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Veröffentlicht am 04.09.2020

Zugänglich, lesbar und unterhaltsam

Zu viel und nie genug
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Ich glaube, ich habe eine leichte eigentümliche Besessenheit mit Büchern über Donald Trump entwickelt. Es könnte meine Art von nicht fiktiver Dystopie sein, bin mir nicht sicher. So oder so: Hin und wieder ...

Ich glaube, ich habe eine leichte eigentümliche Besessenheit mit Büchern über Donald Trump entwickelt. Es könnte meine Art von nicht fiktiver Dystopie sein, bin mir nicht sicher. So oder so: Hin und wieder gönne ich mir entweder ein Buch über seine politische, strategische (hier im weitesten Sinne verwendete) und / oder geschäftsbezogene Agenda oder eine klatschartige Geschichte. Bei Mary L. Trumps Buch hoffte ich auf eine Mischung aus beiden Seiten, und genau das bekam ich auch. Es ist beängstigend, schockierend und sehr aufschlussreich - das meiste davon wusste ich bereits und / oder vermutete es, aber das alles auf einmal zu lesen und dazu das Ausmaß an Dysfunktionalität dieser Familie -, um den Titel von David Cay Johnstons zweitem Treump-Buch zu zitieren: "Es ist noch schlimmer als du denkst".

Unsere Autorin ist Mary, die Nichte von Donald und die Tochter des ältesten Sohnes des Patriarchen Fred, Freddy. Fred regierte seine Familie emotionsfrei und basierend auf der Belohnung für eine "Killer"-Haltung. Familienmotto: Wer hat und gewinnt, ist Gewinner; Diejenigen, die teilen, sind doppelte Verlierer (da sie verlieren und jemand anderes gewinnt). Ohne jegliche Art von Empathie oder der Aussage, dass Fehler passieren können, und mit einer kalten und wenig kümmernden Mutter, entwickelten diese Kinder bestimmte psychologische Traumata, die Mary - sie nicht nur ein Familienmitglied, sondern auch klinische Psychologin - leicht verständlich erklärt.

Freddy als auserwählter Erbe erfüllte nicht die Erwartungen seines Vaters, Fred der Baumeister Nr. 2 zu werden, und geriet in Ungnade. Er versuchte mit seiner neuen jungen Familie zu fliehen, aber Fred Trump warf einen zu großen Schatten. Freddy gab schließlich den Widerstand auf, scheiterte immer wieder an seinem Vater, wurde alkoholabhängig und starb in einem absurd frühen Alter. Mary beschuldigt ihre Familie, ihren Vater leiden zu sehen und sterben zu lassen - an Schwäche, wie die Trumps es ausdrücken würden.

Und obwohl das, was folgte (besonders als Fred Sr. starb), ein gemeiner und böser Erbschaftskampf war, gehen Marys Motive für das Schreiben dieses Buches über "Rache" hinaus. Sie sah, wie ihre Familie, insbesondere Donald, ihren Vater zerstörte - und sie kann nicht zulassen, dass er als nächstes ihr Land zerstört. Und weisst ihr was? Ich glaube ihr. Sie ist glaubwürdig, sie ist vernünftig, und obwohl sie das Recht hat, wütend zu sein und nur auf ihre Familie einzuschlagen, tut sie es nicht. Zumindest nicht mit voller Kraft. Sie verbrennt Donald wirklich schwer, besonders im Vorwort und im Epilog, aber zu den meisten anderen Familienmitglieder ist sie nicht gemeiner als nötig (SAD!).

Kurz gesagt: Ein sehr zugängliches, lesbares und auch unterhaltsames Buch, das die Familie Trump, insbesondere Donald, aus einem neuen Blickwinkel beleuchtet.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Naomi Klein trifft genau den richtigen Ton

Warum nur ein Green New Deal unseren Planeten retten kann
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Endlich habe ich es mal geschafft, ein Buch von Naomi Klein zu lesen! Ihre Sammlung zum Thema Green New Deal vereint Kolumnen, Essays und Reden zum Thema Klimawandel/Umweltzerstörung, Folgen, Lehren und ...

