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Veröffentlicht am 09.11.2016

Märchenhafte Liebesgeschichte aus 1001 Nacht

Die Wüstenprinzessin
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Da mir bereits die Reihe „Im Reich der Verborgenen“ gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf Mehliqas neues Buch. Wie von ihr gewohnt, lässt sie den Leser wieder in einer Welt aus 1001 Nacht versinken.

Für ...

Da mir bereits die Reihe „Im Reich der Verborgenen“ gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf Mehliqas neues Buch. Wie von ihr gewohnt, lässt sie den Leser wieder in einer Welt aus 1001 Nacht versinken.

Für Prinzessin Yasmina ist es an der Zeit zu heiraten, doch sie lehnt jeden Bewerber ab. Sie möchte ihren zukünftigen Mann selber kennenlernen und aus Liebe heiraten. Ihr Vater, der Sultan des Reiches, lehnt dies aber entschieden ab. Prinz Karim ist einer von vielen Verehrern. Ihm gelingt es, einen Blick auf die Prinzessin zu werfen und er verliebt sich auf der Stelle in Yasmina. Gemeinsam mit dem Sultan schmiedet Karim einen Plan. Er sollte Yasmina vermeintlich entführen, damit sie ihn besser kennenlernen soll. Doch nach der Entführung läuft alles schief und Karim wird von Yasmina getrennt.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da ich Märchen aus 1001 Nacht liebe. Der Schreibstil von Melike ist speziell, aber wundervoll bildhaft und detailreich. Sie hat die Gabe, in den Köpfen der Leser sofort Bilder entstehen zu lassen. Man hat die Charaktere und das zauberhafte Setting mit seinem orientalischen Reiz direkt vor den Augen. Zu Beginn der Geschichte gibt es deutliche Parallelen zu dem orientalischen Märchen „Aladin und die Wunderlampe“, was mir gut gefallen hat. Yasmina ähnelt charakterlich der Prinzessin aus Aladin. Die Geschichte entwickelt sich aber in eine vollkommen andere Richtung. Yasmina hat mir gut gefallen. Sie wirkt zwar auf den ersten Blick wie eine reiche, verwöhnte Prinzessin, doch mit der Zeit erkennt man ihr gutes Herz und ihre Tapferkeit. Mit Karim konnte ich nicht warm werden. Er verliebt sich aufgrund von Yasminas weit gerühmter Schönheit in sie und ist sehr schnell bereit, sein Leben für sie zu geben. Sein Verhalten war für meinen Geschmack einfach zu oberflächlich, denn er kennt Yasmina nicht wirklich und Schönheit ist keine Basis für eine gute Ehe. Der Verlauf der Geschichte hat mir hingegen gut gefallen. In der Welt außerhalb des Palastes warten viele Gefahren auf die Prinzessin, die es zu meistern gibt. Dadurch bleibt immer eine gewisse Grundspannung erhalten. Nur im Mittelteil hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung etwas mehr vorangetrieben wird. Insgesamt ist „Die Wüstenprinzessin – Auf der Flucht ein gelungener Reihen-Auftakt, der in sich abgeschlossen ist. Man kann das Buch also ohne Probleme auch als Einzelband lesen.

Fazit: Mit „Die Wüstenprinzessin – Auf der Flucht“ entführt Melike Yasar in eine märchenhafte Welt aus 1001 Nacht. Der Reihen-Auftakt ist eine gelungene Mischung aus Liebes- und Abenteuerroman mit orientalischem Flair. Die Charaktere wurden sehr facettenreich ausgearbeitet. Nur mit Prinz Karim konnte ich leider nicht warm werden.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Tiefgründiges und spannendes Jugendbuch, das unter die Haut geht

Angels Fall
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Amelie von Engelsbach lebt in der Welt der Schönen und Reichen. Auf den ersten Blick wirkt ihr Leben perfekt. Geld, Ansehen und gute Beziehungen könnten den Weg ebnen für ein erfolgreiches und sorgenfreies ...

