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Veröffentlicht am 26.12.2021

Fluss statt Druck

Under Pressure
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Das Buch bringt tatsächlich einiges in mir in Bewegung. Es ist sehr praxisorientiert und versteht sich als Arbeitsbuch und nicht nur als Ratgeber. Ich denke daher, dass ich einige Kapitel nach dem einmaligen ...

Das Buch bringt tatsächlich einiges in mir in Bewegung. Es ist sehr praxisorientiert und versteht sich als Arbeitsbuch und nicht nur als Ratgeber. Ich denke daher, dass ich einige Kapitel nach dem einmaligen in Gänze Durchlesen nun noch einmal ausführlicher bearbeiten werde in Bezug auf meine ganz persönlichen Baustellen.

Ich finde den Aufbau des Buches sehr gut strukturiert und logisch. Zuerst folgt die Auseinandersetzung mit den inneren und äußeren Stressoren, die Druck aufbauen. Die derzeitige Situation gilt es anzunehmen und die Gefühle, die sie auslöst, sollten nicht unterdrückt werden. Erst nach der Erkenntnis der höchstpersönlichen Glaubenssätze, die den Druck schüren, können diese transformiert werden. Hilfreich ist es, die eigenen Ressourcen zu erkennen, um dann tatsächlich in die Umsetzung, also den Fluss hin zum Ziel, zu kommen.

"Stress reduzieren in 7 Schritten - dieses Buch verspricht nicht zu viel! Auch das fröhliche, zum Teil türkise Layout hat dazu beigetragen, dass ich das Buch immer wieder gern durchsehe. Für mich persönlich waren die Ausführungen bezüglich von Perfektionismus besonders hilfreich. Mir hat enorm auf die Sprünge geholfen zu begreifen, woher dieser bei mir stammt. Und die anschauliche Darstellung des Perfektionismus als kleines Monster könnte mir helfen, dagegen anzugehen, da ich sehr bildhaft denke. So hat die Autorin mir echte Aha-Erlebnisse beschert.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Geheimtipp

Geistkrieger: Feuertaufe
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Als jahrzehntelange Fantasy-Leserin gibt es für mich selten Plots und Worldbuilding, die mich noch überraschen könnten und aus der Masse mit Einfallsreichtum herausragen. Sonja Rüther hat es mit ihren ...

Als jahrzehntelange Fantasy-Leserin gibt es für mich selten Plots und Worldbuilding, die mich noch überraschen könnten und aus der Masse mit Einfallsreichtum herausragen. Sonja Rüther hat es mit ihren Geistkriegern definitiv geschafft. Angesiedelt in einem alternativen Amerika, in dem die Ureinwohner die Besiedelung durch Europäer verhindern konnten, entspinnt sich hier ein gekonnter Genremix aus Fantasy, Krimi und Spiritualität.

Der junge Schotte Finnley folgt seiner Verlobten Taima nach Powtanka. Bei der Arbeitssuche bei der Polizei findet er sich auf einmal in der kleinen Einheit der Geistkrieger wieder, ohne dass er selbst oder andere ahnen, was er bei dieser "Einheit gegen spirituellen Missbrauch" eigentlich zu suchen haben könnte.

Die Story ist ebenso wunderbar rätselhaft und fantasiereich, wie die Protagonistien plastisch und interessant gestaltet wurden. Finnley ist mir nach und nach ziemlich ans Herz gewachsen. Sein Privatleben und der raffinierte Krimiplot bieten noch so viele interessante Ansatzpunkte, dass ich mich auf den schon bald erscheinenden zweiten Teil sehr freue. Wie schön, mal wieder auf Fantasy gestoßen zu sein, wo noch jemand erzählen kann und Situationen nicht nur in lapidaren Kapiteln für die Aufmerksamkeitsspanne der WhatsApp Generation nur schlaglichtartig beleuchtet werden. Auch das Lektorat hat funktioniert und ich musste nicht ständig wie bei anderen Büchern genervt die Augen verdrehen und mich fragen, ob es denn wirklich eines gab. Nein, hier stimmte für mich alles

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Es waren einmal drei Schwestern

Das Tagebuch der Jenna Blue
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Wenn Julia Adrian und der Drachenmondverlag zusammenkommen, kann nicht viel schiefgehen. Ich kenne von ihr bereits einige Fantasy-Romane und war begeistert, dass sich der märchenhafte Erzählstil zum Teil ...

Wenn Julia Adrian und der Drachenmondverlag zusammenkommen, kann nicht viel schiefgehen. Ich kenne von ihr bereits einige Fantasy-Romane und war begeistert, dass sich der märchenhafte Erzählstil zum Teil auch hier findet. Das mag sich abgehoben anhören, ist aber wunderbar gelöst und passt einfach hervorragend zur düsteren Stimmung dieses Jugend-Thrillers. Hinzu kommt die wunderschöne Innenausstattung, die bei jedem "Drachen" zum Pflichtprogramm gehört. In diesem Fall ist es aber doppelt gut gelungen. Denn die eingestreuten Tagebuch-Seiten sind tatsächlich wie solche gestaltet, und das giftige Pflänzchen, dass sich auf jeder linken Seite als Zeichnung findet, ist von Bedeutung für die Geschichte.

