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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2021

Gemeinsam macht es mehr Spaß

Spielst du mit, kleines Schaf?
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Auf einer Wiese treffen sich viele Tiere, sie wollen zusammen spielen. Aber was? Jeder hat seine Vorlieben, aber es gibt zunächst nichts, was allen gefällt. Doch! Eine gute Idee: Wir spielen Zirkus und ...

Auf einer Wiese treffen sich viele Tiere, sie wollen zusammen spielen. Aber was? Jeder hat seine Vorlieben, aber es gibt zunächst nichts, was allen gefällt. Doch! Eine gute Idee: Wir spielen Zirkus und jeder führt vor, was er am besten kann. Tanzen, Gewichte heben, Quatsch machen oder Einrad fahren. Nur das Schaf möchte nichts zeigen. Soll es traurig daneben stehen?
Miriam Zedelius lässt ihre Helden eine sehr schöne und gerechte Lösung finden. Es macht Spaß, dieses Buch mit den lustigen Tieren anzuschauen. Manches Kind wird eigene Verhaltensweisen oder die seiner Freunde wieder erkennen. Die Zeichnungen sind farbenfroh, witzig, übersichtlich. Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Kompromissbereitschaft wirken positiv auf die Kleinsten.
Für Kinder ab vier Jahren, herausgegeben vom Hummelburg Verlag.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Einsamkeit und Chancen

Das geheime Leben des Albert Entwistle
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Albert liebt seinen Job als Postbote im kleinen Toddington. Es ist nicht ganz das, was er als Jugendlicher wollte: Menschen mit Briefen glücklich machen. Er ist aber zufrieden, sein Leben verläuft geordnet. ...

Albert liebt seinen Job als Postbote im kleinen Toddington. Es ist nicht ganz das, was er als Jugendlicher wollte: Menschen mit Briefen glücklich machen. Er ist aber zufrieden, sein Leben verläuft geordnet. Kurz vor seiner unwillkommenen Pensionierung wird ihm seine Einsamkeit bewusst. Warum hat er nie eine Familie gegründet, warum meidet er jegliche Kontakte? Albert hinterfragt sein Leben. Flashbacks blitzen auf.
Nicole Ashton ist junge Single-Mom, lebt in einer Sozialwohnung und macht eine Weiterbildung zur Kosmetikerin. Mobbing ist ihr nicht fremd, sie musste einige Enttäuschungen verkraften.
Können sie sich gegenseitig helfen?
Matt Cain zeigt seinen eigenbrötlerischen Albert sehr authentisch, schildert seine Gedanken nachvollziehbar. Man versteht seine Ängste und Empfindungen gut und nimmt teil an seinem Leben, das anders hätte laufen können, ja, sollen. Nach und nach wird alles anders. Gut zu lesen, nachdenklich machend und gleichzeitig eine Aufforderung, sich Problemen zu stellen. Manche Reaktionen auf Alberts Entscheidungen finde ich allerdings überzogen.
Interessant zu lesen, gefühlvoll geschrieben, ein Wohlfühlroman aus dem Hause Ullstein.
Übersetzt aus dem Englischen von Marie Rahn.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Starke Frauen

Ein Koffer voller Schönheit
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Anne ist Hausfrau, kümmert sich um die 13-jährigen Zwillinge und möchte mehr. Sie hat Geschick im Umgang mit Farben und Formen im Frisiersalon ihre Schwiegermutter bewiesen und kann sich einen Beruf als ...

