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Veröffentlicht am 15.02.2017

Es ist nichts wie es scheint

Das Gesicht meines Mörders
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Clara Winter erwacht im Krankenhaus, ohne Erinnerungen an ihr früheres Leben. Selbst ihr Ehemann Roland ist ihr fremd. Der Unfall bei dem sie fast ums Leben gekommen wäre, lässt sich ohne Clara nur schwer ...

Clara Winter erwacht im Krankenhaus, ohne Erinnerungen an ihr früheres Leben. Selbst ihr Ehemann Roland ist ihr fremd. Der Unfall bei dem sie fast ums Leben gekommen wäre, lässt sich ohne Clara nur schwer rekonstruieren, sogar die Polizei ist ratlos, zumal Clara vor dem Unfall angezeigt hat, sie würde von einem Stalker belästigt werden. Clara litt schon immer an Wahnvorstellungen und gepaart mit der Amnesie durch den Unfall weiß sie nun gar nicht mehr wo sie im Leben steht. Als dann erneut versucht wird Clara zu töten, wird ihr klar, dass da noch mehr sein muss. Will ihr Mann sie etwa umbringen, hatte er eine Geliebte? Fragen über Fragen, die sich ohne Erinnerungen nicht beantworten lassen. Wem kann Clara überhaupt noch trauen?

Dieser Thriller aus der Feder von Sophie Kendrick ist psychologisch ausgefeilt, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich fühlte mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, im Gegenteil, es grenzt an purer Disziplin dieses Buch aus der Hand zu legen. Die Erkenntnisse die man als Leser nach und nach erarbeitet, ergeben immer wieder neue Verdächtige. Man ist sich nie sicher, welche Informationen richtig sind und welche sich als falsch erweisen. Die Idee, dass der Hauptcharakter an einer Amnesie leidet, war mir aus einem anderen Buch bereits vertraut, aber die Umsetzung der Autorin hat mich mehr als überzeugt, so dass ich diesen Thriller wirklich wärmstens weiterempfehlen kann.

Die Charaktere sind gut beschrieben. Sophie Kendrick schaffte es, dass ich mit Clara litt und zweifelte. Sie schaffte es, dass ich in Roland manchmal einen berechnenden Mörder vermutete, ein anderes Mal in ihm den treusorgenden Ehemann sah. Perfekt! Die Ermittlungen durch Colbe und Rossbach laufen leise nebenher, sie bilden keine zentrale Rolle, dennoch sind sie sehr interessant und Runden die Geschichte so gut ab.

Veröffentlicht am 15.02.2017

Einfach fesselnd

Operation Rubikon
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Dies ist der zweite Thriller von Andreas Pflüger den ich bisher gelesen habe. Und wieder einmal war ich gefesselt während der Lektüre. Endgültig, der erste Thriller war packend und nahm mich emotional ...

Dies ist der zweite Thriller von Andreas Pflüger den ich bisher gelesen habe. Und wieder einmal war ich gefesselt während der Lektüre. Endgültig, der erste Thriller war packend und nahm mich emotional mit. Operation Rubikon ist ebenfalls spannend, aber seine Brisanz erreicht er hier eher durch die politische Geschichte die im Vordergrund steht. So ein Niveau erlebt man nicht häufig.

Sophie Wolf wird mit einem Einsatz betraut, der sehr brisant ist. Zum einen stellt er sie privat vor ihre Grenzen, zum anderen stellt er beruflich gesehen eine Herausforderung dar. Der Präsident des BKA sieht sich gezwungen einen riskanten Weg zu gehen, um die Kette von Kriminalität und Korruption zu durchbrechen. Die Gruppe Rubicon wird ins Leben gerufen.

Dieser Thriller hielt mich in seinem Bann. Es war sehr spannend ihm zu folgen, aber auch nicht immer leicht. Viele Namen, sowohl von Personen als auch von Abteilungen musste ich erstmal sortieren. Vor diesem Thriller wusste ich sehr wenig über die politischen Strukturen, doch nach Pflüger bin ich nun einiges schlauer. Er scheint obendrein ein Faible für starke Frauen zu haben, denn auch hier empfand ich die weibliche Protagonisten als durchsetzungsstark aber auch sympathisch. Der Umfang des Thrillers ist gewaltig, er umfasst fast 800 Seiten, die aber keineswegs verschenkt sind.

Ich kann diesen Thriller wirklich weiterempfehlen! Im Nachhinein habe ich erfahren, dass dieser Thriller vor Endgültig verfasst wurde. Und nun frage ich mich, warum mir dieses Juwel so lange vorenthalten wurde. Freue mich jedenfalls auf weitere Bücher von Andr

Veröffentlicht am 15.02.2017

Es gibt einen Weg heraus

Hool
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Heiko Kolbe lebt für seine Freunde, Kai, Ulf und JoJo, den Hannoveraner Hooligans. Er arbeitet im Gym seines Onkels, der auch die Fäden bei den Hools in der Hand hält. Nur bei den Matches fühlt Heiko sich ...

