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Veröffentlicht am 15.04.2019

Verrückt und skurril wie Alice im Wunderland, fantasievoll, magisch und einzigartig wie Harry Potter

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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„Die Verlobte des Winters" ist der erste Band der vierteiligen Reihe "Die Spiegelreisende" und stammt aus der Feder von Christelle Dabos. Alleine in Frankreich wurden über 400.000 Exemplare verkauft und ...

„Die Verlobte des Winters" ist der erste Band der vierteiligen Reihe "Die Spiegelreisende" und stammt aus der Feder von Christelle Dabos. Alleine in Frankreich wurden über 400.000 Exemplare verkauft und das Buch steht nicht nur dort auf der Bestsellerliste, sondern auch in Italien und den USA. Dieser beeindruckende Erfolg macht natürlich wahnsinnig neugierig. Dank des Zusatzes "Für Leserinnen von J.K. Rowling oder Philip Pullman" führte für mich kein Weg an diesem Reihenauftakt vorbei. Inhaltlich kann man die Geschichte zum Glück in keinster Weise mit Harry Potter vergleichen, doch was das Erschaffen eines ganz besonderen Universums angeht, kann Christelle Dabos es zweifellos mit J.K. Rowling aufnehmen.

Am liebsten verbringt Ophelia ihre Tage im Museum, doch eines Tages ändert sich ihr beschauliches Leben schlagartig. Ihre Mutter hat eine Verlobung für sie arrangiert und Ophelia muss innerhalb kürzester Zeit zu ihrem Verlobten Thorn auf eine unwirtliche Arche am eisigen Pol ziehen. Zum Glück zeigt Thorn nicht wesentlich mehr Interesse als Ophelia, sodass sie sich ganz auf ihre neue Heimat konzentrieren kann. Unzählige Wunder warten darauf entdeckt zu werden und offenbaren eine atemberaubende Welt, doch die Arche am Pol ist genauso schön wie gefährlich. Ein wahres Haifischbecken wartet auf Ophelia, in dem eine falsche Bewegung den Tod bedeuten kann.

Dank des angenehmen Schreibstils und den interessanten Protagonisten ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Charaktere sind insgesamt sehr eigen und unverwechselbar. Man trifft hier nicht auf Klischees, sondern auf originelle Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben. Die Autorin lässt der Geschichte zu Beginn sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Nach und nach wird der Leser in das komplexe Universum der Archen eingeführt. Die Handlung ist lange Zeit sehr ruhig, wodurch der Leser sich in dieser neuen Welt gut orientieren kann. Ab Ophelias Ankunft in der Arche des Pols steigert sich das Tempo und es wird immer spannender. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und man kommt kaum noch zum Luftholen. Die Atmosphäre ist düster, voller unterschwelliger Gefahr. Obwohl mich die Handlung erst ab der Hälfte des Buches mitreißen konnte, ist es tatsächlich die von Christelle Dabos erschaffene Welt, die mich völlig in ihren Bann ziehen konnte. Mit "Die Spiegelreisende" zieht die Autorin den Leser tief in ein einzigartiges Fantasiereich, voller Wunder und Gefahren. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken: Magie, Illusionen, lebende Häuser, sich verändernde Räume, lebendige Kleidungsstücke und vieles mehr. Besonders Ophelias sehr eigenwilliger Schal hat es mir angetan. Auch die Familienclans und die gesamte Welt der Archen wirken komplex und werden mit Sicherheit in den Folgebänden noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Christelle Dabos überzeugt mit einem grandiosen Weltenentwurf voller Magie, bezaubernden Ideen, skurrilen Charakteren und bizarren Sitten. Das von der Autorin erschaffene Universum konnte mich voll und ganz von sich einnehmen. Das Ende des ersten Bandes ist sehr offen und hat mich regelrecht verzweifelt zurückgelassen. Zum einen wollte ich unbedingt weiterlesen, zum anderen wusste ich nicht, wie ich nach dieser grandiosen Welt ein neues Buch beginnen sollte, ohne enttäuscht zu sein.

