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Veröffentlicht am 31.03.2019

Überraschend informativ und vielseitig

Völlig losgelöst
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Völlig losgelöst, wie wir mit weniger glücklich werden - Herausgegeben von Susanne Weingarten

Dieses Rezensionsexemplar aus dem Penguin-Verlag hat mich via Bloggerportal erreicht.

Die verschiedenen Texte:
In ...

Völlig losgelöst, wie wir mit weniger glücklich werden - Herausgegeben von Susanne Weingarten

Dieses Rezensionsexemplar aus dem Penguin-Verlag hat mich via Bloggerportal erreicht.

Die verschiedenen Texte:
In vielen Texten, die oft sehr unterhaltsam, manchmal aber auch ein wenig zäh daherkommen, werden die unterschiedlichsten Lebensbereiche ein wenig genauer beleuchtet. Ein Tiny-House? Ein Gemeinschaftsbüro oder ein Leben aus dem Koffer? Alles ist möglich und jede und jeder von uns entscheidet am Ende selber, wie viel (oder wenig) genug ist zum Leben. Auch werden dabei spannende psychologische und soziale Themen, wie unser Verhalten, wenn es um Entscheidungen geht oder die Beeinflussung durch die Werbung und den Rest der Gesellschaft in Bezug auf unser Konsumverhalten ein wenig näher erklärt und mit passenden Beispielen illustriert, die dafür sorgen, dass wir uns ein paar Gedanken über unsere eigenen (Kauf-)Entscheidungen und den emotionalen Bezug zu den Gegenständen in unserem Leben machen.

Meine Meinung:
In den letzten paar Jahren habe ich mich immer intensiver mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und dabei als kleines Eichhörnchen immer wieder bemerkt, dass ich zum Sammeln und Horten neige. Nicht nur Bücher sammeln sich hier natürlich an (und die dürfen auch mehrheitlich bleiben), auch andere Dinge landen in Schränken und Schubladen und dabei nehmen sie nicht nur Platz weg, sondern belasten mich auch emotional. Vor allem der Umzug in unsere viel grössere Wohnung vor ein wenig mehr als drei Jahren hat gezeigt, dass es in diesem Bereich noch einiges zu tun gibt, weshalb ich mich sehr über dieses Rezensionsexemplar gefreut habe.
Erwartet habe ich dabei vor allem ein paar praktische Tipps und Tricks zum Auf- und Ausräumen und zur Vermeidung von Abfall. Bekommen habe ich wesentlich mehr und zwar vor allem verschiedenste Aufsätze und Texte zu den Themen Nachhaltigkeit und Minimalismus, die zum Nachdenken anregen und konkrete Tipps liefern, wie man mit weniger glücklicher wird und welche Bereiche unseres Lebens sich besonders gut dazu eignen, ein wenig Verzicht zu üben.


Tipps und Tricks:
Ganz konkrete Tipps vor allem zur Müllvermeidung in jedem Zimmer einer Wohnung, die wirklich sehr einfach umsetzbar sind, sowie Informationen zur Organisation des persönlichen Vermögens und der Work-Life-Balance, sind in diesem Buch sehr viele gesammelt. Ausserdem finden sich in "Völlig losgelöst" auch zahlreiche Informationen zu verschiedenen Unternehmensmodellen, Unternehmen, welche nachhaltig produzieren und Ideen für das Wohnen und Arbeiten, die zu mehr Ausgeglichenheit, weniger Müll und weniger Verschwendung von Lebensmitteln und Ressourcen sorgen.
Selbstverständlich sind einige Beispiele sehr extrem und wahrscheinlich ist niemand von uns dazu bereit, komplett aus dem Koffer zu leben oder unsere Wohnung mit nur noch 100 Dingen zu füllen, aber trotzdem zeigen alle diese Beispiele auch auf, was möglich ist und dass vor allem zwischen diesen Extremen und unserem oft auch extremen Überfluss noch sehr viele Abstufungen möglich sind.

