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Veröffentlicht am 28.08.2019

Gelungener Auftakt der Trilogie!

Eve of Man (I)
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„Die letzte Frau“ ist der erste Band der Reihe "Eve of Man" und stammt aus der Feder von Giovanna und Tom Fletcher. Eine spannende Grundidee, interessante Charaktere und ein actionlastigen Finale lassen ...

„Die letzte Frau“ ist der erste Band der Reihe "Eve of Man" und stammt aus der Feder von Giovanna und Tom Fletcher. Eine spannende Grundidee, interessante Charaktere und ein actionlastigen Finale lassen das Leserherz höherschlagen. Mit Eve lebt oder stirbt die gesamte Menschheit - wenn das kein Grund zur Panik ist... Doch für Eve kommt es noch schlimmer. Sie beginnt Fragen zu stellen und wird dadurch zu einem unkalkulierbaren Risiko für Ihre Beschützer.

Giovanna und Tom Fletcher verstehen es gut, den Leser mitzureißen. Der Schreibstil ist einfach und zugleich noch bildhaft genug, um einzelne Szenen im Kopf zum Leben zu erwecken. Aus meiner Sicht gliedert sich das Buch in drei Teile. Im ersten Abschnitt lernt der Leser Eve und ihr Leben in der Kuppel kennen. Dieser Einstieg ist dem Autorenteam sehr gut gelungen. Besonders die vielen technischen Elemente dieser Zukunftswelt konnten mich begeistern. Für interessierte Leser gibt es in dieser Hinsicht einiges zu entdecken. Zudem ist es spannend Eve im Alltag zu beobachten, da ihr Leben einige moralische Fragen aufwirft und man nicht anders kann, als darüber nachzudenken. Auch für den Perspektivenwechsel zwischen Eve und Bram gibt es Pluspunkte. Der Leser kann auf diese Weise an den Gedanken und Emotionen der beiden Charaktere teilnehmen und tief in deren Ängste, Hoffnungen und Träume eintauchen. Besonders interessant wird es durch den Kontrast von Eves perfektem Leben in der Kuppel und Brams Leben als Eves Beschützer, der die Wahrheit über die richtige Welt kennt und so einiges an Eves Leben in Frage stellt.

"Was Eve wohl von all dem halten würde, wenn sie es sehen könnte? Wie muss das für sie sein, wo sie das alles noch gar nicht kennt, jetzt dort oben in der Kuppel unter dem vollkommenen Sternenhimmel? Schon bald wird sie einer von tausend vorprogrammierten Sonnenaufgängen wecken, und wie wird über einen duftig weißen Wolkenteppich hinausblicken. Sie wird weiter glauben, dass die Welt friedlich und wundervoll ist; ihr Glaube an die Menschheit, die sie erretten soll, wird für einen weiteren Tag am Leben erhalten werden." Zitat aus "Eve of Man - Die letzte Frau" von Giovanna & Tom Fletcher , Seite 33.

Der zweite Teil des Buches schwächelt leider etwas. Die Handlung wird stellenweise kaum vorangetrieben, was für ein paar Längen sorgt. Schade fand ich auch, dass der Leser kaum Einblicke in die Außenwelt erhält und erst recht spät in das Schicksal der Menschen außerhalb der Kuppel einbezogen wird. Der dritte Teil des Buches macht die Durststrecke im Mittelteil aber wieder wett. Das Tempo wird stark angezogen und die Handlung punktet mit viel Spannung und actionreichen Szenen. Der letzte Abschnitt ist sehr rasant und hat schon fast das Potenzial für einen Actionfilm. Insgesamt bedient sich das Autorenteam an einigen typischen Elementen der aktuellen Dystopien im Bereich Jugendbuch. Die Umsetzung ist aber trotzdem sehr gut gelungen und konnte mich bis zur letzten Seite mitreißen. Ich für meinen Teil bin absolut begeistert. Nur eine einzige Frage hat mich nicht mehr losgelassen: Warum denken eigentlich alle, dass Eve Mädchen zur Welt bringen kann? Aus meiner Sicht wäre eher Ihre Mutter als Retterin der Menschheit in Frage gekommen. Wer weiß, ob Eve überhaupt das Merkmal besitzt, das bei ihrer Mutter zum Gebären eines Mädchens geführt hat.

