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Veröffentlicht am 21.07.2023

Eifersuchtsdramen und Schnitzeljagd nach magischen Artefakten

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Nachdem mir im ersten Band die Grundidee sehr gut gefiel, jedoch die Handlung etwas zäh blieb, hab ich meine Hoffnung in den zweiten Band gesetzt, dass dieser mich mehr packen wird. Zumal der zweite Band ...

Nachdem mir im ersten Band die Grundidee sehr gut gefiel, jedoch die Handlung etwas zäh blieb, hab ich meine Hoffnung in den zweiten Band gesetzt, dass dieser mich mehr packen wird. Zumal der zweite Band direkt an den Cliffhanger des ersten Bandes anschließt und die Welt nicht mehr groß beschrieben werden muss. Leider empfand ich den zweiten Band als ziemlich enttäuschend.
Rayne, die im ersten Band noch tough daherkam, wechselt nun nur noch zwischen Selbstmitleid und obsessiven Schwärmereien für den Mirrorlord, welcher weiterhin langweilig blass bleibt. In ihrer Naivität, welche mich regelrecht annervte, war sie stets der Meinung, DEN Überblick zu haben und besser zu wissen, was das Richtige für alle und jeden wäre. Dermaßen mit sich selbst beschäftigt ist die beste Freundin aus dem ersten Band, Lily, plötzlich Geschichte für Rayne. Schade, denn Lily entpuppte sich für mich als eigentliche Heldin des zweiten Bandes. Ebenso durften einige weitere Sigilträger ganz unklischeehaft mal nicht nachtragend sein sondern sich wie Erwachsene verhalten.
Grob gesagt besteht das Buch aus nervigen Eifersuchtsdramen und der Suche nach magischen Gegenständen quer durch diverse Orte. Einiges war schon recht interessant, wurd jedoch durch das künstlich aufgebauschte Rayne-Mirrorlord-Drama mitsamt diverser Gedankenspiralen und Diskussionen unnötig langweilig. Zudem wirkte vieles wie konstruiert und die angeblich so intelligenten Bösewichte handelten erschreckend unintelligent, damit es irgendwie zur geplanten Handlung passte.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Unselbstständige Erwachsene und hausgemachte Problemchen

Westwell - Heavy & Light
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Romeo und Julia, neu interpretiert. Helena Weston, Tochter der höheren Gesellschaft, kehrt zu ihrer Familie nach New York zurück, wo vor zweieinhalb Jahren ihre ältere Schwester den Drogentod gemeinsam ...

Romeo und Julia, neu interpretiert. Helena Weston, Tochter der höheren Gesellschaft, kehrt zu ihrer Familie nach New York zurück, wo vor zweieinhalb Jahren ihre ältere Schwester den Drogentod gemeinsam mit ihrem Verlobten starb. Angeblich hätte sie den Sohn der reichen Coldwell-Unternehmerin zu den Drogen verführt, entsprechend hat die Leiterin des Coldwell-Imperiums Familie Weston medial damals ziemlich fertig gemacht. Doch Helena ist von der Unschuld ihrer Schwester überzeugt, was sie nun beweisen will. Doch es passiert, was den Familien überhaupt nicht recht ist: auch die jüngeren Kinder der verfeindeten Familien Weston und Coldwell verlieben sich ineinander.
Anfangs machte der Roman regelrecht Spaß, wie Helena und Jessiah aufeinandertrafen, sich erst nicht mochten und es dann doch begann zu knistern. Nach der Anfangsphase wurd es leider schnell langweilig. Insbesondere Helena verlief sich in in unnötigen Gedankenspiralen (ich darf ihn nicht, will ihn aber) und ließ sich von den Eltern (auch von Jessiahs Mutter) regelrecht herumschubsen wie ein Spielball. Das ganze Geheimnis, warum die älteren Geschwister starben, gerät dadurch größtenteils in den Hintergrund und wird kaum noch weiter fortgeführt. Überhaupt verstand ich Helena nicht, die sich selbst als rebellisch bezeichnet, dabei ist das einzig rebellische an ihr, dass sie sich eine Second-Hand-Lederjacke gekauft hat. Ansonsten lässt sie sich allen ernstes von ihrer Mutter die Klamotten aufs Bett legen, welche sie zu von ihren Eltern ausgewählten Veranstaltungen und Dates (!) tragen soll. Als Erwachsene! In Wirklichkeit kuscht sie vor allem, was die Eltern sagen, um bloß keine Annehmlichkeiten der High Snobiety Familie einbüßen zu müssen. Das ist öde. Jessiahs Mutter hat zwar andere Mittel, ihren Sohn nach ihrer Nase tanzen zu lassen, aber auch bei Jess als Unternehmer, dem Leiter diverser Restaurants, entstand bei mir das Bild, Jessiahs Leben bestünde hauptsächlich aus Surfen und Parties. Und mal ehrlich: Die meisten Probleme zwischen Helena und Jess sind hier buchstäblich hausgemacht, würden die beiden einfach mal miteinander reden und sich nicht von den Eltern (als Erwachsene, wohlgemerkt) herumschubsen lassen, hätte selbst der Tod der älteren Geschwister bereits im ersten Band gelöst werden können. So wirkt es leider künstlich in die Länge gezogen. Schade, denn der Schreibstil an sich ist sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Flache Handlung, Logikfehler und fürchterliche Charaktere