Verrückt und skurril wie Alice im Wunderland, fantasievoll, magisch und einzigartig wie Harry Potter. Mit dem Reihenauftakt "Die Spiegelreisende - Die Verlobte des Winters" hat die Autorin Christelle Dabos ein beeindruckendes Highlight geschaffen, das zwar etwas Zeit braucht um den Leser zu fesseln, dann aber eine starke Sogwirkung ausübt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich freue mich schon sehr darauf, im nächsten Band wieder in dieser grandiosen Welt versinken zu können.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Ein düsteres, mitreißendes Fantasyabenteuer für Jung und Alt

Herzenmacher
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"Herzenmacher" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Akram El-Bahay. Der Autor konnte sein Können bereits mit Jugendbüchern wie "Wortwächter", "Henriette und der Traumdieb" und "Die Bibliothek ...

"Herzenmacher" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Akram El-Bahay. Der Autor konnte sein Können bereits mit Jugendbüchern wie "Wortwächter", "Henriette und der Traumdieb" und "Die Bibliothek der flüsternden Schatten" unter Beweis stellen. Sein neues Werk "Herzenmacher“ steht den anderen Büchern in nichts nach. Märchenhaft und wortgewandt lässt der Autor junge und alte Leser in einer düsteren Spiegelwelt versinken.

Das Leben von Léo Mellino in dem kleinen französischen Dorf Briançon verläuft ruhig und unspektakulär, bis seine Mutter eines Abends von einem geheimnisvollen Fremden besucht wird. Léo beschließt dem zwergenhaften Unbekannten heimlich zu folgen und findet sich unverhofft in einer Spiegelwelt wieder. Eben noch befand er sich im sommerlichen Briançon, um kurze Zeit später inmitten von Kälte und Schneeflocken in einem Dorf zu stehen, das Briançon zwar gleicht und doch völlig anders ist. Auch ist diese Spiegelwelt um einiges gefährlicher als Léos Heimat, denn das kalte Reich voller Schnee wird von einer wunderschönen, aber ebenso bösartigen Winterhexe beherrscht. In der Spiegelwelt lernt Léo endlich sein wahres Erbe kennen: Die Kunst des Herzenmachens. Doch auch für die Winterhexe ist diese Fertigkeit nicht unbedeutend.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils des Autors sehr leicht gefallen. Akram El-Bahay schreibt der Zielgruppe entsprechend recht einfach, jedoch sehr wortgewandt, teilweise schon poetisch und mit mehr Tiefgang, als bei einem Buch ab zwölf Jahren zu erwarten wäre. Der Autor lässt von der ersten Seite an Bilder im Kopf des Lesers entstehen, die es leicht machen, in der Geschichte zu versinken. Akram El-Bahay verwebt dabei geschickt märchenhafte Komponenten mit leichten Fantasyelementen. Besonders gut hat mir das Spiegelreich gefallen, das mit Magie, Charme und dem düsteren Charakter eines verzauberten Ortes punktet. Neben dem tollen Setting kann sich auch der Spannungsbogen sehen lassen. Im magischen Briançon warten nicht nur ungeahnte Abenteuer und neue Freunde auf Léo, sondern auch tödliche Gefahren wie die Hexenkrähen und die Schergen der Winterhexe. Insgesamt ist die Geschichte recht düster und auch der Tod macht nicht vor allen Protagonisten halt. Der Autor achtet jedoch darauf, dass alle Szenen altersgerecht umgesetzt sind und nicht zu sehr ins Detail gehen. Auch die Idee des Herzenmachers hat mir sehr gut gefallen. In der Spiegelwelt gibt es Blechmänner, die als Alltagshelfer eingesetzt werden und in deren Brust ein mechanisches Herz schlägt. Nur wenige Menschen beherrschen die Gabe des Herzenmachens und Léo soll einer von ihnen sein. Die Begeisterung von Léo wird sehr gut dargestellt und man kann einfach nicht anders, als sich von seinem Elan mitreißen zu lassen.

