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Veröffentlicht am 23.03.2022

In die Tiefe gezogen

Unter Wasser atmen
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Jia Jia findet ihren Mann in merkwürdiger Position kopfüber in der Badewanne. Tot. Offenbar ertrunken. Neben ihm eine Skizze eines Fischs mit Männerkopf. Was soll Jia Jia damit anfangen? Sie folgt dem ...

Jia Jia findet ihren Mann in merkwürdiger Position kopfüber in der Badewanne. Tot. Offenbar ertrunken. Neben ihm eine Skizze eines Fischs mit Männerkopf. Was soll Jia Jia damit anfangen? Sie folgt dem Hinweis und erfährt dabei viel mehr über sich selbst als über ihren verstorbenen Mann.

Es handelt sich bei dieser Geschichte um eine sehr ruhige und verträumte. Sie wird überwiegend aus Jia Jias Perspektive erzählt und lässt sich flüssig und angenehm lesen.

Die Atmosphäre ist genauso vernebelt, wie das versmogte Peking, in welchem die Geschichte hauptsächlich spielt. Schon die Kulisse wirkt ein bisschen mystisch und hält genau die richtige Mischung an Surrealismus und Wirklichkeit bereit. Denn Jia Jia hält sich seit der Entdeckung der Fischmann-Zeichnung auch nicht mehr ausschließlich in der Realität auf. Eine andere Welt, die Wasserwelt, dringt mehr und mehr in ihre ein und Jia Jia verliert immer wieder den Bezug zu ihrer eigentlichen Welt.

Der Tod ihres Mannes wirft sie in mehrerer Hinsicht vollkommen aus der Bahn. Es ist, als müsste sie sich neu entdecken, als wäre sie bisher nur ein Schatten ihrer selbst gewesen. Doch ihr fehlt plötzlich der Halt und ein Ziel, weswegen sie der Bedeutung dieser Skizze nachgehen will. Ihre Suche nach dem Sinn dieses Bildes führt sie nach Tibet, wo sie zwar noch mehr Hinweise, allerdings auch mehr Fragen als Antworten bekommt.

Während ihrer Reise und auch davor hat sie einige Zufallsbegegnungen, die wohl mehr schicksalhaft als zufällig anmuten und ihr den Weg zu ihrem neuen oder viel mehr befreiten Ich ebnen.

Kunst und Wasser spielen in diesem Werk eine bedeutsame Rolle. Ganz erfassen konnte ich diese aber nicht. Immer wieder wird Jia Jia von der Wasserwelt verschlungen, sucht aber auch aktiv einen Weg dort hinein. Es macht ihr Angst, scheint aber auch eine Art Befreiung für sie zu sein. Das Wasser zieht sie in die Tiefe, lässt sie aber auch schweben und ganz leicht werden.

Das Buch erzählt von einem ungewöhnlichen Umgang mit Trauer und Verlust, von Gefangenschaft und Befreiung, alles verpackt in surreal und mystisch erzählten Erlebnissen, die zwischen Traum und Realität hin- und herschwanken.

Ich selbst befand mich beim Lesen auch schwankend zwischen Wohlfühlen und Unbehagen. Wie Jia Jia, schwimmt man in der Geschichte manchmal ohne festen Halt und ohne zu wissen, wo das Buch sich hinbewegt.

Das Buch konnte mich berühren und beschäftigt mich nach wie vor, weil ich noch am grübeln bin, was das alles zu bedeuten hat. Ich meine, ein Buch über Identität und Selbstfindung gelesen zu haben. Mir hat vor allem der träumerische Schreibstil und der Hauch von Surrealismus gefallen. Es ist sehr symbolträchtig und voll von Metaphern, von denen mir der Sinn einiger vermutlich verschlossen bleiben wird. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Die Geschichte wird auf jeden Fall noch ein wenig nachhallen.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Neue Verbündete und alte Bekannte

Papier & Blut
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Der zweite Teil der „Chronik des Siegelmagiers“




Nachdem Al und Buck mit ihren Mitstreiter:innen ihr erstes Abenteuer grade so überstanden haben, müssen sie sich direkt ins nächste stürzen. Eine Siegelagentin ...

