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Veröffentlicht am 17.06.2017

Gute Idee, nicht komplex genug umgesetzt

Der Brief
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Maries beste Freundin aus Schulzeiten schreibt ihr nach rund 15 Jahren einen Brief. Stutzig macht die Journalistin, dass sowohl ihre Adresse auf dem Umschlag falsch ist (Paris statt Hamburg), als auch ...

Maries beste Freundin aus Schulzeiten schreibt ihr nach rund 15 Jahren einen Brief. Stutzig macht die Journalistin, dass sowohl ihre Adresse auf dem Umschlag falsch ist (Paris statt Hamburg), als auch eine falsche Absenderadresse angegeben ist. Doch vielmehr hat es noch der Inhalt des Briefes in sich: stimmen die Erinnerungen an frühere Zeiten noch mit der Wahrheit überein, werden Maries Leben sowie das ihrer Freundin Christine in dem Brief völlig falsch dargestellt. Wer ist dieser Victor, mit dem die Hamburgerin angeblich glücklich in Paris zusammenlebt? Und hat Christine wirklich noch ein zweites Kind bekommen? Marie glaubt erst an einen schlechten Scherz, doch als Christine plötzlich einen Brief von einer Marie aus Paris erhält, fasst Marie den Entschluss, in Paris der Sache auf den Grund zu gehen...

"Die Realität ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht der Wahrheit." (Zitat S. 51)

Mit "Der Brief", einem Verwirrspiel der Realitäten, legt Autorin Carolin Hagebölling ihren Debütroman vor. Das schön gestaltete Cover passt sehr gut zum Roman und lässt eine spannende Geschichte erhoffen. So machten die mysteriösen Briefe und Fotos mich auch recht schnell neugierig, was es wohl damit auf sich haben könnte. Leider wurde diese wunderbare Idee für meinen Geschmack nicht komplex genug umgesetzt, vermisste ich einen gewissen Tiefgang sowohl in der Handlung als auch bei den Charakteren: so blieben vor allem die Personen neben Marie zumeist recht blass und dimensionslos. Zudem fiel mir negativ auf, wie sich Marie manchmal schlicht unlogisch verhielt. War das Erzähltempo im ersten Abschnitt noch angenehm, raste der Roman ab dem zweiten Abschnitt in Paris leider nur so durch die Handlungen, wodurch das Buch zu oberflächlich, vieles auf der Strecke blieb. Zum Ende des Romans hatte mir eine gute Erklärung des Verwirrspiels erhofft, welche ich durch das offene Ende leider nicht erhielt. Positiv ist auf jeden Fall der Schreibstil der Autorin, welcher sich recht gut lesen lässt.
Meine Erwartungen hat der Roman leider nicht so recht erfüllt, daher vergebe ich wohlverdiente drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Idee mit Potential, welches leider nicht ausgereizt wurde

Trümmerwelten
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Die Trümmerwelten - Inseln, welche verstreut im Wolkenmeer liegen, dereinst vereint zu einer großen Insel. In dieser Welt leben der junge Geheimnisträger Charlie sowie die "Erledigerin" Noemi, nicht ahnend, ...

Die Trümmerwelten - Inseln, welche verstreut im Wolkenmeer liegen, dereinst vereint zu einer großen Insel. In dieser Welt leben der junge Geheimnisträger Charlie sowie die "Erledigerin" Noemi, nicht ahnend, dass die Suche nach der geheimnisvollen Alice Sparrow sie bald zusammenführen wird...
Die Trümmerwelten sind eine außergewöhnliche Inselwelt, da sie inmitten der Wolken liegen, erreichbar über Schiffe, welche durch das Wolkenmeer gleiten. Zudem gibt es Geheimnisträger, welche magische Macht daraus beziehen, dass sie Geheimnisse suchen und für sich behalten. Einer Legende nach gibt es zudem eine Insel der Weisen, Anker genannt, von vielen gesucht, doch von niemandem gefunden. Nach dieser Insel suchen Noemi und Charlie in diesem ersten Band der Trümmerwelten.
Geschrieben ist der Roman abwechelnd aus der Sicht von Noemi und Charlie, zwei äußerst gegensätzlichen Charakteren. Dies gibt der Geschichte eine gelungene Abwechslung auf die Sicht der Dinge. Leider lässt der Roman eine gewisse Tiefe und Komplexität deutlich vermissen, welche einen Roman zu einer gelungenen Geschichte abrundet und zum Weiterlesen animiert. So sind die Protagonisten relativ zweidimensional gestaltet, weitere Akteure verbleiben unter "ferner liefen". Dies ist äußerst schade, eine sehr gute Idee wurde somit nicht vollständig ausgereizt. Dennoch hat die Idee Potential, welches hoffentlich im zweiten Band besser umgesetzt wird.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Weder Fisch noch Fleisch

Strongfood – Das Kochbuch
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Bereits optisch sticht das Buch hevor: leuchtend gelb mit riesiger Aufschrift und einem Versprechen des wissenschaftlichen Hintergrunds. Der Innenteil ist zum Glück weniger schmerzhaft für das Auge gestaltet ...