Heiko Kolbe lebt für seine Freunde, Kai, Ulf und JoJo, den Hannoveraner Hooligans. Er arbeitet im Gym seines Onkels, der auch die Fäden bei den Hools in der Hand hält. Nur bei den Matches fühlt Heiko sich als ganzer Mensch, er wird von Vorfreude gepackt und geht im Kampfgetümmel regelrecht auf. Seine Familie ist zerrüttet, der Vater Trinker, die Mutter vor vielen Jahren abgehauen. Manuela, seine Schwester hat den Absprung geschafft, leidet aber trotzdem unter dem fehlenden Familienzusammenhalt.Normalität und Geborgenheit kennt Heiko nicht. Er kann seine Gefühle nicht zum Ausdruck bringen, da er dies nie vorgelebt bekommen hat. Sein Lebensinhalt beschränkt sich auf die Arbeit im Gym und den geplanten Matches. Die Beziehung zur Morphiumsüchtigen Krankenschwester Yvonne ging in die Brüche, aber Heiko scheint keine Absicht zu haben dies zu ändern. Da er zu Hause nicht mehr bleiben wollte, lebt er nun schon längere Zeit bei Arnim. Dieser lässt ihn umsonst bei sich wohnen, mit der Auflage seine Tiere zu versorgen, wenn er unterwegs ist. Arnim hält sich Kampfhunde und einen Geier, um Kämpfe auszutragen und verdient so illegal sein Geld. Heiko scheint dies alles Schnuppe zu sein, wie so ziemlich alles andere auch.

Philipp Winkler hat mit Hool einen sehr authentischen und interessanten Roman geschaffen. Er ließ mich in eine Welt eintauchen, die ich nur durch Berichte aus dem Fernsehen ansatzweise kenne. Er räumt auf mit einigen Vorurteilen, die aus Hooligans oft auch gleichzeitig Nazis machen. Zum einen zog er mir mit seinen brutalen Schilderungen den Boden unter den Füßen weg, zum anderen keimte auch Hoffnung in mir auf. Denn bei vielen ist es nur eine Phase, und die normalen Dinge nehmen irgendwann wieder einen Platz im Leben desjenigen ein. Winkler hat mir eine Tür in eine Welt geöffnet, die ich nicht betreten möchte, aber es war sehr interessant für eine kurze Zeit vom heimeligen Sofa aus, daran teilzuhaben.

Durch die Erzählperspektive in der Ichform und die angepasste Ausdrucksweise bekam ich das Gefühl, das Heikos Leben neben mir abgespult wird. Einige Sprüche Sind sehr derb, passen aber absolut zu dem was Heiko Kolbe darstellt. Winkler deutet nur wenig direkt an, der Leser muss sich Informationen erarbeiten, aber dies erhöhte den Reiz der Geschichte. Ich musste am Ball bleiben, damit die meisten Teile an ihren Platz rücken konnten. Am Ende des Buches lässt der Autor dem Leser sehr viel Raum für eigene Interpretationen. Es ist wie im wahren Leben, dort gibt es auch keinen Leitfaden der auf jede Frage eine Antwort parat hält. Hool hat mich vollends überzeugen können. Dieser Roman ist etwas anderes, wirkt anfangs etwas gewagt, mutiert aber zu einer sehr tiefgründigen Geschichte, die ich zu Beginn so nicht erwartet

Veröffentlicht am 15.02.2017

Rasantes Weltraumdebüt

Die Krone der Sterne
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Rasantes Weltraumdebüt

Iniza Talantis aus Koryantum soll der mächtigen Gottkaisern aus Tiamande als Braut überbracht werden. Deren Hexenorden wählte Iniza als passende Kandidatin aus. Doch Iniza und ihr ...

Rasantes Weltraumdebüt

Iniza Talantis aus Koryantum soll der mächtigen Gottkaisern aus Tiamande als Braut überbracht werden. Deren Hexenorden wählte Iniza als passende Kandidatin aus. Doch Iniza und ihr Geliebter Glanis schmieden einen Plan, sie wollen gemeinsam fliehen und woanders ein ruhiges Leben führen. Doch diesen Plan haben sie nicht mit Kranit, dem Waffenmeister von Amun, gemacht, der ebenso ein Interesse an der jungen Adeligen Iniza hat. Als während einer brenzligen Situation dann auch noch die Alleshändlerin Shara Bitterstern zu ihnen stößt, merken Sie, dass sie zusammenarbeiten müssen um gegen den Hexenorden und einige andere Gefahren zu bestehen.

Die Geschichte beginnt direkt spannend. Der Autor wirft den Leser direkt mitten in die Geschichte.Allerdings muss man sich auf den ersten Seiten erstmal ein Bild von den Namen und Örtlichkeiten machen. Dies ist zu Beginn Neuland, aber nach kurzer Zeit sind die Zusammenhänge klar und die Namen vertraut. Nimmt man die wunderschönen und detaillierten Zeichnungen im Buch zu Hilfe verschaffen sie einem auch einen guten Überblick über Tiamande.

