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Veröffentlicht am 27.01.2022

Wie das Leben so spielt

Sechs Fremde und ein Dackel
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Ort des Geschehens: ein vollbesetztes Zugabteil. Darin:
Anneliese, ältere unscheinbare Hausfrau, nicht besonders geschätzt vom biederen Ehemann, dafür aber bis zum Geht-nicht-mehr verliebt in Schlagersänger ...

Ort des Geschehens: ein vollbesetztes Zugabteil. Darin:
Anneliese, ältere unscheinbare Hausfrau, nicht besonders geschätzt vom biederen Ehemann, dafür aber bis zum Geht-nicht-mehr verliebt in Schlagersänger Rex. Sie führen einen romantischen Briefwechsel, sie will zu ihm. Für ihren Mann plant sie eine andere Zukunft. In permanenter Selbstüberschätzung tritt sie die Reise an.
Schwester Erentrudis, die „Schleier-Bitch“ ist auch dabei. Sie muss unbedingt einen Sünder bekehren. Ob ihr das beim Männer-Stuhlkreis in der Strafvollzugsanstalt gelingt? Oder bei:
Doro Belatti, 19, militante Aktivistin. Sie hegt eine tiefe Abneigung gegen Fleischesser, Modeschöpfer mit Pelzkragen und Schlagermusik. Dagegen zieht sie in den Kampf. „Free the pigs“ ist eine Aktion, die sie unterstützt. Sie ist fasziniert von:
Dirk Lämmle, Musiker und Motorradfreak, für Freunde Schinki. Rocker, Musiker, zur Klärung einer Angelegenheit unterwegs. Mit im Abteil:
Schmitt, einfach nur Schmitt (mit Doppel-t), Erlediger. Emotionslos killt er alles, wofür er bezahlt wird. Als Letzter ist da auch noch:
Stephan, 38, Möchtegernheld.
Eine interessante Truppe in nervender Zwangsgemeinschaft. Es gibt Berührungspunkte in Vorgeschichten, sie wollen alle etwas Bestimmtes vom Schnulzensänger, aber werden ihre Wünsche erfüllt? Und welche Rolle spielt der immer wieder auftauchende Dackel?
Verdrehte, absurde, hanebüchene und total irre Geschichte aus der Feder der drei Damen Greifenstein, Griesser und Saladin, eine Krimikomödie mit etwas schwarzem Humor, verlegt von Piper.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Manchmal kommt es anders

Ende in Sicht
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Ein Road-Trip. Entstanden aus einer Zufallsbegegnung. Zwei Menschen wollen ihr Leben beenden, die ältliche, dem Alkohol sehr zugeneigte und nicht mehr berühmte Sängerin und die 15-jährige, zu Depressionen ...

Ein Road-Trip. Entstanden aus einer Zufallsbegegnung. Zwei Menschen wollen ihr Leben beenden, die ältliche, dem Alkohol sehr zugeneigte und nicht mehr berühmte Sängerin und die 15-jährige, zu Depressionen und Panikattacken neigende Juli. Deren Sturz von einer niedrigen Brücke führt nicht zum erwünschten Erfolg, dafür erfährt der Leser viel von ihren Gedanken und Gefühlen. „...die Sorgen, das Unwissen, die Fünf-Gänge-Panikattacken, das unendlich penetrante Am-Leben-Sein. Selbsthass, Verzweiflung, ...“ Widerwillig lässt sich Juli von Hella mitnehmen, versorgen und bleibt, da ihr nichts anderes einfällt. Aber auch Hella ist nicht begeistert, fühlt sich aber irgendwie verantwortlich. Die Zwangsgemeinschaft funktioniert. Wie, das beschreibt Ronja von Rönne. Julis Depression greift auch auf den Leser über, ihr Lebensüberdruss wird spürbar. Hella erscheint eher enttäuscht und gelangweilt vom Leben. Ob sie sich gegenseitig helfen können?
Ein nachdenklich machender Roman, verlegt von dtv.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Ein glücklicher Tod

Das giftige Glück
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Was wäre wenn ... eine Bärlauchmutation garantieren würde, schnell, glücklich und ohne Nebenwirkungen zu sterben? Würde eine Welle von Suiziden folgen? Von begleiteten Selbstmorden? Würde man selbst entscheiden ...

