Profilbild von Selectionbooks

Selectionbooks

Lesejury Star
offline

Selectionbooks ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Selectionbooks über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2017

Wunderbare Liebesgeschichte im All für jüngere Leser

Wir zwei in fremden Galaxien
0

Die Ventura Saga stand seit der Frankfurter Buchmesse auf meiner Wunschliste. Der Klappentext des ersten Bandes „Wir zwei in fremden Galaxien“ hatte mich auf Anhieb angesprochen und meine Neugierde geweckt. ...

Die Ventura Saga stand seit der Frankfurter Buchmesse auf meiner Wunschliste. Der Klappentext des ersten Bandes „Wir zwei in fremden Galaxien“ hatte mich auf Anhieb angesprochen und meine Neugierde geweckt. Die Umsetzung von der Autorin Kate Ling hat mir wirklich gut gefallen. Ihr gelingt es perfekt das Gleichgewicht zu halten zwischen einer zarten Liebesgeschichte und einer düsteren Welt, in der Gefühle verboten sind.

Seren lebt auf dem Raumschiff Ventura und gehört einer interstellaren Generation an. Die Reisezeit der Ventura ist auf siebenhundert Jahre angesetzt. Seren wurde auf dem Raumschiff geboren und wird dort auch sterben, ohne jemals das Leben auf einem Planeten kennengelernt zu haben. Damit das Leben auf der Ventura reibungslos verläuft, gibt es strenge Regeln, nach denen sich auch Seren zu richten hat. Auf ihrer Abschlussfeier wird sie nicht nur erfahren, welcher Arbeitsbereich ihr zugeteilt wird, sondern auch, wer ihr zukünftiger Lebenspartner sein wird. Doch alles in Seren sträubt sich gegen diese festen Strukturen, in denen Gefühle keine Rolle spielen. Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt und würde alles dafür tun, Domingo nicht zu verlieren. Als sich das Raumschiff einem Sonnensystem nähert, scheint eine Flucht nicht mehr unmöglich zu sein. Doch sind Seren und Domingo bereit für ihren Traum zu sterben? Denn niemand weiß, ob sie auf einem fremden Planeten überleben könnten.

Der Einstieg ist mir dank des lockeren Schreibstils von Kate Ling sehr leicht gefallen. Das Buch lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und kommt viel zu schnell am Ende an. Seren ist ein aufmüpfiges junges Mädchen, das immer wieder negativ auffällt. Ihr gelingt es nur sehr schwer, sich den starren Regeln der Ventura zu unterwerfen. Viele halten sie aufgrund ihrer kontroversen Meinung für verrückt und Seren musste sich deswegen sogar schon in Behandlung begeben. Dabei scheint Seren die einzige an Bord des Raumschiffes zu sein, die das ganze System hinterfragt. Ihre ablehnende Meinung dem System gegenüber verstärkt sich, als sie sich in Domingo verliebt und fast zeitgleich einen anderen Lebenspartner zugeteilt bekommt, den sie nicht ausstehen kann. Der Autorin Kate Ling gelingt es perfekt, Serens Gefühl der Einsamkeit und der Ausweglosigkeit zu transportieren. Seren war mir mit ihrer rebellischen Art von Anfang an sympathisch. Ich konnte sie richtig gut verstehen und habe mit ihr mitgelitten. Die Liebesgeschichte entwickelte sich recht schnell, was ich normalerweise nicht mag. Aber ich denke, da das Buch auf eine Zielgruppe von ab 14 Jahren angelegt ist, passt das auch ganz gut. Teenager verlieben sich auch in unserer Welt manchmal schnell und heftig.

Mein Hauptaugenmerk lag auf den gesellschaftlichen Strukturen auf der Ventura. Man bekommt beim Lesen ein richtig beklemmendes Gefühl, wenn man darüber nachdenkt, wie viele Menschen auf der Ventura eingepfercht sind. Jeder der Passagiere ist das Eigentum der Nasa, der ESA und der Ventura Communications Incorporated. Niemand darf seinen eigenen Willen haben, denn die nachfolgenden Generationen auf der Ventura wurden ausschließlich geschaffen, um ihren Zweck zu erfüllen. Diese Idee des Buches hat mich durch und durch begeistert. Die Geschichte erinnert mich an eine Jugendversion des dystopischen Romans „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley, die ins All versetzt wurde. Wobei man ganz klar sagen muss, dass die Liebesgeschichte aufgrund der Zielgruppe stark im Vordergrund steht. Mein einziger Kritikpunkt ist das Fehlen einer richtigen Erklärung der Mission der Ventura. Hinsichtlich der Vergangenheit ist alles sehr schwammig gehalten worden. Man fragt sich die ganze Zeit, warum die Ventura siebenhundert Jahre reist, um den Ursprung eines Signals zu finden. Wofür dieser Aufwand? Ginge es um das Überleben der Menschheit, könnte man Planeten erforschen, die nicht so weit von der Erde entfernt sind. Ansonsten hat mir der Auftakt der Ventura-Trilogie sehr gut gefallen und ich freue mich auf Band 2, in dem bestimmt noch das eine oder andere Geheimnis gelüftet wird.

