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Veröffentlicht am 04.04.2024

gutes Debüt

Das Schweigen des Wassers
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In "Das Schweigen des Wassers" entführt uns Susanne Träger in die Zeit nach der Wende. Keine einfache Zeit für die Menschen in den neuen Bundesländern, sie sollen ihr Leben an die Regeln der BRD anpassen. ...

In "Das Schweigen des Wassers" entführt uns Susanne Träger in die Zeit nach der Wende. Keine einfache Zeit für die Menschen in den neuen Bundesländern, sie sollen ihr Leben an die Regeln der BRD anpassen. Aufbauhelfer erklären dort wie alles zu funktionieren hat. Einer davon ist Hauptkommissar Groth, er wird zurück in die alte Heimat geschickt, um die Kollegen vor Ort zu schulen. Ein Bootsverleiher wendet sich an ihn, weil er verfolgt wird, kurz darauf wird er tot aus dem See gefischt. Während Groth von einem Mord ausgeht und hartnäckig ermittelt, wollen die Kollegen den Fall als Unfall deklarieren. Seine Ermittlungen führen Groth weiter zurück in die Vergangenheit.
Der Autorin ist ein guter Krimi geglückt, der die Zeit nach der Wende gekonnt einfängt. Die Stimmung der Menschen und die Probleme dieser Zeit sind gut in die Handlung eingearbeitet. Das es im Leben des Ermittlers Tragödien gibt, nimmt nicht zu viel Raum ein. Der Spannungsbogen entwickelte erst etwas flach, aber dann fesselt das Buch zunehmend. Mir hat das Buch gut gefallen, bei einer Fortsetzung wäre ich gerne wieder dabei.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

bewegend

Der ehrliche Finder
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Tristan ist mit seinen Eltern und sieben Geschwistern aus dem Kosovo quer durch Europa nach Belgien geflohen. Hier leben sie nun in einer kleinen Wohnung. Das Trauma der Familie ist nicht auf den ersten ...

Tristan ist mit seinen Eltern und sieben Geschwistern aus dem Kosovo quer durch Europa nach Belgien geflohen. Hier leben sie nun in einer kleinen Wohnung. Das Trauma der Familie ist nicht auf den ersten Blick sichtbar, wird aber beim Lesen spürbar. Tristan bemüht sich in Belgien anzukommen. Er sitzt in der Schule neben Jimmy, mit dem er sich anfreundet. Jimmy ist ein Außenseiter mit Sammelleidenschaft für Flippos, die den Chipstüten beiliegen. Sein Vater hat die Familie verlassen und er lebt mit seiner Mutter allein in einem Haus. Die Lebenssituationen der Kinder sind sehr gegensätzlich, aber sie können dies in ihrer Freundschaft gut überbrücken. Es wird gut herausgearbeitet, das die äußeren Gegebenheiten hier keine große Rolle für die Jungen haben. Als Tristans Familie die Abschiebung droht, spitzt sich die Handlung zu. Auf den 125 Seiten gelingt es der Autorin ein Drama glaubhaft und fesselnd zu entwickeln. Die Geschichte soll auf einer wahren Begebenheit beruhen. Die Themen Flucht, Asyl, Abschiebung und Migration sind leider noch immer aktuell. Hier wird aus dem Blickwinkel eines Kindes erzählt, was interessant ist, dennoch hätte ich mir an einigen Stellen etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Der Titel und die Covergestaltung erklären sich aus der Handlung, was mir gut gefällt.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

der Weg zu mehr Leichtigkeit

frei und leicht
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Auch wenn es einem wirklich gut geht, kann Unzufriedenheit an einem nagen. Oft kann man diese Unzufriedenheit nicht richtig greifen, dennoch ist sie da. Alle Versuche die Seele zufriedenzustellen greifen ...

Auch wenn es einem wirklich gut geht, kann Unzufriedenheit an einem nagen. Oft kann man diese Unzufriedenheit nicht richtig greifen, dennoch ist sie da. Alle Versuche die Seele zufriedenzustellen greifen nicht. Alles ist gut in deinem Leben, aber "Vielleicht könnte es noch besser sein?".

So erging es Emily Lex in ihrem gut situierten Leben und sie lädt ihre Leser mit dem Buch auf eine kleine Reise zu sich selbst ein. Sie ermuntert das Angebot Gottes anzunehmen und zu einem zufriedenen Leben voller Gelassenheit, Selbstvertrauen und Leichtigkeit zu finden.

Das Buch ist sehr wertig gemacht und mit Aquarellen der Autorin illustriert. Optisch ist es sehr schön und es macht Freude, die Seiten durchzublättern. Durch den einfachen Erzählton, der die Leser direkt anspricht, kommt mal flott durch die Seiten. Die Texte sind mit passenden Bibelzitaten angereichert. Bei manchen Dingen hatte ich ein Aha-ERlebnis, oft waren mir die Ratschläge aber etwas einfach gestrickt. Insgesamt ein schönes lesenswertes Buch für alle, die ein wenig Zeit damit verbringen möchten sich auf sich selbst und das Wesentliche zu besinnen. Die Bilder zeigen ganz normale Dinge aus dem Haushalt oder der Natur, die uns häufig im Alltag begegnen, Gottes Werk und die Schönheit des Lebens lässt sich in Kleinigkeiten erkennen, die man nur entdecken muss.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Am Puls des Lebens

Herzschlag
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Das Herz sorgt für den Puls in unserem Leben, ohne geht es nicht. Es ist gewissermaßen das Zentrum unseres Lebens, viele Entscheidungen werden mit dem Herz getroffen. Ein guter Grund sich dem Herzen zu ...