Endlich habe ich es mal geschafft, ein Buch von Naomi Klein zu lesen! Ihre Sammlung zum Thema Green New Deal vereint Kolumnen, Essays und Reden zum Thema Klimawandel/Umweltzerstörung, Folgen, Lehren und Forderungen nach mehr Gerechtigkeit. Nach einer längeren aktuellen Einführung geht es dabei zunächst zurück ins Jahr 2010 (Deepwater Horizon) um sich dann, in zahlreichen weiteren Kapiteln unterschiedlicher Länge und Tiefe, langsam wieder der Gegenwart anzunähern. Der Weg dorthin ist gesäumt mit gut recherchierten und sehr lesbaren Berichten über weitere erschreckende Umweltsünden, interessante Hintergründe, berührende Schicksale, innovative Ideen und unerschrockene Optimisten.

Einige Geschichten haben mich mehr begeistert als andere, einiges war bekannt, vieles neu. Ich emfand die Zusammenstellung so gesehen als sehr ausgewogen und gelungen.

Naomi Klein trifft hier genau den richtigen Ton: Radikal (zumindest vermutlich augenscheinlich zunächst für die Menschen, die sich kaum oder erst wenig mit dem Thema Klimaungerechtigkeit usw. befasst haben), dabei aber nie belehrend oder moralinsauer. Sie schafft es, ihre akribischen Recherchen nicht nur sehr gefällig zu präsentieren, sondern erzeugt durch den sehr gekonnten Einsatz persönlicher Noten schnell eine verbindende Sympathie zur Leserschaft. Ich freue mich jetzt schon darauf, mir nach und nach mehr von ihr zu lesen.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein sehr aufregendes Leseerlebnis

Dunkelgrün fast schwarz
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Puh, was für ein Ritt. Ich habe viele Reviews gelesen, die die Sogwirkung dieses Buches in den Vordergrund stellen und muss sagen: Ja, das stimmt. Auch ich konnte mich der Erzählung kaum entziehen, zu ...

Puh, was für ein Ritt. Ich habe viele Reviews gelesen, die die Sogwirkung dieses Buches in den Vordergrund stellen und muss sagen: Ja, das stimmt. Auch ich konnte mich der Erzählung kaum entziehen, zu vielfältig und abwechslungsreich waren die einzelnen Plotstränge - vom Aufbau her genau mein Beuteschema.

Im Mittelpunkt stehen toxische Beziehungen, allen voran die der besten Freunde Moritz und Raffael. Klassische Aufteilung: Raffael, ein narzistischer, persönlichkeitsgestörter Meistermanipulator von Kindesbeinen an vs. Moritz, eher zurückhaltend und schüchtern und durch seine (für ihn als Kind unerklärliche) Synästhesie (er sieht Menschen auch farblich) verunsichert. Als junge Erwachsene trennen sich die beiden - die Gründe dafür bilden quasi das mysteriöse Grundgerüst des Romans (wie auch die Frage, warum die beiden überhaupt so lange als unzetrennlich galten). Bekannt ist nur: Es hat mit Johanna zu tun, die erst spät dazustoß und aus dem Duo ein Trio machte.

Vom Aufbau und der Struktur her ist das hier ein Buch wie für mich geschrieben. Wir hören drei Erzählstimmen aus verschiedenen Zeiten, die Handlung umfasst rund 35 Jahre. Erzähler 1 ist Moritz, der in der Gegenwart nach 16 Jahren plötzlich wieder Raffael gegenübersteht steht. Moritz nimmt den alten Kumpel bei sich und seiner hochschwangeren Freundin auf. Dieser Strang lotet aus, wie die Manipulationen von Raffael auf den erwachsenen (und ihm entwachsenen?) Moritz wirken. Parallel dazu erinnert sich Moritz an prägende Momente aus der gemeinsamen Kinder- und Jugendzeit. Moritz ist ein extrem passiver Charakter, der viel will, aber wenig kann. Man fragt sich beim Lesen: Ist das alles nur Raffaels Schuld? Oder die anderer Bezugspersonen? Oder ist Moritz einfach grundsätzlich "schwach"?