„Herzenmacher“ ist ein gelungener Einzelband rund um einen mutigen Jungen, die sich in einer gefährlichen Spiegelwelt behaupten muss. Akram El-Bahay entwirft eine düstere Welt und verwebt geschickt bekannte Märchenelemente mit einer Portion Magie und Abenteuer. Der Autor beweist auch mit diesem Werk, dass seine Bücher gleichermaßen junge und alte Leser begeistern können. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich freue mich schon auf weitere Bücher von Akram El-Bahay.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Was für uns "Die unendliche Geschichte" war, wird für die neue Generation "Land of Stories" sein

Land of Stories: Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber
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"Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber" ist der erste Band der Reihe "Land of Stories". Dieser Reihenauftakt und stammt aus der Feder von Chris Colfer und richtet sich an junge Leser ab ...

"Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber" ist der erste Band der Reihe "Land of Stories". Dieser Reihenauftakt und stammt aus der Feder von Chris Colfer und richtet sich an junge Leser ab zehn Jahren. Mit seiner modernen Interpretation bekannter Märchenfiguren wird der Autor viele Kinder begeistern. Dieser Reihenauftakt steckt nicht nur voller Ideen, sondern punktet mit viel Witz und Charme. Die Abenteuer von Alex und Conner werden viele Kinderherzen höherschlagen lassen.

Seltsame Dinge geschehen, seitdem Alex und Conner ein altes Märchenbuch geschenkt bekommen haben. Dinge verschwinden und tauchen nicht mehr auf, bis eines Tages auch Alex und Conner verschwinden. Denn das Buch ist ein Portal in eine magische Welt voller Feen, Prinzessinnen, Prinzen und Magie. Auf der Suche nach dem Wunschzauber, der sie wieder nach Hause bringen kann, reisen Alex und Conner durch verschiedene Königreiche und erleben jede Menge magische Abenteuer.

Dank des einfachen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Geschichte ist sprachlich sehr kindgerecht und lässt sich leicht und locker lesen. Ich bin mir sicher, dass Kinder diese Geschichte lieben werden. Als Kind hat mich "Die unendliche Geschichte" wahnsinnig beeindruckt und ich glaube, dass Chris Colfer mit "Land of Stories" eine genauso beeindruckende Geschichte für die neue junge Generation geschaffen hat. An der Seite von Alex und Conner treffen die jungen Leser auf Schneewittchen, Cinderella, Rotkäppchen, die böse Königin und viele mehr. Doch stimmen die Geschichten, die unsere Eltern uns erzählt haben? Oder sind die Märchenfiguren vielleicht doch ganz anders, als wir es erwarten würden? Alex und Conner erleben mehr als eine Überraschung und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf der einen Seite haben mich der Ideenreichtum und die Umsetzung von Chris Colfer wirklich beeindruckt, auf der anderen Seite fehlte mir ab und an ein wenig Tiefe. Die Kinder stehen zwar immer wieder vor Schwierigkeiten, doch diese lassen sich meistens ohne große Schwierigkeiten lösen. Auch der Sprachstil war mir persönlich zu jung und flapsig. Da es sich aber um ein Kinderbuch handelt, werden diese Punkte nicht mit in die Bewertung einfließen. Denn ich denke, dass "Land of Stories" ein großartiger Reihenauftakt ist, der perfekt zu unserer heutigen jungen Generation passt.

"Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber" ist der erste Band der Reihe "Land of Stories" von Chris Colfer. Auch wenn das Buch mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte, ist es dennoch eines der besten Kinderbücher auf dem Markt. Was für meine Generation "Die Unendliche Geschichte" war, wird für die neue junge Generation "Land of Stories" sein. Bevor ihr fragt - Harry Potter steht natürlich außer Konkurrenz. Aber ich denke, dass "Land of Stories" sehr erfolgreich sein wird und kann es allen Eltern als Geschenk für ihre Kinder ans Herz legen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Düster und spannend - Magie, Intrigen und starke Charaktere

Zorngeboren - Die Empirium-Trilogie
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„Zorngeboren“ ist der Reihenauftakt der „Empirium-Trilogie“ und stammt aus der Feder von Claire Legrand. Diese neue Fantasyreihe punktet mit zwei starken weiblichen Hauptfiguren, einem durchdachten Plot ...

„Zorngeboren“ ist der Reihenauftakt der „Empirium-Trilogie“ und stammt aus der Feder von Claire Legrand. Diese neue Fantasyreihe punktet mit zwei starken weiblichen Hauptfiguren, einem durchdachten Plot sowie jeder Menge Magie und Action. Auch die Gestaltung des Buches lässt keine Wünsche offen. Das Cover wird von einer wundervollen metallischen Veredelung geziert, innen gibt es eine Karte und sogar Sammelkarten der wichtigsten Protagonisten. "Zorngeboren" wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und hat optisch sowie inhaltlich einen Platz im Regal mehr als verdient.