Meine Empfehlung:
Diese Sammlung von Texten liest sich sehr flüssig und wenn auch einige der Texte ein wenig zäh wirken, so sind doch die Anregungen alle sehr interessant gestaltet, mit Quellen belegt, mit vielen Beispielen illustriert und mit ein wenig Statistik aufgepeppt, was "Völlig losgelöst" zu einer kurzweiligen und zum Nachdenken anregenden Lektüre macht, die sich definitiv lohnt.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Rasanter Beginn und leider ein wenig vorhersehbares Ende

Das Böse in uns
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Das Böse in uns - Cody McFadyen

Reiheninfos:
1. Die Blutlinie
2. Der Todeskünstler
3. Das Böse in uns
4. Ausgelöscht
5. Die Stille vor dem Tod

Meine Meinung:
Wie ihr auf meinem Blog vielleicht schon ...

Das Böse in uns - Cody McFadyen

Reiheninfos:
1. Die Blutlinie
2. Der Todeskünstler
3. Das Böse in uns
4. Ausgelöscht
5. Die Stille vor dem Tod

Meine Meinung:
Wie ihr auf meinem Blog vielleicht schon gesehen habt, war ich von der erste Seite an gefesselt von diesem Buch. Obwohl ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, hat mich die Geschichte um die Agentin Smoky überzeugt und neugierig Seite um Seite umblättern lassen. Dies ging so bis etwa zur Mitte des Buches. Da war mir schon länger klar, wie der Täter zu seinen Infos über die Opfer gekommen war (und irgendwann hatte es dann auch das Ermittlerteam endlich gemerkt) und ich fragte mich, was nun noch folgen würde. Als nämlich spätestens im letzten Drittel auch schon absehbar war, wie das Buch enden würde, wurde noch ziemlich lange herumgedümpelt, bis dann endlich einmal alles aufgeschlüsselt war, was mir gegen Ende ein wenig langatmig vorgekommen ist und was total schade ist, da der Schreibstil sonst sehr packend wirkt und auch die zwischenmenschlichen Aspekte, moralischen Fragen und brisanten Themen nicht zu kurz kommen.
Schade, schade, aber trotzdem war das Buch für mich ein grosser Lesegenuss und ich werde auf jeden Fall in näherer Zukunft zum nächsten Band greifen, der zum Glück auch noch auf meinem SuB liegt. Und wer weiss, vielleicht gönne ich mir sogar irgendwann einmal die ersten beiden Bände, schliesslich soll es da ja ebenfalls noch einmal Thrillergenuss vom Feinsten geben, was ich beim vorliegenden Band tatsächlich ein wenig vermisst habe. Oder sollte es mich vielleicht sogar nachdenklich machen, dass mich die Schilderungen der beschriebenen Verbrechen ziemlich kalt gelassen haben...?

Schreibstil und Handlung:
Den Schreibstil habe ich schon oben gelobt und zwar, weil er wirklich packend war, zumindest am Anfang. Vor allem im letzten Drittel des Buches wurden mir dann die Ereignisse zu sehr in die Länge gezogen, was mein Lesevergnügen ein wenig trübte. Besonders gut haben mir aber die vielschichtigen und authentischen Darstellungen der Agentin Smoky Barrett, ihre innere Zerrissenheit, ihre professionelle Arbeit und ihr kühler Blick auf die verstörenden Ereignisse, sowie ihr Verhalten innerhalb des Ermittlerteams gefallen. Generell fand ich dieses Team sehr gut zusammengestellt und beschrieben. So zeigte sich auch, dass man zwar eng zusammenarbeiten und die schlimmsten menschlichen Abgründe gemeinsam erleben, dass man aber auf persönlicher Ebene eher distanziert sein kann, was mir sehr realistisch dargestellt schien.
Einige der Taten, sowie die durchaus äusserst expliziten Darstellungen von Sex und Gewalt haben mich einige Male leer schlucken lassen. Ab etwa der Mitte des Buches, haben mich diese allerdings komplett kalt gelassen. Eventuell bereits zuviel des Guten? Schon in diesem dritten Band der Reihe lässt sich aufgrund der vielen Rückblenden nälich erkennen, dass die Bücher wohl alle stets nach dem genau gleichen Muster gestrickt sind. Ein Killer treibt sein Unwesen und es scheint stets auf eine eher persönliche Sache hinauszulaufen, die Kirche, der Staat, oder sogar einzelne Ermittler geraten ins Visier des Killers und am Ende ist es immer ein Wettlauf gegen die Zeit, der durch einige Hindernisse erschwert wird. Kann man als Leser davon ermüden? Nur schon vielleicht, wenn man ein Buch dieses Autors liest? Ich hoffe es nicht, auf weitere blutrünstige Schilderungen und spannende Ermittlungen freue ich mich nämlich schon.