Anne ist Hausfrau, kümmert sich um die 13-jährigen Zwillinge und möchte mehr. Sie hat Geschick im Umgang mit Farben und Formen im Frisiersalon ihre Schwiegermutter bewiesen und kann sich einen Beruf als Kosmetik-Beraterin vorstellen. Dazu braucht sie die Zustimmung ihres Mannes. Ein sehr konventioneller Gatte, der sogar wöchentlich das Haushaltsbuch vorgelegt haben möchte. Unvorstellbar! Natürlich weigert er sich zunächst, gibt aber nach monatelangem Streit nach und hofft auf das Scheitern seiner Frau. Nix da! Mit Geschick, Lernwillen und guten Ideen bringt Anne als erste Avon-Beraterin in Deutschland ihre Produkte an die Frau, verschafft ihnen Erfolgserlebnisse und hilft ihnen, sich attraktiver und gepflegter zu fühlen.
Kristina Engels beschreibt die Zustände in Westdeutschland Ende der 50er Jahre. Das Wirtschaftswunder ließ die Menschen von mehr Wohlstand und Anschaffungen träumen, Frauen wollten gleichberechtigter leben und auch Annehmlichkeiten und Schönheit selbst erarbeiten. Sie beschreibt Sorgen und Nöte der Frauen, gibt aber auch Einblicke in die Gedanken des Ehemannes, verurteilt nicht, sondern macht verständlich, dass er auch Probleme hat.
Ein interessant erzählter historischer Roman, der Einblick in die Verhältnisse der 60er Jahre gibt, sich sehr gut liest und sogar Schminktipps vermittelt.
Verlegt von Droemer Knaur.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Herr Schmidt ist nicht Barbara

Barbara stirbt nicht
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Herr Schmidt findet seine Frau befremdlicherweise nicht bei der Kaffeezubereitung, sondern im Bad liegend. Er bereitet den Kaffee also selber zu, wie, liest man mit Grausen. Dass seine Frau sehr krank ...

Herr Schmidt findet seine Frau befremdlicherweise nicht bei der Kaffeezubereitung, sondern im Bad liegend. Er bereitet den Kaffee also selber zu, wie, liest man mit Grausen. Dass seine Frau sehr krank ist, bekommt er gar nicht mit, will es nicht wahrhaben. Seine Meinung über sie: „Aber sie tat einfach nie, was sie sollte und vor allem wann sie sollte.“
Herr Schmidt ist als Partner lange Zeit ein Totalausfall. Zudem ist er ein notorischer Besserwisser, Ignorant und Despot. Jagte die Kinder selbst am Wochenende um sieben aus dem Bett. Aber nun macht Herr Schmidt sich so seine Gedanken. Man merkt, bisher hat er sich nie gefragt, wie ein Haushalt funktioniert. Jetzt aber läuft gar nichts mehr. Er muss umdenken.
Wie er das macht, schildert Alina Bronsky witzig, bitterböse und ironisch. Der Leser darf teilhaben an Herrn Schmidts Lernprozess, an seinen ersten Schritten online, als er sich traut, um Hilfe zu fragen (er ist der naive Unterhaltsame im Kochchat), an der Erkenntnis, dass Barbaras Lebensmitteleinkäufe mehr waren als planlos Dinge in den Wagen zu werfen. Frau Bronsky schafft es, dass der schrullige Herr Schmidt Verständnis findet. Ja, er hat seine Macken, aber immerhin merkt er, was er an seiner Barbara hat. Er gibt sich wirklich Mühe, das verdient Anerkennung. Sehr schön erzählt, glaubhaft, authentisch, echt, herzzerreißend. Tolles Buch, das mit Humor und wichtigen Erkenntnissen punktet.
Bitte mehr davon!
Verlegt von Kiepenheuer und Witsch.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Für jedes Problem eine Lösung

12 kleine Tiergeschichten
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Das Cover ist ein Hingucker. Lustige Tiere lesen gerade ein Buch über ... lustige Tiere und haben Spaß dabei.
Schlägt man das Büchlein auf, ist man zunächst überrascht: die Bilder sind in grau-schwarzen ...

Das Cover ist ein Hingucker. Lustige Tiere lesen gerade ein Buch über ... lustige Tiere und haben Spaß dabei.
Schlägt man das Büchlein auf, ist man zunächst überrascht: die Bilder sind in grau-schwarzen Schattierungen gehalten. Das ist aber nicht schlimm, immer am Rand finden sich Zeichnungen, die zum Inhalt der Geschichten passen, der Buchschnitt ist interessant.
Die Erzählungen sind in einfacher Sprache, für Dreijährige recht lang. Es geht um Freundschaft, gegenseitige Hilfe, Durchhaltevermögen und Mut. Pinguin, Maus, Löwe, Rennpferd, Biene und andere Tiere haben es nicht leicht, bekommen aber Hilfe oder guten Rat, können ihre Probleme lösen. Das hinterlässt ein gutes Gefühl bei den Lesern.
Schöne Geschichten zum Vor- oder Selberlesen, liebevoll erdacht und aufgeschrieben von Paul Reinker.

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