Fazit: „Wir zwei in fremden Galaxien“ von Kate Ling hat mir unheimlich gut gefallen. Die Geschichte erinnert mich an eine Jugendversion des dystopischen Romans „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley, die ins All versetzt wurde. Diese Idee konnte mich durch und durch begeistern. Man sollte vor dem Lesen aber bedenken, dass es sich um ein Buch für jüngere Leser ab 14 Jahren handelt. Daher steht die Liebesgeschichte ganz klar im Vordergrund.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Ein schöner Mix - düster, melancholisch, traurig und hoffnungsvoll

Winterstern (Anthologie)
0

Mit „Winterstern“ hat der Sternensand Verlag zum ersten Mal eine Anthologie veröffentlicht. Sechszehn verschiedene Autoren haben Kurzgeschichten zum Thema Winterstern geschrieben. Einige Autoren kannte ...

Mit „Winterstern“ hat der Sternensand Verlag zum ersten Mal eine Anthologie veröffentlicht. Sechszehn verschiedene Autoren haben Kurzgeschichten zum Thema Winterstern geschrieben. Einige Autoren kannte ich bereits, wie Juliane Maibach, Regina Meißner, Maya Shepherd und C.M. Spoerri. Andere Autoren waren mir gänzlich unbekannt. Das Cover ist einfach wundervoll. Ein absoluter Hingucker!

Vor jeder Geschichte findet sich ein kurzer Klappentext, hinter der jeweiligen Kurzgeschichte kann man noch ein paar Fakten über den Autor erfahren. Ich habe in diesem Buch ein paar neue Autoren entdeckt, deren Geschichten und Schreibstile mir gut gefallen haben. Die verschiedenen Kurzgeschichten variieren von düster, melancholisch, traurig und hoffnungsvoll. In diesem Buch ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei. Einige Geschichten waren nicht so mein Fall und andere wiederum haben mich von Anfang an gefesselt. Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten von Anne Neuschwander, Jamie L. Farley, C.M. Spoerri, Maya Shepherd und Sabrina Weisensee. Beim Lesen merkt man, wie viel Mühe und Arbeit in dem Buch steckt und dass die Kurzgeschichten sehr liebevoll ausgewählt wurden. Ich finde es wahnsinnig toll, dass der Verlag auch Newcommern eine Chance gegeben hat.

In „Allein“ von Anne Neuschwander geht es um die Wächterin Ravii, die kaum magische Fähigkeiten hat und daher nur das Signalfeuer bewachen darf. Diese Geschichte hat mir gut gefallen, da sie eine der wenigen hoffnungsvollen Geschichten mit gutem Ausgang ist. Leider haben es Kurzgeschichten an sich, dass sie oft mit dem Tod von jemandem enden. Daher hat mir diese Geschichte mit ihrer positiven Grundstimmung gut gefallen. „Verloren“ von Jamie L. Farley handelt von dem Assassinen Duhirion, der am magischen Winterfest ein letztes Mal seine verstorbene Geliebte treffen möchte, um sich von ihr zu verabschieden. Diese Geschichte hat mich sehr berührt und auch der Schreibstil des Autors war sehr angenehm zu lesen. C.M. Spoerri erzählt in ihrer Geschichte „Selbstlos“ von der Zofe Mathilda, deren Herrin von einem tödlichen Fluch getroffen wurde. Im nahegelegenen Wald macht sich Mathilda schließlich auf die Suche nach einem berüchtigten Hexer, der ihrer Herrin helfen könnte. Ich liebe den Schreibstil und die Fantasybücher von C.M. Spoerri und daher konnte sie mich auch mit ihrer Kurzgeschichte überzeugen. Mit Maya Shepherd war eine weitere meiner Lieblingsautorinnen in der Kurzgeschichtensammlung vertreten. Ich habe ihre Märchenhaft-Reihe und die Dear Sister-Reihe gelesen und liebe Mayas Art zu Schreiben. Umso mehr habe ich mich über ihre Kurzgeschichte „Vereist“ gefreut. Darin geht es um Paul und Florance aus der Radioactive-Reihe, in die ich schon immer reinschnuppern wollte. Diese Reihe steht nun auf jeden Fall auf meiner Leseliste. Die größte Überraschung war die Kurzgeschichte „Hölzern“ von Sabrina Weisensee. Sie erzählt von dem Puppenspieler Pino Collodi und seiner Marionette Prinzessin Winterstern. Diese Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Hier stimmte einfach alles. Ein angenehmer Schreibstil, märchenhafte Elemente und eine spannende Handlung machen diese Kurzgeschichte zu meiner Nummer eins.

