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Veröffentlicht am 27.07.2018

Hinter den Kulissen von 1000 und 1 Nacht - Lesen!

Die Sturmkönige - Dschinnland
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Die Welt von Tarik, Junis und Sabatea ist exotisch, gigantisch, wunderschön und tragisch. Es gibt fliegende Teppiche, Magier und fliegende Pferde. Wunschgeister ( nicht mit den kriegerischen Dschinnen ...

Die Welt von Tarik, Junis und Sabatea ist exotisch, gigantisch, wunderschön und tragisch. Es gibt fliegende Teppiche, Magier und fliegende Pferde. Wunschgeister ( nicht mit den kriegerischen Dschinnen verwechseln), Oasen, Ruinen und die weiten Wüsten des Orients.
Und doch ist diese Welt dunkel und traurig. Seit vor 50 Jahren die wilde Magie ausbrach und die Dschinne den Menschen den Krieg erklärten, gibt es fast nur noch Blut, Angst und Armut.

Wenn ich Orient höhe habe ich bisher eher ein romantischen Bild vor Augen, geprägt von Märchen von 1001 Nacht, doch hier wird ein anderes Bild gezeigt. Es geht um Angst, Unwissenheit, Machtgier, Verzweiflung, Trauer. Kai Meyer zeichnet ein unglaublich komplexes Universum, in dem nicht so ist, wie es scheint und in dem man nur noch hoffen kann, auch wenn es sich keiner mehr wagt. Ein Universum mit ausgeprägten Charakteren, überraschenden Kreaturen und viel Magie.

Tarik ist einer der Hauptcharaktere. Er war der letzte Schmuggler, der sich mit seinem Teppich durch das Dschinnland gewagt hat. Als er auf einer Tour allerdings seine Liebe Maryam verlor, hat er die Schmuggelroute aufgegeben und er stürzte sich in die illegalen Teppichrennen, bei den er auch nicht zu schlagen war. Doch er ist ein gebrochener Mann, voller Selbstvorwürfe. Daher weißt er Sabathea und ihr anliegen auch ab. Doch als sie seinen kleinen Bruder Junis überredet, muss er sich auf den Weg durch die Wüsten machen und damit auf den Weg durch seine Vergangenheit, damit sein Bruder und Sabathea eine Zukunft haben.

Sabathea, ist eine geheimnisvolle Palastschönheit. Sie setzt alles ein was sie zu bieten hat, um nach Bagdad zu kommen und spielt dabei sogar die beiden Brüder gegeneinander aus. Doch so oberflächlich und manipulativ wie es Anfangs sein, ist sie gar nicht. Auch sie wird zu dieser Reise genötigt. Auch wenn sie weiß, das in Bagdad nur ihr Tod wartet.

Junis ist Tariks jüngerer Bruder. Als Tarik Freundin in der Wüste getötet wurde, starb damit auch seine große Liebe. Dies hat Junis seinem Bruder nie verziehen. Auch Tariks versuche ihn von seinem Vorhaben abzuhalten versteht er falsch. Die schwierige Beziehung der Beiden zieht sich durch die ganze Trilogie.

Die Welt von Tarik, Sabathea und Junis ist geheimnisvoll und man lernt schnell, sich von seinen romantischen Vorstellung von 1001 Nacht zu verabschieden. In Kai Meyers Version verstecken sich überall Geheimnisse, tödliche Gefahren und Geheimnisse. Der Spannungslevel ist genau richtig. Denn die kurzen Pausen braucht man, um die ganzen neuen Wesen und Geschehnisse zu verarbeiten und dennoch hatte ich die ganze Zeit Angst , doch noch etwas zu verpassen oder zu überlesen. Daher kann ich es verzeihen, das es schon wieder „nur“ der Auftakt zu einer Trilogie ist. Denn dieses Universum ist einfach zu riesig um die Geschichte in einem Buch erzählen zu können.

Ich habe gleich die Folgebände nach gelesen, da ich mich einfach noch nicht von Geschichte trennen konnte.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Unbedingt lesen!