Die Charaktere ergänzen sich gegenseitig während der Geschichte. So wandelt die junge Adelige sich beispielsweise zu einer durchsetzungsfähigen Frau. Lediglich ihr Geliebter nimmt nicht ganz so viel Raum ein in diesem galaktischen Fantasy-Epos. Dies hat mich persönlich aber nicht weiter gestört. Zumal durch den Waffenmeister Kranit und die Alleshändlerin Shara zwei sehr dominante Personen in die Geschichte treten. In meinen Augen bereichern die beiden die Story am meisten, und sind mir auch am meisten ans Herz gewachsen. Trotz ihrer ruppigen Art haben sie auch ihren Charme.
Kai Meyer schafft es die Geschichte spannend zu erzählen, auch einige witzige Elemente sind vorhanden, die die Geschichte auflockern. Eine Muse, eine Androide, bringt eine nicht erwartete Wendung ins Geschehen, eine Richtung die ich mit Interesse verfolgt habe. So bekommt alles eine andere Richtung, fügt aber gleichzeitig einiges zusammen.

Die Welt die Kai Meyer erschaffen hat ist sehr komplex, so dass man der Erzählung gewissenhaft folgen sollte. Die Zusammenhänge die so nach und nach aufgedeckt werden sind interessant, lassen aber doch noch einige Fragen ungeklärt, die stark auf einen zweiten Teil hoffen lassen. Für Leser die sich gern von einem fantastischen Weltraumabenteuer mit Tiefgang begeistern lassen möchten ist dieser Roman bestimmt das richtige. Ich habe die Stunden mit ihm sehr genossen und freue mich auf eine Fortsetzu

Veröffentlicht am 28.11.2016

Die Eislady

Mooresschwärze: Thriller
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Julia Schwarz, bekannt als die Eislady, arbeitet als Rechtsmedizinerin in einem Institut in Köln. Sie selbst musste als junges Mädchen schlimmes durchmachen, und genau das ließ sie später diesen Berufsweg ...

Julia Schwarz, bekannt als die Eislady, arbeitet als Rechtsmedizinerin in einem Institut in Köln. Sie selbst musste als junges Mädchen schlimmes durchmachen, und genau das ließ sie später diesen Berufsweg einschlagen.
Als ihr Kollege, Kriminalkommissar Florian Kessler, sie bittet ins Moor zu kommen, erwartet sie dort schreckliches. Eine junge Frau ist tot aufgefunden worden, sie hat ein sonderbareres Tattoo auf dem Bauch. Als Julia im Institut die Leiche obduzieren möchte, stellt sie fest, dass diese verschwunden ist. Wer stiehlt eine Leiche? Und warum? War der Mörder noch nicht fertig mit seinem Werk?
Kessler und Julia forschen weiter und müssen erkennen, dass es sich um einen Serientäter handelt, denn es taucht bald eine zweite Frauenleiche auf. Wenn Julia richtig liegt, wird es nicht bei zwei Opfern bleiben. Sie müssen sich beeilen, um der jungen Frauen willen.
Catherine Shepherd hat mit Mooresschwärze einen grandiosen Thriller verfasst. Er ist spannend von Anfang an, fesselt bis zum überraschenden Ende.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, und wirkten sehr glaubhaft. Julia bringt eine Vergangenheit mit, die den Leser bekümmert, ich konnte mich oft sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen.
Die Beziehung zu ihrem Kollegen Florian ist beruflich gesehen nahezu perfekt, die beiden ergänzen sich prima. Obwohl einiges gar nicht in Julias Berufsfeld gehört, nimmt sie oft direkt an den Ermittlungen teil. Privat scheint Julia noch nicht so richtig registriert zu haben, dass Florian durchaus Interesse an ihr hat.
Der Mörder teilt einige wenige Male seine Gedanken mit. Ansonsten ist er kaum greifbar, spielt eher mit dem Leser.
Ein weiterer und wichtiger Handlungsstrang der Story dreht sich um ein paar junge Leute. Hannah Taubert hat im Internet einen tollen Jungen kennengelernt. Da schrillen beim Leser direkt die Alarmglocken. Aber so einfach macht die Autorin es einem dann doch nicht. Man kommt erst über viele neue Erkenntnisse und Spekulationen zum Ziel. Und dieser Weg lohnt sich. Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch in wenigen Tagen durchlesen, alles andere hätte an Folter gegrenzt. Denn irgendwann ist man als Leser an dem Punkt, an dem man einfach wissen muss wie es ausgeht.
Nach Krähenmutter, welches mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, wieder ein toller Thriller von Catherine Shepherd. Ich hoffe auf weitere Fälle des Duos Schwarz/ Kessler.