Meine Empfehlung:
Ich empfehle euch dieses Buch sehr gerne weiter, weil es mich zwei Drittel lang wirklich gepackt hat und ich lediglich am Schluss ein wenig mit den Längen zu kämpfen hatte. Der Schreibstil hat definitiv Potenzial und vielleicht geht es ja nicht allen Leserinnen und Lesern so, dass sie schneller zu den Auflösungen kommen, als das Ermittlerteam Dann bleibt es nämlich auf jeden Fall ein wenig länger spannend.

Veröffentlicht am 20.04.2024

Ein guter Einstieg ins Thema, seicht erzählt

Sei kein Mann
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Meine Meinung:
JJ Bola nimmt sich mit diesem Buch einem sehr wichtigen Thema an, von dem wohl einige von uns sich wünschen, dass es vermehrt ins Bewusstsein der ganzen - also auch der männlichen - Bevölkerung ...

Meine Meinung:
JJ Bola nimmt sich mit diesem Buch einem sehr wichtigen Thema an, von dem wohl einige von uns sich wünschen, dass es vermehrt ins Bewusstsein der ganzen - also auch der männlichen - Bevölkerung gerät. Die negativen Auswirkungen von (alten/klassichen) Männerbildern, Männlichkeiten und natürlich des Patriarchats an sich sind nämlich nicht nur für Frauen sowie natürlich sämtliche Minderheiten, sondern auch für Männer verheerend. Dies zeigt Bola eindrücklich an vielen Alltagsbeispielen, die er mit aussagekräftigen Statistiken und Quellen belegt. Leider ist mir sein Buch insgesamt ein wenig zu simpel geschrieben und ich schätze zwar sehr, dass er verschiedenste Probleme benennt - und ich freue mich über jede männliche Stimme, die sich gegen vorherrschende veraltete und diskriminierende Strukturen stellt - allerdings sind mir in seinem Buch zu wenige Lösungsansätze und auch zu wenig kritische Auseinandersetzung mit sich selber und seiner Rolle im System enthalten.
Gleichzeitig muss ich erwähnen, dass ich einfach schon sehr viele feministische und systemkritische Bücher aus vor allem weiblicher/queerer Perspektive gelesen habe und von diesem Buch einfach nicht mehr viel Neues mitnehmen konnte. Ich empfinde es aber als sehr guter Einstieg ins Thema vor allem auch für junge Menschen und explizit für junge Männer.

Fazit:
Obwohl ich mir sicher bin, dass es unbedingt auch männliche Stimmen bruacht, welche die Auswirkungen des Patriarchats/toxischer Männlichkeiten thematisieren und kritisieren, bin ich mir nicht ganz sicher, was ich von diesem Buch halten soll. Mir persönlich ist es viel zu seicht geschrieben und es präsentiert auch nicht wirklich (oder nur ganz kurz am Ende) Lösungen. Persönlich denke ich, dass es ein guter Einstieg ist für junge Menschen (Männer), die sich noch gar nicht mit dem Thema befasst haben, selber konnte ich allerdings nicht wirklich viel neues aus dem Buch mitnehmen.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 28.03.2024

Spannendes Buch, das ein wenig Sitzfleisch verlangt, problematische Autorin

Blüten sammeln unter Feuer
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Inhalt:
Autorin, Feministin, Aktivistin, Liebhaberin, Mutter...Alice Walker blickt in ihren zahlreichen parallel geführten und in diesem umfangreichen Buch chronologisch geordneten Tagebücher auf einige ...