Amelie von Engelsbach lebt in der Welt der Schönen und Reichen. Auf den ersten Blick wirkt ihr Leben perfekt. Geld, Ansehen und gute Beziehungen könnten den Weg ebnen für ein erfolgreiches und sorgenfreies Leben. Doch der Tod ihres Bruders wirft Amelie völlig aus der Bahn. Sie wird immer rebellischer und bringt sich oft selbst in Gefahr. Ihr Name und ihr Status bedeuten ihr nichts. Amelie nennt sich Angel, trägt billige Second Hand Kleidung und versteckt ihr hübsches Gesicht hinter Unmengen von Make-Up. Ihr einziger Halt im Leben ist Striker, den sie im Internet kennengelernt hat. Doch Striker verbirgt ein dunkles Geheimnis, das sie beide in große Gefahr bringen kann. Zudem fühlt sich Amelie zu Striker hingezogen, doch ihre Liebe scheint vom ersten Moment an aussichtslos zu sein und könnte ihre Freundschaft zu Striker beenden.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen Schreibstils von Susanne Leuders sehr leicht gefallen. Besonders die chaotische Gefühlswelt von Amelie ist wirklich gut beschrieben. Obwohl ich mit Amelie nicht warm werden konnte, wirkte sie absolut authentisch. Susanne Leuders hat die Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Sowohl Amelie, als auch Striker haben ihre Ecken und Kanten und wirken facettenreich. Man kann ihre Handlungen jederzeit gut nachvollziehen und mit ihnen mitfühlen. Nur mit Amelie hatte ich zum Teil Probleme, wenn sie wieder morgens bei einem Fremden im Bett erwacht ist. Dieses Verhalten konnte ich trotz ihrer Probleme nicht nachvollziehen und fand es eher abstoßend. Striker hingegen hat mir wirklich gut gefallen. Auch die Tatsache, dass es sich mal nicht um zwei super gutaussehende, absolut perfekte Charaktere handelt, konnte bei mir punkten. Anhand von Amelies Geschichte macht Susanne Leuders sehr anschaulich deutlich, dass Geld alleine nicht glücklich macht und in der Welt der Reichen vieles im Verborgenen anders ist, als man es in der Öffentlichkeit vorspielt. Obwohl sie fiktiv ist, wirkt Amelies Geschichte sehr authentisch, da man ihre Ängste und ihre Verzweiflung gut nachvollziehen kann. Es ist absolut erschreckend, was hinter den Türen und dem Schein des Reichtums geschehen kann. Denn letztendlich machen Geld und Reichtum niemanden zu einem besseren Menschen.

Normalerweise ist mir das Setting unheimlich wichtig, aber in diesem Buch steht es völlig im Hintergrund. Vordergründig dreht sich alles um die Gefühlswelt von Amelie. Daher finde ich die Bezeichnung Thriller auch nicht ganz so passend. „Angels Fall“ ist mehr ein spannender Roman über Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Selbstfindung. Obwohl mir die Geschichte wirklich gut gefallen hat und immer eine gewisse Grundspannung gehalten wurde, fehlte mir ein wenig die Verknüpfung der zwei Handlungsstränge. Auf der einen Seite geht es um Amelie und ihre emotionalen Probleme, auf der anderen Seite um Striker und das geheimnisvolle Spiel, das den Tod bringen kann. Dieser Ansatz ist richtig klasse, hätte nur noch mehr ausgebaut werden können. Der Thriller-Anteil geht leider zugunsten der schwierigen Liebesgeschichte verloren und kommt nur am Rande zum Tragen. Trotzdem geht „Angels Fall“ unter die Haut. Susanne Leuders beschreibt Amelies Gefühlswelt auf eine sehr einprägsame Art, der man sich nicht entziehen kann. Aufwühlend und berührend beschreibt die Autorin ein Leben zwischen Trauma, Depression, Verzweiflung und Rebellion.

