Profilbild von Schaefche

Schaefche

Lesejury Profi
offline

Schaefche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schaefche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2017

nett für zwischendurch

Der verschimmelte Reiter
0

"Der verschimmelte Reiter" ist eine Sammlung von Prüfungsfragen in allem möglichen Fächern - und vor allem den Antworten, die die Schüler und Studenten zum Thema gegeben haben, die aber nicht immer so ...

"Der verschimmelte Reiter" ist eine Sammlung von Prüfungsfragen in allem möglichen Fächern - und vor allem den Antworten, die die Schüler und Studenten zum Thema gegeben haben, die aber nicht immer so ganz einwandfrei ausgefallen sind. Dabei kann man zwischen zwei Typen von Antworten unterscheiden: Die, die schlicht keine Ahnung haben, es aber mal versucht haben bzw. schlicht Begriffe vertauscht haben und die, bei denen die Frage so doof formuliert ist, dass sie eine bestimmte Antwort provozieren

Es gab einige Stellen, wo ich festgestellt hab, dass ich ähnlich geantwortet hätte - und andere, wo ich die Antwort wusste, mich aber trotzdem amüsiert habe, was im Eifer einer Klausur auf einmal auf dem Papier steht... ich hätte mir meine alten Klassenarbeiten mal genauer ansehen sollen, was für Böcke ich so geschossen habe

Hier ein paar Beispiele:

Nenne ein Wahrzeichen Griechenlands! --> Das berühmteste ist die Apokalypse.

Was ist der Nachteil von Videokonferenzen? --> Man vereinsamt.

Ich hätte es noch interessant gefunden, in welcher Klasse die jeweilige Frage gestellt wurde - wobei ich umgekehrt nicht weiß, was das zur Sache getan hätte. Irgendwie hätte es mich interessiert.

Fazit: Witziges Buch, gut geeignet für Werbepausen im Fernsehen oder eher kurze Wartezeiten, da man es auch jederzeit gut weglegen kann.

Veröffentlicht am 01.08.2017

netter Roadtrip

Heart. Beat. Love.
0

Axi ist ein "BM", ein braves Mädchen - das mit Robinson, einem Schulabbrecher eng befreundet ist. Kurz vor Axis Schulabschluss lassen die beiden alles stehen und liegen, klauen ein Motorrad und machen ...

Axi ist ein "BM", ein braves Mädchen - das mit Robinson, einem Schulabbrecher eng befreundet ist. Kurz vor Axis Schulabschluss lassen die beiden alles stehen und liegen, klauen ein Motorrad und machen sich auf einen Roadtrip quer durch die USA. Die Route wird bestimmt von Orten oder Dingen, die die beiden schon immer mal sehen wollten, aber auch von Robinsons Magen. Doch mitten auf ihrer Tour werden die Beiden von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Ich hatte von dem Buch im Vorfeld einen Roadtrip erwartet, auf dem zwei Jugendliche (die Beiden sind ja erst 16) ein Stück weit erwachsen werden und reifen, indem sie auf sich gestellt sind. Auf eine Art werden sie das auch, aber ganz anders, als ich mir das gedacht hätte. Ich hätte eher vermutet, dass ihnen irgendwann das Geld ausgeht oder die Polizei oder die Behörden ihnen auf den Fersen sind, als dass ich mit diesem Ende gerechnet hätte.

Das Buch liest sich sehr flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das liegt aber auch daran, dass in den Kapiteln viele Bilder sind, die Stationen des Roadtrip enthalten. Dadurch bekommt das Buch ein bisschen das Flair von einem Reisetagebuch - wobei leider der Stil trotz Ich-Erzähler (aus Axis Perspektive) nicht so richtig passt. Abgesehen davon fand ich es am Anfang eher verwirrend, wer da erzählt, weil man zwar manche Sachinformationen über Axi erhält, aber ich zumindest nicht so richtig mit ihr warm geworden bin - gefühlt lässt sie den Leser nicht so richtig an sich heran. Mich hat es auch gestört, dass auf den Bildern zwischendurch immer wieder Axi und Robinson zu sehen sind, und zwar auch die Gesichter, z.T. in Nahaufnahme. Dadurch fehlte mir der Raum für Phantasie, bzw. meine Phantasie wurde schnell ausgebremst. Schade, dabei ist das ja sonst der große Unterschied zu Filmen...

