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Veröffentlicht am 29.04.2022

Hommage auf den Vater des heutigen New York

Der große Fehler
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Andrew Haswell Green gilt als Vater des Großraums New York, war maßgeblich an der Gestaltung der Stadt beteiligt - und wurde 1903 auf offener Straße erschossen. Dieses Buch erzählt von einigen wichtigen ...

Andrew Haswell Green gilt als Vater des Großraums New York, war maßgeblich an der Gestaltung der Stadt beteiligt - und wurde 1903 auf offener Straße erschossen. Dieses Buch erzählt von einigen wichtigen Stationen im Leben des Mannes, basierend auf alten Aufzeichnungen und Tagebucheinträgen, bis hin zur Klärung des Mordmotivs.
Ich muss gestehen, dass mir der Name Andrew Haswell Green bis zu diesem Roman kein Begriff war. Und das, obwohl er nicht nur u.a. den Bau des Central Parks, der New York Public Library oder eine verbesserte Gestaltung des Schulsystems initiierte, sondern vor allem im Jahr 1898 NY City, Brooklyn, Queens und Staten Island zu dem New York einte, welches wir heute kennen.
Der auktoriale Erzähler berichtet in zwei Zeitebenen: Vom Mord an Andrew H. Green über die anschließenen Ermittlungen sowie im Wechsel rückblickend auf Greens Leben, chronologisch beginnend bei seiner Kindheit. Erzählt wird hierbei jedoch nicht kontinuierlich, vielmehr wurden einzelne Stationen oder Gegebenheiten aus Greens Leben bzw. den Ermittlungen ausgewählt, um wie ein Puzzle nach und nach ein Gesamtbild zu ergeben.
Tatsächlich sind die verschiedenen Szenen und Perspektiven ganz interessant, zumal der Autor die Personen nicht unnötig durch eigene Ausschmückungen verfälscht hat. Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich jedoch die gewählte Fokussierung des Autors auf einige Details, welche zuweilen etwas ausschweifend ausfällt, während an anderer Stelle wichtige Gegebenheiten nur in einem Satz erwähnt werden.
Ein interessantes Buch über einen einstmals wichtigen Mann für die Stadt New York, der in Vergessenheit zu geraten droht. Man bekommt beim Lesen einen gewissen Eindruck, was für ein Mensch Andrew Haswell Green war sowie beispielhaft einige seiner Projekte geschildert. Der große Fehler - im Buch werden einige große Fehler benannt, das Buch zu lesen ist definitiv keiner.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Internationale Herausforderung für das Ermittler-Team

Einsame Entscheidung
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Der mittlerweile fünfte Fall im portugiesischen Fuseta stellt Leander Lost vor große Herausforderungen. Während der Tod eines Engländers für die anderen zunächst wie eine folgenschwere Beziehungstat wirkt, ...

Der mittlerweile fünfte Fall im portugiesischen Fuseta stellt Leander Lost vor große Herausforderungen. Während der Tod eines Engländers für die anderen zunächst wie eine folgenschwere Beziehungstat wirkt, beharrt Leander wegen für ihn gewichtiger Details darauf, dass noch mehr an der Sache dran sein muss. Und siehe da: Seine Beharrlichkeit wird belohnt. Doch die mutmaßliche Täterin gerät plötzlich in den Fokus internationaler Behörden - und Leander, überzeugt von der Unschuld der Frau, muss eine einsame Entscheidung für sich treffen.
Der Roman ist wie ein Wiedersehen alter Freunde, sobald man beim Lesen nach Fuseta zurückkehrt. Neben dem obligatorischen Abendessen bei Famile Rosado gibt es immer wieder ein paar Einblicke in die Leben diverser Freunde und Kollegen. Der Fall selbst kommt hierbei nicht zu kurz, Perspektivenwechsel geben der Handlung Schwung und laden zum Miträtseln ein, was hinter dem Mord an dem Engländer stecken mag. Ebenso hat mir gefallen, wie der Autor historische Details zu diversen Ortschaften mit eingebaut hat. Lediglich ein paar etwas überzogen wirkende Szenen bzw. Details minderten meinen Lesespaß ein wenig.
Auch der fünfte Fall bietet wieder spannende Unterhaltung und jede Menge Lokalkolorit zusammen mit dem für die Reihe typischen Humor.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Emotional berührend

Catching Stardust (Queen's University 1)
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In dieser aussergewöhnlichen Liebesgeschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, deren Herzen zunächst eine tragische Vergangenheit bewältigen müssen, um sich aufeinander einlassen zu können. Ruth kehrt ...

