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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2021

mässiges Krimödchen

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Bülent Rambichler ist aufgrund des väterlichen Einflusses zur Kripo gegangen, eigentlich arbeitet er dort nicht gerne. Zum Glück hat er einen Chef, der ihn ausschließlich zur Büroarbeit einteilt, dies ...

Bülent Rambichler ist aufgrund des väterlichen Einflusses zur Kripo gegangen, eigentlich arbeitet er dort nicht gerne. Zum Glück hat er einen Chef, der ihn ausschließlich zur Büroarbeit einteilt, dies wiederum zum Leidwesen seiner yogabegeisterten Assistentin. Als in seinem Heimatdorf ein Mord geschieht zieht sein Vater wiederum die Strippen, sein Sohn wird als Chefermittler in die Provinz geschickt. Dort ermittelt er eher planlos vor sich hin. Ob er sich in seine Assistentin verlieben soll oder nicht weiss er auch nicht so recht. Entscheidungsfreudig ist er nicht. Der Plot kommt recht unausgereift daher, die Charaktere sind sehr überzogen, die fränkische Mundart wird sehr gewollt eingesetzt. Hier wurde zuviel gewollt und auf den Regionalkrimitrend gesetzt. Die Story flacht im Verlauf des Buches immer weiter ab, Schade

Veröffentlicht am 16.08.2021

bedient Klischees

Erben wollen sie alle
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Bianca hat mit ihren Kindern abgeschlossen, zumindest geistig, sie erwartet nichts mehr von ihnen. Lediglich ihre Enkelin findet Gnade vor ihren Augen, kommt das Mädchen sie doch regelmäßig besuchen und ...

Bianca hat mit ihren Kindern abgeschlossen, zumindest geistig, sie erwartet nichts mehr von ihnen. Lediglich ihre Enkelin findet Gnade vor ihren Augen, kommt das Mädchen sie doch regelmäßig besuchen und hält den Kontakt. Wieviel Schuld sie selbst an dieser Situation hat, fragt sie sich nicht. Kurz vor ihrem Geburtstag beschließt die rüstige Rentnerin ihr Leben nochmal umzukrempeln. Mit ihrem neuen Freund möchte sie auf Weltreise gehen. Um die Mittel dazu zur Verfügung zu haben, will sie ihre Finca auf Mallorca verkaufen. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre Putzfrau gemacht, die bei der Aussprache der Kündigung Biancas Familie in Deutschland informiert, die nun prompt das Schlimmste bezüglich des Erbes vermutet und anreist.
Eine Lektüre ohne viel Tempo und Spannung, ab und an wird es seicht witzig. Mir fehlte hier der Tiefgang, der in diese Familiengeschichte gut hätte eingebaut werden können. Stattdessen wurden Klischees abgearbeitet und die Story blieb vorhersehbar. Die Charaktere waren flach und nur wenig ausgebaut. Einige ernste Anwandlungen gab es, als es um den an Alzheimer erkrankten Nachbarn ging. Dieser Nebenstrang war ganz ordentlich, war aber bei dem Klappentext hier nicht zu erwarten.
Schade, da hatte ich mir bei der Autorin deutlich mehr erhofft.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

enttäuschende Umsetzung

Eskalation
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Nach der tollen Leseprobe waren meine Erwartungen an diesen Thriller sehr hoch. Eine junge Frau erhält während der Autofahrt einen Anruf und der Anrufer zwingt sie ihm zu gehorchen, sonst würde ihrer Familie ...

Nach der tollen Leseprobe waren meine Erwartungen an diesen Thriller sehr hoch. Eine junge Frau erhält während der Autofahrt einen Anruf und der Anrufer zwingt sie ihm zu gehorchen, sonst würde ihrer Familie Leid geschehen. Da die junge Frau ihre Nummer aus Werbezwecken auf dem Auto spazieren fährt eine perfide Methode um Opfer zu finden, davon gibt es schließlich reichlich. Eine Polizeistreife stört sein Spielchen, doch auch die Polizisten erleben ihr blaues Wunder. Als die Presse Wind von dem Geschehen erhält, geraten die Ermittler unter Zugzwang.

