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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2021

Einerseits seicht und kurzweilig, andererseits unlogisch und konstruiert

Allein durch die Sterne
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Inhalt:

In diesem Buch geht es um Ariadne, die ihrem Leben bislang keinen Sinn geben konnte und nur in den Tag hineinlebte. Ihre engen sozialen Kontakte bestanden aus ihrer Schwester und ihren Freundinnen ...

Inhalt:

In diesem Buch geht es um Ariadne, die ihrem Leben bislang keinen Sinn geben konnte und nur in den Tag hineinlebte. Ihre engen sozialen Kontakte bestanden aus ihrer Schwester und ihren Freundinnen aus dem Badmintonclub. Und in letzterem passiert es: Plötzlich ist sie alleine, alle Menschen sind fort- einzig Tiere gibt es noch. Instagram sei dank lernt sie dann doch noch einen Menschen kennen, Sanghyun lebt in Shanghai. Beide beschließen sich auf der Hälfte des Weges zu treffen. Eine Reise beginnt.

Gestaltung und Genre:

Cover samt Titel, Genre (Science-Fiction) und Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Allerdings sollte man dieses Buch meiner Ansicht nach eher als Jugendbuch deklarieren.

Schreibstil:

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Ariadne. Die Erzählweise ist relativ flüssig, dennoch wurde der Lesefluss drei bis vier Mal aufgrund des Ausdrucks unterbrochen. Insgesamt betrachtet, war es sprachlich wahrlich kein Highlight, vielmehr finde ich es beispielsweise eher befremdlich, wenn beschrieben wird, dass Menschen „fressen“.

Story:

Der Plot klang ganz interessant. Die Idee ist zwar nicht neu, aber sie bietet Autoren viel Spielraum für die eigene, besondere Interpretation. Und die Geschichte, insbesondere die Verbindung, die Ariadne und Sanghyun aufbauen, hat die Autorin recht schön beschrieben. Was allerdings offen bleibt (und das ist das größte Manko im Bereich Science-Fiction), sind jegliche Erklärungen, wie „es“ passierte und warum es keine Menschen mehr gibt. Die fehlende Ursache ist nur ein Beispiel von Vielen. Das Buch lässt mich mit vielen Fragen zurück. Ich finde, dass unendlich viel Potenzial verschenkt wurde. Außerdem war das Buch vorhersehbar, je mehr ich gelesen habe, desto eher habe ich gehofft, dass es nicht ein solches Ende geben wird. Für mich persönlich war es ein enttäuschendes Ende und durch die fehlenden Erklärungen macht es wenig Sinn, zumindest so wenig, dass ich es nicht ernst nehmen kann. Es wirkt zu konstruiert und unlogisch.

Fazit:

Mir hat das Buch in Anbetracht des vorgegebenen Genres wenig gefallen, weil ich mehr erwartet habe. Allerdings war es auch nicht schlecht genug, um keine Empfehlung aussprechen zu können, wenn man denn die Zielgruppe beachtet: Es ist ein seichtes Jugendbuch. Ich kann es allen (Jugendlichen) empfehlen, die zwischendurch eine leichte Geschichte lesen möchten und sich damit zufrieden geben können, dass nichts, was zu dem Umstand einer menschenleeren Welt geführt hat, erklärt wird.



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Herzlichen Dank an den Piper Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars in Form eines eBooks.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Ein Schreibstil, der mich nicht überzeugen konnte

Die Architektin von New York
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Inhalt: In diesem Buch geht es um Emily, die aufgrund der Krankheit ihres Mannes, die Baustelle der Brooklyn Bridge übernommen hat. Emily ist die Schwiegertochter des Architekten John Augustus Roebling, ...

Inhalt: In diesem Buch geht es um Emily, die aufgrund der Krankheit ihres Mannes, die Baustelle der Brooklyn Bridge übernommen hat. Emily ist die Schwiegertochter des Architekten John Augustus Roebling, der mehrere Brücken entworfen und bauen lassen hat. Mir gefallen Romane, die ein Mix aus Realität und Fiktion darstellen. Ich denke, dass der Autorin Petra Hucke der Spagat zwischen den beiden Komponenten gut gelungen ist.

Gestaltung: Das Cover finde ich ganz schön, mir gefallen die Rahmen bildenden Schnörkel und die dezenteren Farben. Titel und Untertitel finde ich leicht irreführend, da die Protagonistin das Bauwerk nicht erschaffen hat, sondern die Baustelle eher von ihrem Mann übernommen und die Arbeiten an der Brooklyn Bridge beaufsichtigend zu Ende gebracht hat. Architektin war Emily nicht. -Schade, dabei gab es zu dieser Zeit in den USA bereits Frauencolleges.