Bereits optisch sticht das Buch hevor: leuchtend gelb mit riesiger Aufschrift und einem Versprechen des wissenschaftlichen Hintergrunds. Der Innenteil ist zum Glück weniger schmerzhaft für das Auge gestaltet und gliedert sich in einen Theorie- und anschließenden Rezeptteil.
Der Theorieteil umfasst rd. 50 Seiten und befasst sich mit qualitativer und quantitativer Energiezufuhr, der Kombination aus Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, Berechnungsformeln für den persönlichen Energiebedarf (orientiert an Geschlecht und sportlichem Einsatz) und zielt auf eine optimale Energiezufuhr mittels natürlicher Lebensmittel. Unterschieden wird zwischen Ausdauer- und Kraftsportler, berücksichtigt werden Trainigsphasen wie vor/nach Wettkämpfen oder nach Verletzungen. Der anschließende Rezeptteil ist entsprechend gegliedert nach Trainingstyp und Trainingsphasen.
Bereits im Theorieteil waren mir zuviele Bilder irgendwelcher Sportler vorhanden - den Platz hätte man sinnvoll nutzen sollen, um dem Leser mehr Background zu Muskeln und Energieumsatz zu vermitteln oder zu verschiedenen Lebensmitteln und deren sinnvoller Kombination für eigene Rezeptkreationen. Ich denke, nicht jeder Leser hat bereits umfassende Vorkenntnisse. Die anschließenden Rezepte sind zwar für jeweils eine Person konzipiert, jedoch eher für einen sehr hungrigen Mann, ich als Frau hätte von vielen Portionen locker 2x satt werden können. Zwar sind einige wirklich sehr interessante Rezepte dabei, welche von der Zusammensetzung auch den Muskelaufbau gut unterstützen (die Nährwerte sind jeweils angegeben), jedoch sind auch teils recht lieblose Rezepte dazwischen wie belegte Brote und Brötchen (im Theorieteil wurde Brot noch verpönt), Rezepte mit Cola (?!), mit Ziegenmilch (muss so etwas Teures sein?) oder glatt Kaffee mit Milch und Zuckersirup.
Fazit: Vom Ansatz her ist das Buch eine sehr gute Idee, für ein Theoriebuch jedoch nicht umfassend genug, für ein Kochbuch zuviele lieblose Rezepte und keine Anreize zu eigenen Rezeptideen gegeben. Zudem orientiert sich das Buch, die Rezepte betreffend, zu sehr am männlichen Leser mit tendenziell wenig Kocherfahrung.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Verträgliche Rezepte bei Intoleranzen

Happy Healthy Food – Histaminfrei, glutenfrei, laktosefrei kochen
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Das Buch "Happy Healthy Food" richtet sich primär an Personen, welche sich frei von Histamin, Gluten und/oder Laktose ernähren müssen oder den Verdacht haben, etwas davon nicht zu vertragen. Wer sich nicht ...

