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Veröffentlicht am 17.04.2022

Wo liegt die Grenze der Selbstbestimmung?

Die sieben Schalen des Zorns
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Max ist Arzt. Er widmet sich dem Retten von Leben, heilt Krankheiten und folgt dem hippokratischen Eid. Doch als seine Tante, die wie eine Mutter für ihn war, ihn um die Erfüllung ihres letzten Wunsches ...

Max ist Arzt. Er widmet sich dem Retten von Leben, heilt Krankheiten und folgt dem hippokratischen Eid. Doch als seine Tante, die wie eine Mutter für ihn war, ihn um die Erfüllung ihres letzten Wunsches bittet, begibt er sich in eine moralische und gesetzliche Grauzone. Er half ihr dabei, zu sterben, würdevoll und ohne Leid, so wie sie es sich wünschte. Doch vor de Gesetz hat er sich nun womöglich des Mordes schuldig gemacht. Er bittet seinen besten Freund und Staatsanwalt um Hilfe… er hat doch nichts Unrechtes getan? Soll Max dafür nun wirklich belangt werden?

Die Thematik hat mich gleich angesprochen. Ein sehr emotionales und moralisch aufgeladenes Thema, an das sich niemand so recht rantraut. Schon gar nicht der Gesetzgeber.

Das Buch beginnt schon mit einem sehr spannenden Vorwort, das bei mir zuhause direkt zur Diskussion geführt hat. Das ging so weit, dass ich das Buch erstmal wieder beiseitelegen musste, weil wir mussten ja erstmal diskutieren :D So soll das sein, genau das habe ich mir von dem Buch erhofft.

Zu Beginn ist alles noch sehr verworren. Wir starten in der Vergangenheit mit einem Unfall, kriegen aber erstmal nichts von den Konsequenzen mit, weil dann ein größerer Zeitsprung folgt. Da gibt es verschiedene Perspektiven und verschiedene Handlungsstränge, bei denen man zwar einen Zusammenhang erahnen, aber noch nicht ganz verstehen kann. Der Aufbau der Geschichte hat mir gut gefallen.

Dem Autor ist es gut gelungen, die Waage zwischen Fiction, Plot und Realität bzw. juristische Fakten zu halten. Die Lesenden kriegen erstmal gute Basics an die Hand, um das Dilemma überhaupt in seiner Gänze zu begreifen. Er greift die Diskussion aus verschiedenen Perspektiven auf, hat aber auch eine ganz klare eigene Haltung zur Thematik. Nämlich, dass das Gesetz hier willkürlich eine Grenze zwischen Freitod und Mord zieht und dass die Paragraphen dazu verfassungswidrig sind, da sie in das Persönlichkeitsrecht, in dem Fall, dem Recht in Würde und selbstbestimmt zu sterben, eingreift.

Und das macht er ganz geschickt mit sehr lebendigen Figuren, die alle eine eigene spannende Geschichte zu erzählen haben, eine Vergangenheit mit sich rumschleppen und auf Ziele hinarbeiten. Der Autor arbeitet mit der Sicht verschiedener Perspektiven, springt in die Vergangenheit, dann wieder in die Gegenwart und lässt ein großes und schlüssiges Gesamtbild entstehen.

Die Nebenstories kommen ein bisschen zu kurz, denn es sind sehr viele und das Hauptthema „Sterbehilfe“ nimmt natürlich sehr viel Raum ein. Es war der Versuch des Autors, den Figuren Farbe und Tiefe zu geben, was ihm die allermeiste Zeit auch gelungen ist. Alles konnte aber eben dann doch nicht auserzählt werden.

Sterbehilfe, der Tod ganz allgemein, Kirche, Glaube, Sünde, Trauma, ein Unfall, Schuld, Geheimnisse, Wissenswertes über das Segeln, Alkoholerkrankung, Schwangerschaftsabbruch und der Paragraph, der das Werben dafür verbietet, zwischendurch taucht auch noch das Jugendamt auf - alles sehr spannende und interessante Themen, es ist dann für die knapp 400 Seiten doch recht viel.