Ivy - Steinerne Wächter
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Dies ist bereits das 2. Buch der amerikanischen Autorin. An ihrem erstem Buch ICE – Hüter des Nordens, hatte ich noch einiges auszusetzen, dafür hat mich dieses Buch inzwischen komplett überzeugt. Hier ...

Dies ist bereits das 2. Buch der amerikanischen Autorin. An ihrem erstem Buch ICE – Hüter des Nordens, hatte ich noch einiges auszusetzen, dafür hat mich dieses Buch inzwischen komplett überzeugt. Hier spürt man richtig das Herzblut, welches die Autorin investiert hat und ihre Liebe zu ihrer Alma Mater: der Princeton University.

Lily (von ihrem Großvater Tigerlily genannt) kommt das erste Mal nach Princeton. Sie lebt mit ihrem Großvater (besitzt einen Blumenladen) und ihrer Mutter bei Philadelphia. Ihr Großvater hat sie Zeit ihres Lebens von Princeton (er hat dort auch studiert) vorgeschwärmt. Und zu einem Jahrgangstreffen nimmt er sie mit zu seinen alten Studentenverbindung – dem Vineyard Club.

Tye – fällt Lily schon frühzeitig auf. Ok, ein süßer Typ mit orangen und schwarzen Haaren fällt schon etwas auf, oder? Er gibt sich als ihr Beschützer aus, doch irgendwas scheint nicht mit ihm zu stimmen.

Jack – ist der Enkel von Mr. Mayfair, dem Vorsitzenden von Vineyard und der obersten der Ritter von Princeton. Er ist zwar in die Hintergründe des Vineyard-Clubs eingeweiht, wird jedoch wie alle anderen von den Ereignissen überrollt. Im Laufe der Geschichte wird ihm ein Familiengeheimnisse offenbart, welches seine Grundfeste erschüttert.

Es geht um Liebe und Vertrauen, darum:
– das hinter der Fassade ein viel größeres Geheimnis warten kann, wenn man sich traut richtig hin zu schauen.

– das nicht immer alles nur schwarz und weiß ist

– das ein Schlüssel nicht nur Türen, sondern auch Tore öffnen kann

– das es noch mehr Magie in unserer Welt gibt, als man glaubt

– das man an die Magie in seinem Inneren glauben soll, auch wenn es schwer fällt

Die Geschichte ist einfach zauberhaft. Lily muss ihre eigene Stärke finden und ihr Herz entscheiden lassen. Nicht nur zwischen 2 Jungs, sondern auch zwischen 2 Welten muss ihre Entscheidung fallen. Dabei stellen sich ihr Feeder, Gargoyles, Drachen und Ritter in den Weg.
Am Ende muss sie feststellen, das Professor Ape mehr ist als ein gebildeter Affe.

Mit vielen Geheimnisse, viel Spannung etwas Romantik und Humor, verbindet sich die Geschichte zu einem Leseerlebnis, das von der ersten bis zur letztebn Seite überzeugen kann. Trotz einer reellen Entfernung von knapp 7000 km, habe ich mir problemlos jeden Zentimeter von Princeton vorstellen können, an dem Lily, Jack und Tye vorbei kamen – Kopfkino aller 1. Güte.

Fazit: unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 27.07.2018

Perfekt .... für den Sommer

Eversea - Und die Welt bleibt stehen
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Achtung: Diese Rezension kann Spoiler enthalten!


Als ich im Mai Eversea 1 gelesen habe, bin ich Jack und Keri Ann sofort verfallen. Und war ziemlich sauer, das ihre Geschichte mit so einen richtig fiesen ...

Achtung: Diese Rezension kann Spoiler enthalten!


Als ich im Mai Eversea 1 gelesen habe, bin ich Jack und Keri Ann sofort verfallen. Und war ziemlich sauer, das ihre Geschichte mit so einen richtig fiesen Cliffhanger endete. Das war der Schlimmste, den ich seit langem habe.

