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Veröffentlicht am 25.04.2019

Ein nicht ganz würdiger Abschluss einer tollen Buchreihe

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Inhalt & Handlung:
In schneller Abfolge werden drei männliche Leichen gefunden, die nicht nur vom Aussehen her allesamt große Ähnlichkeit mit DI Phil Brennan aufweisen, auch sonst wird rasch klar, dass ...

Inhalt & Handlung:
In schneller Abfolge werden drei männliche Leichen gefunden, die nicht nur vom Aussehen her allesamt große Ähnlichkeit mit DI Phil Brennan aufweisen, auch sonst wird rasch klar, dass die Leichenfunde in engem Zusammenhang mit ihm stehen müssen, da bei jedem der Opfer eine Tarotkarte mit dem Motiv des Gehängen gefunden wird, auf dem der Name Phil Brennans geschrieben steht. Als dieser sich in die Ermittlungen einbauen will und nach Cochester fährt, kommt er jedoch nicht an und bleibt vorerst verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, zumal es scheint, als würde jene Stalkerin, mit der Brennan schon in den Vorgängerbänden zu tun hatte, hinter den Morden stecken.

Schreibstil:
In für Tanja Carver typischen Weise beginnt auch dieser Thriller bereits unglaublich spannend, bereits auf Seite eins wird man unvermutet mitten ins Geschehen hineingeworfen, und der einfachen aber doch sehr fesselnden Erzählweise gefangengenommen. Im Laufe des Buches wird man mit einer wahren Flut an Informationen beinahe überfordert

Charaktere:
Wie schon in den Bänden zuvor begegnet man einmal mehr dem souveränen und sehr sympathischen Ermittler Phil Brennan und der nicht minder liebenswerten Profilerin Marina Esposito, die nicht nur beruflich ein Top-Team sind, sondern mittlerweile miteinander verheiratet sind. Ein wenig überraschend trifft man aber auch auf eine „alte Bekannte“ aus den vorhergehenden Bänden, die bereits als Stalkerin Brennans in Erscheinung getreten war. Ihr bösartiges Wesen steht im krassen Gegensatz zu der warmherzigen Art der beiden andern Protagonisten.

Cover:
Das Cover ist großteils in sattem Grün gehalten mit einer vertrockneten Rose, die achtlos auf den Einband geheftet zu sein scheint. Auch dieser Band weist das für die vorangegangenen Teile dieser Buchreihe bereits typische graue Paketband auf, das nahezu plastisch auf das Buch geklebt zu sein scheint. Auf diese Weise wird bereits optisch ein Bezug zu den Vorgängerbänden hergestellt.


Autor:
Wieder tritt hier das Ehepaar Martyn und Linda Waites unter dem Autorennamen Tania Carver in Erscheinung. Die beiden leben mit ihren beiden Kindern in Südengland.

Meinung:
Dies ist der achte und letzte Teil der Buchreihe rund um die Profilerin Marina Esposito und ihrem Mann DI Phil Brennan, bei der es zwar eine Rahmenhandlung gibt, die sich über alle Bände erstreckt, aber jeder Teil beinhaltet jedoch eine eigene in sich abgeschlossene Geschichte. Was ich an dieser Buchreihe sehr schätze, ist, dass man die einzelnen Teile nicht streng chronologisch gelesen haben muss, um der Handlung folgen zu können, auch wenn dies für ein besseres Verständnis jedoch nützlich ist. Diejenigen, die neu in diese Serie einsteigen, in knappen Worten mit den nötigen Hintergrundinformationen versorgt.

Persönliche Kritikpunkte:
Leider kann der Spannungsbogen nicht über das ganze Buch aufrecht gehalten werden, mitunter verläuft sich das Buch in Längen, die den Lesefluss ein wenig hemmen.
Mit dem Wissen, dass es sich bei diesem Buch um den finalen Band der Serie handelt, hätte ich mir ein abgerundetes Ende gewünscht. Man wird hier jedoch mit einem offenen Ende alleine zurückgelassen, was ich persönlich als ein wenig unbefriedigend empfinde.

Fazit:
Ein spannender Thriller, der jedoch nicht ganz an die Vorgängerbände der Reihe anschließen kann!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Römische Geschichte hautnah erlebt!