Was wäre wenn ... eine Bärlauchmutation garantieren würde, schnell, glücklich und ohne Nebenwirkungen zu sterben? Würde eine Welle von Suiziden folgen? Von begleiteten Selbstmorden? Würde man selbst entscheiden können, ob man gehen möchte? Ist es leichter, jemanden zu ermorden?
Da wäre Olga mit ihrer unheilbaren MS. Kiki, ihre Assistentin mit Knastvergangenheit und Jasse, deren Mutter abgehauen ist. Könnte das Kraut ihr Schicksal ändern?
Oder ist der pilzbefallene, tödliche Bärlauch nur eine neue biologische Waffe, um Konzernen mehr Macht zu geben oder Regierungen zu helfen, die Bevölkerung zu manipulieren?
Gudrun Lerchbaum zeichnet ihre Protagonisten realistisch und gut vorstellbar. Ihre Schicksale sind glaubhaft. Leider bezieht sie unglaublich viele Fernsehinterviews mit langatmigen Monologen oder Diskussionen bzw. Artikel sogenannter Experten ein. Die Handlung ufert aus, nimmt ungeahnte Ausmaße an.
Dieser dystopisch anmutende fiktionale Roman ist ein interessantes Gedankenspiel und düstere Vision aus dem Haymoon Verlag.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Die nächste Stufe

Die Burg
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Deutschland, demnächst. Die wohlhabende Elite lebt in ländlicher Enklave in einer Art mittelalterlichen Burg. Beste Versorgung, auch medizinische, sind Standard. Leyland, begnadeter, Nanotechniker, forscht ...

Deutschland, demnächst. Die wohlhabende Elite lebt in ländlicher Enklave in einer Art mittelalterlichen Burg. Beste Versorgung, auch medizinische, sind Standard. Leyland, begnadeter, Nanotechniker, forscht an der nächsten Entwicklungsstufe des Menschen. Er ruft Saltzman, einen ehemaligen Bewohner der Burg, zu sich. Der ist jetzt bei der Taskforce der Polizei. Nur: als er ankommt, ist Leyland tot, ermordet. Saltzman soll den Mord untersuchen.
Nanos werden heutzutage überall eingesetzt. Woran forschte Leyland, wen hat das gestört? Und wohin verschwinden die Mädchen aus dem nahen Dorf? Das ist spannend, eine gnadenlose Jagd beginnt.
Leo Hart gibt seinen Protagonisten viele philosophische und esoterische Gedanken mit, auch eine Reihe religiöser Andeutungen. Für mich zu viele, ich konnte und wollte nach einer gewissen Menge nicht mehr folgen. Dabei fand ich das Zukunftsszenario spannend und mit viel Potenzial. Darüber und über den Entwicklungsstand der technischen und medizinischen Erfindungen hätte ich gern mehr gelesen. Die Fortsetzung scheint da mehr zu bieten.
Dystopischer Thriller, verlegt von dtv.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Erbe der Götter

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Tycho stammt von alten Göttern ab, ist übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Dann wehrt sie sich erfolgreich gegen Angreifer, beschützt andere. Die Bevölkerung liebt sie.
Geschickt ...

Tycho stammt von alten Göttern ab, ist übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Dann wehrt sie sich erfolgreich gegen Angreifer, beschützt andere. Die Bevölkerung liebt sie.
Geschickt gemacht, ihre jeweiligen Nachtaktivitäten durch Nachrichtensprecher kommentieren zu lassen.
Das geht solange gut oder auch nicht, bis eine sehr spezielle Organisation sie ins Visier nimmt. Oh, nicht nur eine. Und was ist überhaupt mit Logan?
Marie Graßhoff hat ein interessantes Thema aufgegriffen, der Anfang dieser Geschichte liest sich spannend. Vor dem absehbaren dramatischen Finale gibt es einige Längen.
Insgesamt gut und unterhaltsam zu lesende, in der Bastei Lübbe AG erschienene Fantasy.

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