Das Buch ist ziemlich an mir vorbeigeflogen. Das lag vor allem vermutlich daran, dass nicht nur Axi erst nach und nach mehr von sich preis gibt, sondern auch, dass bei dem Roadtrip alles so wahnsinnig schnell geht. Die Situationen werden zwar so erzählt, dass keine Fragen offen bleiben, aber irgendwie auch nur selten so, dass man in sie eintauchen kann oder das Gefühl hat, dabei zu sein. Genauso verfliegen die Fahrten - bei denen ich die ganze Zeit dachte, dass sie nicht sooo weit gewesen sein können (ich hab auch keine Ahnung, wie weit Strecken in den USA in der Regel sind, muss ich zugeben). Da wäre ein Hinweis auf die Karte am Ende des Buches, wo die Strecke nachgezeichnet ist, schön gewesen. An dieser Stelle klappte mir nämlich die Kinnlade runter, dass die Beiden einmal quer durch die USA gefahren sind...

Durch diese Erzählweise ging mir auch das Ende nicht so nahe, wie mir erzählt wurde. Natürlich hätte ich es mir (inhaltlich) anders gewünscht, aber auch wenn hier etwas mehr Emotionen im Spiel sind, hat es leider nicht gereicht, um mich so richtig zu packen, was ich sehr schade finde. Gerade an dieser Stelle hätte das Buch wirklich Potential gehabt. Ich habe mich gefragt, ob das daran liegen könnte, dass es ein Jugendbuch ist, aber gleichzeitig gibt es ja genug Jugendbücher, bei denen auch ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe...

Fazit: Ein netter Roadtrip, der mich leider nicht ganz so mitnehmen konnte, wie ich es mir erhofft hatte, der aber trotzdem durchaus lesenswert ist.

Veröffentlicht am 01.08.2017

leider mäßiger Abschluss der Trilogie

Die Känguru-Offenbarung (Känguru 3)
0

Das Känguru wurde am Ende von Band 2 ausgewiesen und seitdem weiß Marc-Uwe nicht mehr viel mit sich anzufangen, ertappt sich bei Selbstgesprächen... Einmal bittet er sogar den Pinguin zu sich herein, weil ...

Das Känguru wurde am Ende von Band 2 ausgewiesen und seitdem weiß Marc-Uwe nicht mehr viel mit sich anzufangen, ertappt sich bei Selbstgesprächen... Einmal bittet er sogar den Pinguin zu sich herein, weil er so allein ist. Doch plötzlich steht das Känguru wieder vor der Tür - zwar etwas fremd aussehend, da es auf der Flucht ist, aber es lebt und ist gesund. Gemeinsam mit dem Asozialen Netzwerk machen sie sich auf die Jagd nach dem Pinguin. Denn es gibt handfeste Beweise, dass der Pinguin die Welt in ein großes Ministerium für Produktivität zu verwandeln will, dessen Controller er sein wird...

Nachdem ich von den ersten beiden Hörbüchern restlos begeistert war, hat mich das Finale der Trilogie leider enttäuscht. Der Anfang war ziemlich deprimierend und verlor sich auch ein bisschen in der Trostlosigkeit, so dass ich wirklich nicht wusste, was noch kommen sollte und nur gehofft habe, dass das Känguru bald wieder auftaucht. Wäre es eine Kassette gewesen, hätte ich wohl zwischendurch vorgespult... Als das Känguru wiederkommt, hatte das Hörbuch für eine Zeit wieder den gewohnten Spaßfaktor. Allerdings hatte ich oft das Gefühl, dass Marc-Uwe Kling ganz dringend noch einen draufsetzen wollte und dadurch wirken viele Situationen bemüht und überspitzt. Wo ich bei den Vorgängern oft vor Lachen kaum noch autofahren konnte, war das bei diesem Buch (leider) problemlos möglich. Es gab viele gute Ideen, aber leider auch viele, die einfach zu viel waren.