Roman Quest - Flucht aus Rom
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Inhalt:
Dies ist die Geschichte des 12 jährigen Jungen Juba, der seine Geschwister ganz aus dem alten Rom nach Britannien führt, nachdem seine Eltern durch Kaiser Domitian des Verrats beschuldigt worden ...

Inhalt:
Dies ist die Geschichte des 12 jährigen Jungen Juba, der seine Geschwister ganz aus dem alten Rom nach Britannien führt, nachdem seine Eltern durch Kaiser Domitian des Verrats beschuldigt worden waren, und die Eltern auf der Flucht vor den Häschern des Kaisers umkommen.

Handlung:
Im Jahre 94 nach Christus wird die Familie Jubas denunziert und vom Kaiser Domitian des Verrats beschuldigt, was einem Todesurteil gegen die ganze Familie gleichkommt. Als eines Nachts ihr Haus von Soldaten gestürmt wird, ergreift der 12jährige Juba auf Geheiß seiner Mutter mit seinen Geschwistern, der 9jährigen Ursula, dem 14jährigen Fronto und dem Baby Dora die Flucht, während die Eltern zurückbleiben, um die Soldaten aufzuhalten, um so den Kindern einen Vorsprung auf deren Flucht zu verschaffen, wobei die Eltern jedoch den Tod finden. Juba versucht sich mit den Geschwistern zum einigen noch verbliebenen Onkel Pantera durchzuschlagen, welcher als reicher Mann in Britannien lebt. Für die Kinder beginnt eine abenteuerliche und beschwerliche Reise voller Gefahren.

Schreibstil:
In einfacher und kindgerechter Sprache wird diese Geschichte erzählt, wobei die Geschichte in kurze Abschnitte unterteilt ist, wobei jedes Kapitel einen lateinischen Namen trägt, welcher im Anschluss an die Geschichte in einem Register erklärt wird.

Charaktere:
Der Protagonist Juba ist mit seinen 12 Jahren sehr reif für sein Alter, deswegen wird ihm von seinen Eltern die Verantwortung über seine Geschwister übertragen, obwohl sein Bruder Fronto zwei Jahre älter ist als er. Die Flucht aus Rom verlangt dem Jungen unmenschliche Entscheidungen ab, die er schweren Herzens treffen und sich dabei gegen seine Geschwister stellen muss. Auch seine neunjährige Schwester Ursula verhält sich bereits sehr wohlüberlegt und mutig, sein älterer Bruder Fronto jedoch wirkt geistig ein wenig retardiert und ist zudem ein Tagträumer.

Cover:
Das Cover wirkt sehr edel und sticht durch seine auffällige Farbgebung sofort ins Auge: es ist tiefrot eingefärbt und wirkt, als würde der darauf abgebildete Junge aus dem brennenden Rom fliehen, was dem Ganzen ziemliche Dramatik verleiht.

Autorin:
Caroline Lawrence studierte in Cambridge Alte Geschichte und unterrichtete etliche Jahre an einer Schule in London, bis sie sich ganz, dem Schreiben widmete.

Meinung:
Caroline Lawrence lässt in ihre Beschreibung des römischen Alltags ihr profundes Geschichtswissen einfließen, wodurch die Darstellung des römischen Lebens sehr lebensnah und realistisch wirkt. Die Geschichte beginnt bereits sehr spannend mit der Stürmung der Villa durch die Soldaten des Kaisers, und setzt sich mit ungebrochener Spannung fort. Die kleinen Protagonisten werden mit für ein Kinderbuch ungewöhnlich harten Schicksalsschlägen konfrontiert, was das Ganze noch fesselnder werden lässt.

Persönliche Kritikpunkte:
Die Verfolgungsjagd durch die Häscher des Kaisers wird sehr stark durch Zufälle gesteuert, wodurch die Handlung etwas leidet, es erweckt manchmal den Eindruck, als versuche man an diesen Stellen die Geschichte künstlich aufrecht zu halten, da die Handlung sonst stagnieren würde.
Ein Kind ohne Lateinkenntnisse wird sich, meiner Meinung nach etwas schwer tun, die unzähligen lateinischen Begriffe im Text richtig zu deuten. Wie auch schon bei den lateinischen Überschriften, die am Ende erklärt werden, wäre auch bei den restlichen lateinischen Ausdrücken ein alphabetisches Register im Anhang wünschenswert, in dem das Kind ihm unbekannte Ausdrücke nachschlagen kann!