Fazit: „Angels Fall“ von Susanne Leuders ist ein aufwühlendes Jugendbuch mit leichten Thriller-Elementen. Die traurige Geschichte von Amelie zwischen Trauma und Verzweiflung geht dem Leser sofort unter die Haut und lässt einen nicht mehr so schnell los. Wer ein tiefgründiges und spannendes Jugendbuch sucht, sollte „Angels Fall“ auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Erfrischender Reihen-Auftakt mit venezianisch angehauchtem Weltenentwurf

Ein Himmel aus Lavendel
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Ich liebe die Bücher vom Drachenmond Verlag und hatte mich gleich in das Cover von „Ein Himmel aus Lavendel“ verliebt. Umso größer war meine Freude, als ich das Buch testlesen durfte.

Emery und ihre Familie ...

Ich liebe die Bücher vom Drachenmond Verlag und hatte mich gleich in das Cover von „Ein Himmel aus Lavendel“ verliebt. Umso größer war meine Freude, als ich das Buch testlesen durfte.

Emery und ihre Familie lebten in großer Armut, bis ein Fremder Emery eines Tages einen Handel anbot. Eine Gabe im Tausch gegen ihre Seele. Um ihrer Mutter und ihrer Schwester ein normales Leben zu ermöglichen, ging Emery auf den Handel ein. Doch dann scheint es fast so, als hätte sie ihre Seele an den Teufel verkauft. Emery wird zur Diebin und kann sich durch ihre Gabe in einen Phönix verwandeln und in Flammen aufgehen, wenn sie kurz davor ist erwischt zu werden. Der Preis für ihre Gabe kostet sie jedoch auf lange Sicht ihr Leben. Während ihre Familie nichts ahnend weiterlebt, kommt Emery dem Tod mit jeder Verwandlung näher. Eines Tages trifft sie auf Nael, der angeblich weiß, wie man den Phönix-Fluch brechen kann. Aber auch Nael verbirgt ein dunkles Geheimnis.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Das Buch beginnt mit einem sehr ruhigen Erzähltempo, da die Autorin der Geschichte viel Raum lässt, um sich zu entwickeln. Auf diese Weise erfährt man direkt einiges über den Weltenaufbau und kann sich von Anfang an gut orientieren. Zu Beginn lernt man das Leben und die Gebräuche in Emerys Heimatstadt Avize kennen und bekommt einen ausführlichen Einblick in Emerys Alltag als Diebin. Das Erzähltempo steigert sich im Laufe der Geschichte langsam aber kontinuierlich, bis es zum Schluß regelrecht rasant wird. Zu Beginn hätte ich mir allerdings ein klein wenig mehr Spannung gewünscht. Die Idee des Phönix-Fluches in Verbindung mit dem Weltenentwurf hat mir sehr gut gefallen. Die Menschen in Avize verhüllen sich mit prächtigen Gewändern. Exotische Masken sorgen für Anonymität in einer Welt, in der niemand sein Gesicht zeigt. Durch den detaillierten Schreibstil hatte ich direkt Bilder im Kopf. Avize mit seinen vielen Wasserkanälen, Masken und Kleidern hat mich an Venedig zur Dogenzeit erinnert. Noch heute kann man an Karneval in Venedig die prachtvollen Masken und herrschaftlichen Gewänder bewundern. Für mich ist dieser Weltenentwurf eine erfrischende Idee, die bei mir großen Anklang gefunden hat.

