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Sanne

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2021

Unendlich wir

Unendlich wir
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Bonny und Clyde sind ein faszinierendes Liebespaar der 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Sie hatten keine Chance. Auf ihrer Tour durch Amerika mordeten sie skrupellos, raubten, nahmen auf nichts Rücksicht ...

Bonny und Clyde sind ein faszinierendes Liebespaar der 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Sie hatten keine Chance. Auf ihrer Tour durch Amerika mordeten sie skrupellos, raubten, nahmen auf nichts Rücksicht und wurden erschossen, man zählte 130 Kugeln.
Bonnie Rae ist eine sehr erfolgreiche Sängerin, jung, schön. Und will sich, von allen bevormundet und ausgenutzt, von einer Brücke stürzen. Finn Clyde bringt sie davon ab und hat sie von nun an als zunächst äußerst störenden und ständig für Probleme sorgenden Passagier an Bord seines alten Chevy. Immer wieder fragt man sich, wieso gerade diese Beiden das Pech anzuziehen zu scheinen. Mit vielem, was Bonnie tut, ist Clyde nicht einverstanden. Seine Vorliebe für Mathematik und Zahlen haben ihm schon Schreckliches in der Vergangenheit beschert, jetzt möchte er eigentlich ein ruhiges Leben führen. Daraus wird aber nichts. Als vermeintlicher Entführer gesucht, von Mißgeschicken verfolgt ( manchmal frage ich mich, wie naiv Bonnie eigentlich ist), verliebt er sich auch folgerichtig in das Mädchen und sie sich in ihn. Kreditkarten werden gesperrt, Lösegeld wird verhandelt, Autos abgeschleppt, eine Attentat geplant....wie wird das enden?
Ab der Hälfte des Buches liest man eigentlich nur noch voller banger Erwartung, welche Katastrophe jetzt wohl noch kommt und hat anst vor dem Ende.
Den historischen Vorbildern folgend, hat Amy Harmon eine spannende Liebesgeschichte geschrieben. Manchmal ein wenig zu schwarz-weiß gemalt, aber immer so, dass man unbedingt immer noch eine Seite und noch eine lesen will, bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Der Weg zur Freiheit

Die Magnolienfrau
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Wie bestürzend: die ersten drei Jahre muss Sabrina im Gipskorsett liegen, ihre Oma pflegt und versorgt sie mit viel Liebe. Trost findet die Kleine unter dem Magnolienbaum, den sie stundenlang betrachten ...

Wie bestürzend: die ersten drei Jahre muss Sabrina im Gipskorsett liegen, ihre Oma pflegt und versorgt sie mit viel Liebe. Trost findet die Kleine unter dem Magnolienbaum, den sie stundenlang betrachten kann. Später holt ihre Mutter sie in die Stadt, schickt sie in ein Internat. Nach erfolgreicher Ausbildung und in einem guten Job fühlt sie sich nach wie vor gefangen und will ihre Freiheit finden. Sie geht nach Thailand, verdient ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Schmuck. Trotz Hütte an einem einsamen Strand fühlt sie sich noch immer nicht frei. Ihr Traum: Indien, das geheimnisvolle, unbegreifliche und exotische Land. Sie lebt in einer Bergklause, ebenfalls in einer abgelegenen Hütte, aber auch das genügt ihr nicht. Das nächste Ziel ist der Himalaja. In einem Ashram trifft sie Shankar, einen hoch angesehenen Sadhu.
Wird sie hier zur Ruhe kommen?
Sabrina de Stefani beschreibt ein unruhiges, abwechslungsreiches und abenteuerliches Leben. Sie erlebt Höhen und Tiefen, ist eine Suchende. Das ist streckenweise sehr interessant und faszinierend. Sehr ausführlich allerdings die Beschreibung der Sinnsuche, das zog sich.
Gern hätte ich in einem kleinen Anhang etwas mehr über ihr heutiges Leben erfahren.
Ein aufregendes, ungewöhnliches Buch über eine unabhängige und mutige Frau.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Zeit ist Geld

Ocean City - Jede Sekunde zählt
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Crockie, ein schlauer Teenie, hat ein Geheimnis. Er flüchtet, als Verhaftung droht, wird erschossen. Sein Freund Jackson weiß nichts über den Verbleib ihres illegalen Gerätes, mit welchem man die Zeitkonten ...