Fazit:
Alles in allem ein sehr gelungenes Kinderbuch, das auch geschichtlichen Background zur römischen Lebensweise liefert!

Veröffentlicht am 03.03.2019

Bissig – bissiger - Livia Klingl

Biedermeiern
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Inhalt:
Ironische bisweilen sogar recht bissige Kommentare zum Wiener Alltag und dem (politischen) Tagesgeschehen, entnommen den täglichen Facebook („Fezbuk“)-Einträgen einer kritischen Ur-Wienerin, während ...

Inhalt:
Ironische bisweilen sogar recht bissige Kommentare zum Wiener Alltag und dem (politischen) Tagesgeschehen, entnommen den täglichen Facebook („Fezbuk“)-Einträgen einer kritischen Ur-Wienerin, während eines Zeitraums vom 16.10.2017 (Zeit der Nationalratswahl) bis zum 14.11.2018..

Schreibstil:
Was als Erstes ins Auge sticht: Wie bei Internet-Einträgen durchaus üblich, wir hier alles in Kleinbuchstaben verfasst, ein Vorgehen, das bei einem „richtigen“ Buch anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, auch wenn es bei Internet-Einträgen inzwischen gang und gäbe ist.

Cover:
Das Cover ist sehr originell gestaltet: Biedermeierhafte Ornamente sind durch ein kleines „Guckloch“ im Einband durchbrochen, durch das man die Außenwelt beobachten kann – eine nette Idee, den Inhalt des Buches auch optisch toll umzusetzen!

Autorin:
Das Urgestein Livia Klingl wurde in Wien geboren und arbeitet als Journalistin, wobei sie über 20 Jahre lang als Krisenberichterstatterin in Brennpunkten wie Afghanistan, Libanon, Iran oder Irak tätig war, zudem leitete sie Jahrelang das Außenpolitikresort des Kuriers, einer namhaften österreichischen Zeitung. Als Buchautorin und Preisträgerin publizistischer Preise lebt sie nach wie vor im Wiener Bezirk „Rudolfsheim-Fünfhaus“, der einer der Bezirke mit dem höchsten Ausländeranteil und betreibt dort quasi „Studien vor Ort“.

Illustrationen:
Mit liebevoll gestalteten Karikaturen so mancher Politiker aus aktueller sowie vergangener Zeiten unterstreicht sie ihre Kommentare in witziger Weise.

Meinung:
Dieses Büchlein hat mich zum Teil sehr erheitert, weil Livia Klingl sich mit ihrer scharfen Zunge kein Blatt vor den Mund nimmt, und die Dinge, mit einer gehörigen Portion Ironie und auch Sarkasmus auf den Punkt bringt. Manchmal bleibt einem allerdings auch im wahrsten Sinn des Wortes das Lachen im Halse stecken, weil sie mit so mancher Aussage leider den Pudels Kern trifft. Köstlich auch Klingls Wortkreationen „Witzekanzler“ oder „Bubenkanzler!
Eines meiner Lieblingszitate ist jenes aus Tag 128 „…weil diese regierung komplexler dazu ermächtigt hat und täglich ermächtigt, ihre erziehung über bord zu werfen und ihre niederen instinkte auszuleben. Es wird jahre dauern, diese widerwärtigkeiten wieder loszuwerden. Viele jahre….“
Dieses Buch war für mich ausschlaggebend dafür, Livia Klingls Kommentaren auf „Fezbuk“ und twitter zu folgen, um mich auch weiterhin an ihren geistigen Ergüssen erfreuen zu können!

Fazit:
Ein kleines, aber feines Büchlein, das man zwar schnell durchgelesen hat, aber immer wieder gerne mal zur Hand nimmt, um darin zu schmökern!

Veröffentlicht am 12.02.2019

Die abenteuerliche Entführung von Oma

Kidnapping Oma
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Inhalt:
Dies ist die Geschichte zweier Kinder, die um ihr Recht kämpfen, eine Oma zu haben.

