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Veröffentlicht am 17.06.2018

IQ

Stille Feinde
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IQ

Stille Feinde von Joe Ide

Isaiah Quintabe ist ein Privatdetektiv, er arbeitet allerdings ohne Lizenz. Er sucht noch nach 8 Jahren den Täter, der den Tod seines Bruders verursacht haben soll. Offiziell ...

IQ

Stille Feinde von Joe Ide

Isaiah Quintabe ist ein Privatdetektiv, er arbeitet allerdings ohne Lizenz. Er sucht noch nach 8 Jahren den Täter, der den Tod seines Bruders verursacht haben soll. Offiziell war es zwar ein Unfall, aber IQ, wie ihn alle nennen, glaubt nicht an diese Version. Auf einem Schrottplatz stößt er auf das Auto was in den Unfall verwickelt war. Er findet für sich schnell die Bestätigung das es tatsächlich Mord gewesen sein muss, und der Eifer nach Gerechtigkeit packt ihn, er will den Schuldigen festnageln.
Marcus Freundin bittet um Hilfe für ihre Schwester Janine. Janine hat Spielschulden, sie hat es sich leider mit mächtigen Leuten verscherzt. Die Tiraden sind Gegner die man nicht zum Feind möchte.Und so gerät Isaiah in ein Gespinst aus Korruption, und sucht nebenher noch den Mörder seines Bruders. Unterstützung bekommt er durch seinen Partner Deronda, der gemeinsam mit ihm von L.A. nach Vegas reist um sich der Sache anzunehmen.

Joe Ide hat bereits einen erfolgreichen Thriller über seinen bodenständigen Ermittler IQ veröffentlicht. Ich kenne den ersten Band nicht, hatte allerdings keine Schwierigkeiten diesen ohne Vorkenntnisse zu lesen.
Die Thriller-Elemente waren nicht so gegeben, da hätte mehr kommen müssen. Dennoch war es ein spannender Fall, der dafür gesorgt hat, dass ich dieses Buch zügig und interessiert gelesen habe. Die Sprache ist manchmal etwas oberflächlich und wirkte daher nicht so tiefsinnig wie ich es mir hier und da gewünscht hätte. Dies kann allerdings auch vom Autor gewünscht gewesen sein, um seinem Ermittler das passende Flair zu geben, den IQ scheint kein Mann großer Worte zu sein.
Zu den Charakteren muss ich sagen, dass IQ mir gut gefällt. Es ist mal etwas anderes einen Privatdetektiv wie ihn zu erleben. Insgesamt wurde aber nicht unbedingt versucht dem Leser die Personen allzu nah zu bringen.

Stille Feinde hat mich gut unterhalten, hat aber keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Für zwischendurch sicher bestens geeignet.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Wer wohnt in diesem Haus?

Über uns
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Wer wohnt in diesem Haus?

Eskhol Nevo - Über uns

"Es passiert etwas, und ich kann niemandem davon erzählen. Aber ich muss, muss es einfach jemandem erzählen?"

Dieser Satz, der den Leser auf dem Einband ...

Wer wohnt in diesem Haus?

Eskhol Nevo - Über uns

"Es passiert etwas, und ich kann niemandem davon erzählen. Aber ich muss, muss es einfach jemandem erzählen?"

Dieser Satz, der den Leser auf dem Einband mitgeteilt wird, beschreibt das Gefühl, dass mich nach Lesebeginn beschlichen hat sehr treffend.
Auch mir kam es so vor, als ob hier jemand seine Geschichte loswerden möchte.

