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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2021

Franz und Frieda

Meine Schiebebahn-Pappe: Fahr mit auf dem Bauernhof
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Da mein 1 1/2jähriger Neffe sehr gern mit zum Pferdestall kommt, dachte ich mir schon, dass ich auch mit diesem Buch einen Treffer bei ihm landen könnte. Und tatsächlich ist das der Fall. Auf dem Bauernhof ...

Da mein 1 1/2jähriger Neffe sehr gern mit zum Pferdestall kommt, dachte ich mir schon, dass ich auch mit diesem Buch einen Treffer bei ihm landen könnte. Und tatsächlich ist das der Fall. Auf dem Bauernhof ist schließlich jede Menge los für Bauer Franz und Bäuerin Frieda. All ihre Landmaschinen sind da eine große Hilfe und können von kleinen Kinderhänden auch noch spielerisch hin und her bewegt werden.

Da sich das Buch an Kinder ab 18 Monaten richtet, gibt es hier folgerichtig noch mehr zu sehen als vorzulesen. Mir persönlich gefällt besonders gut, dass vor allem Stadtkinder mit diesem Buch erst gar nicht in Gefahr geraten, nicht zu wissen, woher die Milch eigentlich kommt oder nach lila Kühen Ausschau zu halten. Ich wünschte nur, das Bauern- und Tierleben wäre tatsächlich noch so ursprünglich wie in diesem schönen Buch dargestellt. Hier könnte sich manche Realität eine Scheibe abschneiden.


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Veröffentlicht am 05.09.2021

Odyssee und viel mehr

Der Sohn des Odysseus
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Schon als Kind mochte ich die Sagen rund um den Trojanischen Krieg. Annika Thor liefert hier eine wunderbare Neuerzählung mit ganz anderer Perspektive und interessanten Twists. Gleichzeitig ist es eine ...

Schon als Kind mochte ich die Sagen rund um den Trojanischen Krieg. Annika Thor liefert hier eine wunderbare Neuerzählung mit ganz anderer Perspektive und interessanten Twists. Gleichzeitig ist es eine überzeugende Coming of Age-Story, denn Held der Geschichte ist nicht Odysseus selbst, sondern sein Sohn Telemachos.

Ein Jahr alt war Telemachos, als Odysseus gegen seinen Willen in den Trojanischen Krieg gelockt wurde. Odysseus' List hat den Griechen den Sieg gebracht. Doch Telemachos und seine Mutter Penelope warten vergebens auf die Rückkehr von Odysseus, des Königs von Ithaka. Was seinen Vater aufhalten könnte, erzählt Telemachos Kinderfrau ihm in Nacherzählungen ihrer farbenprächtigen Träume. Auch Penelope und Telemachos selbst haben solche Träume. Dabei lässt die Autorin stets raffiniert offen, ob es sich dabei um die Realität handelt.
Zehn Jahre des Wartens vergehen. Während Telemachos darum kämpft, ohne väterliches Vorbild zum Mann in Haus und Thronsaal heranzureifen, sammeln sich die Freier um Penelope, die Odysseus für tot erklären und die Macht auf Ithaka übernehmen wollen. Als selbst Telemachos' Leben bedroht scheint, macht sich Telemachos auf, seinen Vater zu suchen. Werden ihm die Götter zur Seite stehen wie einst seinem Vater?

Die Autorin zeigt Telemachos als Protagonisten mit all seinen Schwächen und Unsicherheiten, was ihn nur umso sympathischer macht. Gleichzeitig eröffnet sie hier einen ganz anderen Blick auf den großen Helden Odysseus und zeigt, dass häufig alles nicht so ist, wie es scheint. Auch Penelope ist keine bloße Randfigur, sondern eine starke Frau, die eigentlich fähig wäre, allein zu herrschen.
Mit dem überraschenden Ende, das gleichzeitig eine schöne Botschaft transportiert, hat mich Annika Thor vollends von ihrer Geschichte überzeugt.

Das Buch ist eigentlich als Jugendbuch ausgewiesen und mit schönen Schwarz-Weiß-Zeichnungen geschmückt. Durch das Thema ist es zwanglsläufig nicht frei von Brutalität. Ich habe mich als Erwachsene ebenfalls als zur Zielgruppe gehörig gefühlt.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Moloch Berlin

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
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Ich bin einfach hingerissen. Ausgestattet mit einer genialen Grundidee, mixt Kim Rabe aus Fantasy und Krimi einen überwältigenden Cocktail, garniert mit ganz viel authentischem Berlin-Flair. Da ich aus ...