Doch endlich geht es weiter:
Keri hat sich wieder gefangen und versucht nach vorn zu schauen, doch dann tritt Jack wieder in ihr Leben und alles scheint von vorn zu beginnen.

Eine bittersüße und zu Herzen gehende Geschichte nimmt seinen Lauf – ein Ringen um Vertrauen und Ehrlichkeit – um das Glück und die Zukunft.

Die Autorin zaubert die Geschichte um den Hollywoodstar und das „unschuldige“ Südstaatenmädchen weiter. Während Keri Ann die Scherben nach Jacks Verschwinden aufkehrt und versucht in die Zukunft zu sehen, steckt Jack in seiner Vergangenheit fest.

Natürlich kann die Geschichte nicht weiter gehen, ohne das die Beiden wieder auf einander treffen. Damit beginnt ein unterhaltsames Reigen, das irgendwie mit vertauschten Rollen. Und während Jack um eine Beziehung und um Vertrauen kämpft, so ist Keri Ann stark, unabhängig und auch etwas trotzig. Daraus ergibt sich eine nette Konstellation, die mich erheitert und wunderbar unterhalten hat. Es hat richtig Spaß macht dem Ziehen der Beiden zu folgen und die Dialoge zu inhalieren. Das ist Unterhaltung, die einem aus dem grau des Alltags und der Realität holen kann. Daher bekommt dieses Buch von mir eine Empfehlung. Denn der Herbst ist nicht nur Golden sondern auch durchaus Düster und Grau. Dann braucht man Bücher, die Farbe und Wärme ins Herz bringt. Dazu eignet sich dieses Buch auf jeden Fall – dabei ist es Leicht und Locker. Wie wie eine Schokoladentorte, nur ohne die schädlichen Nebenwirkungen für die Hüfte ?

Fazit: Everses 1 & 2 ist die perfekte Lektüre, wenn man etwas braucht um in düstere Gedanken etwas Licht zu bringen. Es heitert auf und wärmt das Herz, auf lockere und leicht Art. Ich liebe es!

Veröffentlicht am 27.07.2018

Genau so und nicht anders

Doctor Who: Die Dynastie der Winter
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Der Doctor ist kurz vom explodieren. Schon wieder hat ein Winter in sonst wohin gerufen. Nur Clara ist voll in ihrem Element, trifft sie doch auf die berühmte Johanna von Orléans. Doch schnell müssen sie ...

Der Doctor ist kurz vom explodieren. Schon wieder hat ein Winter in sonst wohin gerufen. Nur Clara ist voll in ihrem Element, trifft sie doch auf die berühmte Johanna von Orléans. Doch schnell müssen sie erfahren, das sie weder von einem kurzsichtigen Zeitreisenden, noch von einer göttlichen Macht bedroht werden.
Auf ihrer Flucht von einer gefährlichen Bedrohung wird auch endlich das Geheimnis um die mysteriöse Karte in den Händen der Winter gelöst, nicht unbedingt zur Freude des Doctors.

Diese Folge ist der Doctor in Reinkultur. Berühmte Persönlichkeiten der Vergangenheit, jede Menge „Fettnäpfchen“ und Geheimnisse sowie ein Doctor, der rennt und rennt. Ich liebe es.

Fazit: Diese Folge schließt die Dynastie der Winter würdig ab. So kenne und lieb ich den Doctor.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Gänsehaut hoch Zehn

Die purpurnen Flüsse
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Eigentlich ist es merkwürdig. Ich habe die Verfilmung bereits vor Ewigkeiten gesehen. Doch das Vorlage habe ich erst jetzt gehört. Durch solche „Experimente“ erkenne ich immer wieder, wie Hollywood und ...

Eigentlich ist es merkwürdig. Ich habe die Verfilmung bereits vor Ewigkeiten gesehen. Doch das Vorlage habe ich erst jetzt gehört. Durch solche „Experimente“ erkenne ich immer wieder, wie Hollywood und ihre „ausländischen“ Gegenstücke, literarische Vorlagen verstümmeln. Ich habe den Film bisher wirklich gemocht und ihn immer wieder gern geschaut, doch während ich das Buch gehört habe, sind mir die ganzen „Überarbeitungen“ aufgefallen. Jetzt werde ich den Film nie mehr mit den selben Augen sehen können.