Fazit: Die Anthologie „Winterstern“ ist ein schönes Buch für Zwischendurch, wenn man wenig Zeit hat und trotzdem kurz in fremden Welten abtauchen möchte. Es gibt düstere, melancholische, traurige oder hoffnungsvolle Kurzgeschichten, die einen tollen Einblick in den Schreibstil der verschiedenen Autoren geben. Die Gestaltung des Buches ist wundervoll und es findet sich für jeden Geschmack etwas.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Ein wunderbares Lesevergnügen für Jung und Alt – bezaubernd, humorvoll und überraschend.

Zeitreise mit Hamster
0

Das Buch „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford wurde mir auf der Frankfurter Buchmesse wärmstens ans Herz gelegt. Normalerweise lese ich eher selten Kinderbücher, aber bei diesem lustigen Titel konnte ...

Das Buch „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford wurde mir auf der Frankfurter Buchmesse wärmstens ans Herz gelegt. Normalerweise lese ich eher selten Kinderbücher, aber bei diesem lustigen Titel konnte ich einfach nicht widerstehen. Das Buch wird empfohlen für Leser ab 10 Jahren, hat aber durch seine zuckersüße Umsetzung auch für Erwachsene einen tollen Unterhaltungswert. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, wobei mich besonders die Sichtweise von Al begeistern konnte. Es war richtig erfrischend und vor allem sehr witzig, die Welt mit all ihren Problemen aus Kinderaugen zu betrachten.

An seinem zwölften Geburtstag erhält Al Chaudhury einen Brief von seinem verstorbenen Vater. Doch anstatt auf liebevolle letzte Worte zu blicken, findet Al darin eine Anleitung für eine selbstgebaute Zeitmaschine, bestehend aus einer Zinkwanne und einem Laptop. Damit soll in das Jahr 1984 reisen und mal eben den Tod von seinem Vater verhindern. Eigentlich muss er dafür nur einen einfachen Gokart-Unfall vereiteln. Hört sich doch ganz einfach an, oder? Da Al nicht auf den Kopf gefallen ist, wird alles gründlich durchdacht und vorbereitet. Dann ist es soweit und es geht an die Ausführung des (fast) sicheren Plans. Doch irgendwie verselbstständigen sich die Dinge und Al schlittert von einer Katastrophe in die nächste.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des wundervollen Schreibstils von Ross Welford sehr leicht gefallen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Al erzählt und liest sich wie ein richtiges Tagebuch. Die Erzählweise und die Wortwahl wurden perfekt auf die Zielgruppe von ab zehn Jahren angepasst. Es hat richtig Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Man bekommt einen ganz anderen Blick auf die Welt. Al´s Sichtweise ist teilweise sehr unschuldig, fast schon kindlich-naiv, gemischt mit einer großen Portion Intelligenz und Skepsis. Schließlich muss er seinem Namen Albert Einstein Hawking Chaudhury gerecht werden. Al´s Gedanken haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Er ist einfach ein unglaublich liebenswerter Protagonist. Auch andere Charaktere wie Al´s Vater und sein Großvater wurden toll dargestellt. Dazu kommen dann noch ein (leicht) aufdringlicher Stiefvater, der Al´s Vater ersetzen möchte, und eine nervtötende Stiefschwester. Doch egal wie eigenartig die Charaktere auch sind, man musste sie einfach mögen. Einmal angefangen konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Da ich das Buch aufgrund der Altersangabe nie in Betracht gezogen hätte, bin ich wirklich froh über die Empfehlung auf der Buchmesse. Obwohl ich ganze zwanzig Jahre älter bin als die eigentliche Zielgruppe, hat mir dieses Buch viel Freude bereitet.