Ich bin einfach hingerissen. Ausgestattet mit einer genialen Grundidee, mixt Kim Rabe aus Fantasy und Krimi einen überwältigenden Cocktail, garniert mit ganz viel authentischem Berlin-Flair. Da ich aus Berlin stamme und noch immer dort arbeite, kann ich beurteilen, wie herausrragend es ihr gelungen ist, den Berlin Spirit nicht nur einzufangen, sondern auch noch zu etwas ganz Neuem zu transzendieren. Ich hatte das Gefühl, hier quasi nur einen Schritt aus der Realität heraus treten zu müssen, um tatsächlich in diesem verwunschenen Berlin zu stehen, in dem durch die Strahlung einer besonderen Bombe dem Aberglauben entstammende Wesen verschiedenster Art sich manifestiert haben und seit 30 Jahren versuchen, sich in dieser fremden Welt zurechtzufinden. Wie alles von der Norm Abweichende sind sie dabei verschiedensten Anfeindungen unterworfen.

Es hat mich tief beeindruckt, wie die Autorin hier aktuelle Themen der Diskriminierung einbezogen und quasi verfremdet hat, ohne dass es mich, wie bei zahlreichen anderen Büchern, genervt oder gar erschlagen hätte.

Lucy, die in der Nacht der Bombe zur Welt kam, ist aus dem Polzeidienst ausgeschieden und als Privatermittlerin tätig. Sie lebt in einer Wohngemeinschaft mit zwei Stifs, so werden die manifestierten Wesen genannt. Als eine Freundin ihrer Mitbewohnerin Lore verschwindet, ihre ehemaligen Kollegen sie um Mithilfe bei der Ermittlung um scheinbare Morde durch einen Werwolf bitten, obwohl Werwölfe bereits kurz nach der Bombe ausgerottet wurden und Lucy dann noch den Auftrag erhält, nach einer verschwundenen Fee zu suchen, wird sie unversehens in einen komplizierten Verbrechensstrudel gesogen, der seinesgleichen sucht.

Wunderbar düster, atmosphärisch dicht und überzeugend ausgearbeitet bis in die Nebenfiguren, überzeugt Kim Rabe hier mit einer tiefgründigen Story, die mich hoffen lässt, dass Lucy unbedingt in Serie geht. Es gibt noch so viele andere Berliner Wahrzeichen, die sich so herrlich geheimnisvoll auf einem Cover machen würden wie der Fernsehturm bei diesem Buch!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Drehscheiben

Dreh hin – Dreh her 1: Gute Nacht, kleiner Bär!
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Nachdem "Wach auf, kleiner Bär" bereits zu den Lieblingsbüchern meines zweijährigen Neffen gehört, konnte ich als Geschenk auch mit diesem Band wirklich nichts falsch machen. Das tolle Konzept, dass sich ...

Nachdem "Wach auf, kleiner Bär" bereits zu den Lieblingsbüchern meines zweijährigen Neffen gehört, konnte ich als Geschenk auch mit diesem Band wirklich nichts falsch machen. Das tolle Konzept, dass sich auf den wenigen Seiten des Papp-Lernbuches jeweils eine Drehscheibe befindet, setzt sich auch in diesem Band fort. Zieht man an der zugehörigen Schlaufe, ändern sich die Bilder und das Abenritual des kleinen Bären setzt sich fort.

Wie bei seiner Morgenroutine aus dem schon bekannten Band steht der kleine Bär hier für die kleinsten "Leser", die sich in seinem Abendritual sicher problemlos wiederfinden. Die Art der Zeichnungen finde ich erneut sehr ansprechend und ausgewogen, faszinierend, ohne das kindliche Augen hier gleich überwältigt werden würden. Das Buch wird meinem Neffen nach wie vor nicht langweilig, sondern er möchte sich immer wieder damit beschäftigen.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Drehscheibe

Dreh hin – Dreh her 2: Aufgewacht, kleiner Bär!
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Dieses niedliche Lernbuch ist bei meinem zweijährigen Neffen sehr gut angekommen. Er ist gerade in die Kita gekommen und kann sich daher bestimmt gut mit dem kleinen Bären, der sich im Buch für den Gang ...

Dieses niedliche Lernbuch ist bei meinem zweijährigen Neffen sehr gut angekommen. Er ist gerade in die Kita gekommen und kann sich daher bestimmt gut mit dem kleinen Bären, der sich im Buch für den Gang zu seiner Wald-Kita fertig macht, identifizieren. Die Besonderheit des Buches ist jeweils die über eine robuste Schlafe zu bedienende Drehscheibe, die neue Bilder zum Vorschein bringt, die den Fortgang der kleinen Geschichte zeigen.

So wird der kleine Bär in Situationen dargestellt, die mein Neffe so ähnlich selbst kennt: Er schläft, wacht auf, putzt sich die Zähne, trinkt Kakao, wird zur Kita gebracht, verabschiedet sich von seiner Mutter... Alles ist sehr ansprechend gezeichnet. Neben dem Geschichtchen gibt es noch weitere Details wie kleine Mäuse, die auch in die Veränderungen einbezogen werden. Also können kleine Entdecker hier eine ganze Weile beschäftigt werden, ohne dass die Darstellungsfülle zu viel wird.

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