Laut Prophezeiung werden sich zwei mächtige Königinnen offenbaren, wenn die Engel nach Avitas zurückkehren. Die Blutkönigin, die für Tod und Zerstörung steht, und die Sonnenkönigin, die die Welt retten und heilen kann. Rielle Dardenne wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Mädchen, doch als der Kronprinz angegriffen wird, rettet sie ihn mit ihrer Magie. Dank vieler Zeugen kann Rielle die Wahrheit nicht länger verbergen: Sie beherrscht nicht nur ein Element, sondern alle. Diese große Macht ist allerdings nur den prophezeiten Königinnen vorbehalten. Um zu beweisen, dass sie die lang ersehnte Sonnenkönigin ist, muss sich Rielle gefährlichen Prüfungen stellen. Falls sie die Prüfungen überlebt und trotzdem versagt, wird sie hingerichtet.

Der zweite Handlungsstrang spielt tausend Jahre später. Die Blutkönigin, Magie und Engel sind mittlerweile zu Legenden geworden, an die nur noch kleine Kinder glauben. Eliana Ferracora hat ihren Vater verloren und arbeitet als Kopfgeldjägerin, um das Überleben ihrer Mutter und ihres Bruders zu sichern. Als „Fluch von Orline“ eilt ihr Ruf ihr weit voraus. So wird auch ein legendärer Rebell auf sie aufmerksam und nutzt das Verschwinden ihrer Mutter, um Eliana für die eigenen Zwecke zu ködern. Tausend Jahre trennen Rielle und Eliana voneinander und doch bestimmen beide das Schicksal der Welt.

Dank des angenehmen und bildhaften Schreibstils fällt es leicht, in der Geschichte zu versinken. Bereits der Prolog hat es in sich und lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Man wird direkt mitten in das Geschehen geworfen und verfolgt gespannt den letzten Auftritt der Blutkönigin. Bereits auf den ersten Seiten war mir klar, dass ich dieses Buch lieben werde. Ein paar kleine Kritikpunkte hat man ja meistens, aber insgesamt hat Claire Legrand einen vielversprechenden Auftakt geschaffen und ich bin wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band. Die beiden weiblichen Hauptfiguren haben mich im Hinblick auf ihre Kämpfernatur an Celaena Sardothien aus „Throne of Glass“ von Sarah J. Maas erinnert. Rielle und Eliana sind beide starke und mächtige Frauen, die eine dunkle Seite haben. Bei Eliana tritt diese sogar noch deutlicher hervor. Rielle mochte ich von Anfang an und habe ihre Geschichte geliebt. Mit Eliana hatte ich ehrlich gesagt etwas Schwierigkeiten. Sie war mir einfach zu kalt und unnahbar. Erst im Laufe der Geschichte habe ich besser Zugang zu ihr gefunden. Der Fokus liegt sehr stark auf den beiden Frauen, wodurch die anderen Charaktere etwas blass bleiben. Dafür wirkt der Plot sehr gut durchdacht und die Autorin setzt verstärkt auf Actionszenen. An Spannung mangelt es definitiv nicht, wodurch sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Etwas schade fand ich, dass der Weltenaufbau und das Setting etwas untergegangen sind. Beim Weltenaufbau wird das besonders deutlich, da es kaum Unterschiede zwischen Rielles und Elianas Welt gibt, obwohl sie durch ein ganzes Jahrtausend getrennt werden. Das ist mir beim Lesen zwar aufgefallen, hat mich aber nicht großartig gestört. Der Autorin gelingt es meisterlich, immer wieder Spannung aufzubauen und den Leser zu überraschen, sodass ich mich kaum von den Seiten lösen konnte. Claire Legrand konnte mich mit "Zorngeboren" sowohl optisch als auch inhaltlich überzeugen und ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie es mit Rielle und Eliana weitergeht.