Die Hauptprotagonistin Emery wirkte auf mich sehr authentisch. Ich konnte gut mit ihr mitfühlen und ihre Handlungen nachvollziehen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Amra, die Schwester von Emery. Die Beziehung der Schwestern ist sehr eng und liebevoll. Amra spielt in diesem ersten Band keine große Rolle, doch das Ende lässt vermuten, dass sich dies in der Fortsetzung noch ändern wird. Zu Nael hingegen konnte ich keine Verbindung aufbauen, da er sehr unnahbar ist und man nur wenig von seinen Gedanken erfährt. Dadurch wirkt er hart und distanziert. Erst zum Ende des Buches hin konnte ich mich besser in Nael hineinversetzen. Neben Emery und Nael spielen die Charaktere Rhys, Caia und Ascher eine wichtige Rolle. Sie sind ebenso wie Emery Ausgestoßene und leiden unter dem Phönix-Fluch. Diese drei habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen und hoffe, dass ich noch sehr viel von ihnen erfahren werde. Leider bleibt zum Ende des Buches eine wichtige Frage in Bezug auf diese drei Charaktere offen und es hat mich ehrlich gesagt wahnsinnig gemacht, diese am Ende nicht beantwortet zu bekommen. Man kann das schon fast als beiläufigen Cliffhanger sehen, der ganz nebensächlich eingebaut wird und doch so wichtig ist. Auch das Ende hat es in sich. Zum Schluß wird es wirklich rasant und spannend. Der richtige Cliffhanger auf den letzten Seiten hat mich total schockiert. Marlena Anders wartet mit einer überraschenden Wendung auf, die ich nicht vorhergesehen hatte. Alleine deshalb muss ich Band 2 schon lesen. Ich bin sehr gespannt darauf, was Marlena Anders sich in der Fortsetzung noch einfallen lässt.

Fazit: „Ein Himmel aus Lavendel“ von Marlena Anders ist ein ideenreicher Reihen-Auftakt, der mit einem venezianisch anmutenden Weltenentwurf überzeugt und Lust auf mehr macht. Auch wenn das Erzähltempo länger eher ruhig ist, konnte mich die Geschichte rund um Emery, Nael, Rhys, Caia und Ascher überzeugen. Ein wirklich fieser Cliffhanger macht es fast unmöglich, Band 2 nicht zu lesen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Actionreich und rasant

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
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Nachdem ich „Die rote Königin“ innerhalb kürzester Zeit verschlungen hatte, war ich mehr als gespannt auf die Fortsetzung. Im zweiten Band der Reihe geht es actionreich und sehr rasant weiter. Das Buch ...

Nachdem ich „Die rote Königin“ innerhalb kürzester Zeit verschlungen hatte, war ich mehr als gespannt auf die Fortsetzung. Im zweiten Band der Reihe geht es actionreich und sehr rasant weiter. Das Buch überzeugt durch ein hohes Erzähltempo und eine spannende Story, bei der ein Ereignis das nächste jagt.