Fazit: Das Buch „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford ist für mich eine totale Überraschung. Hinter dem lustigen Titel versteckt sich eine wirklich bezaubernde und lesenswerte Geschichte, die mir viel Freude bereitet hat. Wer ein kurzweiliges Lesevergnügen für Jung und Alt mit einer gelungenen Mischung aus Witz und Charme sucht, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Trotz kleiner Startschwierigkeiten auf ganzer Linie überzeugend

Diabolic (1). Vom Zorn geküsst
0

Der Klappentext von „Diabolic – vom Zorn geküsst“ hatte mich auf Anhieb neugierig gemacht. Ich liebe Jugendbücher mit Science Fiction-Elementen und war daher gespannt auf die Umsetzung. Die Autorin S.J. ...

Der Klappentext von „Diabolic – vom Zorn geküsst“ hatte mich auf Anhieb neugierig gemacht. Ich liebe Jugendbücher mit Science Fiction-Elementen und war daher gespannt auf die Umsetzung. Die Autorin S.J. Kincaid konnte mich mit diesem Buch auf ganzer Linie überzeugen. Der Einstieg war etwas schwierig, aber nach ein paar Seiten hat mich die Geschichte nicht mehr losgelassen.

Nemesis ist eine Diabolic, eine vom Menschen geschaffene Kampfmaschine. Nach ihrem Kauf durch eine einflussreiche Familie wurde sie auf das Mädchen Sidonia geprägt. Von diesem Zeitpunkt an ist Nemesis gesamtes Denken ausschließlich auf das Überleben von Sidonia ausgerichtet. Um sie zu schützen reist Nemesis an den Imperialen Kaiserhof. Dort trifft sie in einer Welt voller Lügen, Geheimnisse und Intrigen auf Tyros, den Thronfolger des Imperiums. Obwohl die Diabolic keine Liebe empfinden kann, beginnt sie sich zu verändern. Doch an einem Ort wie dem Imperialen Kaiserhof kann schon ein kleiner Funken Menschlichkeit für eine Diabolic zur tödlichen Gefahr werden.

Der Einstieg in das Buch ist mir zugegebenermaßen etwas schwerer gefallen als sonst. Der Schreibstil von S.J. Kincaid ist flüssig und angenehm zu lesen, aber man stolpert immer wieder über fremde Begriffe, die man erst verinnerlichen muss. Zudem war Nemesis als Protagonistin für mich eine kleine Herausforderung, da man zu Beginn nicht gut mit ihr mitfühlen kann. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, anhand von Nemesis Gedanken den Menschen klar von einem Diabolic abzugrenzen. Man merkt deutlich, dass Nemesis teilweise strukturiert und gradlinig denkt wie eine Maschine. Alle ihre Gedanken sind auf das Töten von potenziellen Feinden ausgerichtet. Jede einzelne Situation wird analysiert und eine passende Tötungsmethode eruiert. Ein falscher Satz kann schon ausreichen, um in den Augen eines ausgebildeten Diabolics zu einer potenziellen Gefahr zu werden, die schnellstens eliminiert werden muss. Auf der einen Seite haben mich die Gedanken von Nemesis erschreckt, auf der anderen Seite liegt in der Darstellung der Protagonistin auch der Reiz des Buches. Ich habe gespannt verfolgt, ob Nemesis über ihren Schatten springen kann oder ob ihre Ausbildung und die Prägung die Oberhand behalten. Der Thronfolger Tyros wirkt im Vergleich zu Nemesis auf den ersten Blick recht blass. Er bleibt längere Zeit undurchschaubar und man ist sich nie sicher, auf welcher Seite er steht. Erst nach und nach offenbart sich sein wahrer Charakter, wodurch unterschwellig Spannung aufgebaut wird.

Am Anfang braucht die Geschichte viel Raum um sich zu entfalten. Vordergründig geht es darum, die Natur eines Diabolics zu verstehen. Man erfährt, wie Nemesis ausgebildet wurde und wie eingeschränkt sie in ihrer Denkweise und ihrem Leben ist. Mit der Ankunft am Imperialen Kaiserhof nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wird im letzten Viertel regelrecht rasant. Eine Intrige folgt der anderen und Nemesis muss um ihr Leben fürchten, das in den Augen eines Menschen nichts wert ist. Ab der Hälfte des Buches war ich vollkommen in der Geschichte abgetaucht und habe in einem Rutsch bis zum Ende durchgelesen. Auch der Weltenentwurf hat mir unheimlich gut gefallen. Die Autorin hat ein gutes Maß an Science Fiction-Elementen gefunden, ohne dabei ausschweifend zu werden. Das Leben am Imperialen Kaiserhof ist geprägt von Machtspielen und Intrigen. Es geht teilweise recht brutal zur Sache. Der Aspekt des Tötens ist ein wichtiger Grundpfeiler dieses Buches, da das Ermorden von Feinden Nemesis Lebensaufgabe ist. Für Romantik und Liebe bleibt wenig Raum. Die Liebesgeschichte würde ich als dezent bezeichnen. Das Buch ist abgeschlossen, bietet aber durchaus noch Potenzial für einen Folgeband. Obwohl mir der Einstieg in die Geschichte nicht ganz so leicht gefallen ist, konnte mich das Buch in allen anderen Punkten - ganz besonders im Hinblick auf die Protagonistin - auf ganzer Linie überzeugen.