Zweite Erzählstimme ist Johanna, die über all die Jahre "dazwischen" über eine ziemlich spezielle, nicht minder verkorkste Beziehung mit Raffael berichtet, auch hier wieder in Form von Erinnerungen und ihrer gegenwärtigen Probleme. Johannas Kapitel sind besonders düster, sie wird von starken Selbstzweifeln (Selbsthass?) gequält, die sich durch physische und psychische Selbstschädigung manifestieren und durch extrem ablehnende Coolness verdeckt werden. Die Frage, inwiefern Raffael am Gemütszustand dieser traurigen Gestalt verantwortlich ist, wird ziemlich schnell beantwortet: Johanna wirkt wie ein verzweifelter Junkie, auf der Suche nach dem nächsten Schuss Raffael.

Dritte Erzählstimme, und das war für mich das Highlight des Buches, ist Marie, die Mutter von Moritz. Ihre Berichte spielen ausschließlich in der Vergangenheit und reichen bis in ihre eigene Jugend zurück. Ihre Aufgabe ist es, die Frage "Aber warum hat die Mutter/haben die Eltern denn nichts unternommen?" zu beantworten. Und das macht die Autorin wirklich richtig toll: Ganz tief reingehen in die Geschichte, alle alten Schichten abkratzen und zurückgehen bis zu dem Punkt, an dem die (vermeintlich?) erste falsche Abzweigung genommen wurde. Auch Marie ist eher passiv und "schwach": Eine etwas weltfremde junge Frau, die mit zwei kleinen Kindern in ein abgelegenes Bergdorf zieht (der Mann ist aus beruflichen Gründen anfangs kaum anwesend) und nirgendwo richtig dazugehört - ich konnte kaum aufhören, vor allem ihre Seiten zu lesen.

Es geht hier also nicht nur um toxische Beziehungen an sich - wie sie entstehen, was sie am Leben hält - sondern auch darum, wie sie verhindert oder unterbunden werden könnten (müssten?) - und warum das manchmal einfach nicht möglich ist, weil das nicht jede*r aus eigener Kraft kann. Alles das bis hierhin aufgezählte hat mich beim Lesen stark angezogen, ich konnte es kaum erwarten, noch eine Schicht (v.a. aus der Vergangenheit) aufzudecken - nicht nur, um dem Geheimnis des Zerwürfnisses auf die Schliche zu kommen, sondern auch, um noch mehr zu vestehen, wie es überhaupt alles soweit kommen konnte.

Ein sehr aufregendes Leseerlebnis und tolles Debüt also, und dennoch mit Luft nach oben. Das Ende war mir persönlich zu wenig, auch die Andeutung der möglichen Zukunft der Charaktere hat mich eher gewundert als befriedigt. Inhaltlich war das Buch an einigen Stellen zu repetitiv, das hätte noch gestrafft werden können. Etwas mehr gehadert, vor allem am Anfang, habe ich mit der Sprache, die mein erträgliches Level an blumiger Umschreibung und hemmungloser, teils auch schiefer Übermetaphorisierung an seine Grenzen gebracht hat. Ich habe mir das ein bisschen mit Moritz' Synästhesie schön geredet, hat aber nicht immer gut geklappt. A propos: Die Synästhesie an sich hätte vielleicht noch mehr "genutzt" werden können. So erklärt sie eigentlich nur einen Großteil der (farbenfrohen) Sprache und, wenn man es so sagen will, verdeutlicht den Umstand, dass der, der eigentlich am meisten sehen kann (Moritz), der Blindeste von allen ist (in Bezug auf Raffael).