Nach ihrer Rettung schließt sich Mare der Scharlachroten Garde an, die Cal gefangengenommen hat. Nachdem die Silbernen Cal für den Mörder des Königs halten, kann er nicht zurück. Sein Schicksal liegt nun in der Hand der Roten. Daher entschließt sich Cal dazu, Mare bei ihrer Mission zu unterstützen. Der Hass auf Cals Bruder Maven schweißt die beiden zusammen, denn an Mavens Händen klebt Blut und er hat seinen Bruder und Mare auf die schlimmste Weise verraten. Von Anfang an hat er beide hintergangen, um seine dunklen Pläne zu verwirklichen. Mit seiner Krönung beginnt Maven öffentlich sein wahres Gesicht zu zeigen. Hinter der Maske aus Freundlichkeit kommt ein grausamer und skrupelloser junger König zum Vorschein, der vor nichts zurückschreckt. Maven hat das gleiche Ziel wie Mare und Cal: Das Aufspüren der Neublüter– Rote mit den Fähigkeiten von Silbernen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn im Gegensatz zu Mare und Cal will Maven alle Neublüter eliminieren.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. „Gläsernes Schwert“ knüpft direkt an die Handlung von Band 1 an. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen und verfolgt gebannt, wie es mit Mare weitergeht. Das Erzähltempo steigert sich im Laufe des Buches enorm. Durch actionreiche Szenen und schnelle Wechsel der Schauplätze entsteht eine rasante Story, der man sich kaum entziehen kann. Besonders im letzten Viertel überschlagen sich die Ereignisse. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Besonders spannend fand ich die Fähigkeiten der Neublüter. Ich war sehr gespannt darauf, ob alle Rote mit Silberkräften so unglaublich stark sind wie Mare und welche Superkräfte sie haben. Gerade das Entdecken der verschiedenen Fähigkeiten der Neublüter hat mir Spaß gemacht und erinnert ein wenig an X-Man. Neben den vielen actionreichen Szenen sorgen ein paar sehr überraschende Wendungen für Spannung. Punkteabzug gibt es hingegen für die Entwicklung von Mare. Ich mochte sie unheimlich gerne, aber in diesem Band ist kaum noch etwas übrig von der einst so sympathischen Protagonistin. Mare kam mir unnahbar und gefühlskalt vor. Sie ist mit der gesamten Situation maßlos überfordert und beginnt sich selbst zu bemitleiden. Leider wirkt sie dadurch sehr weinerlich. Zudem stößt sie ihren Freunden immer wieder vor den Kopf, anstatt sich helfen zu lassen. Aus der taffen Heldin aus Band 1 wird eine Protagonistin, die mir in diesem Band teilweise auf die Nerven ging. Ihr Verhalten mag in ihrer Situation realistisch sein, aber von einer Romanheldin erwarte ich etwas anderes. Daher hoffe ich, dass Mare in Band 3 wieder zu ihrem alten Ich zurück findet. Cal hingegen entspricht meinen Erwartungen und wird mir immer sympathischer. Er bleibt ruhig und höflich, trotz der Zwangslage, in der er sich befindet. Für Mare versucht er sein Bestes zu geben, auch wenn er dafür gegen seinen eigenen Bruder kämpfen muss. Cal wirkt auf mich wie ein perfekter König und zugleich trotzdem der nette junge Mann von Nebenan. Die Liebesgeschichte verläuft dezent im Hintergrund und kommt kaum zum Tragen. An dieser Stelle hätte ich mir ein wenig mehr Romantik gewünscht, damit Mare nicht ganz so distanziert wirkt. Maven gefällt mir in der Rolle des Bösewichts richtig gut. Man kann einfach nicht anders, als ihn zu hassen. Er ist der perfekte Gegenspieler für Mare. Insgesamt ist Victoria Aveyard mit "Gläsernes Schwert" eine wunderbare Fortsetzung gelungen, die mit viel Action überzeugt. Trotz Mares Entwicklung konnte mich das Buch bis zur letzten Seite fesseln und ich bin schon sehr gespannt auf das Finale.

Fazit: „Gläsernes Schwert“ von Victoria Aveyard ist eine rasante Fortsetzung der dystopischen Reihe „Die Farben des Blutes“. Actionreiche Szenen und überraschende Wendungen lassen den Leser kaum zu Atem kommen. Mares charakterliche Entwicklung fand ich etwas schade, konnte das Buch aber trotzdem nicht aus der Hand legen und warte sehnsüchtig auf Band 3.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Toller Weltenentwurf

Vermächtnis der Hüter 1
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Auf Die Idee, dass es eine Welt zwischen dem Diesseits und dem Jenseits gibt, hat mich von Anfang an fasziniert. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich neugierig darauf, wie die Autorin sich ...

Auf Die Idee, dass es eine Welt zwischen dem Diesseits und dem Jenseits gibt, hat mich von Anfang an fasziniert. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich neugierig darauf, wie die Autorin sich ihre Zwischenwelt vorstellt. Tatsächlich ist die Welt Cascavel völlig anders als erwartet. Isabelle Benz hat durch ihren Weltenentwurf etwas ganz Eigenes geschaffen.

Dareios ist der Hüter der Zwischenwelt Cascavel. Seine Aufgabe ist es, verstorbene Magier zu bekämpfen und ins Jenseits weiterzuschicken. Oberste Priorität hat für jeden Hüter das Fortführen seiner Linie, da ein Leben ohne Hüter den Untergang von Cascavel bedeuten würde. Daher begibt sich Dareios ins Diesseits und macht sich auf die Suche nach einer Frau und Mutter seines Erben. Dabei trifft er auf Carolina Jara, die perfekt zu sein scheint. Schnell verliebt sich Dareios in die junge Magiestudentin und macht bald darauf einen fatalen Fehler: Unbeabsichtigt bringt er Carolina in die Zwischenwelt Cascavel, wo sie von dieser Sekunde an gefangen gehalten wird, da sie die Welt nicht mehr lebend verlassen kann. Aus der beginnenden Liebe wird Hass und alles scheint verloren.