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Leider kann ich den Hype um dieses Buch in keinster Weise nachvollziehen. Zum Inhalt muss ich nicht viel sagen, da dieser ein simples Gut gegen Böse ist. Tatsächlich hat mich die sehr oberflächliche Handlung ...

Leider kann ich den Hype um dieses Buch in keinster Weise nachvollziehen. Zum Inhalt muss ich nicht viel sagen, da dieser ein simples Gut gegen Böse ist. Tatsächlich hat mich die sehr oberflächliche Handlung stark an den Aufbau eines Videospieles erinnert: laufen, kämpfen, laufen, Dinge einsammeln, kämpfen, regenerieren, laufen usw., das Fluchen zwischendurch nicht zu vergessen. Infos über Personen werden völlig ohne Bezug als Erinnerung in den Text geklatscht und Wissen über das Worldbuilding bekommt man als pseudo-wissenschaftliche Texte ohne wirkliche Erklärungen serviert. Wobei ein paar willkürlich zusammengesetzte Tier- und Pflanzennamen oder eine einfach nur farblich umgestaltete Flora von einem gekonnten Worldbuilding wirklich meilenweit entfernt sind.
Die Handlung ist, wie bereits erwähnt, oberflächlich und von Logikfehlern regelrecht durchsetzt. Gut und Böse werden klischeehaft simpel dargestellt. Bei der Vorstellung der Umbra, Schattenwesen aus der Schattenwelt, wird einfach behauptet, diese fänden es angeblich super, sich irgendwelchen Menschen zu unterwerfen statt frei zu leben - während die Umbra, die dies als Sklaverei verurteilen, regelrecht mundtot gemacht werden im Buch. So kann man sich Tierhaltung natürlich auch schön reden. Den Gipfel des Ganzen bietet Mia: Sie ist gehässig, egozentrisch, intolerant, jähzornig und lästert über alles und jeden (oder schlägt einfach mal grundlos zu), was ihre Eltern teilweise bereits vorleben, wenn man genau liest. Zudem ist sie kein Teamplayer, ist rücksichtslos und ihre Umbra lobhudeln sie zusätzlich noch, wie wahnsinnig toll sie doch sei. Tatsächlich ging sie mir einfach nur gewaltig auf die Nerven. Sorry.
Wer eine toughe, sympathische Protagonistin sowie ein spannendes Abenteuer in einer faszinierenden Fantasy-Welt ohne Klischees und Stereotypen sucht, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Anstrengend und zu schnell durchschaubar

Das Chalet
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Die Idee ist nicht neu: Eine Gruppe Menschen abgetrennt von der Aussenwelt und eine Person darunter ist bereit zu morden. Hier ist es ein kleines Social Media Start-up, welches sich eine Auszeit in einem ...