"Eve of Man - Die letzte Frau" von Giovanna und Tom Fletcher ist eine gelungene Dystopie mit tollen Charakteren und einem actionlastigen und spannenden Ende des ersten Bandes. Das Autorenteam bedient sich zwar an typischen Elementen aus dem Bereich Jugendliteratur, punktet aber mit einer interessanten Grundidee und einer Thematik, die den Leser auch nach Beendigung der Lektüre noch beschäftigt. Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie es mit Eve im zweiten Band weitergeht. Von mir gibt es für diesen vielversprechenden Reihenauftakt 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Das zweite Abenteuer im Königreich Ceredigion - ein mitreißendes Fantasy-Erlebnis in einer Welt voller Gefahren

Königsfall – Der Paladin
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"Der Paladin" ist der zweite Band der Reihe „Königsfall" und stammt aus der Feder von Jeff Wheeler. Nach dem vielversprechenden Reihenauftakt war ich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung. Mit "Königsfall" ...

"Der Paladin" ist der zweite Band der Reihe „Königsfall" und stammt aus der Feder von Jeff Wheeler. Nach dem vielversprechenden Reihenauftakt war ich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung. Mit "Königsfall" hat der Autor eine spannende Reihe geschaffen, die dynastische Auseinandersetzungen, machtpolitische Hintergründe und Fantasy-Elemente genial miteinander verwebt.

Viel Zeit ist vergangen, seitdem Owen Kiskaddon als Geisel zu König Severn gebracht wurde. Mittlerweile steht er hoch in der Gunst des einst so verhassten Königs. Dank seiner magischen Gabe wird Owen hoch geschätzt und niemand wittert den Verrat dahinter. Trotz seiner List steht Owen loyal hinter dem König, seitdem er entdeckt hat, dass Severn nicht das blutrünstige Monster ist, für das sein Volk ihn hält. "Treue bindet mich" ist ein Leitspruch, nach dem nun auch Owen und seine Kindheitsfreundin Elysabeth leben. Bis der König eines Tages plant, Elysabeth als Geheimwaffe einzusetzen, um den Frieden in Ceredigion und seinen Thron zu sichern. Owen muss sich entscheiden, ob er weiterhin loyal hinter dem König steht, oder all seine Prinzipien verrät und seinem Herzen folgt.

Dank des angenehmen Schreibstils ist mir der Einstieg in den zweiten Band sehr leicht gefallen. Die Geschichte wurde sowohl sprachlich als auch inhaltlich gut ausgearbeitet und lässt sich flüssig und spannend lesen. Jeff Wheeler beweist in dieser Fortsetzung, dass er nicht nur gut unterhalten kann, sondern auch ein Talent zum Geschichten erzählen hat. Die Geschichte von Owen Kiskaddon und Elysabeth Victoria Mortimer hat mich völlig in ihren Bann gezogen. Die Charaktere sind absolut großartig. Wer starke Charaktere mag, wird mit dieser Reihe viel Freude haben. Zudem ist es Jeff Wheeler gelungen, eine nachvollziehbare und authentische Entwicklung seiner Charaktere zu zeichnen. Zwischen den ersten Kapiteln des Reihenauftakts und dem Beginn der Fortsetzung liegen rund neun Jahre. Owen hat sich von einem schüchternen Jungen in einen selbstbewussten Jungen Mann verwandelt, der dank seines strategischen Denkens und seines Mutes hoch in der Gunst des Königs steht. Es hat mir viel Freude bereitet, den "erwachsenen" Owen auf seinem steinigen Weg zu begleiten. Auch Elysabeth Victoria Mortimer ist eine äußerst interessante Protagonistin, die mit ihrer überschäumenden Art und ihrem Mut begeistert. Doch nicht nur die Charaktere und deren Entwicklung konnten mich begeistern, sondern auch die Handlung voller Verrat, Intrigen und politischen Konflikten. Das Tempo ist zuweilen etwas ruhig, was es aber nicht weniger spannend macht. Jeff Wheeler konnte mich von der ersten bis zur letzen Seite mitreißen und begeistern. Daher freue ich mich schon sehr auf den nächsten Band der Reihe.