Inhalt:
Autorin, Feministin, Aktivistin, Liebhaberin, Mutter...Alice Walker blickt in ihren zahlreichen parallel geführten und in diesem umfangreichen Buch chronologisch geordneten Tagebücher auf einige Jahrzehnte ihres Lebens zurück und lässt an ihren intimsten Gedanken, ihrem schillernden Leben aber auch ihrer Zerbrechlichkeit und ihren Selbstzweifeln teilhaben. Sie zeichnet damit ein Portrait einer Zeit, in der Autorinnen eine wichtige politische Stimme hatten, Einfluss auf Filme, Kunst und Politik nehmen und sich von ihrem Honorar mehrere Häuser leisten konnten. Eine Zeit der sexuellen und feministischen Revolution.

Meine Meinung:
Die Beschreibung des Verlags bei Instagram hat mich neugierig werden lassen, weshalb ich dieses Buch angefragt habe. Erst als ich zu lesen begann, war ich von der Dichte der Tagebucheinträge und dem langen, aufschlussreichen Anhang mit einem Postskriptum der Autorin, einem Dank der Herausgeberin und zahlreichen Einzelnachweisen fast ein wenig erschlagen. Ich muss deshalb auch ehrlich sagen, dass ich mir dieses Buch zeitweise ein wenig erarbeiten musste, wenn ich auch begeistert bin von den intimen Einblicken in Walkers Leben, ihrem Humor, ihrer freien, offenen Art und ihrer Liebe für ihre Mitmenschen. Es ist kaum fassbar, welchen Berühmtheiten Walker mehrfach begegnet ist, mit wem sie alles zusammengearbeitet und sich angefreundet hat. Ihren Einfluss auf ihr Umfeld und ganze Generationen von Menschen - zuerst und unter anderem durch ihren absolut bahnbrechenden Roman "Die Farbe Lila" - war und ist enorm und ich bin neugierig geworden auf ihre Bücher und Gedichte, deren Entstehung ich anschaulich mitverfolgen konnte.

Aufbau:
Obwohl Walker meistens mehrere Tagebücher parallel geführt hat, sind im Buch alle Einträge aus allen Tagebüchern chronologisch geordnet (und natürlich überarbeitet und zusammengestrichen). Zahlreiche Anmerkungen und Nachweise sorgen für ein grösseres Verständnis und helfen, die Einträge in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext zu verordnen. Ein Lob geht deshalb sowohl an die Herausgeberin Valerie Boys als natürlich auch an die Übersetzerin Cornelia Holfelder-von der Tann.

Transparenzhinweis:
Die Instagrammerin Eliane @mintundmalve hat mich darauf hingewiesen, wie problematisch Alice Walker als Person ist (in den letzten Jahren geworden ist). Auch wenn sich in ihren Tagebüchern bis 2000 lediglich eine zunehmende Nähe zur Esoterik finden lässt und ich keine eigentlich problematischen Passagen entdeckt habe (zumindest nicht bewusst), ist Walker als Person in den letzten Jahren durch antisemitische und transfeindliche Äusserungen, ihre Unterstützung der BDS sowie ihre Nähe zum rechtsesoterischen Verschwörungstheoretiker David Icke aufgefallen. In meinen Augen ist zwar ihr (frühes) Werk unendlich wichtig, sie als Person gehört aber boykottiert.

Fazit:
So gerne ich das Buch für Lesende mit Sitzfleisch und grossem Interesse an der Autorin empfehlen möchte, so sehr kann ich es aufgrund der problematischen, antisemitischen Haltung Walkers sowie ihrer Nähe zu rechtsextremen Verschwörungstheoretikern einfach nicht tun. "Die Farbe Lila" werde ich mir bei Gelegenheit gebraucht kaufen, der Roman interessiert mich nämlich wirklich.

Veröffentlicht am 16.01.2024

Tiefe Einblicke ins Verlagswesen und die Weihnachtsstimmung haben mir gefallen, mit dem Schreibstil hatte ich streckenweise Mühe

All the Love – Alles anders als gedacht
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Inhalt:
Fanny leistet Überstunde um Überstunde und dennoch ist ihr Vorgesetzter nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Als Volontärin im Bereich "Backen" in einem grossen Verlag ist sie gefühlt nur ein kleines ...