Die Szenen im Gerichtssaal fand ich ganz besonders spannend, aber letzten Endes hat mich einfach das Gesamtpaket überzeugt. Der Autor hat ein tabuisiertes Thema aufgegriffen und einen runden und gelungenen Roman geschaffen, der sich die Thematik der Sterbehilfe sehr differenziert anschaut. Das alles verpackt in eine unterhaltsame Geschichte mit schön ausgearbeiteten Figuren und einem angenehmen Spannungsbogen. Da hab ich jetzt auf jeden Fall noch eine Weile was zum Nachdenken!

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Actionreich, brutal, witzig, spannend, mit einigen überraschenden Wendungen

Das Babel Projekt – Lifelike
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Die siebzehnjährige Eve baut Machinas aus Schrottteilen zusammen, die sie bei ihren Plünderungen so findet, um sie in der Kampfkuppel gegen Logikas einzusetzen. Das ist illegal, aber sie braucht das Geld, ...

Die siebzehnjährige Eve baut Machinas aus Schrottteilen zusammen, die sie bei ihren Plünderungen so findet, um sie in der Kampfkuppel gegen Logikas einzusetzen. Das ist illegal, aber sie braucht das Geld, um die Medikamente für ihren Großvater kaufen zu können. Doch etwas geht beim Kampf gewaltig schief und auf einmal ist sie auf dem Radar der Bruderschaft, die Eve an den Kragen will. Und als der Lifelike, den sie auf dem Weg nachhause aufgesammelt haben, Eve und ihren Großvater zu kennen scheint, befinden sie und ihre Freundin Lem sich auf einmal in noch viel größeren Schwierigkeiten - solchen, die einem schnell das Leben kosten können…

Die Gestaltung des Buchs fand ich fantastisch. Die Kapitel und die Schriftarten und die Einschübe… da war jemand beim Design richtig kreativ. Gerade am Anfang, wenn die Robotergesetze nochmal aufgeführt werden - in abgeänderter Form (auch sehr spannend!) - da gefallen mir die schwarzen Seiten richtig gut. Es ist einfach ansprechend gestaltet und passt perfekt zum Inhalt.

Wir werden gleich in die postapokalyptische Welt von Eve und ihren Begleiter:innen reingeworfen. Es handelt sich nicht gerade um eine sehr menschenfreundliche Welt. Maschinen aller Art, Roboter und lebensechte Androiden gehören zum Alltag der gefährlichen Welt, die weit in der Zukunft der früheren USA spielt. Alle sind sich selbst die nächsten. Das Motto lautet, vertraue niemandem und wenn du jemanden findest, dem du vertrauen kannst, lass die Person nie mehr los. Und genau so jemanden hat Eve Gott sei Dank gefunden.

Lemon ist ihre beste Freundin. Sie ist genauso tough, frech und schlagfertig, wie Eve und die beiden sind ein tolles Team. Gemeinsam mit Cricket, ihrem kleinen treuen Logika, machen sie sich zusammen mit Ezekiel, einem Lifelike, der Eves Leben komplett auf den Kopf stellt, auf die Suche nach Antworten.

Ich habe alle Charaktere geliebt. Am meisten hat es mir aber Cricket angetan. Er und seine bissigen und lustigen und niedlichen Kommentare. Ihm ist zu jeder Situation noch ein unpassender Spruch eingefallen.

Nur hätte sich der Autor gern für sämtliche Entwicklungen mehr Zeit lassen können. Für die der Charaktere, denn Eve macht einen plötzlichen, schwer nachzuvollziehenden Sprung. Aber auch für die der Beziehungen, die entwickelten sich nämlich nicht, sondern waren einfach da oder einfach plötzlich viel zu eng. Das ging mir bei fast allen Entwicklungen viel zu schnell und das kratzte leider an der Authentizität der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander.

Ich gebe es nur ungern zu, aber das führte dazu, dass mich das Love-Interest im Buch gar nicht überzeugen konnte. Ich hab‘s einfach nicht gefühlt. Es war für meinen Geschmack nicht ausreichend ausgearbeitet und insgesamt zu überstürzt.

Dafür ist aber Jay Kristoffs Schreibstil unglaublich gut! Allein wegen seines speziellen schwarzen Humors liebe ich schon jedes seiner Bücher. Er gibt den Figuren Charakter, Witz und immer etwas Sympathisches. Man kann sich darauf verlassen, dass es Spaß macht, seine Geschichten zu lesen.