Trotzdem dieser stilistischen Anmerkungen, die nicht so ganz meinen persönlichen Geschmack trafen, gibt's hier vier Sterne, denn in so einen Lesesog bin ich schon lange nicht mehr geraten.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Wichtige Zeitgeschichte

Wuhan Diary
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Dieses Buch ist allein schon deshalb spannend und lesenswert, weil es ein Stück Zeitgeschichte abbildet, in der wir uns alle, weltweit, gerade befinden. Alles ist so frisch und - da die Corona-Pandemie ...

Dieses Buch ist allein schon deshalb spannend und lesenswert, weil es ein Stück Zeitgeschichte abbildet, in der wir uns alle, weltweit, gerade befinden. Alles ist so frisch und - da die Corona-Pandemie bekanntlich in Wuhan ihren Anfang nahm und diese Stadt uns entsprechend ein paar Monate voraus ist - sind viele Fragen und Themen, die hier zur Sprache kommen nach wie vor relevant, auch für uns westliche Länder.

Mehr als zwei Monate war Wuhan im Lockdown, und die chinesische Schriftstellerin Fang Fang hat während dieser Zeit täglich ein Online-Tagebuch geführt. Alle Einträge sind in diesem Buch gesammelt, übersetzt und mit (wenigen, aber ausreichenden) hilfreichen Fußnoten versehen von Michael Kahn-Ackermann. Karten der Stadt Wuhan und China, eine Chronologie der Ereignisse, ein Vorwort (wie es zum Tagebuch kam) und Nachwort (über die Stadt Wuhan) der Autorin runden das Paket ab.

Fang Fang beschreibt das Leben im Lockdown - und wir reden hier von einem mehr als zweimonatigen striktem Ausgangsverbot. Sie schildert die Stimmung der WuhanerInnen (sie ist gut vernetzt und pflegt via Internet und Telefon zahlreiche Kontakte zu Menschen aus den verschiedensten Bevölkerungs- und Berufsgruppen), ihre eigenen Ängste und Sorgen und gibt auch Antworten auf die scheinbar banalsten Fragen (z.B. wie die Lebensmittelverteilung organisiert wird, wenn man seine Wohnung nicht verlassen darf, was mit den Menschen ist, die vor dem Lockdown in Wuhan gestrandet waren usw.).

Fang Fang erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Vollständigkeit - immer und immer wieder betont sie, dass sie nur ihre Sicht der Dinge erzählt ("Alles, was wir tun können, ist, zu dokumentieren."). Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, reicht ihren KritikerInnen aber lange nicht - und davon gibt es genug. Denn Fang Fang wagt etwas, das in China nicht gerne gesehen wird: Sie übt Kritik. Und zwar berechtigte; Kritik jener Art, die wir für angebracht und relativ harmlos halten, in China aber zu Shitstorm und wiederholten Löschungen ihrer Einträge geführt hat (dank des Internets und ihrer 3,5 Millionen Follower konnten die Einträge aber immer rechtzeitig weitergeleitet werden). Ihre Kritik? Nun, z.B.: Dass den Menschen zu lange die Wahrheit vorenthalten wurde (noch am 10.1. verkündete ein Funktionär, das Virus sei nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und eindämmbar; noch am 20.1. fanden in Wuhan große, von der Stadt organisierte Feste statt - die Geburt zahlreicher Superspreader). Dass man aus dem Umgang mit SARS wenige Jahre zuvor anscheinend nichts gelernt hat (auch in Wuhan fehlte es z.B. zu Beginn an Schutzmasken, und für die Restbestände wurden geradezu astronomische Preise aufgerufen). Dass gewisse StaatsdienerInnen einfach nur stumpf Befehle ausführen ohne auf die aktuelle Situation einzugehen usw.

