentliche Geschichte in dem Sinne ist, war ein roter Faden durchaus erkennbar, der sich quer durch das ganze Buch zog. Zeitenwechsel und kleine Anekdoten lockern die Seiten auf. Und trotz all dessen hatte ich manchmal nicht recht Lust, weiterzulesen. Es war einfach kein Buch, das mich berührt hat, das mich fliegen ließ, und irgendwann fand ich es schlichtweg anstrengend, weiterzulesen. Was nichts daran ändert, dass ich selbst unheimlich gerne einmal Segelboot fahren würde, und dass dieses Buch meinen Antrieb nur verstärkt hat.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Mittelmäßiges Historiendrama

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
0

Winter 1947. Ermittelt wird in einem Mordfall, der sich in einem abgelegenen Dorf in der Eifel ereignete. Das Opfer ist ein Schwarzmarkthändler, der zwar zwielichtige Aktivitäten trieb, den die Dörfler ...

Winter 1947. Ermittelt wird in einem Mordfall, der sich in einem abgelegenen Dorf in der Eifel ereignete. Das Opfer ist ein Schwarzmarkthändler, der zwar zwielichtige Aktivitäten trieb, den die Dörfler aber als recht humorvollen und vergleichsweise ehrlichen Mann beschreiben. Er hat vor seinem Tod etwas gebeichtet, und wollte dadurch Vergebung erlangen. Tage später fand man ihn in einer Scheune im Wald, ermordet. Jetzt heißt es, den Spuren nachzugehen und dafür heuert Lieutenant Davies die Polizeiassistentenanwärterin Friederike Matthée an. Diese wollte eigentlich nie Polizistin sein, aber ist es, um sie und ihre bei ihr lebende, psychisch kranke Mutter über die Runden zu bringen. Im Laufe der Geschichte allerdings entwickelt Friederike ihren eigenen Spürsinn. Es sind diese zwei Charaktere des Ermittlerteams, die die Geschichte tragen.

Die Charaktere sind glaubwürdig und weisen Fehler und Ängste auf, die sie menschlich wirken lassen.
Hier wird weder beschönigt noch mit großen Phrasen um sich geworfen, sondern schreibt die Autorin sehr sachlich und nüchtern, was die Handlung nur umso realer erscheinen lässt.

Insgesamt hat mich die Geschichte gut ins Nachkriegsdeutschland zurückversetzt, und mich hat es sehr interessiert, mehr über die geschilderten Schauplätze und Umstände zu erfahren. Ich kann mir jetzt viel besser vorstellen, wie die Menschen in dieser Zeit gelebt, bzw. überlebt haben, und mir wurde zudem noch eine ganz nette, realistische Unterhaltungslektüre geboten.