Der zweite Teil der „Chronik des Siegelmagiers“




Nachdem Al und Buck mit ihren Mitstreiter:innen ihr erstes Abenteuer grade so überstanden haben, müssen sie sich direkt ins nächste stürzen. Eine Siegelagentin ist in Australien verschwunden und hat einige Hinweise zu ihrem Aufenthalt hinterlassen, die nicht gerade beruhigend wirken. Sie scheint in größter Gefahr zu schweben, da zögern Al und Buck keine Sekunde (naja… Buck zögert, aber echt nur ganz kurz!! :D), um die verschwundene Kollegin zu finden – hoffentlich noch lebendig…

Erst durch diesen zweiten Teil der Reihe wurde mir überhaupt klar, dass es sich hier um eine Spin-Off der Eisernen Druiden-Reihe handelt, welcher dieses Mal nämlich eine größere Rolle spielte. Die Druiden-Bücher kenne ich nicht, aber ich hatte nie das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben.

Die Geschichte an sich war wieder ganz interessant, konnte mich allerdings nicht so sehr begeistern, wie die aus dem letzten Buch. Nichtsdestotrotz hat mir auch dieses Abenteuer großen Spaß gemacht. Buck bringt mit seiner mürrischen, sarkastischen und sehr derben Art immer wieder Lockerheit in die Interaktionen der Gruppe. Die Dialoge zwischen ihm und Al sind einfach herrlich. Und auch der eiserne Druide bringt mit seinen tierischen Begleitern frischen Wind in die Story.

Die Geschichte war völliger Quatsch, was ich anderen Büchern wahrscheinlich übelgenommen hätte, hier hat es mir aber gefallen. Es fehlten Erklärungen, an manchen Ecken fehlte es an Logik und insgesamt lief alles sehr glatt. Unsere Protas waren wohl auch einfach etwas overpowert :D die Handlung lief sowohl sehr geradlinig als auch teilweise etwas ohne roten Faden und hatte durch eingeschobene Off-Topic-Geschichten der Figuren kleinere Längen. Aber, wie soll ich es sagen… für diese Geschichte war das eben genau das Richtige. Alles hat einfach gepasst. Wobei es mich sicher nicht gestört hätte, wenn die Figuren es vielleicht nicht ganz so leicht gehabt hätten.

Spannung kam nicht so wirklich auf, dafür aber viel Spaß, Witz und Unterhaltung. Die bunt zusammen gewürfelte Chaos-Truppe kann man eben einfach nur gernhaben. Langeweile kam aber keine auf und so konnte ich den zweiten Teil der Reihe fast in einem Rutsch durchlesen. Der Schreibstil ist speziell - auf eine gute Weise! - und lässt sich schnell und leicht lesen.

Für die Fortsetzung wünsch ich mir, zu erfahren, wer MacBharrais verflucht hat und wie man das rückgängig machen kann. Er hat ein Happy End verdient! Und Buck soll in seine Lehre gehen, er wäre ein großartiger Siegelagent. Insofern freue ich mich sehr auf die Fortsetzung und habe einige Erwartungen an diese 😬

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Schöner und spannender Abschluss. Definitiv nicht mein letzter Besuch im Grishaverse :)

Lodernde Schwingen
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Alinas Pläne, den Dunklen zu besiegen sind gescheitert und der Kampf hat stark an ihren Kräften gezerrt. Unter dem Deckmantel der Rettung hat der Asket sie entführt und hält sie in unterirdischen Höhlen ...