Von der ersten Seite an gab es Action, Humor, Gefahr, Freundschaft, Geheimnisse und Abenteuer. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das Buch für einige zu brutal sein könnte. Die rohe, herzlose und vor allem sinnlose Gewalt, die in der Geschichte schonungslos und sehr detailliert geschildert wird, ist sicherlich nicht für jede:n geeignet. Deswegen wäre eine Triggerwarnung wahrscheinlich nicht schlecht gewesen.

Das Worldbuilding gefiel mir gut, ich hätte aber gerne noch viel mehr darüber erfahren. Einiges auf der Karte im Buch erschließt sich mir noch nicht und bei vielen Andeutungen hoffe ich noch in den Folgebänden auf Aufklärungen und Erläuterungen.

Das Ende habe ich so niemals kommen sehen. Von mehreren Entwicklungen und Twists war ich vollkommen überrascht und absolut begeistert. Das Finale hat mir deshalb mit am besten gefallen.

Mal wieder ein ganz starkes Buch von Jay Kristoff. Der Mann weiß einfach zu unterhalten. 450 Seiten flogen nur so vorbei und es wurde keine Sekunde langweilig. Ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzungen!

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Eine ungewöhnliche und bewegende Reise durch die Zeiten

Wolkenkuckucksland
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In diesem Buch werden mehrere Geschichten von verschiedenen sehr unterschiedlichen Menschen erzählt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, verbunden durch eine Sage, die sich durch die verschiedenen Zeiten ...

In diesem Buch werden mehrere Geschichten von verschiedenen sehr unterschiedlichen Menschen erzählt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, verbunden durch eine Sage, die sich durch die verschiedenen Zeiten zieht.

Es beginnt mit der Geschichte von Konstance in der Zukunft. Sie ist ein junges Mädchen, das in einem Missionsschiff zu einem weit entfernten Planeten fliegen soll, um ihn dort mit den anderen Menschen an Bord neu zu besiedeln. Offenbar hat es die Menschheit mal wieder vergeigt und die Erde unbewohnbar gemacht. Ihre Geschichte habe ich von allen am liebsten gelesen.

Die Geschichte der Gegenwart dreht sich um Zeno, einem Veteranen, dessen komplettes Leben wir rückwirkend erzählt bekommen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine alte griechische Geschichte zu übersetzen und sie in der Bibliothek mit den Kindern zur Aufführung zu bringen. In derselben Bibliothek befindet sich auch Seymour, dessen Geschichte wir ebenfalls von seiner Kindheit an erzählt bekommen. Schon in ganz jungen Jahren ist er fasziniert von Eulen und beschäftigt sich viel mit dem Tierreich und später mit der Umwelt und ihrer Zerstörung durch die Menschen. Das macht ihn wütend und er will etwas dagegen unternehmen.

In der Vergangenheit begleiten wir Anna und Omeir, zwei Kinder, deren Leben sich stark voneinander unterscheiden, sich aber zu überkreuzen beginnen. Anna lebt in einem Kloster mit ihrer Schwester und führt kein einfaches Leben. Omeir wird gezwungen, in den Krieg zu ziehen, welcher sich gegen das Dorf richtet, in dem Anna lebt. Eine herzzerreißende und nicht immer leicht zu ertragene Geschichte. Das gilt aber für die anderen ebenso.

Verbunden sind die Geschichten durch Diogenes‘ „Wolkenkuckucksland“, mit dem alle Charaktere auf irgendeine Weise in Berührung kommen und die ihr Leben stark beeinflussen oder sogar komplett umkrempeln.

Aethons beschwerlicher Weg ins Wolkenkuckucksland begleitet uns durchs komplette Buch und verflechtet die drei Zeitebenen geschickt miteinander. Auch seine Reise habe ich richtig gerne verfolgt.

Das Buch ist nicht sehr geradlinig erzählt, es folgt keiner Chronologie, sondern setzt sich ein wenig chaotisch, später dann aber ein wenig strukturierter zu einem großen Gesamtbild zusammen. Trotz des zunächst verwirrenden Durcheinanders konnte ich mit der Zeit einen roten Faden erkennen. Jedes Puzzleteil führte zu einer neuen Erkenntnis und dazu, dass ich immer neugieriger auf den Ausgang der Geschichten wurde.

