Fantasy, Mythologien und Spurensuche – das gefällt mir.
Zepter aus LichtAllgemeines:
Die Fantasyreihe "Die Atlantis Chroniken", der Autorin Marah Woolf, erschien von 2021 – 2022 im Selfpublishing. Die Buchreihe beinhaltet 3 Titel.
Band 1: Zepter aus Licht (Ersterscheinung: ...
Allgemeines:
Die Fantasyreihe "Die Atlantis Chroniken", der Autorin Marah Woolf, erschien von 2021 – 2022 im Selfpublishing. Die Buchreihe beinhaltet 3 Titel.
Band 1: Zepter aus Licht (Ersterscheinung: 01.06.2021)
Band 2: Ring aus Feuer (Ersterscheinung: 12.10.2021)
Band 3: Krone aus Asche (Ersterscheinung: 15.03.2022)
Klappentext:
Mein Name ist Nefertari de Vesci, ich bin vierundzwanzig Jahre alt, mein Job ist es, gestohlene Kunstgegenstände wiederzubeschaffen und darin bin ich verdammt gut. Doch ich arbeite nur mit meinem Bruder Malachi, dem Earl of Mandeville, zusammen und wir entscheiden, was wir suchen. Jedenfalls war das so, bis Azrael aufgetaucht ist. Der arrogante Engel verlangt, dass ich das Zepter aus Licht suche – das Insigne der Macht wurde von den Unsterblichen gerettet, als Atlantis vor fast zwölftausend Jahren unterging.
Ich würde ablehnen, wenn der Engel mich nicht erpressen würde – und zwar mit dem Leben meines todkranken Bruders. Nur wenn ich das Zepter rechtzeitig finde, wird Azrael dessen Seele nicht mit ins Totenreich nehmen. Der Idiot weiß, dass ich alles für Malachi tun würde. Doch er unterschätzt mich: Denn es gibt nichts, was ich nicht finde.
Meinung:
Premiere! Mein allererstes Buch der Autorin. Leider muss ich aber auch sagen, dass mich das Buch nicht gänzlich von sich überzeugen konnte.
Der Schreibstil an sich ist sehr flüssig und das Buch lässt sich gut lesen. Die Zeitform war meiner Meinung nach etwas gewöhnungsbedürftig, zumal hier fast jeder Schritt haargenau erläutert wird. Dadurch zog sich die Geschichte etwas in die Länge und verlor stellenweise deutlich an Spannung.
Nefertari war mir teilweise zu perfekt und zu unfehlbar – man hatte nie wirklich Angst um sie. Zudem gleicht sie einer "Mary Sue", denn sie ist superschön, hyperintelligent (mehrere Studienabschlüsse, etc.), taff und zeigt selten Schwäche – es sei denn es geht um ihren Bruder. Was mich wahnsinnig gestört hat, ist, dass sich ihr Hirn bei Azraels Anblick fortlaufend ausschaltete. Plötzlich wurde sie zu einem sabbernden Teenager, was so überhaupt nicht zu ihrem Charakter gepasst hat.
Azrael war mir persönlich zu toxisch. An vielen Stellen weist er Nefertari von sich, nur um sie dann wieder zu umgarnen und ihr Hoffnungen zu machen. Das Allerschlimmste war, dass sie sich das auch noch gefallen lässt und ständig seine Nähe sucht. Ich konnte dieses Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen.
Und das ständige krampfhafte Rumgezanke, zwischen den beiden Hauptprotagonisten war auf Dauer wahnsinnig nervig. Ja, anfangs war der Schlagabtausch sehr lustig aber je länger sich das gezogen hat, desto nerviger wurde es.
Viele Charaktere sind mir zu blass geblieben und hatten kaum Tiefgang. Zum Beispiel war da Enola (Azraels beste Freundin) und ich frage mich immer noch, was sie für eine Rolle in der Geschichte spielt. Nefertari gegenüber ist sie eine eifersüchtige Zicke. Abgesehen davon, dass es völlig klischeehaft ist, war dies auch unnötig.
Teilweise finde ich auch das Verhalten der Unsterblichen sehr seltsam – sie verhalten sich überhaupt nicht so, als wären sie schon tausende Jahre alt. Damit hätte man deutlich mehr spielen können.
Die Geschichte, die rundherum gestrickt wurde (versunkenes Atlantis, Götter, Erzengel, Dschinn, mächtige Artefakte, etc.), und das abwechslungsreiche Setting fand ich großartig. Auch gut gefallen hat mir der Mix verschiedener Mythologien. Da hat sich die Autorin wirklich Mühe gegeben und es war spannend Nefertari bei der Suche, nach dem Zepter aus Licht, über die Schulter zu schauen. Jedoch hat mich der Informationsfluss zwischenzeitlich fast erschlagen, man muss da wirklich bei der Sache sein.
Für Leser, die sich nicht gut mit der Mythologie auskennen, können die vielen Charaktere durchaus verwirrend sein. Gut, dass es am Ende des Buches eine Erläuterung der wichtigsten Charaktere & Schlagworte gibt.
Leider konnte mich das, eigentlich traurige, Ende überhaupt nicht berühren. Es ist dem Leser von Anfang an bewusst, was geschehen wird. Daher konnte man sich gut darauf einstellen.
Fazit/Empfehlung:
Den Auftakt fand ich gut, aber es gibt da doch einige Dinge, die mich gestört haben. Beispielsweise verhält sich Nefertaris Charakter mit der Zeit völlig untypisch und Azrael ist mir persönlich zu toxisch und wie ein typischer Bad Boy. Die Geschichte an sich und die Hintergründe dazu, finde ich jedoch großartig herausgearbeitet.
Aufgrund dessen werde ich mir sicherlich noch Teil 2 zu Gemüte führen und ich bin gespannt, was da passieren wird.
Empfehlenswert wenn man Mythologie liebt und auf Rätselraten, à la Indiana Jones oder das Vermächtnis der Tempelritter, steht.