Fazit: Die Autorin S.J. Kincaid konnte mich mit „Diabolic – Vom Zorn geküsst“ trotz eines schwierigen Starts auf ganzer Linie überzeugen. Nemesis ist eine unheimlich starke und faszinierende Protagonistin, die durch ihre Andersartigkeit polarisiert. Sie hat mich auf der einen Seite fasziniert, dann aber in bestimmten Momenten auch schockiert. Die Autorin verbindet eine grausame Welt voller Intrigen, Machtspiele und Brutalität mit einer zarten, frisch aufkeimenden Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Wieder mal ein total genialer Dear Sister-Band voller Action und Spannung

Schattenchance
0

Nachdem das Oberhaupt der Fomori Eliza opfern wollte und die Rettungsaktion völlig aus dem Ruder lief, konnte Evan als Zeitmaler die Zeit verändern. Gemeinsam ist es Winter und Evan gelungen ihre Freunde ...

Nachdem das Oberhaupt der Fomori Eliza opfern wollte und die Rettungsaktion völlig aus dem Ruder lief, konnte Evan als Zeitmaler die Zeit verändern. Gemeinsam ist es Winter und Evan gelungen ihre Freunde zu retten. Doch ihr Leben hat einen unglaublich hohen Preis. In der neuen Realität ist vieles anders als erwartet. Das Oberhaupt der Fomori hat einen Weg zur Unsterblichkeit gefunden und strebt nach immer mehr Macht. Gleichzeitig hat Winter nicht nur ihre Freunde Mona und Aidan verloren, die sie in der neuen Realität nicht kennen, sondern auch ihre Liebe zu Liam. Auch er kennt Winter in der neuen Realität nicht. Winter versucht alles, um Liam kennenzulernen und ihre Liebe neu zu entfachen. Doch das ist schwerer als gedacht, denn Liam scheint nur Augen für Winters Schwester Eliza zu haben.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des tollen Schreibstils von Maya Shepherd sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Besonders einprägsam sind die Charaktere der Dear Sister-Reihe. Alle wurden mit wahnsinnig viel Liebe erschaffen. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten und entwickeln sich von Band zu Band weiter. Dabei geht es keineswegs immer nur um eine positive Entwicklung. Je nach Band haben die verschiedenen Charaktere ihre eigenen Höhen und Tiefen. Dadurch entsteht beim Leser ein wahres Gefühlschaos, das einen Achterbahn fahren lässt. Eliza ist beispielsweise eine sehr polarisierende Protagonistin, deren Entwicklung viel Raum einnimmt. Im ersten Band habe ich sie gehasst und verachtet, bis sie sich im Laufe der weiteren Bände so toll entwickelt hat, dass sie tatsächlich neben Winter meine Lieblingsprotagonistin geworden ist. In diesem Band haben wir durch die neue Realität auch eine veränderte Eliza vor uns, die ich leider absolut nicht ausstehen kann. Zum Glück deutet sich zum Ende des Buches eine positive Entwicklung an. Die einzige Konstante ist Winter. Sie entwickelt sich nicht so rasant weiter wie viele andere Protagonisten. Sie bleibt immer liebenswert und mutig, voller Liebe für Eliza, egal was diese tut. Ich habe Winter mittlerweile sehr ins Herz geschlossen und werde sie vermissen, wenn die Reihe irgendwann ein Ende hat.

Besonders gut gefällt mir an dieser Reihe, dass es keinen Band mit Durchhänger gibt. Alle Bücher sind voller Action und Spannung. Maya Shepherd ist zudem immer für Überraschungen gut und versteht es meisterlich, der Geschichte urplötzlich eine andere Richtung zu geben. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Band und hoffe, dass noch viele folgen werden.

Fazit: Mit „Dear Sister – Schattenchance“ hat Maya Shepherd wieder mal voll ins Schwarze getroffen und einen genialen Folgeband geschaffen. Man hat das Gefühl, der Autorin gehen nie die Ideen aus. Action, Spannung und starke Charaktere runden das Gesamtbild ab. Ich bin absolut begeistert und freue mich auf viele weitere Bände der Reihe.