Alinas Pläne, den Dunklen zu besiegen sind gescheitert und der Kampf hat stark an ihren Kräften gezerrt. Unter dem Deckmantel der Rettung hat der Asket sie entführt und hält sie in unterirdischen Höhlen gefangen. Von dort aus kann sie aber nicht an ihren Plänen weiterarbeiten, den Dunklen aufzuhalten. Sie ist noch immer auf der Suche nach dem letzten Kräftemehrer, denn wie sonst soll sie den Dunklen besiegen und die Schattenflur zerstören…?

Der Einstieg ins Buch war ein bisschen lahm. Es passierte zunächst nicht viel, denn Alina war immernoch in Gefangenschaft und musste erstmal befreit werden. Das kam dann natürlich nicht unerwartet, dafür aber relativ spektakulär. Danach ging es erst richtig los.

Im Prinzip ging es darum, den letzten Kräftemehrer zu finden, um Alina möglichst so mächtig werden zu lassen, dass sie wenigstens annähernd die Chance hat, den Dunklen zu besiegen. Die Hinweise, wo dieser Kräftemehrer zu finden ist, sind schwammig und wenig hilfreich, dementsprechend gestaltet sich die Suche danach ziemlich schwierig. Der Dunkle hat natürlich andere Pläne und so rasen wir in hohem Tempo auf den unvermeidbaren finalen Kampf zu. Die Abenteuer unserer liebgewonnenen Figuren sind spannend und die Autorin kann auch mit dem ein oder anderen Plottwist überraschen. Es hat wieder mal Spaß gemacht, in die Welt der Grisha einzutauchen.

Auch die Figuren mochte ich sehr gerne. NurAlinas und Mals Charakterentwicklung scheint in Buch zwei bereits abgeschlossen gewesen zu sein, denn in diesem Teil kam da nicht mehr viel. Auch der Dunkle machte da keine Veränderung mehr durch, wobei man ihm zugutehalten muss, dass er schon ziemlich viele Jahrhunderte auf dem Buckel hat und da vermutlich nicht mehr viel drin ist an Weiterentwicklung :D Dafür haben aber sämtliche Nebenfiguren Fortschritte gemacht und sich verändert, da gab es weniger Stillstand.

Da gab es gerade mit Baghra, der Mutter des Dunklen, einen so herzzerreißenden Moment… sie habe ich in diesem Teil ganz besonders ins Herz geschlossen. Sie hat eine ganz besondere Art an sich, die ich einfach lieben gelernt habe :D Highlight-Charakter und Herzensbrecher ist und bleibt aber natürlich Nikolai, der letzten Endes eine große Schlüsselrolle zu spielen hat. Aber auch Mals Rolle in der Geschichte fand ich faszinierend und hat mich echt überrascht.

Die Romanze war in der gesamten Reihe wenig präsent, aber trotzdem immer da. Da hat mir die Balance zu den anderen Geschehnissen gut gefallen. Auch wie der Einfluss des Dunklen da noch eine wichtige Rolle gespielt hat. Letzten Endes hätten Alina und Mal als Freunde zwar besser funktioniert, aber es war schon in Ordnung so ^^

Wie das Finale dann ablief und das Ende sich gestaltete, war dann wenig überraschend, aber absolut zufriedenstellend :) Die Geschichte ist wahnsinnig gut durchdacht, das Worldbuilding gefällt mir gut und die Figuren mochte ich alle durchweg gerne. Zum Glück ist die Reise durch’s Grishaverse für mich noch nicht vorbei. Ich habe noch mindestens vier Bücher vor mir, auf die ich mich freuen kann!

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Mehr Glück als Verstand

Die Legende von Koli - Buch 2: Das Signal von Albion
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Der zweite Teil der "Legende von Koli"





Nachdem Koli aus seinem Dorf gejagt wurde und beinah auf sich allein gestellt durch diese sehr lebensfeindliche Umgebung getigert ist, hat er inzwischen drei ...