Da ich den Film bereits sehr oft gesehen habe, wird dies hier fast eine Film vs. Buch- Rezi. dafür entschuldige ich mich schon einmal im Vorhinein.

Ich habe bereits mehre Bücher/Hörbücher von Jean-Christophe Grangé gelesen/gehört. Alle diese Geschichten hatten eines bisher gemeinsam – untypische Helden. Der Autor hat es überhaupt nicht mit strahlenden Persönlichkeiten, nicht einmal mit gebeutelten Antihelden, die den Weg zur Erleuchtung finden – nein er benötigt (in der Regel) Polizisten, die mehr auf der dunklen, als auf der hellen Seite des Gesetzes stehen. Bestes Beispiel sind die beiden Ermittler hier, die an 2 unterschiedlichen Fällen ermitteln und sich dadurch treffen und zusammenfinden.

Pierre Niémans lernen wir während eines Einsatzes in Paris kennen. Er ist ein Superbulle, der allerdings ein großes Handycap hat und deshalb von seinen Vorgesetzten an der extra-kurzen Leine gehalten wird – ein riesen Aggressionsproblem. Man lernt ihn kennen, als er gerade einen Hooligan tötet und das nicht in Notwehr. Deshalb wird er von seinen Vorgesetzten an den Fall in einer kleinen Universitätsstadt versetzt, wo er aus der Schussbahn sein soll.

Karim Abdouf ist in den „Slums“ einer französischen Großstadt ausgewachsen. Bereits als Kind war er in einer der gefährlichsten Gangs seiner Gegend tätig. Dort wurde er für seine „Fähigkeiten“ akzeptiert und nicht wegen seiner arabischen Herkunft ausgegrenzt. Doch als Teenager bekam er die Kurve, studierte Jura und wurde das Polizist. Nicht jedoch weil er bekehrt wurde, sondern weil er so unter dem Deckmantel der Polizeimarke „sicher“ weitermachen wollte/konnte. Und so begann er seine Polizeilaufbahn in dem er am ersten Tag als Polizist einen Rachemord verübte.
(Für diejenigen, die den Film kennen – ja, diese Rolle wurde für das Drehbuch gestrichen und gegen eine neue Rolle gespielt von Vincent Kassel ausgetauscht.)

2 Polizisten, die durch ihre Intelligenz schnell Karriere bei der Polizei gemacht haben, es aber mit Recht und Gesetz nicht so eng sehen. Was sich in ihren Ermittlungsmethoden natürlich wider schlägt. So das Gewalt, Einschüchterung und Übertretung der Befugnisse an der Tagesordnung stehen. Buch wie Film sind sehr düster, doch wie ich finde, treibt das Buch diese Finsternis auf die Spitze. Sackgassen, Lügen und Geheimnisse sind an der Tagesordnung und gespickt mit grausamen Morden ergibt sich eine spannende und Labyrinth-artige Schnitzeljagd, auf deren Weg Menschen und gute Absichten reihenweise auf der Strecke bleiben. Man muss diese dauerhafte Düsternis mögen, den wer hier das gute sucht, der wird enttäuscht sein. Denn das ist auch eine Besonderheit von Grangé-Romanen – es siegt maximal die Dämmerung, aber nie das Licht. Das macht die Romane gerade realistisch, wie ich finde.

Den Sprecher Joachim Kerzel habe ich bei diesem Hörbuch zum ersten Mal als Sprecher erlebt. Er macht das ganze recht gut. Aber eine noch rauere oder dunklere Stimme wäre der Geschichte noch gerechter geworden.

Fazit: Die purpurnen Flüsse ist ein unglaublich spannender und düsterer Roman, der den Leser/Hörer fesselt und mit seiner Grausamkeit und Realitätsnähe für eine gewaltige Gänsehaut sorgt.