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SaintGermain

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Wie werde ich wieder ich selbst

Verrücktes Herz
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Ava ist Hausfrau und Mutter. In der Beziehung ist die Luft draußen und bei ihren Kindern ist nur nachräumen und Streß angesagt. Ava ist ausgelaugt und findet kaum Freude und Sinn bis eine Panikattacke ...

Ava ist Hausfrau und Mutter. In der Beziehung ist die Luft draußen und bei ihren Kindern ist nur nachräumen und Streß angesagt. Ava ist ausgelaugt und findet kaum Freude und Sinn bis eine Panikattacke ihr Leben verändert.

Zum Cover: Das Cover erscheint nicht sehr ausgegoren. Da hätte man mehr draus machen können. Die Herzluftballons finde ich etwas zu kitschig. Aber es gibt viel schlechtere Cover.

Meine Meinung zum Buch: Das Buch hat mich sehr gut unterhalten können. Es ist in einem lockeren flüssigen Schreibstil verfasst der einiges an Witz beinhaltet, aber auch Schmerz und Ärger zulässt. Ava, als Hauptakteurin ist eine Ehefrau und Mutter kurz über der 40. Die Kinder brauchen sie nicht wirklich, außer als Putzfrau und Köchin und auch der Gatte hat nicht allzu viel Liebe für sie über. Ava hat Panikattacken und wirkt depressiv. Als sie dann in eine Klinik eingewiesen wird, findet sie nicht nur neue Freunde, sondern auch sich selber wieder. Den Rest muss man sich schon selber erlesen. Das Buch ist kurzweilig, nicht allzu tiefgründig, an manchen Stellen schon fast zu flott unterwegs wo ich mir ein wenig mehr Tiefgang erhofft hätte und doch unterhaltsam. Ein netter Roman für zwischendurch.

Veröffentlicht am 06.07.2018

japanischer Klassiker

Alte Freunde
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Ein japanischer Schriftsteller bekommt Besuch von einem Bauern, der sich als alter Schulfreund ausgibt. Dieser benimmt sich allerdings alles andere als nett, der Schriftsteller akzeptiert dies aber stillschweigend.

Es ...

Ein japanischer Schriftsteller bekommt Besuch von einem Bauern, der sich als alter Schulfreund ausgibt. Dieser benimmt sich allerdings alles andere als nett, der Schriftsteller akzeptiert dies aber stillschweigend.

Es handelt sich bei diesem Buch um einen Klassiker der japanischen Lyrik, der 1946 erstmals erschienen ist, 2018 das erste Mal auf deutsch.

Die meisten Bücher des Autors - wie auch dieses - sind Kurzgeschichten (dieses Buch hat mit Nachwort gerade mal 52 Seiten), die der autobiographischen Fiktion zugeordnet werden können. Vieles entspricht daher der Wahrheit, vieles aber auch der Fantasie des Autors.

Das Buch ist mit 7 Illustrationen versehen, die mich leider nicht wirklich ansprechen, da sie genau so grobschlächtig sind, wie der Bauer beschrieben wird. Auch erschließt sich von manchen Bildern nicht wirklich der Sinn. Die Rückseite der Illustrationen - die mehr Skizzen ähneln - sind frei gehalten.

Das Buch selbst ist von hochwertiger Qualität, der Inhalt konnte mich größtenteils überzeugen.

Was mir allerdings fehlte war ein wenig eine Auflösung der Geschichte bzw. ein auflösendes Ende. So bleibt der Leser leider etwas spekulierend zurück, was aber wahrscheinlich die Absicht des Autors war.

Das Nachwort fand ich - im Gegensatz zu den Zeichnungen - sehr informativ und wertvoll.

Fazit: Ein japanischer Klassiker der autobiographischen Fiktion, das sich auch heute noch sehr gut lesen lässt und zum Nachdenken anregt.4/5 Sternen

Veröffentlicht am 10.05.2018

Witzig und nachvollziehbar.

Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte
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Göran Borg ist ein Mann mittleren Alters aus Schweden, der in seinem Alltagstrott gefangen ist. Er zählt nach Jahren noch immer die Tage der Trennung von seiner Ex - Frau. Als er dann auch noch in seinem ...

Göran Borg ist ein Mann mittleren Alters aus Schweden, der in seinem Alltagstrott gefangen ist. Er zählt nach Jahren noch immer die Tage der Trennung von seiner Ex - Frau. Als er dann auch noch in seinem Job gekündigt wird fällt er in sich zusammen. Doch seine Freunde überreden ihn sich einer Reise nach Indien anzuschließen um auf andere Gedanken zu kommen. Zuerst wehrt er ja ab, aber dann fährt er doch mit. Was anfangs als No-Go-Reise beginnt, entwickelt sich aber immer weiter zu einem neuen Lebenssinn. ......

Zum Cover: Gefällt mir sehr gut. Frisch und auffallend.