Der Autor bringt dem Leser die Handlung auf eine sehr interessante Weise näher. Er erzählt von den Hausbewohnern eines Komplexes in Tel Aviv, wobei die drei Abschnitte für die drei Etagen des Hauses stehen.
In der ersten Etage lernen wir Arnon und seine Frau Ayelet kennen. Die beiden haben zwei Mädchen, das ältere der beiden, Ofri, findet sich oft in der Obhut des alten Ehepaares wieder, dass auf derselben Etage wohnt. Ruth und Hermann haben Spaß daran, wahrscheinlich weil ihnen die eigenen Kinder und Enkel sehr fehlen, die nicht so häufig zu Besuch kommen können. Doch bald steht ein schlimmer Verdacht im Raum, der das Leben beider Familien durcheinander bringt. Arnon führt durch die Etage, erzählt seine Geschichte einem Bekannten, von dem wir im Grunde nur erfahren, dass er Schriftsteller ist, in Monologform.
Die zweite Etage wird von Chani bestritten, die ebenso wie Arnon ihre Sicht ihres Lebens darstellt. Sie bewerkstelligt dies, indem sie eine E-Mail an eine entfernt lebende Freundin verfasst.
Chani fühlt sich von ihrem Mann Assaf allein gelassen, er ist häufig auf Geschäftsreise. Als sein Bruder Eviatar auftaucht, um dort unterzutauchen, hilft Chani ihm, obwohl sie weiß, dass die Brüder zerstritten sind.
Chani beichtet ihrer Freundin im weiteren Verlauf einiges, nimmt den Leser so mit auf ihrem Weg.
Die dritte und letzte Etage brachte mir am meisten, zumal sie mir nicht nur eine aufregende Geschichte bot, sondern auch ein paar Antworten lieferte, die die ersten beiden mir schuldig geblieben sind.
Die pensionierte Richterin Dvorah, spricht über den Anrufbeantworter mit ihrem verstorbenen Mann. Sie spricht über das schwierige Verhältnis zu deren gemeinsamen Sohn. Im weiteren Verlauf nimmt die Geschichte eine Wendung, die mich in ihr Gefühlsleben blicken lässt. Hier wird für mich das erste mal wirklich eine Leb Nagelschuhe erzählt, die mich fesseln konnte.

Diese drei Geschichten haben mich zum grübeln gebracht. Die Erkenntnis die hinter allem steckt wurde allerdings für mich nur über weitere Nachforschungen ersichtlich. Durch Berichte im Internet konnte ich schließlich das Konzept, welches hinter allem steckt nachvollziehen. Aus diesem Blickwinkel noch einmal auf diesen Roman zu schauen, hat mir einiges klar gemacht und regte zum nachdenken an. Ein psychologisch durchdachtes Werk, dass den Leser wirklich fordert.

Habe lange über eine Bewertung gegrübelt. Zu Beginn war ich wenig angetan von Nevos Werk, aber es hat mich weit über das Ende hinaus beschäftigt, das schaffen nicht viele Bücher. Und ist es nicht das, was ein gutes Buch ausmacht? Dass man es nicht einfach weglegt und vergisst? Vergessen werde ich die Leseerfahrung mit dem Roman nicht, daher spreche ich zwar eine Leseempfehlung aus, allerdings mit der Einschränkung, dass man diesem Buch bis zum Ende folgen muss, um den vollen Nutzen aus ihm ziehen zu können.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Kreidemann - Vorsicht, spannend

Der Kreidemann
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Kreidemann - Vorsicht spannend

"Wenn Sie meine Bücher mögen, werden Sie auch dieses verschlingen." Stephen King

Dieser Satz springt dem neugierigen Leser schon vor dem Leser ins Auge, und was soll ich ...

Kreidemann - Vorsicht spannend

"Wenn Sie meine Bücher mögen, werden Sie auch dieses verschlingen." Stephen King

Dieser Satz springt dem neugierigen Leser schon vor dem Leser ins Auge, und was soll ich sagen? Stephen King hat völlig Recht. C.J. Tudor schaffte es, mich mit ihrem Debüt auf ganzer Linie zu überzeugen. Allerdings muss die Autorin was das Horrorfeeling angeht, noch etwas vom Großmeister lernen.

Eddie machte mit 12 Jahren bereits Bekanntschaft mit dem Kreidemann. Auf dem Jahrmarkt bekommt Eddie durch einen Lehrer einen Tipp, der ihm und seinen Freunden großen Anklang findet. Sie teilen sich nun geheime Botschaften in Form von Kreidezeichnungen mit. Über diese Zeichnungen finden sie dann leider auch eine Mädchenleiche. Der vermeintliche Täter begeht Suizid, um so verwunderlicher ist es, dass nun 30 Jahre später wieder Zeichnungen an Eddie und die anderen geschickt werden.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bringt Spannung mit sich. Der Thriller hat zwar ein gemächliches Tempo, aber das hat mich nicht gestört. Die Erzählperspektive aus Eddies Sicht passt hervorragend, und wechselt zwischen den einzelnen Zeiten, so dass dem Leser so nach und nach einiges klar wird. Geheimnisse werden aufgedeckt auf dem Weg bis zum Ende.
Die Charaktere haben mir gefallen, ich empfand sie glaubhaft, sowohl die Darstellung als Jugendliche, als auch die der späteren Erwachsenen.

Der Kreidemann hat mir sehr gut gefallen, die Grundidee war ausgefeilt und vor allem etwas ganz Neues. Ich bin mir sicher, dass ich einen weiteren Thriller von C.J. Tudor lesen würde.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Spannender Krimi

Sommernachtstod
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Spannender Krimi

1983 verschwindet der 4 jährige Billy spurlos, er kam vom spielen nicht mehr heim.Er wird nie gefunden, weder tot noch lebendig. Eine schlimme Erfahrung für die Familie, so schlimm, dass ...