Er war schon erstaunlich, wie am Ende die Verbindung zwischen all diesen Geschichten deutlich wurde. Jeder Erzählstrang für sich war schon spannend, interessant, erschreckend oder einfach wunderschön. Aber als dann noch alle Fäden komplett miteinander verflochten waren, die Wege sich kreuzten, in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft, da war die Begeisterung dann komplett.

Es gab Momente, da hat das Buch einen extremen Sog auf mich ausgewirkt und dann gab es aber auch solche, da musste ich mich durch die Seiten kämpfen. Je weiter ich kam, desto mehr wollte ich lesen, denn dann kam das Verständnis, das Erkennen von Zusammenhängen und vor allem immer tiefgehendere Sympathie für die einzelnen Figuren.

Man könnte meinen, mit den vielen Genres, den vielen Themen und den sehr unterschiedlichen Geschichten, sei das Buch überladen, aber so habe ich es ganz und gar nicht empfunden. Es war seeehr viel, aber trotzdem genau richtig.

Diese Reise durch die Jahrhunderte hat mir gut gefallen. Zugegebenermaßen war der Mittelteil etwas schwieriger für mich, dranzubleiben, aber es hat sich ganz eindeutig gelohnt. Etwas Vergleichbares habe ich bisher nicht gelesen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Eine tolle Mischung aus Magie, Tierwesen und düsterer Fantasy

Die Tiermagierin – Sturmseele
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Der zweite Teil der Tiermagerin-Reihe




Nocs Fluch ist zwar gebrochen, aber nicht der Eid, der erst gelöst werden kann, wenn Leenas Tod herbeigeführt wurde. Er muss stark dagegen ankämpfen, entwickelt ...

Der zweite Teil der Tiermagerin-Reihe




Nocs Fluch ist zwar gebrochen, aber nicht der Eid, der erst gelöst werden kann, wenn Leenas Tod herbeigeführt wurde. Er muss stark dagegen ankämpfen, entwickelt sogar schon Halluzinationen, denn der Eid ist bindend und drängt ihn immer weiter dazu, Leena zu töten. Eine Art Heilmittel muss gefunden werden oder vielleicht ein Tierwesen, das das Problem lösen könnte. Die Zeit wird knapp und die Truppe um Noc und Leena macht sich auf die gefährliche Suche, um die beiden vor dem Tod zu bewahren.

Dieses Buch widmet sich zu großen Teilen Nocs Vergangenheit. Wir erfahren viel mehr über ihn und seine Geschichte, darüber, wer er war und welche Last und vermeintliche Schuld er auf sich geladen hat. Seit langem ist er schon der Anführer der Cruor, aber wer war er vor all dem?

Neben den vielen Aufgaben und Schwierigkeiten, die Noc sonst so zu bewältigen hat, kommt nun noch die Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit hinzu, die eigentlich hätte geheim bleiben sollen, doch jemand ist hinter sein Geheimnis gekommen und versucht es nun gegen ihn zu verwenden.

Noc, Oz, Calem, Kost, Leena und ihre wundervollen Tierwesen stehen auch in diesem Teil wieder im Vordergrund. Sie teilen sich abwechselnd die Erzählperspektiven und wir kriegen viel mehr mit, was in ihnen vorgeht und welche ganz persönlichen Kämpfe sie jeweils auszufechten haben.

Die Entwicklungen der Charaktere haben mir grundsätzlich gefallen. Nur Leena macht einen derartigen Entwicklungssprung, dass ich sie gar nicht mehr wiedererkannt habe. War sie in Band eins noch misstrauisch und nicht wirklich an einer Beziehung interessiert, ist sie in diesem Teil dermaßen „in Love“, dass es a) kitschig und b) unglaubwürdig wurde. Mit der schnellen Entwicklung der Romance zwischen den beiden konnte ich gar nichts anfangen. Das hat mich schon sehr irritiert.

Das Worldbuilding wurde in diesem Buch noch etwas deutlicher gezeichnet und gefällt mir nach wie vor sehr gut. Grade die tierischen Begleiter der Tiermagierin haben mich total begeistert. Die Szenen mit den Tierwesen mochte ich am allermeisten.