Jenna und Scarlett sind sind zwar Schwestern, aber dennoch Konkurrentinnen, ja regelrecht verfeindet. Nur die ältere Halbschwester Anna scheint die Famile noch zusammenzuhalten, nachdem Scarletts und Jennas Mutter vor Jahren verschwand und sich der Vater in sein Inneres zurückzog. Als zwei fremde Jungen im mysteriösen Spukhaus nebenan auftauchen, geraten nicht nur Jennas Gefühle durcheinander, sondern auch das fragile Gleichgewicht zwischen den Schwestern gerät in ernsthafte Gefahr. Und über allem lastet die drückende Frage, was aus der verschwundenen Mutter wurde...

Mit der eindringlichen, atmosphärisch dichten Erzählweise, den Märchenanklängen und der Unvorhersehbarkeit der Geschichte konnte mich Lara Adrian wieder einmal vollends überzeugen.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Einfallsreich

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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"Sie hat den Eid geschworen. Und sie wird ihn brechen." Schon diese zwei Sätze haben mir einen erwartungsvollen Schauer beschert. Trotzdem war es eine langsame Bücherliebe, die mich aber im Laufe der Geschichte ...

"Sie hat den Eid geschworen. Und sie wird ihn brechen." Schon diese zwei Sätze haben mir einen erwartungsvollen Schauer beschert. Trotzdem war es eine langsame Bücherliebe, die mich aber im Laufe der Geschichte immer mehr gepackt hat.

Zwölf ist ein Jagdling. Noch hat sie ihre Blutsprüfung nicht bestanden, um eine richtige Jägerin zu sein, die all ihrer Clanzugehörigkeit zu entsagen und nur der Jagdgilde zu dienen hat. Doch Zwölf ist eine Außenseiterin unter den Jagdlingen, obwohl niemand ahnt, wie viele gefährliche Geheimnisse sie in sich trägt. Darin gleicht sie der jungen Sieben. Als Kobolde die Jagdgilde überfallen und Sieben entführen, macht sich Zwölf auf, das Mädchen zu befreien. Unfreiwillig bildet sie dabei eine Gemeinschaft mit Hund, dem ursprünglich steinernen Wächter der Loge, und den Jungen Fünf und Sechs. Dabei sind sich Fünf und Zwölf alles andere als freundschaftlich gesinnt.

Aisling Fowler hat es mit diesem ersten Teil der "Feuerblut"-Reihe geschafft, mich mehrfach zu überraschen. Daher hoffe ich wirklich, dass auch die weiteren Teile übersetzt werden. Besonders gefallen hat mir die facettenreiche Zeichnung und Entwicklung der Protagonisten, bei der jede Schwarz-Weiß-Malerei vermieden wurde. Außerdem haben mir die bösen Kobolde und das gut ausgearbeitete Magiesystem wirklich viel Spaß bereitet, ebenso wie die unberechenbaren Feuergeister und die wirklich einfallsreich geschilderte Suche nach Sieben. Fantasyfiguren, die nicht überall auftauchen, sind immer von Vorteil.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Suchtfaktor

The Stranger Times
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Wie schön, dass die Stranger Times in Serie geht. Ich bin nämlich schon nach dem ersten Teil süchtig geworden. Das Buch sprüht nicht nur vor zum Teil rabenschwarzem Wortwitz, sondern wartet auch mit einer ...

Wie schön, dass die Stranger Times in Serie geht. Ich bin nämlich schon nach dem ersten Teil süchtig geworden. Das Buch sprüht nicht nur vor zum Teil rabenschwarzem Wortwitz, sondern wartet auch mit einer innovativen Urban Fantasy Story und schrägen, liebenswerten Protagonisten auf.

Hannah sieht sich nach ihrer gescheiterten Ehe als fast unvermittelbare Kraft auf dem Arbeitsmarkt in Manchester. Ihr bleibt keine andere Wahl, als eine Stellung als stellvertretende Chefredakterin bei einem äußerst skurrilen Wochenblatt anzunehmen. Die Stranger Times liefert Geschichten über UFOs und Übernatürliches, die windiger kaum sein könnten. Da verwundert es nicht, dass Chefredakteur Banecroft selbst nicht an das glaubt, was seine Reporter da zusammentragen. Aber was, wenn sich plötzlich herausstellt, dass die Realität noch viel fantastischer ist als die Artikel in der Stranger Times?

Meine Güte, was hat mir dieses Buch Spaß gemacht! Zwischen die Kapitel eingestreut sind immer wieder Stranger Times-Artikel im Original-Wortlaut. Diese zeigen die überbordende Phantasie des Autors ebenso wie die Geschichte selbst. Die ehemalige Kirche, in der die Redaktion der Stranger Times verortet ist, bildet einen wirklich stimmungsvollen Schauplatz und die Protagonisten bieten ebenso wie das übernatürliche Worldbuilding noch zahlreiche Ansatzpunkte für weitere spannende Erzählstränge in künftigen Bänden. Hoffentlich haben diese auch wieder so einen schönen Buchschnitt, der hier in passendem Schwarz gestaltet ist. Ich bin auf jeden Fall wieder dabei und werde zwischenzeitlich schon mal den Newsletter der Stranger Times abonnieren.

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