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Veröffentlicht am 20.05.2021

Olgas Wurzeln

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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In diesem Roman schildert Angelika Jodl die Geschichte von Olga, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund, die sich als deutsch empfindet und ihre eigentliche Herkunft vor den Freunden und Bekannten ...

In diesem Roman schildert Angelika Jodl die Geschichte von Olga, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund, die sich als deutsch empfindet und ihre eigentliche Herkunft vor den Freunden und Bekannten gerne verschweigt. Ihre herzliche Familie kommt aus Georgien und hält die Sitten und Gebräuche der Heimat in Deutschland noch immer hoch. Gerne sähe die Mutter Olga bereits verheiratet, aber diese studiert Medizin und hat anderes mit ihrem Leben vor. Ihre beiden Leben: dass der Tochter und dass der Medizinstudentin, trennt sie strikt. Da die Familie in München lebt und sie in Bonn studiert, gelingt ihr dies lange Zeit sehr gut. Ihr Lebensplan scheint sich perfekt zu erfüllen, als sie eine Beziehung mit dem smarten jungen Arzt Felix van Saan, aus einer renommierten Kieler Familie eingeht. Alles könnte perfekt sein, wenn sie ihm ihre Familie vorenthalten könnte. Als der Ghostwriter Jack Jennerwein sich in sie verliebt, sie stalkt und in ihre Familie schummelt, um ihr Herz zu gewinnen, ist das Chaos vorprogrammiert.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben, dennoch hat mich hier leider viel enttäuscht. So eine Stalker-Liebesgeschichte ist nur in amerikanischen Schnulzen romantisch. Wer würde so etwas im echten Leben erleben wollen oder lesen, dass so etwas in Ordnung ist. Olga fand ich leider zu unnahbar, um sie sympathisch zu finden. Der Konflikt um ihr Lebensgefühl, die Zerrissenheit zwischen Familienzugehörigkeit, georgischen Wurzeln und dem Wunsch als Deutsche anerkannt zu werden und nicht aufzufallen, kam mir viel zu kurz. Der interessanteste Teil war die Reise nach Georgien, bei der man viel über das Land erfuhr.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Wonder Woman's Weg

Wonder Woman: Stürmische Zeiten
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Dieses GN möchte sich der Flüchtlingsthematik widmen. Dazu wird die Geschichte von Wonder Woman mit aktuellen Flüchtlingsproblemen verquickt. Die empathische Amazonen- Prinzessin Diana (16J.) wird bei ...

Dieses GN möchte sich der Flüchtlingsthematik widmen. Dazu wird die Geschichte von Wonder Woman mit aktuellen Flüchtlingsproblemen verquickt. Die empathische Amazonen- Prinzessin Diana (16J.) wird bei dem Versuch Flüchtlingskindern zu helfen aus ihrer Heimat gerissen und teilt fortan deren Schicksal. Aufgrund ihrer Sprachbegabung fällt sie Mitarbeitern einer Hilfsorganisation auf, die ihr aus dem Lager helfen und die Einreise in die USA ermöglichen, wo sie liebevoll aufgenommen wird. Diese Welt ist für die Amazone sehr fremd und sie stellt die richtigen Fragen: Warum schlafen Menschen auf der Straße, obwohl es genügend Wohnraum gibt? Warum gibt man hungernden Kindern nicht zu essen? Wieso gibt es Rassisten? …
Diana hat sehr viel Glück, sie kommt in eine nette Familie und wird sogar zeitnah eingebürgert, das ist sicherlich weder üblich noch selbstverständlich für jugendliche Flüchtliche/ Asylsuchende.
Neben der guten, aber knappen Darstellung des Lagerlebens werden in dem zweiten Teil in den USA viele Problemfelder thematisiert, u.a. Ausgrenzung, Obdachlosigkeit, Flüchtlingsschicksal, Armut, Menschen- und Kinderhandel, Verdrängung von Menschen zugunsten der Schaffung hippen Wohnraums u.a. Schließlich gibt es noch einen Kriminalfall. Dadurch wirkt das Buch etwas überfrachtet und verliert den Fokus des eigentlichen Themas.
Insgesamt macht das Buch aber doch Spaß beim Lesen, was auch an der tollen Illustration liegt.
Das eigentliche Thema kam mir etwas zu kurz, aber die Botschaften zu Toleranz und Mitgefühl wurden glaubhaft transportiert.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Vermisst in der Elbmarsch

Sterbekammer
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In der alten Deichmühle wird die Leiche des unangenehmen Eigenbrödlers Josef Hader entdeckt. Er scheint gestürzt zu sein. Als dort eine geheime Kammer entdeckt wird, in der anscheinend lange jemand gefangen ...

