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Veröffentlicht am 15.05.2018

Nach dem Feuer

Kleine Feuer überall
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Nach dem Feuer

Shaker Heights, ein kleiner Vorort Cleavelands. Alles scheint perfekt zu sein, ein Leben hier scheint erstrebenswert.
Elena Richardson lebt ihren Traum in Shaker Heights. Sie hat vier ...

Nach dem Feuer

Shaker Heights, ein kleiner Vorort Cleavelands. Alles scheint perfekt zu sein, ein Leben hier scheint erstrebenswert.
Elena Richardson lebt ihren Traum in Shaker Heights. Sie hat vier Kinder bekommen, einen erfolgreichen Mann geheiratet und arbeitet selbst bei einer Zeitung. Dort verfasst sie zwar nur Lokalnachrichten, im Gegensatz zu ihrem ursprünglichen Traum, aber man muss auch Opfer bringen, damit alles perfekt funktioniert, so argumentiert sie.Die ersten drei Kinder, Lexie, Trip und Moody sind ihr ganzer Stolz. Izzy, das letzte der Richardson Kinder, ist eher rebellisch und provoziert ihre Mutter zu ihrem Leidwesen sehr gern.
Als Mia Warren mit ihrer Tochter Pearl eine Wohnung der Familie anmietet, freundet Pearl sich mit Moody und dann mit dem Rest der Sprösslinge an. Schnell wird klar, dass das Leben der beiden Familien nicht unterschiedlicher sein könnte. Mia bricht häufig ihre Zelte ab, und reist dann mit Pearl in eine andere Stadt, wo sie mit ihren wenigen Habseligkeiten wieder von vorne anfangen. Mia ist Fotografin, kann aber nicht ausschließlich von ihrer Kunst leben und verdingt sich mit Aushilfsjobs. Sie haben zwar nicht viel, aber sie haben sich, so in etwa lautet Mias Lebensphilosophie.

Aus diesem Hintergrund wird der Leser in einen sehr interessanten Strudel über Werte des Lebens gerissen. Viele Erlebnisse aus den beiden Familien werden erzählt, und die Autorin gibt zwar die Richtung vor, lässt den Leser aber entscheiden über richtig und falsch. Mehr noch, sie macht oft deutlich das es nicht immer eine klare Abgrenzung zu diesen Werten geben kann.

Der Roman beginnt mit einem Feuer und im Grunde endet er auch mit einem Feuer. Symbolisch findet das Feuer in diesem Werk von Celeste Ng häufig Erwähnung, der Titel der deutschen Ausgabe "Kleine Feuer überall" gefällt mir daher ausgezeichnet.
Dies ist das zweite Buch der Autorin, das ich nun gelesen habe, und sie konnte mich mit beiden voll und ganz überzeugen. Eine Vielschichtigkeit erwartet den Leser, der Roman lädt wirklich dazu ein, in sich zu gehen und die eigenen Werte zu überdenken, zumindest hat er das bei mir bewirkt.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ein sehr spannender Reihenauftakt

Auf zerbrochenem Glas
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Ein sehr spannender Reihenauftakt

Alexander Hartung war mir bereits durch seine Thrillerreihe um den Ermittler Jan Tommen bekannt. Daher war ich sehr neugierig, was es mit der Einführung des neuen Ermittlers ...

Ein sehr spannender Reihenauftakt

Alexander Hartung war mir bereits durch seine Thrillerreihe um den Ermittler Jan Tommen bekannt. Daher war ich sehr neugierig, was es mit der Einführung des neuen Ermittlers auf sich hat. Alexander Hartung beschreitet hier andere Wege, definitiv. Mit Nik Pohl führt er einen hartgesottenen und problembehafteten Kripobeamten ein. Nik hat es nicht so mit der Disziplin, macht sein eigenes Ding und nimmt es für die Sache auch nicht immer ganz genau mit dem Gesetz. Dies stößt vielen natürlich sauer auf, aber auch das lässt Nik kalt.
Genau diese Eigenschaften macht Jon sich zunutze und erpresst Nik, damit er ihm bei dem Fall von Viola Rohe hilft. Sie ist seit längerer Zeit verschwunden, doch niemand scheint sich ernsthaft für diesen Fall zu interessieren. Als Nik merkt, dass einige einflussreiche Leute verhindern wollen, dass er seine Nase in den Fall steckt, ist sein Polizeiinstinkt und vor allem sein Sinn nach Gerechtigkeit geweckt.