Atmosphärisch hat die Geschichte einfach was von „Phantastische Tierwesen“, aber ohne es zu kopieren. Die Story ist dann eben doch eine ganz andere.

Die Abenteuer der wirklich sympathischen Truppe waren spannend und aufregend. Sie kämpften zusammen für ein gemeinsames Ziel und jede:r für sich noch, um die eigenen Ziele zu erreichen und waren alle mehr oder weniger erfolgreich damit. Es gab überraschende Twists und interessante Enthüllungen, einiges an Kämpfen, Schmerz und Liebe.

Doch falls man kurz dachte, am Ende würde sich alles in Wohlgefallen auflösen, liegt man total daneben. Die neue Gefahr, denen die Gruppe nun gegenübersteht, wird nicht so einfach zu besiegen sein. Ich bin gespannt, wie das im Finalband aufgelöst werden soll.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Geheimnisvoll, mystisch, sarkastisch

Magic Sparks
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Emma ist in den letzten Zügen ihrer Ausbildung zum Detective und hat nur noch eine letzte Station vor sich. Doch statt zum Ausbildungsprogramm der Cyberkriminalität ausgewählt zu werden, wird sie den Supernatural ...

Emma ist in den letzten Zügen ihrer Ausbildung zum Detective und hat nur noch eine letzte Station vor sich. Doch statt zum Ausbildungsprogramm der Cyberkriminalität ausgewählt zu werden, wird sie den Supernatural Squad zugeteilt. Was hatte sie angestellt, um das zu verdienen? Naja… sie würde das Beste daraus machen und wenn sie diese zwei Wochen überstanden hatte, stünden ihr alle Türen offen, um den Job zu ergattern, der ihren Fähigkeiten angemessen war. Doch dann verschwindet ihr Betreuer, sie wird angegriffen und plötzlich steckt sie mitten in Ermittlungen zwischen den Menschen und den Übernatürlichen.

Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt locker zu lesen, immer mit mindestens einem Hauch von Sarkasmus.

Auch in der Welt habe ich mich schnell zurechtgefunden. Sie gleicht unserer und wird durch einige magische Wesen ergänzt, die in einer Art Parallelgesellschaft leben. Es gibt nur wenige Überschneidungen, denn die beiden Welten wollen meistens gar nichts miteinander zu tun haben. Aber der Supe Squad ist so eine Schnittstelle.

Die Figuren sind wieder mal fantastisch. Sie strotzen vor Liebenswürdigkeit, Humor und Mystik. Sie haben alle was Besonderes, etwas Undurchschaubares und sind allesamt sympathisch. Die Freundschaften und Beziehungen, die sich bilden, haben mir gut gefallen. So richtig gut kennengelernt habe ich die Figuren noch nicht, aber es folgen ja auch noch einige Bände. Ich freu mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit den Charakteren.

Der Plot folgt einer Kriminalgeschichte mit phantastischen Anteilen. Emma muss einige Morde und Tode aufklären, die zunächst nicht miteinander in Verbindung zu stehen scheinen, aber kann das alles nur ein Zufall sein? Zusammen mit Lukas, einem Vampir, mit dem sie den Fall zu lösen versucht, folgt sie den Hinweisen, falschen Spuren und echten Erkenntnissen. Es hat Spaß gemacht, mitzurätseln und nebenbei noch dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Denn an Emma ist etwas anders, irgendwie scheint sie mit der übernatürlichen Welt verbunden zu sei. Das ist ein Geheimnis, das sich wohl erst im Verlauf der Reihe lüften wird. Ich bin sehr gespannt!

Blöderweise hat mir die Auflösung nicht so gut gefallen. Der Täter war mir recht früh klar, nur war mir kein Motiv eingefallen. Und das Motiv war dann auch denkbar unbefriedigend und an den Haaren herbeigezogen. Dementsprechend hat mir das Buch zwar insgesamt sehr gut gefallen, es war witzig, spannend und unterhaltsam. Das Ende ließ mich aber mit den Augen rollen… da hätte die Autorin wirklich mit einem glaubwürdigeren Motiv daherkommen können.

Insgesamt eine sehr kurzweilige und absolut empfehlenswerte Lektüre, deren Fortsetzungen ich sicherlich alle verschlingen werde!

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