Alles nachvollziehbar und legitim in meinen Augen, und dennoch: Fang Fang wird angefeindet, und das nicht zu knapp, und auch darauf geht sie hier ein. Dass ihre Quellen, darunter diverses medizinisches Personal, meist anonym auftritt - wer kann es ihnen verdenken, siehe Li Wenliang? Aber auch das nehmen die KritikerInnen natürlich dankbar an (übrigens auch hier nachzuvollziehen, siehe einige der 1-Sterne-Bewertungen für dieses Buch).

Natürlich kann ich den Wahrheitsgehalt der Einträge nicht überprüfen. Aber, und das ist der "Vorteil" an der Aktualität der Thematik: Auch wir haben mittlerweile so einiges über diese Pandemie mitbekommen. Und Fang Fang will hier letztlich auch keine "neue Wahrheit" verkaufen, sondern sie dokumentiert, was die WuhanerInnen umtreibt, was sie ärgert, was sie verstört, welche Entbehrungen sie ertragen mussten, und wie sie die Hoffnung nicht verloren haben. Bemerkenswert, auf vielen Ebenen.

P.S.: Das Buch gibt es momentan nur auf deutsch und englisch - zwar hatten auch zehn chinesische Verlage Interesse bekundet, dieses auf Druck der Regierung aber wieder zurückgezogen, nachdem die VÖ in D und USA bekannt und Fang Fang als Marionette des Westens beschimpft wurde.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Sattes Familienepos

Das Holländerhaus
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Ach, das hat Spaß gemacht - dieses Buch ist ein richtig "sattes" Familienepos. Erzählt wird die Geschichte zweier Geschwister über fünf Jahrzehnte und mehrere Generationen hinweg - ich sage doch, familiär ...

Ach, das hat Spaß gemacht - dieses Buch ist ein richtig "sattes" Familienepos. Erzählt wird die Geschichte zweier Geschwister über fünf Jahrzehnte und mehrere Generationen hinweg - ich sage doch, familiär richtig "satt" ;) Maeve ist zu Beginn elf Jahre alt, ihr jüngerer Bruder Danny sechs. Sie wachsen mit ihrem Vater in einem riesigen, geschichtsträchtigem Gebäude auf, eben jenem Holländerhaus. Die Mutter hat die Familie verlassen - ihr Verschwinden wird über die Jahre immer wieder beherrschendes Thema bei den Geschwistern sein (ebenso wie das Haus).

Ohne Mutter (dafür mit sehr liebevollem und schön gezeichnetem Personal) im Haus hat Maeve schon früh die Rolle der Beschützerin für ihren Bruder übernommen - eine Rolle, die sie im Laufe der Jahrzehnte immer wieder unterschiedlich interpretiert. Danny ist sich seiner Rolle und der seiner Schwester bewusst, und die enge Bindung und Loyalität der Geschwister zueinander stellt sich nicht immer als gänzlich konfliktfrei dar.

Ich habe mich sehr gerne in diesem Setting aufgehalten. Die Geschichte plätschert nett dahin, und ich meine das ausschließlich positiv! Es gibt schon einige Gimmicks: Die Geschichte wird nicht gänzlich linear erzählt sondern springt zeitlich hier und dort, das Märchen-Thema von Hänsel und Gretel ist recht offensichtlich, aber dafür auch sehr charmant umgesetzt, es ist angenehm und interessant, mit Maeve und Danny zu "altern" und das Drama, die vielen tollen emotionalen Momente, können sich durchaus sehen lassen.

Was mich bei diesem Buch letztlich besonders begeistert hat, war, dass es eine TOPP 1A herrlich hassenswerte böse Stiefmutter gibt. Hach, wie lange hatte ich keinen Charakter mehr, den ich so leidenschaftlich, mit so viel Hingabe, verachten und mental ausbuhen konnte. So was muss auch mal sein, und da hat Ann Patchett hier für mich 100% ins Schwarze getroffen.