Ein toller und fesselnder Thriller. Nik ist ein eigenwilliger Charakter, der eine Vergangenheit mitbringt die interessant zu sein scheint, und in weiteren Teilen dem Leser vielleicht Antworten auf Niks Verhalten liefern wird. Jon, der Nik zwangsweise beauftragt, ermöglicht diesem Thriller viel Handlungsspielraum, da er viel Geld hat und über hohes technisches Know-how verfügt. Der Dritte im Bund ist der Pathologe Balthasar, der enorm viel Witz in das Trio bringt. Alles in allem eine Kombi, der ich durchaus Potential zuschreibe, ich hoffe auf weitere spannende Fälle.
Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Spannend, wie immer

Ich beobachte dich
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Spannend, wie immer

Chevy Stevens - Ich beobachte dich

Dieser Spannungsroman befasst sich mit einem heiklen Thema. Die Autorin durchleuchtet hier wunderbar die Höhen und Tiefen im Leben von Lindsey, ...

Spannend, wie immer

Chevy Stevens - Ich beobachte dich

Dieser Spannungsroman befasst sich mit einem heiklen Thema. Die Autorin durchleuchtet hier wunderbar die Höhen und Tiefen im Leben von Lindsey, die mit 19 Jahren Andrew kennen und lieben lernt. Doch die Idylle währt nicht allzu lange....Andrew beginnt zu trinken, und entwickelt einen Kontrollzwang. Lindsey darf nichts, Andrew ist tierisch eifersüchtig. Als ihre Tochter Sophie geboren wird, versucht Lindsey sie abzuschirmen, aber das ist gar nicht so leicht.
Doch irgendwann schafft Lindsey die Flucht, anders kann man es nicht nennen, wobei Andrew einen folgenschweren Unfall verursacht bei dem eine Frau ums Leben kommt. Andrew geht dafür ins Gefängnis.
Lindsey baut sich mit Sophie in Kanada ein neues Leben auf, doch Andrew tritt irgendwann wieder in ihr Leben, Sophie hat nämlich den Kontakt zu ihm gesucht. Die alten Wunden brechen wieder auf......

Ein spannender Roman, der durchweg und konstant interessant ist. Chevy Stevens schaffte es mich zu überzeugen. Ich litt mit Lindsey und hasste Andrew, dann säte sie auch ab und an Zweifel, die es mir schwer machten am gelesenen festzuhalten. Wirklich genial gemacht.
Die Geschichte wird sowohl im hier und jetzt als auch aus der Vergangenheit heraus beschrieben. Diese Sicht verschafft einem nach und nach einen guten Gesamteindruck. Das Ende war relativ überraschend, das rundete den Roman perfekt ab.

Für mich hat die Autorin auch mit diesem Roman wieder bewiesen, dass sie den Leser fesseln kann. Ich würde das nächste Buch auf jeden Fall lesen!

Das E-Book wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Und es geht fantastisch weiter

Ein Reif von Bronze
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Und es geht fantastisch weiter

Die Königschroniken - Ein Reif von Bronze bildet den zweiten Teil um das fantastischste Reich der Esche aus der Feder von Stephan M. Rother der bereits durch andere Romane ...

Und es geht fantastisch weiter

Die Königschroniken - Ein Reif von Bronze bildet den zweiten Teil um das fantastischste Reich der Esche aus der Feder von Stephan M. Rother der bereits durch andere Romane einen Namen in der Welt der Bücher hat.

Morwa, der Stammesfürst, hat die Nordlande geeint und trägt nun den Reif von Bronze. Doch die Welt ist aus den Fugen, die Heilige Esche ist krank, und sein eigener Sohn stellt sich gegen ihn.

Die Fortsetzung erzählt wieder von den bekannten Personen aus dem ersten Teil. Sölva, Morwas Tochter, kommt der Magie ein Stückchen näher, scheint sie nun greifen zu können. Ildris, die im ersten Teil schwer verletzt wurde, liegt ihr sehr am Herzen.
Pol ist auf dem Weg um die Götter zu besänftigen, eine interessante Reise, auf der mit Teriq ein neuer Charakter eingeführt wird.
Leyken ist nach wie vor in der Rabenstadt, sie bangt um ihre Schwester Ildris, hofft das es ihr gut geht. Des weiteren wird sie in die Geheimnisse der Esche eingeweiht, sie muss sich einigen schlimmen Erkenntnissen stellen.
Bjorne tritt auch neu ins Geschehen. Ein Charakter dem ich zu Beginn nicht viel abgewinnen konnte, aber nun da ich die gesamte Handlung kenne, ist mir klar wie wichtig er für die Geschichte ist.