Die Idee ist nicht neu: Eine Gruppe Menschen abgetrennt von der Aussenwelt und eine Person darunter ist bereit zu morden. Hier ist es ein kleines Social Media Start-up, welches sich eine Auszeit in einem Luxus-Chalet in den französichen Alpen gebucht hat, um neben Skifahren über die Zukunft der Firma zu beratschlagen. Ebenso vor Ort zwei Angestellte, um die Gäste zu bewirtschaften.
Geschickt bietet die Autorin schnell mehrere Verdächtige, welche jeweils ein Motiv gehabt haben könnten. Doch bei den Gelegenheiten wird es schon schwieriger, wie und wann hätte es jemand ausführen können, wer käme in Frage? Und dennoch konnte mich der Roman diesmal nicht überzeugen. Das ging gleich zu Beginn los mit den viel zuvielen Personen, die allesamt gleichzeitig hinzukamen und die es mir zunächst schwierig machten, den Überblick zu behalten. Ebenso empfand ich das fiktive Tätigkeitsfeld des Start-up, welches angeblich zu einem millionenschweren Erfolg geführt haben soll, ziemlich an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig.
Präsentiert wird das Ganze aus zwei Erzählperspektiven, einer Angestellten des Chalet sowie einer Frau unter den Gästen, welche die meiste Zeit nichts Interessanteres liefern konnte als nervöses Rumgezuppel an ihrer Kleidung, Fingerknacken, Selbstmitleid, von allem Kopfschmerzen bekommen, den Mund nicht aufkriegen oder einfach davonlaufen. Diese äusserst subjektive Perspektive war unerträglich anstregend zu lesen und von vornherein zu verräterisch. Doch auch die anderen Gäste waren anstrengend, versnobt, cholerisch, arrogant, streitlustig, nur um mal einiges zu nennen. Sympathisch waren lediglich die beiden Chalet-Angestellten, so wie auch nur die Kapitel der Angestellten wirklich angenehm zu lesen waren. Ebenso war mir schnell klar, wer hinter allem steckt, stecken muss, die Hinweise waren zu offensichtlich, der Fall neben all den nervigen Charakteren nicht verzwickt genug. Und das reicht mir nicht, um wirklich Spaß an einem Thriller zu haben. Das kann die Autorin besser.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Konnte mich nicht verzaubern

Zwischen Herz und Thron
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Etienne Prinz von Fuchsfels soll auf Wunsch seines Vaters die Prinzessin eines benachbarten Königreiches ehelichen, um die politische Sicherheit zu festigen. Etiennes Herz schlägt jedoch bereits für jemanden ...

Etienne Prinz von Fuchsfels soll auf Wunsch seines Vaters die Prinzessin eines benachbarten Königreiches ehelichen, um die politische Sicherheit zu festigen. Etiennes Herz schlägt jedoch bereits für jemanden aus der Dienerschaft, sehr zum Missfallen des Königs.
Der Roman wird als queere Fantasy beworben, was mich neben dem schönen Cover zum Buch greifen ließ. Tatsächlich ist Etiennes Love Interest, der Stalljunge Noel, hier jedoch derart austauschbar, dass es über Längen egal bleibt, ob Noel nun ein Mann oder eine Frau ist. Der queere Anteil beschränkt sich, grob betrachtet, auf alte Klischees (das ist unnatürlich vs. das ist ganz natürlich) und war somit für mich eher enttäuschend. Ebenso wie der Charakter von Etienne selbst, einem selbstbezogenen jungen Mann, der Noels Liebe einfordern will, ohne selbst zu ihm zu stehen. Überhaupt ist der Prinz dermaßen ichbezogen, dass sämtliche anderen Charaktere von ihm regelrecht überblendet werden.
Als positiv empfand ich, dass endlich mal die Misere aus der Sicht eines Mannes betrachtet wird, von den Eltern zu politischen Zwecken verschachert zu werden. Doch auch hier hielt sich meine Begeisterung in Grenzen als ich feststellen musste, wie egal Etienne die Gefühle der Prinzessin waren, welche nicht nur gegen ihren Willen verheiratet werden sollte, sondern im Gegensatz zu ihm auch noch ihr bisheriges Leben komplett aufgeben musste. Da fehlte mir jegliche Empathie seitens des Prinzen, einzig seine eigenen Belange waren ihm wichtig. Hinzu kamen einige weitere kitschige Szenen und Handlungen, die für meinen Geschmack einfach nicht stimmig genug waren. Generell blieb der Roman sehr oberflächlich, passend zum oberflächlichen Prinzen. Auch der Fantasy-Anteil ist nur sparsam dosiert.
Ein Roman, dem es für meinen Geschmack zu sehr an Empathie, Tiefgang und queeren Problematiken fehlt.

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