Das zweite Abenteuer im Königreich Ceredigion - ein mitreißendes Fantasy-Erlebnis in einer Welt voller Gefahren und einem Hauch Magie. Jeff Wheeler beweist mit "Königsfall - Der Paladin", dass er ein Talent zum Geschichten erzählen hat. Von mir gibt es für diese rundum stimmige Geschichte zweier starker Charaktere 4,5 Sterne und ich freue mich schon sehr darauf, im nächsten Band wieder in dieser spannenden Welt versinken zu können.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Ein mitreißendes Leseerlebnis mit Schockeffekt

Becoming Elektra
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„Becoming Elektra – Sie bestimmen, wer du bist“ ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Christian Handel. Da mich der Autor bereits mit seinem Buch „Rosen und Knochen“ begeistern konnte, war sein ...

„Becoming Elektra – Sie bestimmen, wer du bist“ ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Christian Handel. Da mich der Autor bereits mit seinem Buch „Rosen und Knochen“ begeistern konnte, war sein neues Jugendbuch ein absolutes Must-Read für mich. Auch dieses Werk konnte mich richtig packen und gefällt mir sogar noch besser, als das Fantasy Debüt des Autors.

Als die schöne und reiche Elektra Hamilton bei einem Reitunfall uns Leben kommt, soll Isabel sie ersetzen. Doch ihr identisches Aussehen ist nicht alles, denn Isabel muss viele Menschen täuschen, denen Elektra teilweise sehr nahe stand. Isabel hat kaum Zeit sich vorzubereiten, bevor sie ahnungslos in einem wahren Haifischbecken landet. Lügen, Intrigen und Verrat scheinen zum Alltag der Hamiltons und deren Familienunternehmen zu gehören. Zudem kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass Elektra Geheimnisse hatte und ihr Tod vielleicht kein Unfall war.

Dank des angenehmen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Christian Handel hat ein spannendes Jugendbuch geschaffen, das den Leser schon nach kurzer Zeit völlig in den Bann zieht. Im Vordergrund der Geschichte stehen Isabel und ihre Verwandlung in Elektra. Der Autor versteht es perfekt, seinen Charakteren Leben einzuhauchen. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass die Entwicklung der Charaktere wunderbar authentisch wirkt. Nicht nur Isabel, sondern auch die Nebencharaktere wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Während ich mit Phillip von Halmen eher weniger anfangen konnte (Hektor hat recht, er ist wirklich langweilig), war Hektor mein absoluter Liebling. Warum zum Teufel muss er mit Elektra verwandt sein? Es ist wirklich schade, dass Hektor dadurch eher zu einer Randfigur wird. Er hat definitiv Potenzial für mehr. Auch der kleine Nestor hat sich in mein Herz geschlichen und selbst die kühle Sabine wurde mir immer sympathischer. Christian Handel versteht es meisterlich, den Leser mitzureißen und trotzdem jede kleine Entwicklung authentisch wirken zu lassen. Bei diesem Buch passt wirklich alles: Das Erzähltempo, Schreibstil, Charaktere und Handlung. Der Fokus der Geschichte liegt auf dem Lösen des Geheimnisses um Elektras Tod. Eingebettet in ein futuristisches Setting spielt sich ein kleiner Kriminalfall ab. Besonders gut hat mir die Thematik des Klonens und der darauf resultierenden Probleme gefallen. Christian Handel verwebt geschickt Wissenschaft und Ethik und stellt den Leser vor ernstere Fragen, als man es normalerweise von einem Jugendbuch erwarten würde. Bis hierher war das Buch perfekt, doch dann kommt das Ende - und das ist wirklich fies. Besonders, wenn man im Nachwort liest, dass es sich tatsächlich um einen Einzelband handelt. Hier stellt sich mir nur eine Frage: Warum? Warum baut man so eine grandiose Welt mit einer spannenden wissenschaftlichen Thematik auf, um das Buch dann auf diese Weise enden zu lassen? Ich war, zugegeben, wirklich schockiert. Es wird so viel offen gelassen. Beispielsweise das Geheimnis, das sich im Keller des Instituts verbirgt. Wozu diese Szene und der Aufbau von Spannung, wenn schlussendlich nicht aufgelöst wird, warum es dieses Geheimnis gibt und welchem Zweck es dient? Auch einige andere Dinge bleiben offen. Die letzte Szene des Buches verspricht dem Leser ein schockierendes Ende, das viel der Fantasie überlässt, was den weiteren Verlauf der Geschichte angeht. Lieber Christian Handel, lieber Ueberreuter Verlag: Bitte lasst dieses Ende nicht so stehen. Die Geschichte von Isabel und Kelsey ist noch lange nicht zu Ende erzählt! Der Name Kelsey bedeutet Sieg und das wäre doch ein schöner Ansatz für einen zweiten Band.