Der Einstieg in das Buch ist mir anfangs nicht ganz so leicht gefallen, da man mit vielen neuen Begriffen konfrontiert wird, die man erst einmal nicht einordnen kann. Erst nach dem ersten Viertel der Geschichte kam ich besser mit. Daher sollte der Leser ein wenig Geduld mitbringen. Dafür ist die Zwischenwelt Cascavel umso faszinierender. Sie ist völlig anders, als ich mir eine Zwischenwelt vorgestellt habe. Düster, mit eigenen Regeln und lebendigen Toten, die sich in mörderische Tiere verwandeln. Das Leben in Cascavel ist ein einziger langer Kampf. Jeden Tag werden es mehr lebende Tote, die von Dareios bekämpft und ins Jenseits geschickt werden müssen. Je länger er auf der Suche nach einer Frau im Diesseits verweilt, umso schlimmer wird die Lage in Cascavel. Doch die Suche nach einer geeigneten Frau ist nicht ganz so einfach, wie Dareios es sich vorgestellt hatte.

Da Dareios selten im Diesseits unterwegs ist, kommt er im normalen Leben auf der Suche nach einer Mutter für den nächsten Hüter nicht besonders gut zurecht. Er hat nicht die geringste Ahnung, wie er ein Mädchen kennenlernen soll und wie er anschließend am schnellsten an ein Kind kommt. Denn welche Frau lässt sich schon kurz nach dem Kennenlernen schwängern. Dadurch entstehen eine Reihe von lustigen Szenen, die mich schmunzeln ließen. Schließlich findet Dareios die Magiestudentin Carolina. Doch dann geschieht das Unfassbare: Ungewollt bringt Dareios Carolina nach Cascavel. Natürlich glaubt Carolina Dareios kein Wort und hält ihn für einen Entführer. Ihre beginnende Liebe wandelt sich zu schwärendem Hass. Leider beginnt sich Carolina in Cascavel sehr zu ihrem Nachteil zu verändern. Anstatt das Beste aus der Situation zu machen wird sie zickig, bockig und stur. Manchmal wollte ich sie einfach nur schütteln. Leider hat sie während ihrer Zeit in Cascavel bei mir alle Sympathiepunkte verloren. Dareios hingegen mochte ich von Anfang an. Er ist wahnsinnig unbeholfen im Umgang mit Frauen und stolpert von einem Fettnäpfchen ins nächste. Zu Beginn verläuft das Erzähltempo recht träge, steigert sich aber mit der Ankunft von Carolina in Cascavel. Gerade am Anfang hätte ich mir weniger neue Begriffe und dafür ein wenig mehr Spannung im Diesseits gewünscht, doch der Weltenentwurf macht die Schwäche im Spannungsbogen wieder wett. Insgesant ist "Die Schwelle - Das Vermächtnis der Hüter" ein lesenswertes Fantasybuch mit ungewöhnlichem Weltenentwurf und einem sympathischen Protagonisten, über den man immer wieder lachen kann.

Fazit: Die von Isabelle Benz erschaffene Welt Cascavel ist absolut einmalig. Zu Beginn fällt es etwas schwer, mit all den neuen Begriffen mitzuhalten. Ist man einmal richtig in der Geschichte angekommen, gibt es in Cascavel einiges zu entdecken. Mit ihren eigenen Regeln, Wesen und magischen Gegenständen ist die Zwischenwelt Cascavel ein faszinierender und einzigartiger Schauplatz, der viel Potenzial bietet für weitere Bände. 3,6 / 5,0 Sterne.