Handlung:
Leni und Jonas wohnen bei ihrer alleinerziehenden Mutter Nora, die die Kinder beruflich bedingt sehr ...

Inhalt:
Dies ist die Geschichte zweier Kinder, die um ihr Recht kämpfen, eine Oma zu haben.

Handlung:
Leni und Jonas wohnen bei ihrer alleinerziehenden Mutter Nora, die die Kinder beruflich bedingt sehr viel alleine lassen muss. Eines Tages lernen die beiden Kinder am Spielplatz eine merkwürdige ältere Dame mit schottischem Akzent kennen, die ihr Shettland-Pony Charles spazieren führt. Es stellt sich heraus, dass diese Frau ihre Oma ist, von der ihre Mutter ihnen immer erzählt hatte, dass sie gestorben wäre. Als Leni eines Tages zufällig einen Streit zwischen ihrer Mutter und dieser Frau miterlebt, bei der ihre Mutter die Oma mit den Worten aus der Wohnung wirft, sie möge sich von ihrer Familie fernhalten, sehen die Kinder ihre Chance, eine richtige Oma zu haben schwinden. Und so beschließen sie kurzerhand, ihre Großmutter zu entführen, um sie besser kennenzulernen und wenigstens einige Tage in den Genuss einer eigenen Oma zu kommen. Ein turbulentes Abenteuer beginnt.

Schreibstil:
In sehr lustigem Ton wird diese Geschichte sehr kindgerecht erzählt. Als Leser wird man sofort von der abenteuerlichen Geschichte gefangengenommen, anfangs wird man noch ein wenig im Dunkeln gelassen, was es mit der älteren Frau mit Pony auf sich hat, die plötzlich überall aufzutauchen scheint, was die Spannung noch zusätzlich erhöht. Auch der Humor kommt nicht zu kurz! Die Geschichte ist zudem in wohlportionierte Kapitel unterteilt, die ein Kind weder über- noch unterfordern.

Charaktere:
Die beiden Kinder Leni und Jonas sind bereits sehr selbständig, da ihre Mutter berufsbedingt wenig Zeit für sie hat und noch dazu alleinerziehend ist. Wenn diese mal für die Kinder „kocht“, kommen Spaghetti mit Fertigsugo auf den Tisch. Kein Wunder, dass die Kinder sich nach einer Oma sehnen, die sich um sie kümmern kann, und die vor allem eines hat: Zeit! Als sie hinter das Geheimnis ihrer Mutter kommen, entwickeln die Kinder fast schon detektivischen Spürsinn, um ihre Oma ausfindig zu machen. Ihre Hartnäckigkeit ist dabei bewundernswert!
Die Oma kann man einfach nur gern haben: sie ist für jeden Spaß zu haben, und macht auch bei ihrer „Entführung“ bereitwillig mit. Sie versucht, ihre verlorene Zeit mit den Enkelkindern aufzuholen und all jene Dinge wiedergutzumachen, die sie als Mutter selbst mal verkehrt gemacht hatte, dabei greift sie zu ungewöhnlichen Mitteln.

Cover & Illustration:
Eine fröhliche Grafik im kindlichen Design zieht mit Sicherheit den Blick vieler Kinderaugen auf sich. Im Grunde erzählt dieses Bild bereits die ganze Geschichte: zwei Kinder, die auf Oma-Fang gehen! Auch innerhalb des Buches entdeckt man immer wieder liebevoll gestaltete Schwarzweiß-Illustrationen, die das Gelesene auch grafisch schön umzusetzen vermögen.

Autor:
Matthias Morgenroth wuchs in Puchheim, einem Vorort von München auf. Er studierte zuerst Germanistik, danach evangelische Theologie. Schon während des Studiums war er als Journalist für diverse Medien tätig: der Süddeutschen Zeitung, dem bayrischen Sonntagsblatt. Seit 2001 arbeitet er als Reporter und Redakteur für den Bayrischen Rundfunk. Daneben schreibt er Kinderbücher und Sachbücher für Erwachsene. Heute lebt er mit seiner Familie in München.