Ein mitreißendes Leseerlebnis mit Schockeffekt: Mit „Becoming Elektra – Sie bestimmen, wer du bist“ zieht der Autor Christian Handel den Leser tief in eine futuristische Welt voller Verrat, Lügen und Intrigen. Ist man einmal in Elektras Leben versunken, erwartet den Leser eine grandiose Geschichte, bei der einfach alles stimmt. Ein futuristisches Setting, authentische Charaktere, überraschende Wendungen und viel Spannung lassen das Leserherz höherschlagen. Das Ende sorgt jedoch für einen richtigen Schockeffekt. Für einen Reihenauftakt ein grandioser Abschluss, aber für einen Einzelband bleibt am Ende einfach zu viel offen und die letzte Szene wirkt zudem wie ein Cliffhanger für einen weiteren Band. Da dieses Buch für mich trotzdem ein Highlight ist und mich von Beginn an mitreißen konnte, vergebe ich 4,5 Sterne mit der Hoffnung auf einen Folgeband.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Leichte Fantasy voller Magie, Wunder, Gefahren und Tragik

Das Herz der Nacht
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„Das Herz der Nacht" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Fabienne Siegmund. Da die Autorin mich bereits mit "Der Karussellkönig" und "Alice im Drunterland" überzeugen konnte, war ich sehr gespannt ...

„Das Herz der Nacht" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Fabienne Siegmund. Da die Autorin mich bereits mit "Der Karussellkönig" und "Alice im Drunterland" überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf ihr Romantasy Werk. An einer Geschichte rund um einen magischen Zirkus konnte ich einfach nicht vorbeigehen.

Sieben Tage lang herrscht in den Straßen von Venedig eine seltsame Dunkelheit, in der sieben Menschen spurlos verschwinden. Darunter auch Anisa, die Geliebte des Straßenzauberers Matéo. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach Anisa und entdeckt sie schließlich in einem einsamen Zirkus, der ein magisches Geheimnis hütet. Für Matéo scheinen alle Träume wahr zu werden, doch der Preis dafür ist seine große Liebe. Für Anisa ist Matéo ein Fremder, den sie nie zuvor getroffen hat. Um Anisa zu retten, muss Matéo das Geheimnis des Zirkus lüften. Doch hinter dessen wunderschönen magischen Fassade verbergen sich ungeahnte Gefahren.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Fabienne Siegmund schreibt sehr locker und leicht, malt dabei aber mit Worten. Die Autorin versteht es perfekt, der magischen Zirkuswelt Leben einzuhauchen. Der Schreibstil von Fabienne Siegmund mutet teilweise schon fast poetisch an und lädt den Leser zum Träumen und Verweilen ein. Das Buch ist eher was für Leser, die ruhigere Geschichten mögen. Das Tempo wird erst im letzten Viertel angezogen. Trotz einer geringen Spannungskurve konnte die Autorin mich begeistern. Ich konnte das Buch trotz ein paar kleinen Längen im Mittelteil nicht aus der Hand legen. Die Geschichte ist auf der einen Seite wunderschön, voller Wunder und Magie, auf der anderen Seite aber auch düster, voller Tragik und Melancholie.

Leichte Fantasy für Zwischendurch: Mit "Das Herz der Nacht" zieht Fabienne Siegmund den Leser tief in ein magisches Zirkusreich voller Wunder und Gefahren. Diese ruhige märchenhafte Geschichte voller Träume, Wunder, Tragik und Melancholie hat sich in mein Herz geschlichen. So sehr, dass nach dem eBook noch das Hardcover bei mir eingezogen ist. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Verrückt und skurril wie Alice im Wunderland, fantasievoll, magisch und einzigartig wie Harry Potter

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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„Die Verlobte des Winters" ist der erste Band der vierteiligen Reihe "Die Spiegelreisende" und stammt aus der Feder von Christelle Dabos. Alleine in Frankreich wurden über 400.000 Exemplare verkauft und ...