Spannender Krimi

1983 verschwindet der 4 jährige Billy spurlos, er kam vom spielen nicht mehr heim.Er wird nie gefunden, weder tot noch lebendig. Eine schlimme Erfahrung für die Familie, so schlimm, dass sich Billys Schwester Vera 20 Jahre später auf die Suche nach Wahrheit macht, denn sie bekommt ihre Leben einfach nicht auf die Reihe. Sie hat vielfältige Probleme, greift oft zum Alkohol und Drogen. Die Tatsache, dass wieder ein Junge in ihrem Heimatort in Südschweden verschwunden zu sein scheint, gibt ihr noch mehr Rätsel auf. Ein Mann, den sie durch ihre Arbeit als Therapeutin kennt, weiß erschreckende Dinge. Isak erzählt Vera Details die sehr viele Parallelen zu Billys Fall aufweisen.
In ihrem Heimatort merkt Vera aber schnell, dass nicht jeder ein Interesse an der Aufklärung hat. Warum wollen einige Einwohner verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt? Was haben sie zu verbergen? Was ist damals geschehen?

So erzählt der Autor Anders de la Motte diesen Krimi zum einen aus Veras Sicht und zum anderen aus Sicht des damaligen Ermittlers und Polizeichefs Mansson. Eine logische Aufteilung, da so dem Leser ein komplettes Spektrum an Informationen geliefert wird. Der Erzählstil war sehr spannend und leicht verständlich.
Dieser Krimi hatte es wirklich in sich. Ich habe die einzelnen Kapitel mit Spannung verfolgt. Sie sind relativ kurz und schaffen es die Neugier auf neue Informationen zu wecken. So verfliegt schnell ein Kapitel nach dem anderen, echt toll gemacht.
De la Motte hat mit Sommernachtstod ein Glanzstück hingelegt, daher werde ich auf weitere Krimis achten die aus seiner Feder kommen.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Erfrischend anders

Spur der Schatten
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Erfrischend anders

Gil Ribeiro
Lost in Fuseta - Spur der Schatten

Gil Ribeiro schickt seinen Kommissar Leander Lost erneut ins Rennen. Leander arbeitet nun in Portugal, er fühlt sich das erste mal ...

Erfrischend anders

Gil Ribeiro
Lost in Fuseta - Spur der Schatten

Gil Ribeiro schickt seinen Kommissar Leander Lost erneut ins Rennen. Leander arbeitet nun in Portugal, er fühlt sich das erste mal in seinem Leben wohl, er hat das Asperger Syndrom und ist deshalb in der Vergangenheit häufig angeeckt und missverstanden worden. In Portugal weiß man ihn zu nehmen, und er bereichert mit seiner Kombinationsgabe das Team.

In diesem Teil ermittelt Lost mit Graciana Rosado und Carlos Esteves wieder gemeinsam. Teresa, eine Kollegin ist verschwunden.
Das Team wird in mysteriöse Machenschaften verstrickt, die eine Verbindung nach Angola vermuten lassen.

Der Fall ist sehr spannend, aber das allein macht dieses Hörbuch für mich nicht unbedingt zu einem Genuss. Da stehen für mich andere Dinge im Vordergrund. Da ist auf jeden Fall die Vertonung durch Andreas Pietschmann, der alles gekonnt in Szene setzte und durch seine korrekte und flüssige Aussprache das portugiesischen Flair in mein Wohnzimmer brachte.
Des Weiteren faszinierte mich die Andersartigkeit des Ermittler Leander Lost. Es ist erfrischend anders ihm bei den Ermittlungen zuzuhören, er ist definitiv nicht wie andere Kommissare.
Der Humor kommt auch nicht zu kurz, habe an einigen Stellen wirklich herzhaft lachen müssen, wenn wieder einmal die direkte Art Leanders zu einer witzigen Situation führte.

Die Charaktere sind insgesamt sehr gut beschrieben, auch das Privatleben des Teams wird in die Handlung integriert. Eine interessante Situation ergab sich als Leander und Eva, die Tochter der Vermissten, sich näher kommen. Eva ist genau wie Leander Asperger Autistin, es machte sehr viel Spaß der Argumentation der beiden bezüglich der Familienplanung zu lauschen.

Ein Hörbuch, das ich mit viel Freude und Spannung verfolgt habe. Leander Lost wird garantiert nicht das letzte mal ermittelt haben für mich.