Crockie, ein schlauer Teenie, hat ein Geheimnis. Er flüchtet, als Verhaftung droht, wird erschossen. Sein Freund Jackson weiß nichts über den Verbleib ihres illegalen Gerätes, mit welchem man die Zeitkonten der Bewohner von Ocean City auffüllen kann. Zeit ist eine begehrte Währung, die mit harter Arbeit verdient wird. Klar, dass die Oberen Zeitmanipulationen verhindern wollen. Jackson und der mit eingeweihte Henk versuchen, die Spuren ihrer Forschung zu verbergen. Die Ereignisse überschlagen sich. Wer ist Freund, wer Feind, können die Jungen das System überlisten?
Ocean City ist eine fiktive Stadt, bietet gesetzestreuen Bewohnern Sicherheit, aber die Bevölkerung wird rigoros reglementiert. Wer nicht 12-14 Stunden am Tag arbeitet, lebt arm oder wird auf das unsichere Festland verbannt. Schon Kinder ab neun Jahren werden vom System überwacht. Aber es gibt auch Widerstand.
Jackson ist ein sympathischer, kluger und loyaler Junge (vielleicht ein wenig zu perfekt), der seine Familie, besonders seine kleine Schwester, liebt. Es ist leicht, ihn zu mögen, mit ihm zu fiebern und ihm Erfolg zu wünschen. Spannend geschrieben, gut zu lesen - ein Jugendbuch, das gefällt. Auf eine Fortsetzung darf man gespannt sein.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Raffinierter Thriller

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Eigentlich mag ich es gar nicht, wenn im Prolog das Buchende vorweggenommen wird. Dieses Manko wird in „Hangman“ mehr als wieder wettgemacht. Unglaublich spannend wird die Jagd nach dem Initiator bizarrer ...

Eigentlich mag ich es gar nicht, wenn im Prolog das Buchende vorweggenommen wird. Dieses Manko wird in „Hangman“ mehr als wieder wettgemacht. Unglaublich spannend wird die Jagd nach dem Initiator bizarrer Morde in London und New York beschrieben. Warum sind es immer zwei Tote, einer mit „Köder“, der andere mit „Puppe“ tätowiert? Wer zieht die Fäden dieser Marionetten? Viele Täter, viele Opfer, viele falsche Spuren und die unglaublich engagierte Arbeit von der Hauptfigur, Emily Baxter, sind beschrieben. Sehr sympathisch einige ihrer Mitstreiter, weniger hilfreich sture Vorgesetzte oder missgünstige Kollegen. Glaubhaft die familiären Probleme.
Wer einen Thriller erwartet, den er nicht so schnell wieder aus der Hand legen kann, wird hier bestens bedient.

Veröffentlicht am 28.12.2017

So sollte das nicht enden...

Woman in Cabin 10
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Lo, eigentlich Laura Blacklock, erhält die Chance, sich auf einer Fjordkreuzfahrt als ernsthafte Journalistin zu etablieren. ...

Lo, eigentlich Laura Blacklock, erhält die Chance, sich auf einer Fjordkreuzfahrt als ernsthafte Journalistin zu etablieren. Zugleich ist die Fahrt auf dem luxuriösen Schiff eine Flucht vor ihrem Freund, der sie zu einer Entscheidung drängen will und vor der Einsamkeit in ihrer Wohnung, in der sie überfallen wurde.
Die Aurora erweist sich als wirklich exquisit ausgestattet, bietet Platz für 10 Passagierkabinen, weitere excellente Räumlichkeiten und verfügt über handverlesenes Personal. Lord Bullmer, der Eigentümer, residiert mit seiner reichen, aber schwerkranken Frau an Bord. Welches Ziel hat diese Kreuzfahrt? Ebenfalls auf dem Schiff: ein bekannter Abenteurer, andere Reporter, auch ein ehemaliger Kollege, Ben Howard. Der ist immer noch an Lo interessiert.
Am Anreisetag ist Lo übermüdet, traumatisiert, angeheitert. In der Nacht hört sie in der Nachbarkabine, wie ein schwerer Gegenstand (ein Körper?) ins Wasser fällt. Seitdem ist die junge Frau aus Kabine 10 verschwunden. Lo fürchtet, dass der mutmaßliche Mörder es jetzt auch auf sie als Zeugin abgesehen haben könnte. Sie macht sich auf die Suche nach der verschwundenen Frau. Aber Niemand glaubt ihr. Sie spricht mit allen Personen an Bord, jedoch hat Keiner die Vermisste je gesehen. Es wird immer unheimlicher, die Route wird geändert, der Funkverkehr ist gestört, Fotoapparate werden unbrauchbar... Lo findet sich eingesperrt in einer winzigen Kabine unter Deck wieder. Einblendungen von Freunden und Familienmitgliedern, die verzweifelt auf ein Lebenszeichen von ihr hoffen, lassen Schlimmes ahnen. Dann wird eine unbekannte Frauenleiche gefunden.
Als Leser ist man hin- und hergerissen. Wie glaubwürdig ist Lo? Überraschende Wendungen halten die Spannung aufrecht. Auf eine positive Begebenheit kommt eine Wende zum Schlechten. Wie wird das enden? Sehr spannend, sehr packend geschrieben.