Das Herz sorgt für den Puls in unserem Leben, ohne geht es nicht. Es ist gewissermaßen das Zentrum unseres Lebens, viele Entscheidungen werden mit dem Herz getroffen. Ein guter Grund sich dem Herzen zu widmen. Der Autor schreibt einfach aber eingängig über das Herz aus christlicher Sicht, führt viele Bibelzitate an und macht nachdenklich zu vielen Themen. Häufig sind wir Situationen ausgesetzt, in denen wir meinen das Herz würde bersten vor Freude oder vor Trauer versteinern, auch permanenter Stress setzt diesem Organ übermäßig zu - all das hat großen Einfluss auf uns. Hier gibt es zahlreiche Anregungen zu neuen Denkmustern über sich, Gott, die Menschen und die Welt.

Das Wort "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber mit dem Herzen ist es weit von mir entfernt" (Jesaja 29,13) steht dafür, das Gott eine echte Beziehung sucht und nicht das reine Verhalten. Der Autor ermutigt die Leser sich beziehungsorientiert auf Gott einzulassen.

Eine angenehme Schriftgröße, eine einfache eingängige Sprache, übersichtliche kurze Kapitel mit Unterteilungen machen das Buch leicht lesbar. Der Text ist mit QR Codes angereichert, die zu Liedern führen, die die nachdenklichen Texte unterstützen. Ab und an wird der Text durch eine Seite mit einem Handlettering von der Frau des Autors aufgelockert. Viele Bibelzitate in Fettdruck unterstreichen inhaltlich die Aussagen.

Ein schönes Buch, das nachdenklich macht. Ab und an hätte ich mir einen Blick einen Steinwurf weiter gewünscht, um mehr Menschen anzusprechen.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Was wäre, wenn?

Der Fluss der Erinnerung
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Kelly Flanagan ist Psychologe, in diesen Debütroman lässt er viel Fachwissen aus seiner Arbeit einfließen. Dieses Wissen ist aber gut in die Handlung eingeflochten, so dass man nie das Gefühl hat ein Sachbuch ...

Kelly Flanagan ist Psychologe, in diesen Debütroman lässt er viel Fachwissen aus seiner Arbeit einfließen. Dieses Wissen ist aber gut in die Handlung eingeflochten, so dass man nie das Gefühl hat ein Sachbuch zu lesen oder belehrt zu werden. Der Erzählstil ist trotz teils ernster Themen leicht und führt gut durch den Roman. Ich brauchte ein wenig um in das Buch zu kommen, aber der Schreibstil hat mich zunehmen gefangen genommen.

Wir lernen Elijah Campbell kennen, der gerade mit einer Schreibblockade kämpft. Albträume und Panikattacken plagen ihn. Seine Frau ist mit der Tochter zu ihren Eltern gezogen, der Verlust trifft ihn schwer.

"Wer hat schon Zeit , seinem Schmerz zuzuhören, wenn er gleichzeitig seinen Träumen nachjagt?"

Mit Hilfe eines Therapeuten versucht Elijah seine Probleme aufzuarbeiten. Man erfährt, was in seiner Kindheit und der Ehe geschah, was zu seinem Verhalten geführt hat. Der Versuch Kindheitserfahrungen aufzubrechen und aufzuarbeiten gelingt hier, soviel kann man - aufgrund des Klappentextes - ohne Spoilern verraten. Einiges ist allerdings heftig und ich hätte eine Triggerwarnung wegen der suizidalen Gedanken für angebracht gehalten. Zumindest gibt es am Ende des Buches Kontaktangaben für seelisch kranke Menschen bzw mögliche Anlaufstellen für Menschen, die glauben an psychischen Erkrankungen zu leiden.

Der Protagonist begibt sich zurück an Orte der Kindheit und führt imaginäre Gespräche mit für ihn wichtigen Personen. Die Wirkungen seiner Handlungen und der Gespräche werden gut geschildert. Mir war diese Methode bisher völlig fremd. Die Auseinandersetzung und Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit, aber auch das Annehmen können von Hilfe wirken realistisch. Das Elijah zunehmend wieder auf Gott vertraut und sich auf seine Hilfe und Gnade einlässt, ist authentisch in die Handlung eingeflochten. Dieser Aspekt gefiel mir.

Die Geschichte wirkt glaubhaft und hat mich nachdenklich zurückgelassen. Zwangsläufig fragt man sich auch: was wäre, wenn? Das eine oder andere Gespräch mit Menschen aus meiner Vergangenheit würde ich aus heutiger Sicht auch gerne nochmal führen. Das Verständnis für Menschen mit seelischen Problemen steigt durch diese Lektüre, ob man das Buch als Betroffener lesen sollte, kann ich nicht beurteilen, stelle es mir aber schwierig vor.

Lesenswert!

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