Meine Meinung zum Buch: Ich konnte mich mit dem Schreibstil von Mikael Bergstrand gut anfreunden und habe das Lesen des Buches sehr genossen. Ich habe zwar ein paar mal unterbrochen, bin aber sofort wieder in die Handlung reingekommen. An ein paar Stellen dachte ich es wird ein wenig langatmig, doch dann nahm die Geschichte auch gleich wieder an Fahrt auf. Die Entwicklung von Göran Borg ist gut nachvollziehbar und regt zum schmunzeln an. Am liebsten war mir der 2. Hauptcharakter des indischen Freundes von Göran und seine indischen Philosophien, die so gar nicht mit unserem europäischen Denken in Einklang sind und doch auch passen. (Also meistens)

Fazit: Eine gut erzählte Geschichte mit viel Charme und Lebenswillen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Poesie für die Frau

Die Schönheit der Nacht
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Claire ist eine erfolgreiche Frau die immer nüchtern ihren Weg zu gehen scheint. Doch auch sie hat geheime Sehnsüchte und Probleme zu bewältigen. Ihre Ehe ist zwar harmonisch, aber nicht erfüllend. Als ...

Claire ist eine erfolgreiche Frau die immer nüchtern ihren Weg zu gehen scheint. Doch auch sie hat geheime Sehnsüchte und Probleme zu bewältigen. Ihre Ehe ist zwar harmonisch, aber nicht erfüllend. Als sie in ihrem Familiensommerurlaub der Freundin ihres Sohnes namens Julie gezwungenermaßen immer wieder begegnet, finden die beiden unterschiedlichen Frauen zueinander und ergründen ihre Wünsche und Gefühle. Denn auch Julie hat einiges aufzuarbeiten. ......

Zum Cover: Ein schönes Cover, schlicht aber ansprechend. Der Einband erscheint hochwertig und das Buch hat ein Lesebändchen.

Meine Meinung zum Buch: Anfangs hatte ich ein paar Probleme damit, in das Buch richtig eintauchen zu können. Der Schreibstil war mir etwas zu prosaisch und dazwischen wieder sehr nüchtern mit vielen Fachausdrücken aus der Verhaltensbiologie. Doch je weiter das Buch fortschritt umso mehr konnte ich den Schreibstil genießen bis zu dem Moment, wo ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. So ab Seite 100 war ich nur noch gefesselt. Es ist nicht so, dass das Buch eine Menge Handlung bietet. Es bedient sich der Darstellung der Umgebung und dem Gefühl. Dem Erleben von äußeren Einflüssen wie das Eintauchen in das Meer oder auch die Gefühle anderen Menschen gegenüber. Meiner Meinung nach ist es eindeutig ein Buch für Frauen. Auf jeden Fall hätte mein Mann keine Freude damit. Man kann das Buch nicht als leichte Sommerlektüre verbuchen, denn ich hatte ganz schön zu denken nach dem lesen und konnte auch nicht gleich schlafen. Aber das bedeutet auch, dass das Buch bewegen kann und Wert hat.

Fazit: Eine Lektüre mit Tiefgang, die sehr poetisch angehaucht ist.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein Roman voller Melancholie

Wie man die Zeit anhält
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Tom Hazard lebt zur Zeit in London als Geschichtslehrer den die Vergangenheit mit Kopfschmerzen plagt. Für sein Leben gilt - verliebe die nie in eine Eintagsfliege. Denn das sind die Menschen für ihn - ...

Tom Hazard lebt zur Zeit in London als Geschichtslehrer den die Vergangenheit mit Kopfschmerzen plagt. Für sein Leben gilt - verliebe die nie in eine Eintagsfliege. Denn das sind die Menschen für ihn - einen Mann der über 400 Jahre alt ist und die Geschichte selbst miterlebt hat. Die Suche nach seiner Tochter lässt ihn immer weiter am Leben bleiben. Doch dann begegnet er Camille und es stellt sich die Frage. Ist es richtig so zu leben wie er es gerade tut? Gibt es nicht doch noch Liebe für ihn?

Zum Cover: Ein schönes Cover das anspricht. Die Uhr als Symbol der Zeit und ein einzelner Mann in der Uhr.

Meine Meinung zum Buch: Ich habe es genossen dieses Buch zu lesen, wenngleich ich mir ein wenig was anderes erwartet habe. Ich dachte, dass das Buch seine Richtung mehr in Richtungs Liebesroman wenden wird, doch weit gefehlt.. Das Buch ist voller Emotionen wie Schmerz, Wut, Angst, Trauer und Melancholie. Denn auch wenn es sich anhört, als ob es der heilige Gral wäre, wenn man so alt werden könnte, so ist es eine einsame Reise. Man lernt auf jeden Fall eine Menge über Geschichte und es finden sich ein paar witzige Anekdoten im Text. Der Einblick in das damalige Leben ist bildhaft dargestellt und trotz der teils beklemmenden Story ist man gefesselt. Auf jeden Fall habe ich nicht bereut das Buch gelesen zu haben. Das Ende des Buches war mir persönlich etwas zu schnell vorbei.

Fazit: Ein Buch das Geschichte lebendig werden lässt.