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Veröffentlicht am 08.08.2021

So steht es im Kirchbuch geschrieben

Die Hebamme
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Marta Kristine Andersdatter Nesje lebt im kargen Norwegen. Ihre Kindheit verläuft unspektakulär. Ein Entschluss reift in ihr, sie möchte Hebamme werden. „Eine Tätigkeit, von der zweier Menschenleben abhängt.“ ...

Marta Kristine Andersdatter Nesje lebt im kargen Norwegen. Ihre Kindheit verläuft unspektakulär. Ein Entschluss reift in ihr, sie möchte Hebamme werden. „Eine Tätigkeit, von der zweier Menschenleben abhängt.“ Sie absolviert einen sechswöchigen Lehrgang und erwirbt grundlegende Kenntnisse. Hebammen-Stina wird allerdings nicht wirklich anerkannt, sie möchte also auf eine Hebammenschule in Christiana. Zu Fuß wandert sie dorthin und legt 1822 ihr Examen ab. „So steht es im Kirchbuch von Veøy geschrieben.“
Eine harte Zeit folgt, Armut ist allgegenwärtig. Ihr Ehemann liebt sie, 11 eigene Kinder kommen auf die Welt, doch trotz härtester Arbeit ist die Not ständiger Gast. Als ihr Mann erkrankt, wird es nicht leichter. Selbst die kleinsten Kinder müssen mitarbeiten, auch der Dreijährige wird eingespannt. Aber Marta Kristiane gibt nie auf. Über 1000 Kinder holt sie in über 50 Jahren auf die Welt, hilft, tröstet, impft gegen Kinderlähmung. Auch als Witwe, der fast alles genommen wurde, lebt sie so, wie „Menschen es zu allen Zeiten taten“, aufrecht, mutig, stolz.
Diese Biografie musste erzählt werden. Wunderbar, wie Edvard Hoem berichtet. Seine Sprache ist klar, präzise, bilderreich, emphatisch. Seine Hebamme lebt. Er weckt Verständnis für das unsagbar schwere Leben vor noch nicht so langer Zeit.
Muss man gelesen haben!

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Einfach zauberhaft!

Dreh hin – Dreh her 2: Aufgewacht, kleiner Bär!
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Selten war meine Kleine von einem Buch so begeistert! Der kleine Bär ist nicht nur sehr niedlich, er scheint auch alles das zu machen, was bei ihr morgens angesagt ist. Aufwachen im Kinderzimmer mit Kuscheltier ...

Selten war meine Kleine von einem Buch so begeistert! Der kleine Bär ist nicht nur sehr niedlich, er scheint auch alles das zu machen, was bei ihr morgens angesagt ist. Aufwachen im Kinderzimmer mit Kuscheltier im Arm ( nur ein Mäuschen krabbelt nicht unter ihrer Decke hervor, aber verstreute Spielsachen gibt es auch), am Küchentisch warme Milch bekommen, Zähne putzen, sich anziehen und in den Kindergarten gehen ... . All das passiert, sie kann durch Ziehen an der Schlaufe Aktionen initiieren. Das gefällt ihr ( mir auch). Vorbild, Beispiel, Sprechanlässe und Aktivität bietet der Bär. Farbenfroh, mit angemessen wenig Text und liebevoll gestaltet ist dieses Mitmachbuch mit Bildern von Carola Sieverding und Text von Sylvia Tress aus dem Thienemann-Esslinger Verlag. Rundum gelungen, sehr gut geeignet für Dreijährige und älter.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Eine ungewöhnliche Frau

Vor Frauen wird gewarnt
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1928, Berlin. Vicky Baum wird bei Ullstein, einem der wichtigsten und größten Verlagshäuser des Landes, eingestellt. Ihr Ziel: weg aus dem langweiligen Mannheim, fort aus ihrer in eine Sackgasse geratenen ...