Das Buch "Happy Healthy Food" richtet sich primär an Personen, welche sich frei von Histamin, Gluten und/oder Laktose ernähren müssen oder den Verdacht haben, etwas davon nicht zu vertragen. Wer sich nicht sicher ist, dem empfiehlt Nathalie Gleitmann nach dem Ausschlussprinzip vorzugehen und erstmal alles drei in der Ernährung wegzulassen und dann langsam nacheinander die drei Bestandteile wieder zu sich zu nehmen und den Körper dabei zu beobachten.
Nach einer langen Leidensphase wurde der Autorin diagnostiziert, sie müsse auf Histamin, Gluten und Laktose verzichten. Dies bedeutet Verzicht auf eine Menge an Lebensmitteln, lässt jedoch noch genügend Auswahl, um sich mit ein wenig Fantasie lecker und gesund zu ernähren. Aus der Not heraus hat sie daher versucht, Rezepte zu entwickeln, welche nicht allzu eintönig daherkommen und zudem schmackhaft und gesund sind. Viele dieser Rezeptideen hat sie nun in ihrem Buch zusammengefasst.
Mein erster Eindruck des Buches: Das Buch kommt sympathisch daher. Nach einem kurzen persönlichen Abschnitt über die Autorin folgt ein recht großer Rezeptteil mit ansprechend gestalteten Bildern. Als selbst Betroffene weiß ich gute Rezeptideen zu schätzen und war daher entsprechend neugierig auf den Inhalt.
Der Rezeptteil hält sich nicht an die klassische Gliederung, sondern unterteilt sich in Frühstücksideen (z. B. Smoothies, Müsli, Muffins, Brot, Porridge), Snacks to go (z. B. Riegel, Chips), Salate (kalt/warm, Dressings), Süßes (z. B. Desserts, Kuchen, Gebäck, Eis), Schnelle Gerichte (z. B. Suppen) und Kochen für Freunde (z. B. Burger, Pizza, Fingerfood). Abschließend folgen zwei Register, einmal nach Lebensmitteln und einmal nach Rezepten sortiert.
Zu den Rezepten kann ich aus Erfahrung sagen, dass es nicht immer leicht ist, konventionell zu kochen, wenn bestimmte Zutaten nicht verwendet werden dürfen. In dem Punkt hat sie ein paar recht gute Ideen gehabt, wie z. B. bei ihren selbstentwickelten Brotrezepten, Riegeln und Süßem. Bei den herzhaften Rezepten jedoch konnte ich wenig Inspirierendes finden. Vor allem bei den Salaten wäre es besser gewesen, nach dem Baukastenprinzip aufzuzählen, was man verwenden dürfte, da ein Salat in meinen Augen nichts anderes ist als ein Zusammenmischen verschiedener Zutaten, je nach Geschmack und Vorlieben. Da benötige ich keine Rezepte für. Ebenfalls war bei den Schnellen Gerichten kaum Neues dabei, Suppe sollte sich wohl jeder mit einem Stabmixer und etwas Fantasie herstellen können. Schön hingegen das letzte Kapitel, wo Rezepte so gestaltet sind, dass auch nicht Betroffene nicht das Gefühl haben, sie müssten Schonkost essen.
Die meisten Gerichte sind glutenfrei gehalten, ggf. sind glutenfreie Varianten angegeben. Vegane Gerichte sind entsprechend gekennzeichnet, um dem aktuellen Trend gerecht zu werden.
Bemängeln muss ich, dass für einen längeren Zeitraum zuwenig Auswahl im Buch vorhanden ist. Auch verwendet sie für meinen Geschmack zuviel Datteln und Macadamia, welche bei mir ein "no go" sind. Und am meisten stört mich bei dem Buch leider die Selbstdarstellung: Neben vielen englischen (und absolut unnötigen) Sprüchen ist das Buch voller Nathalie Gleitmann Bilder. Auch wenn die Bilder schön sind, ist das doch eindeutig zuviel des Guten, da ich das Buch wegen der Rezepte kaufe und nicht, um mir die Autorin anzusehen. Zumal mir absolut unverständlich ist, warum sie ausgerechnet das unschönste Bild der Autorin auf das Cover drucken mussten.
Fazit: Im Ansatz ein sehr schönes Buch, leider hapert es noch an der alltagstauglichen Vielfalt und beinhaltet für den Preis zuviel Selbstdarstellung.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Glanzlos und vorhersehbar

Die flammende Welt
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Irene Winters ist Angestellte einer ganz besonderen Bibliothek: So reist sie als eine Art Agentin durch Portale in Parallelwelten und stöbert dort besondere Bücher auf, um sie in der magischen Bibliothek ...

Irene Winters ist Angestellte einer ganz besonderen Bibliothek: So reist sie als eine Art Agentin durch Portale in Parallelwelten und stöbert dort besondere Bücher auf, um sie in der magischen Bibliothek zu verwahren. Zu ihrer Seite Kai, Lehrling und Drachenprinz. Mittels der "Sprache" kann sie Naturgesetze beeinflussen und der Magie, welche in einigen Parallelwelten genutzt wird, entgegenwirken. Neben Drachen, Elfen und Werwölfen gibt es eine Version des alten Londonds, in welcher in der 221b Baker Street Peregrine Vale lebt, seines Zeichens Privatdetektiv - und Irenes heimlicher Schwarm. Und datürlich darf auch der Böse Erzfeind nicht fehlen, welcher kein geringeres Ziel hat, als die magische Bibliothek samt ihrer Angestellten zu vernichten.
Sowohl die Idee des Romans als auch das Cover machten mich neugierig. Leider ist dies der dritte Band einer Reihe, und ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände wird man als Leser teilweise doch ziemlich im Unklaren gelassen. So erschloss sich mir bis zum Ende nicht, warum überhaupt die Bibliothekare irgendwelche Bücher unter Einsatz ihres Lebens suchen und in der Bibliothek verwahren sollen. Wobei sie benötigte Verkleidungen für Parallelwelten auch noch aus eigener Tasche zahlen müssen. Die Idee des alten Londons hat zwar einen charmanten Steampunk-Charakter, jedoch ist mir der Privatdetektiv Vale allzu sehr an Sherlock Holmes aus der BBC-Serie "Sherlock" angelehnt, was die Figur zur Farce werden ließ. Und die Reise in "Vales Welt" klang mir zu sehr nach "Wayne's World". Und letztenendes war es auch die Einteilung der Welten in chaotisch und geordnet, welche mir zu metaphysisch war und als Leser des dritten Bandes einfach nur ratlos zurück ließ ob der Auswirkungen auf die unterschiedlichen Rassen. In Kombination mit den doch eher glanzlosen Charakteren und einer recht vorhersehbaren Story war mir das alles deutlich zu konfus, schade.

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