Die Geschichte ist geprägt von Magie und einem Kampf der nicht immer fair ausgetragen wird und vielen fantastischen Elementen. Die Welt der Esche ist sehr komplex, der Autor hat eine sehr detaillierte Welt geschaffen, die dem Leser sehr viel zu bieten hat. Im ersten Band musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen. Rother bedient sich einer sehr gewählten Ausdrucksweise, die mir hier im Nachfolger aber direkt vertraut vorkam. Die Reise könnte nahtlos weitergehen, denn nicht nur sprachlos wird angeknüpft, auch die Handlung setzt direkt dort an, wo sie aufgehört hat.

Nun heißt es warten, denn auch wenn einige Fragen nun geklärt sind, wurden auch neue aufgeworfen. Das Ende ist offen und lädt dazu ein, den dritten Teil zu lesen. Ich übe mich also in Geduld und lasse die Eindrücke dieses Epos erst mal sacken, und freue mich auf ein Wiedersehen der mir liebgewonnenen Charaktere.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Eine Geschichte (fast) aus dem Leben gegriffen

Lied der Weite
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Eine Geschichte (fast) aus dem Leben gegriffen

Kent Haruf beschreibt in seinem Roman "Lied der Weite" sehr eindrucksvoll das Leben einiger Menschen in dem Städtchen Holt in Colorado. Er schafft es den ...

Eine Geschichte (fast) aus dem Leben gegriffen

Kent Haruf beschreibt in seinem Roman "Lied der Weite" sehr eindrucksvoll das Leben einiger Menschen in dem Städtchen Holt in Colorado. Er schafft es den Leser in das Leben dieser Menschen einzubinden, erzählt deren Geschichte ruhig aber dennoch so, dass man sich dem Sog nicht entziehen kann.

Victoria Roubideaux ist 17 Jahre alt, sie geht noch zur Schule, als sie u gewollt schwanger wird. Das Mädchen wendet sich an ihre Lehrerin Maggie Jones, da ihre Mutter kein Verständnis aufbringt, sondern sie einfach nicht mehr ins Haus lässt. Bei Maggie kann sie aber nicht bleiben, da deren an Demenz erkrankter Vater in dem Mädchen eine Fremde sieht. Maggie beschließt einen unkonventionellen Weg zu gehen und fragt zwei ältere Brüder, die ihr ganzes Leben allein auf ihrer Farm gelebt haben, ob Sie Victoria aufnehmen können. Nach kurzem Zögern stimmen die McPherons zu, und eine einfühlsam erzählte Geschichte beginnt.

In Holt leben noch andere Menschen, deren Leben mehr oder weniger eng mit Victoria, Maggie und den McPherons verbunden ist. Auch deren Schicksal erzählt Kent Haruf uns hier auf seine Art und Weise.
Da wäre Guthrie, ein Kollege von Maggie, der von seiner depressiven Frau mit den beiden Söhnen Ike und Bobby verlassen worden ist. Die Mutter selbst bleibt relativ blass, was aber wohl dem weiteren Verlauf der Geschichte geschuldet ist. Guthrie muss sich nicht nur um die Erziehung der Kinder sorgen, er steht beruflich stark unter Druck, da er Probleme mit einem Schüler hat.
Eine einsame alte Frau in Form von Mrs Stearns ist für Ike und Bobby so etwas wie eine Kummertante, sie versucht den Jungen ein wenig Halt zu geben, backt mit ihnen Plätzchen.

Das ist das Grundgerüst um das Kent Haruf seinen Roman verfasst hat. Ein Roman der mich sehr gut unterhalten hat. Ich fühlte mich vom Erzählstil gefangen genommen, verfolgte mit Spannung was in dem kleinen Städtchen passiert und wie deren Bewohner mit ihren Sorgen und Ängsten umgehen.
Wie im wahren Leben gibt es von allem etwas, auch Glück und Humor trifft man hier an. Es gibt nicht auf alles eine Antwort, aber wer hat die schon, genau das machte den Roman für mich wie aus dem Leben gegriffen.

Für mich war es ein tolles Leseerlebnis. Ich habe mich wohl gefühlt als stiller Beobachter dieses kleinen Städtchens.