„Die Verlobte des Winters" ist der erste Band der vierteiligen Reihe "Die Spiegelreisende" und stammt aus der Feder von Christelle Dabos. Alleine in Frankreich wurden über 400.000 Exemplare verkauft und das Buch steht nicht nur dort auf der Bestsellerliste, sondern auch in Italien und den USA. Dieser beeindruckende Erfolg macht natürlich wahnsinnig neugierig. Dank des Zusatzes "Für Leserinnen von J.K. Rowling oder Philip Pullman" führte für mich kein Weg an diesem Reihenauftakt vorbei. Inhaltlich kann man die Geschichte zum Glück in keinster Weise mit Harry Potter vergleichen, doch was das Erschaffen eines ganz besonderen Universums angeht, kann Christelle Dabos es zweifellos mit J.K. Rowling aufnehmen.

Am liebsten verbringt Ophelia ihre Tage im Museum, doch eines Tages ändert sich ihr beschauliches Leben schlagartig. Ihre Mutter hat eine Verlobung für sie arrangiert und Ophelia muss innerhalb kürzester Zeit zu ihrem Verlobten Thorn auf eine unwirtliche Arche am eisigen Pol ziehen. Zum Glück zeigt Thorn nicht wesentlich mehr Interesse als Ophelia, sodass sie sich ganz auf ihre neue Heimat konzentrieren kann. Unzählige Wunder warten darauf entdeckt zu werden und offenbaren eine atemberaubende Welt, doch die Arche am Pol ist genauso schön wie gefährlich. Ein wahres Haifischbecken wartet auf Ophelia, in dem eine falsche Bewegung den Tod bedeuten kann.

Dank des angenehmen Schreibstils und den interessanten Protagonisten ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Charaktere sind insgesamt sehr eigen und unverwechselbar. Man trifft hier nicht auf Klischees, sondern auf originelle Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben. Die Autorin lässt der Geschichte zu Beginn sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Nach und nach wird der Leser in das komplexe Universum der Archen eingeführt. Die Handlung ist lange Zeit sehr ruhig, wodurch der Leser sich in dieser neuen Welt gut orientieren kann. Ab Ophelias Ankunft in der Arche des Pols steigert sich das Tempo und es wird immer spannender. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und man kommt kaum noch zum Luftholen. Die Atmosphäre ist düster, voller unterschwelliger Gefahr. Obwohl mich die Handlung erst ab der Hälfte des Buches mitreißen konnte, ist es tatsächlich die von Christelle Dabos erschaffene Welt, die mich völlig in ihren Bann ziehen konnte. Mit "Die Spiegelreisende" zieht die Autorin den Leser tief in ein einzigartiges Fantasiereich, voller Wunder und Gefahren. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken: Magie, Illusionen, lebende Häuser, sich verändernde Räume, lebendige Kleidungsstücke und vieles mehr. Besonders Ophelias sehr eigenwilliger Schal hat es mir angetan. Auch die Familienclans und die gesamte Welt der Archen wirken komplex und werden mit Sicherheit in den Folgebänden noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Christelle Dabos überzeugt mit einem grandiosen Weltenentwurf voller Magie, bezaubernden Ideen, skurrilen Charakteren und bizarren Sitten. Das von der Autorin erschaffene Universum konnte mich voll und ganz von sich einnehmen. Das Ende des ersten Bandes ist sehr offen und hat mich regelrecht verzweifelt zurückgelassen. Zum einen wollte ich unbedingt weiterlesen, zum anderen wusste ich nicht, wie ich nach dieser grandiosen Welt ein neues Buch beginnen sollte, ohne enttäuscht zu sein.

Verrückt und skurril wie Alice im Wunderland, fantasievoll, magisch und einzigartig wie Harry Potter. Mit dem Reihenauftakt "Die Spiegelreisende - Die Verlobte des Winters" hat die Autorin Christelle Dabos ein beeindruckendes Highlight geschaffen, das zwar etwas Zeit braucht um den Leser zu fesseln, dann aber eine starke Sogwirkung ausübt. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich freue mich schon sehr darauf, im nächsten Band wieder in dieser grandiosen Welt versinken zu können.