Leider konnte das Anfangsniveau nicht gehalten werden. Der Spannungsbogen brach ein und dümpelte alsbald vor sich hin, die Handlung erschien häufig unlogisch, man fragte sich warum sich die Charaktere so und nicht anders verhielten. Der Täter wurde zwar ab und an eingebunden, aber über seine Motivation erfuhr man nichts. Aus dieser Idee hätte man wirklich mehr machen können. Sehr schade. Die Aufklärung erfolgt am Ende über Erzählungen und Plädoyers, das war sehr trocken.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Das Ende fehlt

Blütengrab
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Ein spannender Mordfall lockt den Leser nach Wussnitz, zeitlich befindet man sich kurz nach der Wende. Ein sexuell missbrauchtes Mädchen wird aufgefunden, dass zudem noch in die Haut geritzte Runen aufweist. ...

Ein spannender Mordfall lockt den Leser nach Wussnitz, zeitlich befindet man sich kurz nach der Wende. Ein sexuell missbrauchtes Mädchen wird aufgefunden, dass zudem noch in die Haut geritzte Runen aufweist. Der neue Ermittler aus dem Westen und die junge Polizistin aus dem Ort ermitteln gemeinsam und finden Abscheulichkeiten heraus, die viele Jahre zurück reichen. Die Verstrickungen der Täter reichen bis in die höchsten Kreise, so kommt es, dass ihnen plötzlich eine externe Leitung vor die Nase gesetzt wird und der Staatsanwalt sich quer stellt, wenn es um Haftbefehle gegen Verdächtige geht.
Das Buch lässt sich gut lesen, leider ist es mit Themen etwas zu überfrachtet und die Protagonisten haben auch etwas zu viel persönliches Gepäck dabei. Schade fand ich, dass es am Ende keine wirkliche Aufarbeitung bzw. Aufklärung der gefundenen Missstände gibt. Hätte man auf knapp 500 Seiten nicht etwas mehr Raum für ein Ende einplanen können? Auch wenn eine Auflösung vertuscht werden soll und Verdächtige sich aufgrund ihrer Beziehungen der Gerechtigkeit entziehen können, möchte ich das gerne lesen und nicht im Regen stehen. Das hier präsentierte Ende war wenig glaubhaft. Schade! Aber die fehlende Auflösung hat mich doch arg geärgert.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

hatte mehr erwartet

Drei Kameradinnen
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Obwohl ich die Leseprobe etwas sperrig fand, wollte ich dieses Buch sehr gerne lesen. Die Botschaft dahinter fand ich wichtig und die angekündigte Aufbereitung erschien mir sehr interessant.
Die drei ...

Obwohl ich die Leseprobe etwas sperrig fand, wollte ich dieses Buch sehr gerne lesen. Die Botschaft dahinter fand ich wichtig und die angekündigte Aufbereitung erschien mir sehr interessant.
Die drei Kameradinnen treffen sich anlässlich einer Hochzeit wieder. Sie sind gemeinsam aufgewachsen, durch ihren Migrationshintergrund und die damit verbundenen Erlebnisse und Vorurteile sind sie miteinander verbunden. Sie haben gelernt sich anzupassen und nicht aufzufallen, diese Masken haben aber auch zu einer Distanz zu den „Deutschen“ geführt, die sie bis ins Erwachsenenalter nicht überbrücken konnten.
Die Icherzählerin Kasih erzählt recht sprunghaft, über sie erfährt man nur wenig. Auch die Herkunft der drei Freundinnen bleibt unbekannt. Dies ist konsequent, denn solche Informationen führen ja i.d.R. zu Ausgrenzungen und sind eigentlich irrelevant, wenn man den Menschen vor sich kennen lernen möchte. Doch Kasih glaubt auch gar nicht daran, dass man ihr vorurteilsfrei begegnen kann. Leider hat sie Recht damit, was nicht an ihrer Herkunft liegt, sondern an ihrer Art. Sie verstellt sich, so weiß man gar nicht, wem man gegenübersteht und sie begegnet „den Deutschen“ mit denselben Vorurteilen, die ihr entgegenschlagen. Verhärtete Fronten von einer Icherzählerin, bei der man nicht genau weiß, was real ist, was nicht.
Insgesamt fand ich den Text eher sperrig und wenig ansprechend. Hier hatte ich deutlich mehr erwartet.

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