Schreibstil und Umsetzung: Dieses Buch zu lesen und jetzt zu rezensieren, fällt mir ehrlich gesagt schwer. Den Plot finde ich super und die Thematik trifft absolut meinen Geschmack. Allerdings kam ich nicht mit dem Schreibstil der Autorin zurecht. Hauptgrund war sicherlich, dass mein Lesefluss regelmäßig insofern unterbrochen wurde, als dass mir Unregelmäßigkeiten und andere Kleinigkeiten in Inhalt und Form auffielen, die ich prüfen wollte oder unpassend fand. Zudem hielt ich bei mehreren Aussagen inne, da mir diese suspekt vorkamen. Ich habe also zwischendrin regelmäßig selbst recherchiert, jedoch nicht immer Angaben gefunden, die die Aussagen im Buch verifizierten oder falsifizierten. Daher bleibe ich fragend zurück. Gewiss waren es nur Kleinigkeiten, aber sie häuften sich.
Ein weiterer Grund, der mich am Schreibstil störte, waren die ruppigen Übergänge innerhalb von Sätzen und Absätzen. Es fehlte an Leichtigkeit und Geschmeidigkeit.

Dennoch fand ich auch Vieles gut, wie beispielsweise die (technischen) Beschreibungen über Architektur und den Brückenbau. Auch dass die Dekompressionskrankheit und ihre Auswirkungen eine größere Rolle spielte, hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Ich habe mich für eine neutrale Bewertung von drei Sternen entschieden.

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Das von mir rezensierte eBook “Die Architektin von New York“ von Petra Hucke wurde im Juli 2021 vom Piper Verlag unter der ISBN 9783492062381 veröffentlicht. Ich danke dem Piper Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars in Form eines eBooks.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Anders als erwartet

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
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Meine Erwartungen waren scheinbar viel zu hoch angesetzt. Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut: Ein historischer Roman über die US-Pilotinnen, deren Einsatz erst lange nach Beendigung des Zweiten ...

Meine Erwartungen waren scheinbar viel zu hoch angesetzt. Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut: Ein historischer Roman über die US-Pilotinnen, deren Einsatz erst lange nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs geehrt wurde und deren Einsatz sowohl logistisch als auch lehrend viel zum Verlauf des Zweiten Weltkriegs beigetragen hat. Ich bin von einem Highlight des Jahres ausgegangen. Ich hatte wohl falsche Vorstellungen und wurde daher maßlos enttäuscht.

Die Protagonistin, Texanerin Audrey Coltrane, ist zu Beginn der Geschichte Fluglehrerin auf Hawaii. Im Verlauf tritt sie den „Women Airforce Service Pilots“ (WASP) bei. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor ändert sich ihr Leben. Ihre Liebe, ein Pilot namens James, kommt nach einem Einsatz nicht zurück und gilt als verschollen. Laut Klappentext beginnt hier Audreys schwerste Mission.

Diesen Roman würde ich persönlich eher als seichten Liebesroman vor historischer Kulisse des Zweiten Weltkriegs deklarieren. Es wurde unendlich viel Potenzial verschenkt, der Fokus wurde stets auf die Liebe und andere Techtelmechtel gelegt. Aus meiner Sicht wirklich schade. Die Autorin erklärt am Ende, dass sie viele Stunden in die Recherche gesteckt hat. Ehrlich gesagt merkt man das nicht. Es gab nichts Neues, nichts, das ich nicht schon einmal gehört oder gelesen habe. Salazar erklärt zwar auch, dass sie keine Ahnung vom Fliegen hat, was diesem Roman generell nicht geschadet hätte. Aber sie hätte ihren Fokus auf den Zweiten Weltkrieg legen können oder auf Missionen. Sie hätte ihren Fokus auf WASP und deren Arbeit und Ausbildung legen können oder auf die Luftfahrt und ein wenig Technisches, zumindest ein paar Basics, hätte trotzdem nicht geschadet.

Natürlich schreibt sie über diese aufgezählten Punkte, es bleibt aber alles sehr oberflächlich und geistlos.