1928, Berlin. Vicky Baum wird bei Ullstein, einem der wichtigsten und größten Verlagshäuser des Landes, eingestellt. Ihr Ziel: weg aus dem langweiligen Mannheim, fort aus ihrer in eine Sackgasse geratenen Ehe. Es gefällt ihr im Verlag, sie mag die Kollegen, ist mit allen gut Freund, der gesamte Verlag in der Kochstraße ist wie eine große Familie. Vicky bekommt enorm viele verschiedene Aufgaben und meistert alle mit unglaublichem Geschick, schreibt für verschiedene Verlagstitel, sichtet Manuskripte, arbeitet an mehreren Romanen, Theaterstücken, geht zum Boxtraining und ist überirdisch genial.
Heidi Rehn zeichnet geschickt die wichtigste Zeit der Vicky Baum auf dem Weg zum internationalen Ruhm 1926–1931, ihren Aufstieg zur »höchstbezahlten Romanautorin Deutschlands« und den Beginn einer internationalen Karriere nach.
Detailreich, anschaulich und interessant würdigt sie die für die damalige Zeit ungewöhnliche Laufbahn einer mutigen und klugen Frau. Sie schildert ihre Heldin als außergewöhnliche Person, über die man gern noch mehr erfahren würde. Viele der einbezogenen Figuren sind bekannte Personen der entsprechenden Zeit, auch das Ullstein-Haus wird authentisch skizziert, herrschende Moralvorstellungen werden verdeutlicht. Ein guter Einblick in die Verhältnisse der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts und Anregung für mich, Baums bekanntesten Roman „Menschen im Hotel“ unbedingt lesen zu wollen.
Die Erfolgsgeschichte der Vicky Baum, verlegt von Droemer Knaur.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Wie oben, so unten

Totenschrein (Ein Sayer-Altair-Thriller 3)
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Was für ein paukenschlagartiger Einstieg! Ein Bus mit vierundzwanzig Highschool-Schülern wurde entführt. Eine der Insassinnen wird ermordet aufgefunden. Umgeben von neun Pavianen in einer ritualistisch ...

Was für ein paukenschlagartiger Einstieg! Ein Bus mit vierundzwanzig Highschool-Schülern wurde entführt. Eine der Insassinnen wird ermordet aufgefunden. Umgeben von neun Pavianen in einer ritualistisch anmutenden Inszenierung.
Sayer Altair, Neurowissenschaftlerin, erforscht unter anderem die Gehirnstrukturen von Serienmördern, analysiert Gewaltverbrechen und unterstützt erfolgreich das FBI. Geniale Mitarbeiter sind Computergenie Ezra Coen und Hausbewohner Tino mit Therapiehund Vesper. Unerkannt mischt der einflussreiche Studienteilnehmer 037 mit.
Unverzüglich wird ein mehr als fünfzigköpfigen Team unter Sayers Leitung gebildet. Eine verlassene Tankstelle enthüllt Schreckliches.
Ellison Cooper hat es wieder geschafft, einen nervenzerfetzenden Thriller zu schreiben. Ein brutales Verbrechen in Serie, Intrigen im FBI, Mordanschläge und Befreiungsversuche halten den Leser in andauernder Spannung gefangen. Sayer Altair ist wieder in Höchstform, ermittelt clever und unbeirrbar. Aber auch die Entführten handeln unerwartbar. Eine bizarre Spur zeichnet sich ab, aber kann sie die Lösung bringen? Ein großer Knalleffekt ist eingebaut, mehrere Schocks zielen auf ein überraschendes Ende ab. Dann kommt doch noch alles anders.
Spitzenkrimi der Extraklasse, sehr zu empfehlen.
Thriller aus dem Amerikanischen von Sybille Uplegger. Herausgegeben von Ullstein.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Mami wieder

Mami will auch mal! (Die Mami-Reihe 4)
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Mami wieder
Die aus drei Mami-Vorgängerbüchern schon bestens bekannte Ellen kommt halbwegs mit ihren fast erwachsenen Kindern und als Single zurecht. Sie ist witzig, selbstironisch und mitunter recht boshaft, ...

Mami wieder
Die aus drei Mami-Vorgängerbüchern schon bestens bekannte Ellen kommt halbwegs mit ihren fast erwachsenen Kindern und als Single zurecht. Sie ist witzig, selbstironisch und mitunter recht boshaft, also sehr sympathisch. Dass sie manchmal verpeilt und voller falscher Vorstellungen bezüglich ihrer Mitmenschen ist, ändert daran nichts. Auch, dass sie renitente Kleinkinder mit Hundekeksen bändigt, passt zu ihr. Effizient, erfindungsreich, dem Alkohol eher zu- als abgeneigt lässt sie den Leser an ihrem Alltag teilhaben.
Großer Spaß, realistisch und unterhaltsam geschrieben, dem Untertitel „Tagebuch einer entfesselten Mutter“ vollumfänglich entsprechend und super zu Lesendes aus dem Eisele Verlag, geschrieben von Gill Simms. Aus dem Englischen von Ursula C. Sturm.

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