Der zweite Teil der "Legende von Koli"





Nachdem Koli aus seinem Dorf gejagt wurde und beinah auf sich allein gestellt durch diese sehr lebensfeindliche Umgebung getigert ist, hat er inzwischen drei Begleiterinnen auf seiner Seite, die zwar nicht ganz dasselbe Ziel verfolgen, aber zufällig denselben Weg gehen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie wollen nach London, denn sie hoffen, auf die eine oder andere Art, das Überleben der Menschheit zu sichern. Ob sie es mit all den Gefahren, die sie auf dem Weg erwarten überhaupt nach London schaffen und falls ja, was sie dort erwartet, bleibt alles ziemlich fraglich...

Der zweite Teil setzt ziemlich genau da an, wo der erste endet und führt Kolis abenteuerliche Reise mit der Heilerin Ursula, der KI Monono und der Kämpferin Kelch fort. Außerdem wird eine zweite Perspektive eingeführt - Gott sei Dank! - die aus Sicht von Wirbel weitererzählt, was in dem Dorf alles vorgefallen ist, seit Koli es verlassen musste.

Es ist nach wie vor so, dass ich Koli als einen sehr anstrengenden Protagonisten empfinde. Ich war von daher sehr froh über die wechselnden Perspektiven. Denn auch wenn ich Kolis Geschichte richtig spannend finde, geht mir seine einfältige Art, zu denken und zu handeln so auf die Nerven :D Er ist echt ein Herzensguter mit mehr Glück als Verstand. Er hat die richtigen Verbündeten, gerade weil er so ein gutes und dummes Herz hat, und das rettet ihm viel zu oft seinen ungeschickten Hintern. Wirbel dagegen ist klug und besonnen. Sie denkt nach, bevor sie handelt und kann auch reflektieren, Zusammenhänge verstehen und dementsprechend handeln. Sie überlässt nichts dem Zufall und ist das genaue Gegenteil von Koli. Das Buch abwechselnd aus diesen beiden Perspektiven erzählt zu bekommen, hatte für die Geschichte einen echten Mehrwert.

Auch die anderen Figuren bereichern die Geschichte. Ursula ist klug und kann sich gut durchsetzen, Monono entwickelt sich auf eine sehr spannende Art weiter und Kelchs Transgender-Thematik wird auf eine sehr besondere und wertschätzende Weise eingeflochten. Die Charaktere hatten alle was Besonderes, bekamen viel Tiefe und Farbe und hatten was sehr Einnehmendes. Das ist auch wichtig, weil Koli eine einzige Katastrophe als Protagonist ist :D

Der Schreibstil ist sehr nahbar und authentisch. Kolis Naivität und - entschuldigt meine Direktheit - seine Dummheit werden ehrlich und realistisch dargestellt. Wirbels Besonnenheit und Klugheit übrigens ebenso. Auch finde ich es eine beeindruckende Leistung des Autors, alles uns zur heutigen Zeit Bekannte zu entfremden. Also so zu tun, als würde man es nicht kennen und beschreiben müssen. Denn so ist es bei Koli. Er kennt keinen Vibrationsalarm. Er spürt ein Kribbeln in der Hand, das ihn weckt. Und so macht der Autor aus allen möglichen modernen Dingen etwas Fremdes, was es zu beschreiben gilt und ich wusste immer, was gemeint war, obwohl der Autor nie geschrieben hat, wovon er tatsächlich sprach.

Vom World-Building bin ich immernoch begeistert. Im zweiten Teil lernt man noch viel mehr über die Welt und wie es zu diesem postapokalyptischen Zustand kommen konnte. Auch werden die Strukturen der Dörfer genauer beleuchtet.

Die Abenteuer der Figuren fand ich sehr spannend und diese Fortsetzung ist für mich eine riesige Steigerung zum ersten Band. Allerdings hoffe ich wirklich, dass Koli sich noch ein wenig weiterentwickelt und auch mal dazulernt und nicht immer dieselben Fehler macht. Ich hatte echt noch nie einen so anstrengenden Protagonisten in einem Buch, den ich trotz allem richtig liebgewonnen habe. Zum Glück gleichen die anderen Figuren und die sehr gut erzählte spannende Geschichte das locker aus. Ich freu mich schon sehr auf das Finale.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Überraschend gut

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Eigentlich sollte May nach dem Tod des Königs seine Nachfolge antreten. Ihr gesamtes Leben lang bereitet sie sich schon darauf vor, diese Aufgabe zu übernehmen und sie ist bereit. Doch als der König stirbt, ...