Dazu kam, dass dieses Mal das Känguru entweder von jemand anderem gesprochen wurde oder Marc-Uwe Kling es nicht so gesprochen hat, wie bei den Vogängern, so dass ich seine Stimme dieses Mal ziemlich anstrengend fand.

Fazit: Leider bleibt das Finale weit hinter den Vorgängern zurück - aber es ist nett für zwischendurch.

Reihenfolge:
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung

Veröffentlicht am 01.08.2017

Sommer auf der Klippe

Sommer am Abgrund
0

Jess ist 16 und verbringt mit ihrer Mutter den Sommer in dem idyllischen kleinen Küstenort, aus dem ihre Mutter stammt. Jess war dort noch nie, weil ihre Mutter eigentlich nie dorthin zurückkehren wollte ...

Jess ist 16 und verbringt mit ihrer Mutter den Sommer in dem idyllischen kleinen Küstenort, aus dem ihre Mutter stammt. Jess war dort noch nie, weil ihre Mutter eigentlich nie dorthin zurückkehren wollte - den Grund hierfür kennt Jess nicht. Dabei wohnt dort noch Jess' Tante mit Jess' Cousins und Cousine - und im letzten Sommer ist Freya, eine weitere Cousine, verstorben, ohne, dass Jess sie je kennengelernt hat. Als sie nun ankommen, muss Jess erst mal damit klarkommen, dass alle sie anstarren, da sie nicht nur so alt ist wie Freya es war, sondern ihr auch noch äußerst ähnlich sieht. Durch diese Ähnlichkeit kommt sie schnell mit Menschen in Kontakt, die Freya gekannt haben und muss dabei erfahren, dass nicht wirklich sicher ist, dass Freya bei einem Unfall von den Klippen gestürzt war, sondern auch die Varianten "Suizid" oder "Mord" nicht ausgeschlossen werden können, davon aber niemand etwas wissen will...

Über dieses Buch bin ich wirklich gestolpert und habe es als Sommerbuch sofort in Angriff genommen. Jess ist sympathisch, denkt sehr rational und spricht aus, was sie denkt bzw. stellt die Fragen, die sie bewegen - dass sie damit möglicherweise anecken könnte, ist ihr egal, dem Rest des Ortes aber nicht. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich: die einen haben Angst, dass die Touristen möglicherweise wegbleiben, die anderen haben etwas zu verbergen. Die anderen Charaktere sind sehr unterschiedlich sympathisch, wobei oft sehr deutlich wird, dass die Personen sehr bewusst so dargestellt werden, wie sie dargestellt sind. Nur bei einer habe ich mich komplett vertan...

Das Buch liest sich ziemlich flüssig, aber leider gabs auch einige Passagen, die ich ziemlich zäh fand. Das hängt auch mit meinem Kritikpunkt zusammen: Ich habe den Eindruck, dass die Liebesgeschichte und das Drama nicht so richtig zusammen in dieses Buch passen. Hätte sich die Liebe so ergeben, hätte es gepasst, aber da das nicht so der Fall war, fand ich das Buch zwischendurch eher anstrengend. Ich habe auch überlegt, nur 3 Sterne zu vergeben, aber dafür waren die dramatischen Passagen doch zu gut und alles zusammen zu schlüssig, zumal ich auch das Thema als solches wirklich gut umgesetzt fand.