In dieser aussergewöhnlichen Liebesgeschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, deren Herzen zunächst eine tragische Vergangenheit bewältigen müssen, um sich aufeinander einlassen zu können. Ruth kehrt nach einer einjährigen Auszeit an die Uni Belfast zurück, um ihr Physikstudium fortzusetzen. Grund für ihre Auszeit war der Tod ihres besten Freundes, welcher sie in eine tiefe Depression stürzen ließ, aus der sie nun langsam herauszukommen versucht. An der Uni läuft sie wiederholt Dominic über den Weg, ein nerdiger Einzelgänger, der bis auf ein paar Tinderdates kaum jemanden an sich heran lässt. Über ihren Freundeskreis lernen die beiden sich besser kennen - aber sind die beiden auch zu mehr bereit?
Mir hat gefallen, mit welcher Sensibilität die Autorin an die psychischen Proleme der beiden Protagonisten herangegangen ist. Es fiel mir leicht, mich in Ruth sowie Dominic hinein zu versetzen, zumal Dominic sich lange nicht in die Karten blicken lässt, warum er alle ausser seinen besten Freund so auf Abstand hält. Äusserst sympathisch waren mir vor allem die Freunde der beiden, eine eher nerdige Clique mit Spaß an Manga-Cons und Pen&Paper-Spielen, die einfach mal nicht dem in Romanen oft anzutreffenden Studenten-Klischee entsprachen, sondern gute Kumpeltypen waren, zu denen ich mich am liebsten dazu gesellt hätte.
Im Großen und Ganzen hat mich das Buch sehr unterhalten, ich habe es gern gelesen. Der Stil ist unterhaltsam und an den richtigen Stellen einfühlsam. Ruth ist eine moderen Frau, kein Stereotype, wie auch die anderen Haupt- und Nebencharaktere nicht. Durch die angenehme Cliquen-Atmosphäre wird man von nervigen Zickereien u.ä. verschont, was ich sehr begrüßt habe. Nur zum Ende hin wurd die Liebesgeschichte ein wenig zu verkitscht für meinen Geschmack.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Viele unstimmige Details, erst zum Ende wird es abenteuerlich

Keeper of the Lost Cities – Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)
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Es ist soweit - Sophie und ihre Freunde schließen sich Black Swan an, der Geheimorganisation, welche der Rat der Elfen als Feind der gesamten Elfengemeinschaft sieht. Doch statt endlich mehr über Sophies ...