Mit "Zorngeboren“, dem Reihenauftakt von "Die Empirium-Trilogie", entführt die Autorin Claire Legrand den Leser auf eine spannende Reise voller Magie, Intrigen und Gefahren. Starke Charaktere, eine spannende Handlung und ein gut durchdachter Plot lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es für dieses zugleich düstere und magische Werk 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von starken weiblichen Charakteren, die eine dunkle Seite haben.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Drecksverdammt gut

Red Rising - Asche zu Asche
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"Red Rising" ist eine Dystopie mit Science Fiction Elementen und stammt aus der Feder von Pierce Brown. Die ursprüngliche Reihe umfasst drei Bände. "Asche zu Asche" spielt rund zehn Jahre nach dem dritten ...

"Red Rising" ist eine Dystopie mit Science Fiction Elementen und stammt aus der Feder von Pierce Brown. Die ursprüngliche Reihe umfasst drei Bände. "Asche zu Asche" spielt rund zehn Jahre nach dem dritten Band und ist der Auftakt einer neuen Serie. Allerdings gibt es viele Anspielungen auf die vorhergehenden drei Bände, sodass man das Buch nicht ohne Vorkenntnisse lesen sollte. Ganz nach gewohnter Pierce Brown Manier trifft auch in "Asche zu Asche" eine komplexe Handlung auf actionreiche Szenen und knallharte Charaktere.

Zehn Jahre sind seit dem verheerenden Krieg vergangen, der ein ganzes Universum verändert hat. Darrow versucht mit Hilfe seiner Frau, die zum Oberhaupt gewählt wurde, eine neue Weltenordnung zu erschaffen. Unterstützt werden sie von einem neu gegründeten Senat. Doch es arbeitet nach wie vor jeder gegen jeden. Der Senat hat ganz eigene Ziele und während Darrows Frau versucht alles zusammenzuhalten, bricht Darrow zu einer neuen Mission auf - sehr zum Entsetzen seiner Frau und des Senats. Doch für Darrow gibt es nur ein Ziel: den Herrn der Asche zu vernichten.

Der Einstieg ist mir zu Beginn nicht ganz so leicht gefallen, da es einige Zeit gedauert hat, bis ich alle Zusammenhänge wieder auf dem Schirm hatte. Die Handlung der vorhergehenden Bände ist komplex und verschachtelt, sodass ich nicht mehr alles im Kopf hatte. Ohne Vorkenntnisse der ersten drei Bände stelle ich mir den Einstieg in das Red Rising Universum sehr schwierig vor. Nicht nur, weil das Ende der Trilogie gespoilert wird, sondern auch wegen der Vielzahl an Charakteren und den Anspielungen auf das bereits Geschehene. Der Schreibstil ist, wie von Pierce Brown gewohnt, knallhart und dreckig. Normalerweise bin ich von dieser Art Schreibstil kein großer Fan, doch hier passt einfach alles perfekt zusammen. Ein harter Schreibstil kombiniert mit einer actionreichen und schonungslosen Handlung sorgt in diesem Fall für das gewisse Etwas. Gut gefallen hat mir auch die Aufteilung des Buches in verschiedene Handlungsstränge. Anders als in den ersten drei Bänden erfährt man in "Asche zu Asche" nicht nur Darrows Geschichte, sondern erhält auch Einblick in das Leben verschiedener neuer Charaktere. Das von Pierce Brown erschaffene Universum ist recht komplex und durch die Perspektivenwechsel erhält man einen guten Rundumblick in die Gesellschaftsschichten und Probleme des neuen Systems. Natürlich hat der Autor auch wieder einige Überraschungen und unvorhersehbare Wendungen parat, denn der Krieg hat alles verändert. Freunde werden zu Feinden und alte Feinde zu potenziellen Verbündeten.

Mit "Red Rising - Asche zu Asche" hat Pierce Brown eine spannende Fortsetzung erschaffen, die mit einer komplexen und abwechslungsreichen Handlung punktet. Das Geschehen umfasst ein ganzes Universum voller politischer Probleme, Randgruppen, Intrigen und Machtspiele. Der Autor entwirft ein düsteres Universum voller Gefahren. Pierce Brown gelingt es meisterlich, diese brutale und grausame Welt im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans der ersten drei "Red Rising" Bände.