Eigentlich sollte May nach dem Tod des Königs seine Nachfolge antreten. Ihr gesamtes Leben lang bereitet sie sich schon darauf vor, diese Aufgabe zu übernehmen und sie ist bereit. Doch als der König stirbt, erscheint die Herrscherrune nicht auf ihrer Haut, sondern auf der eines Flügellosen. Luan hat überhaupt keine Ahnung und kann mit seinen neugewonnenen Kräften überhaupt nicht umgehen und dabei ist genau das für die Stadt überlebenswichtig. Widerstrebend nimmt sich May dem unerwünschten neuen König an und hilft ihm, seine Kräfte kontrollieren zu lernen - natürlich nicht ohne zu versuchen, die Kräfte irgendwie auf sie übertragen zu lassen.

Mit nicht allzu hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch rangegangen und ich muss sagen, es hat mich wirklich positiv überrascht. Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir ausgesprochen gut und auch die Umsetzung hat Spaß gemacht.

Es wird abwechselnd aus Mays und Luans Perspektive erzählt und wie das bei solchen Büchern nunmal ist, schätzen die beiden sich gegenseitig völlig falsch ein. Sie haben Vorurteile, die vor allem zu Luans Nachteil sind, denn er als Flügelloser lebt in dieser Stadt als Ausgestoßener und es werden ihm allerlei schlechte Absichten unterstellt. May ist von diesen Vorurteilen geblendet und handelt nach ihnen, was ich ihr bis zuletzt übel genommen habe. Das machte die sonst sehr freundliche und liebenswerte Figur an manchen Stellen unsympathisch, was den Charakter aber nur authentischer machte. Luan trägt aber mit seiner Art nicht gerade dazu bei, die eigenen Vorurteile mal zu überdenken, weswegen man May auch nicht allzu böse sein kann. Beide Figuren hatten so ihre Macken und das machte sie gleichermaßen liebenswert wie nervig :D

Die Welt und die Wesen, die sie bewohnen, fand ich wahnsinnig faszinierend. Gerne hätte die Geschichte um die fliegende Stadt und die Vogelwesen noch sehr viel ausführlich erzählt und beschrieben werden dürfen. Das Worldbuilding war zwar solide, ich hätte dennoch gerne viel mehr darüber gewusst. Einige Informationen wären für ein Gesamtverständnis schon noch hilfreich gewesen. Das trübte den Lesespaß aber nur marginal.

So ganz klar, wohin die Geschichte führen sollte, war das eine ganze zeitlang nicht. Der rote Faden wollte sich erst gegen Mitte des Buches so wirklich offenbaren. Das war dann auch der Moment, an dem die Geschichte so richtig anzog. Puzzleteile kamen hinzu, die Hinweise verdichteten sich und ich begann so langsam mit der beiden Figuren mitzufiebern. Die Stadt war in Gefahr und ihr endgültiger Untergang konnte nur durch etwas ganz Bestimmtes verhindert werden, dem wir in der Geschichte auf den Grund zu gehen versuchten.

Die Liebesgeschichte ist niedlich, nicht ganz ausgereift und trotzdem schön zu verfolgen. Ich habe schon ein bisschen sehnsüchtig darauf gewartet, dass die beiden ihren Stolz und ihre Vorurteile überwinden und endlich zusammenfinden :)

Es war ein schönes Buch, dem es insgesamt ein wenig an Tiefe und Ausführlichkeit, aber keinesfalls an Einfallsreichtum und Spannung gefehlt hat. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann die Geschichte daher problemlos weiterempfehlen.

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