Inhalt:
Fanny leistet Überstunde um Überstunde und dennoch ist ihr Vorgesetzter nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Als Volontärin im Bereich "Backen" in einem grossen Verlag ist sie gefühlt nur ein kleines Rädchen im Getriebe und obwohl einige besinnliche vorweihnachtliche Treffen mit ihren Brüdern und ihrem besten Freund für Zerstreuung sorgen, ertrinkt sie in ihrer Arbeit. Für romantisches Chaos ist der Junior-Chef Julian zuständig, der die Back-Abteilung wieder zum Laufen bringen soll und für frischen Wind in den Produktionsabläufen und in Fannys Gefühlswelt sorgt.

Meine Meinung:
Auf diesen Reihenauftakt aufmerksam geworden bin ich durch Sarah, die bei Instagram nicht aus dem Schwärmen herausgekommen ist, obwohl das Buch eigentlich gar nicht ihrem Beuteschema entspricht. Deshalb musste ich mein Glück einfach versuchen und beim Nikolausgewinnspiel von Ely Junge teilnehmen und ich habe tatsächlich sein Buch und zahlreiche schöne Goodies gewonnen, was mich riesig gefreut hat.
Das Buch hat mich direkt vor Weihnachten auf meiner Zugreise zu meiner Familie begleitet und leider am Anfang nicht sofort für sich einnehmen können, weil mir der Schreibstil so gar nicht zugesagt hat und ich die Figuren überhaupt nicht fassen konnte. Ausserdem kommen für mich in dieser Geschichte viel zu viele eigentlich grosse, wichtige Themen vor, die aber oft nur gestreift werden und nicht in die Tiefe gehen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich wirklich schlecht gefühlt habe, weil ich das Buch unbedingt mögen wollte.
Nach etwa 150 Seiten bin ich aber so richtig in die Geschichte gekommen, habe die Protagonistin immer lieber gemocht und mich über die Einblicke ins Verlagswesen gefreut. Diese sind ein absolutes Highlight und immer, wenn ich Fanny bei der Arbeit über die Schulter blicken konnte, hat sich auch die Erzählsprache verändert und ist viel erwachsener und natürlicher geworden.

Schreibstil:
Zuerst hat mich der sehr jugendliche Schreibstil irritiert, es werden sehr viele englische Ausdrücke verwendet, was dem Umstand geschuldet ist, dass die Mutter der Protagonistin aus England kam, was eigentlich sehr passend ist, mir persönlich aber eher gekünstelt vorkam. Auch wirkten die Figuren auf mich, als wären sie Teenager, die Dialoge waren oft unbeholfen und ich habe mich beim Lesen so richtig alt gefühlt.
Sobald Ely Junge aber den Alltag im Verlag und Fannys Volontariat schildert und hervorragend zeigt, dass er weiss, wovon er schreibt, kann er sein wahres schriftstellerisches Können zeigen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich komplett auf die Romanze, Fannys Familie und ihren besten Freund hätte verzichten können und stattdessen gerne noch viel mehr aus dem Verlags-Nähkästchen (gerne auch aus verschiedenen Perspektiven) gelesen hätte.
Auch kommt schöne Weihnachtsstimmung auf, die mein Herz erwärmt und mich mit Vorfreude auf den nächsten Schnee und ganz viel Lichterglanz versorgt hat und dies auch noch im Januar, ein grosser Pluspunkt in diesem dunklen Monat.

Meine Empfehlung:
Vielleicht bin ich nicht die Zielgruppe für diese Reihe, aber ich kann mir gut vorstellen, dass jüngere Personen sich eher mit dem Schreibstil und den Figuren anfreunden können. Deshalb empfehle ich das Buch allen, die auf der Suche nach einer leichten Weihnachtsgeschichte sind, die zwar eher oberflächlich bleibt, aber sehr unterhaltsam ist und vor allem tief ins Verlagswesen blicken lässt, was ich persönlich sehr, sehr spannend finde.
Ich weiss noch nicht, ob ich die Fortsetzung(en) lesen werde, behalte das liebevoll signierte Buch aber erst einmal bei mir im Regal.

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