Es ist soweit - Sophie und ihre Freunde schließen sich Black Swan an, der Geheimorganisation, welche der Rat der Elfen als Feind der gesamten Elfengemeinschaft sieht. Doch statt endlich mehr über Sophies Abstammung herauszufinden stehen sie zunächst vor einem gewaltigen Problem: Eine Seuche breitet sich unter den Gnomen aus und droht, diese vollständig auszurotten. Bei der Suche nach dem Gegenmittel decken Sophie und ihre Freunde brisante politische Verschwörungen auf, welche sie schon bald in tödliche Gefahr bringen.
Was hab ich mich gefreut, endlich mehr über Black Swan herauszufinden. So wirklich viel erfährt man dann leider doch nicht, wie man als Leser gemeinsam mit Sophie und ihren Freunden feststellt. In erster Linie geht es diesmal um die geheimnisvolle Seuche, welche die Gnome befällt und die wie aus dem Nichts zu kommen scheint. Wenn man sich vor Augen hält, was die Gnome alles so leisten in der Elfenwelt, Gärtnerarbeiten sowie sämtliche Ernteangelegenheiten, wäre eine Ausrottung der Gnome fatal. Dass dahinter politische Absichten stecken finden die Jugendlichen unter mehr oder minder gefährlichen Bedingungen heraus. Hierbei kann Technopath Dex wieder mit seinen brillianten Erfindungen glänzen - leider geht er ansonsten weiterhin noch viel zu sehr in der Reihe unter, ebenso wie Biana Vacker, die so einiges auf dem Kasten hat. Gelangweilt haben mich da regelrecht die gemeinsamen Übungsstunden von Sophie und Fitz, ihrem Dauerschwarm - ihre Schwärmereien für den recht blassen Charakter Fitzroy Vacker wiederholen sich einfach nur, ohne die Handlung wirklich zu bereichern. Ebenso sind die Einblicke in Exilium, die Schule für die verbannten Elfen, eher frustrierend als wirklich spannend, wirkt das Ganze doch eher wie ein Bootcamp, um die Aussenseiter noch mehr abzuhärten, während die braven Elfen an ihrer Akademie verweichlichen. Als besonders nervig empfand ich den in diesem Band wieder verschwenderisch angewandten Fäkalhumor - scheinbar kann die Autorin von Pups, Kotze und Schleim nicht genug bekommen. Als Ausgleich sind die Kinder unverhältnismäßig prüde. Und die so hochtechnologisierten Oger werden als regelrecht plump dargestellt. Auftrumpfen kann mal wieder Keefe, der bislang komplexeste Charakter der Serie. Und ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass endlich noch weitere spannende Charaktere hinzukommen.
Statt eines spannenden Abenteuers als Spione der geheimen Black Swan gibt es diesmal alte politische Verwirrungen, wiederholtes Anschmachten des langweiligen Mädchenschwarms Fitz und Einblicke ins Exilium, welches wie ein Bootcamp wirkt, sowie einige weitere nicht ganz stimmige Punkte. Erst zum Ende hin kommt Schwung in den Band, als die Kinder zu einem gewagten Abenteuer aufbrechen.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Coming of Age mit magischen sowie surrealen Szenen

Ophelia Nachtgesang
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Scheinbar kann es Ophelia den anderen Dunklen Feen einfach nicht recht machen: Ständig haben sie was an ihr auszusetzen - und als sie das letzte mal eine Verstorbene ins Reich der Toten geleiten sollte, ...

Scheinbar kann es Ophelia den anderen Dunklen Feen einfach nicht recht machen: Ständig haben sie was an ihr auszusetzen - und als sie das letzte mal eine Verstorbene ins Reich der Toten geleiten sollte, ist ihr die Seele entwischt, weil sie Mitleid mit der Person hatte. Mitleid? Eine Dunkle Fee?! Skandalös! Als Ultimatum gibt ihr der Schwarze Zirkel eine letzte Chance, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden: Sie soll die Seele eines alten Magiers ins Totenreich begleiten. Blöd nur, dass der ihr kurzerhand die Magie stiehlt, um noch eine alte Rechnung mit einem gefährlichen Gegner zu begleichen. Also bleibt Ophelia nichts anderes übrig, als den Magier auf seiner Mission zu begleiten, wenn sie ihre Zauberkraft zurück bekommen möchte.
Ein fantastisches Abenteuer, bei dem es neben all der vielen und gefährlichen Abenteuer auch darum geht, sich selbst zu erkennen, seine Stärken und Wünsche, aus sich herauszukommen und zur Not auch mal über den eigenen Schatten zu springen. An Ophelias Seite stets dabei: Rabe Tiberius, der ebenfalls seinen Mut beweisen darf. Etwas ungewohnt waren die vielen surreal wirkenden Szenen, für meinen Geschmack nahmen die etwas zuviel Raum ein. Auch war mir das Singen als pauschale Lösung, verschiedene Formen der Magie auszudrücken, nicht greifbar genug.
Ein düstermagisches Abenteuer mit dem Grundgedanken, dass man in erster Linie sich selbst treu bleiben sollte, statt es allen rechtzumachen.

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