In der alten Deichmühle wird die Leiche des unangenehmen Eigenbrödlers Josef Hader entdeckt. Er scheint gestürzt zu sein. Als dort eine geheime Kammer entdeckt wird, in der anscheinend lange jemand gefangen gehalten wurde, ergeben sich Hinweise auf einen alten ungelösten Fall. Haverkorn ermittelte vor 10 Jahren erfolglos in dem Fall einer verschwundenen Frau, die nun wieder wie vom Erdboden verschluckt scheint.
Der Fall wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, ab und an gehört ein Kapitel der verschwundenen Frau, die aus ihrem neuen Alltag erzählt.
Aktuell ereignete sich noch ein Mord an einer Tankstelle. Hier tritt das Team auch lange auf der Stelle, die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Das Team teilt sich auf und arbeitet parallel an beiden Fällen.
Der neue Chef ist ein ganz anderes Kaliber als der Vorgänger, er hat feste Regeln, die es einzuhalten gilt und so eckt Frieda gleich mehrmals unangenehm an.

Der dritte Teil ist für mich leider einer der schwächeren dieser sonst guten Reihe.
Der Kriminalfall wird von den privaten Angelegenheiten (Haverkorns Ehe und Tochter, Friedas Eltern und ihre Geldsorgen sowie ihre neue Beziehung) stark zurückgedrängt, die Ermittler sind nicht voll bei der Sache. Durch diese Anteile bekommt das Buch einige Längen und das Team schießt sich auf einen Täter ein, der aufgrund seiner Lebensumstände gar nicht die finanziellen Mittel hatte, die Tat so zu begehen. Diesen krassen Denkfehler bemerken die Ermittler erst viel zu spät, als sich andere Hinweise ergeben, für mich war das nicht schlüssig. Der Fall selber wird dann aber vollständig aufgelöst und die bleibenden offenen Fäden betreffen das Privatleben des Teams. Durch die Kapitel aus der Sichte des Entführungsopfers konnte immer wieder Spannung aufgebaut werden, so dass ich doch gut am Ball bleiben konnte.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Tristan und Isolde in Brooklyn

We Will Fall
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Izzy zieht mit ihrer Familie von Manhattan nach Brooklyn, sie und ihr Zwillingsbruder sind davon nicht begeistert. Im neuen Viertel läuft alles ganz anders und so sind Probleme vorprogrammiert. Marcus ...

Izzy zieht mit ihrer Familie von Manhattan nach Brooklyn, sie und ihr Zwillingsbruder sind davon nicht begeistert. Im neuen Viertel läuft alles ganz anders und so sind Probleme vorprogrammiert. Marcus ist der Boss in der Gegend und bestimmt mit seinen Spielchen und Launen das Geschehen, so muss z.B. sein Cousin Tristan für ihn Schach um Geld spielen, den Gewinn streicht Marcus ein. Er ist niemand, der Widerspruch hinnimmt.

Tristan und Izzy verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und sie halten das geheim. Als Marcus Izzy als seine neue Freundin auswählt sind Verwicklungen und Dramen absehbar.

Die Handlung hält sich tatsächlich sehr an das Original von Tristan und Isolde, damit hatte ich zuvor nicht gerechnet. Da es auch um Schachspielen geht, hat die Autorin den einzelnen Protagonisten Schachfiguren zugeordnet, diese sind über den einzelnen Kapiteln abgebildet und die Erzählperspektive des Kapitels ist dann aus der Sicht dieser Person. Durch diese Wechsel wurde das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt und beleuchtet, sowas finde ich generell sehr gut. Leider zog sich die Geschichte beim Lesen etwas zäh dahin, wirkliche Spannung baute sich nicht auf. Außer den Hauptprotagonisten waren die Charaktere nicht genügend ausgebaut. Insgesamt hätte diese Geschichte etwas besser ausgearbeitet und durchdacht werden können, da wäre mehr drin gewesen. Die angedeuteten sozialen Probleme wurden nicht richtig einbezogen und für die Geschichte genutzt, da hätte man sie auch weglassen können. Irgendwie erschien mir hier alles nicht so richtig rund. Insgesamt kann ich hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Hirschgrundkrimi Nr. 2

Der Tod sonnt sich im Campingstuhl
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Die Clique von Campingplatz ist wieder komplett und sorgt für jede Menge Einmischung in die Leitung des Platzes: Sofias täglich Brot. Als eine Jugendgruppe anreist, wird diese auf die nahe Wiese verfrachtet, ...

Die Clique von Campingplatz ist wieder komplett und sorgt für jede Menge Einmischung in die Leitung des Platzes: Sofias täglich Brot. Als eine Jugendgruppe anreist, wird diese auf die nahe Wiese verfrachtet, damit die Störungen durch die Jugendlichen nicht so ins Gewicht fallen. Oh Wunder, die Kirchenfreizeit besteht aus lauter braven unauffälligen Kindern. In einer stürmischen verregneten Nacht stirbt jedoch eine Erzieherin an einem Stromschlag in Sofias Scheune. Wieder gibt es jede Menge Verdächtige, auch der junge, überaus schöne Geistliche, der die Gruppe leitet, ist verdächtig. Gegen die Ermahnung des Komissars ermittelt Sofia wieder eifrig mit und sorgt für Turbulenzen. Einiges ist nicht so ganz plausibel, aber als leichte Unterhaltung zwischendurch sehr gut geeignet. Lenkt beim Autofahren nicht zusehr ab, macht Spaß zu hören. Sehr schön eingelesen.

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