Den Anfang habe ich sehr gerne gelesen. Dann ging es bergab. Im letzten Drittel wurde es von Seite zu Seite pathetischer und schnulziger. Zudem wurde in den letzten Seiten „nochmal schnell“ alles benannt, was noch nicht benannt wurde. Eine schnelle Aufzählung von Ereignissen, die mich zum Augenrollen gebracht haben. Sicherlich wird dies vielen LeserInnen gefallen, mir war es zu offensichtlich und kitschig.

Dieses Buch ist definitiv lesbar. Meiner Meinung nach ist es aber kein Roman über WASP und wohl nur etwas für LeserInnen, die einen Liebesroman lesen wollen, nicht für die LeserInnen, die sich für WASP und historische Ereignisse und deren Auswirkungen interessieren.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Eine Geschichte mit Schwächen

8.15 Uhr
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6. August 1945, 8:15 Uhr — Die Atombombe schlägt in Hiroschima ein. Wir begleiten Shinji und seinen Vater beim Überlebenskampf, der einigermaßen komplex behandelt wurde.

Was Akiko Mikamo sehr gut gelungen ...

6. August 1945, 8:15 Uhr — Die Atombombe schlägt in Hiroschima ein. Wir begleiten Shinji und seinen Vater beim Überlebenskampf, der einigermaßen komplex behandelt wurde.

Was Akiko Mikamo sehr gut gelungen ist, sind die Beschreibungen der Umgebung, sie hat die Unterschiede vor und nach der Detonation außerordentlich bildhaft beschrieben. Man muss dazu sagen, dass sie über fundiertes Wissen verfügt, da sich ihre Eltern nur 1200m von der Einschlagstelle entfernt befanden, als die Bombe detonierte. Daher ist das Buch wohl auch äußerst emotional geschrieben worden.

Aber: Negative Kritik habe ich dahingehend, dass es zu viele Wiederholungen gegeben hat. Unbeschreiblich viele Wiederholungen, die mir das Interesse an der Geschichte genommen haben. Es bewirkte, dass ich mich von Wiederholung zu Wiederholung mehr von der Geschichte distanzierte. Sehr schade!

Das Hörbuch wurde von René Dumont eingesprochen. Seine Stimmfarbe ist wirklich sehr schön- zugegebenermaßen fast zu schön, für diese Erzählung aus der Hölle. Es ist eigentlich eher die perfekte Stimmfarbe eines Märchenerzählers.

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Dieser Abschnitt unserer Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten. Allerdings gibt es meiner Ansicht nach bessere Lektüren, die sowohl aufklärend als auch berührend sind.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Unterhaltsamer Roadtrip mit Schwächen

Reise mit zwei Unbekannten
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Von dem Cover war ich überrascht, weil die Farben digital anders dargestellt werden. Der Roman lässt sich sehr schnell lesen, was nicht zuletzt auch an der relativ großen Schriftgröße liegt.

Es geht um ...

Von dem Cover war ich überrascht, weil die Farben digital anders dargestellt werden. Der Roman lässt sich sehr schnell lesen, was nicht zuletzt auch an der relativ großen Schriftgröße liegt.

Es geht um Alex, einen depressiven jungen Mann und Maxine, eine betagte Dame, die die aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte. Beide möchten aus unterschiedlichen Gründen nach Belgien fahren und über die Mitfahrzentrale finden sie zueinander. Die beiden tun sich gegenseitig gut und ergänzen sich.

Zoe Brisbys Schreibstil führt den Leser locker und flüssig durch das Buch. Die Situationen sind komisch beschrieben worden, zumeist nicht allzu albern. Ich fühlte mich gut unterhalten. Sie hat mit ihrem Roman “Reise mit zwei Unbekannten“ nichts erschaffen, das es nicht schonmal gegeben hätte. Auch dass die witzigen Stellen auf etlichen Klischees aufgebaut waren, störte nicht. Brisby hat alles humorvoll und charmant beschrieben und diese Leichtigkeit wirkte sich gewinnbringend auf den Roman aus- ebenso wie Maxines Figur, ohne die dieses Buch weniger lesenswert wäre!

Allerdings störte mich die Häufung an Recherche- und Logikfehlern und ich blieb nach Beendigung der Lektüre enttäuscht zurück. Die Autorin hätte es geschickter und logischer lösen können. (Da ich nicht spoilern möchte, kann ich die Beispiele nicht anbringen.)

Wenn man hie und da bereit ist, beide Augen zuzudrücken und nicht auf Authentizität beharrt, kann man mit diesem Buch viel Spaß haben.

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