Fazit: Es war nicht das leichte Sommerbuch, mit dem ich gerechnet hatte, das aber trotzdem ein sehr interessantes Thema hat.

Veröffentlicht am 01.08.2017

schönes Hörbuch für zwischendurch

Vielleicht mag ich dich morgen
0

Aureliana war zu Schulzeiten eine absolute Außenseiterin: dick, komische Frisur, eigenartige Klamotten. Ihr Schülerdasein endet mit einem großen Mobbingangriff gegen sie beim Abschlussball. Seitdem sind ...

Aureliana war zu Schulzeiten eine absolute Außenseiterin: dick, komische Frisur, eigenartige Klamotten. Ihr Schülerdasein endet mit einem großen Mobbingangriff gegen sie beim Abschlussball. Seitdem sind 16 Jahre vergangen, Aureliana nennt sich inzwischen Anna, hat abgenommen und ist promovierte Achäologin. Als die Einladung zum Klassentreffen ins Haus flattert, kommen die Erinnerungen wieder hoch, doch ihre Freunde überreden sie, zu dem Klassentreffen zu gehen. Als sie dort eintrifft, muss sie feststellen, dass niemand sie wiedererkennt. Im Gegensatz: Die beiden schlimmsten Kerle von damals flirten sofort mit ihr. Ein paar Tage später begegnet ihr einer der Beiden, James, beruflich: Sie soll mit ihm den multimedialen Begleiter zu einer Ausstellung erstellen. Und Annas Begeisterung hält sich verständlicherweise in Grenzen...

Da ich auf meinem Arbeitsweg oft im Stau stehe, habe ich jetzt wieder angefangen, Hörbücher zu hören. Bisher war mein Problem, dass ich oft mit der Zeit nicht mehr folgen konnte oder abgedriftet bin und deshalb wesentliche Details verpasst habe. Bei "Vielleicht mag ich dich morgen" ist mir das nicht passiert, das spricht schon mal eindeutig für das HB. Britta Steffenhagen liest klar, deutlich, an den richtigen Stellen betont und mit dem richtigen Tempo. Allerdings hätte ich mir bei diesem Buch auch gut vorstellen können, dass man es in Richtung Hörspiel produziert hätte, also mit einem männlichen Sprecher zusätzlich. Da es ziemlich viele Dialoge zwischen Anna und James gibt, hätte das manchmal noch ein bisschen mehr Leben reingebracht. Wobei einem auch so beim Zuhören nicht langweilig wird.

Die Geschichte an sich ist zwar durchaus vorhersehbar (wie in diesem Genre ja oft der Fall), aber die Idee finde ich schon mal ziemlich gut. Wie geht ein ehemaliges Mobbingopfer damit um, dass sein ehemals schlimmster Peiniger jetzt mit ihm zusammenarbeiten soll und es überhaupt nicht erkennt? Zumal im Fall von Annas Abschlussball das Mobbing wirklich massiv war. Anna hat zwar auch 16 Jahre später noch ziemlich daran zu knabbern, aber sie versucht auch, wenigstens professionell mit James zusammen zu arbeiten. Meine Anfrage ist hier allerdings auch, warum sie sich nicht zwischendurch professionelle Hilfe gesucht hat... aber gut, das wäre vielleicht höchstens eine Randnotiz im Buch gewesen, das Schockmoment wäre trotzdem geblieben, wenn man dann den ehemaligen Mobbern wieder begegnet.

Die Protagonisten kommen alles in allem nett und sympathisch rüber, die einen mehr, die anderen weniger. Dass dahinter durchaus ein Konzept steht, ist von Anfang an klar, stört das Hörvergnügen aber nicht. Die Handlungen sind im wesentlichen nachvollziehbar, aber leider oft ein bisschen sehr vorhersehbar. Ein paar kleinere Überraschungen wären hier schon schön gewesen.

Fazit: Ein schönes Hörbuch für zwischendurch, das ich Fans des Genres nur empfehlen kann.