Meinung:
Ein sehr lieb gestaltetes Kinderbuch, das in lustiger Weise ein Problem der heutigen Zeit thematisiert: immer mehr alleinerziehende Elternteile versuchen in ihrem Alltag den Spagat zwischen Kinder-Kinderbetreuung und ihrer Arbeit möglichst gut meistern. Man stößt dabei sehr bald an seine eigenen Grenzen, wenn das familiäre Umfeld (aus welchen Gründen auch immer) nicht vorhanden bzw. nicht greifbar ist. Hier nehmen die Kinder die Sache selbst in die Hand und finden eine sehr kreative und ungewöhnliche Lösung für dieses Problem. Ein richtig tolles Kinderbuch eben –sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen für etwas größere Kinder! Was für letztere zusätzlich ein Ansporn sein wird, ist die große Schrift, in welcher dieses Buch verfasst ist, denn dadurch wirkt der Lesefortschritt subjektiv umso gewaltiger!

Fazit:
Ein heiteres Kinderbuch, das sich auf humorvolle Art und Weise damit auseinandersetzt, wie wertvoll die gemeinsame Zeit in einem funktionierenden Familiengefüge ist.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Höllisch gut!

Luzifer junior – Teil 5: Ein höllischer Tausch
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Inhalt:
Luzie und Lilli, ihres Zeichens Kinder des Teufels, finden sich plötzlich im Körper des jeweils anderen wieder und haben alle Hände voll damit zu tun, diesem furchteinflößenden Zauber ein Ende ...

Inhalt:
Luzie und Lilli, ihres Zeichens Kinder des Teufels, finden sich plötzlich im Körper des jeweils anderen wieder und haben alle Hände voll damit zu tun, diesem furchteinflößenden Zauber ein Ende zu bereiten.

Handlung:
Im fünften Teil der Reihe „Luzifer junior“ haben die an sich besten Freunde Lilli und Luzie eben erst erfahren, dass sie beide Kinder des Leibhaftigen und noch dazu Zwillinge sind. Während der naive und äußerst gutmütige Luzie von seinem Vater in die Menschenwelt entsandt worden ist, um endlich seine persönliche böse Ader zu entdecken, setzt der Teufel seine ganzen Hoffnungen darauf, dass sich wenigstens Lilli zu einem richtig schön bösartigen Nachkommen entpuppt. Die Rechnung scheint aufzugehen, als die nunmehrigen Geschwister sich immer öfter wegen Nichtigkeiten in die Haare kriegen. Bei einem dieser Streitigkeiten geht es etwa um Luzies „Handbuch für junge Dämonen“, welches dieser Lilli perdu nicht leihen will, dabei löst sich offenbar ein Zauberspruch, bei dem die Körper der Kinder vertauscht werden. Ein Zustand, den nicht einmal der Teufel höchstpersönlich wieder rückgängig zu machen vermag. Als nun auch noch dauernd ein Countdown auftaucht, der offenbar einen Showdown ankündigt, ist guter Rat teuer…

Schreibstil:
Das Buch ist äußerst lustig geschrieben und wir aus wechselnder Perspektive mal aus Luzies und aus Lillis Sicht erzählt. Viele der wirklich witzigen Situationen sind auf Luzies Naivität und Unerfahrenheit mit der menschlichen Rasse zurückzuführen, zudem werden erfrischend lustige Wortkreationen und Wortspiele verwendet.

Charaktere:
Luzie ist in seiner Gutmütigkeit und seiner naiven Art einfach hinreißend, er kann keiner Fliege etwas zu leide tun, und denkt von niemanden auch nur ansatzweise schlecht. Dadurch durchschaut er anfangs auch nicht das bösartige Mobbing, dem er (in Lillis Körper) in der Schule ausgesetzt ist und reagiert darauf nur kindlich-naiv und freundlich, mit der er letztlich aber auch erfolgreich ist.
Lilli hingegen ist ein kleiner Heiß-Sporn, sie lässt sich von niemandem etwas gefallen, und hat immer auch gleich schlagfertig den passenden Spruch parat.
In kleineren Rollen tauchen mehrere Dämonen auf, unter anderem der entzückende Cornibus, der sehr leicht mit einem Riegel seiner heißgeliebten „Schlozolade“ zufriedenzustellen ist.

Cover:
Ein sehr poppiges, kindgerechtes und farbenfrohes Cover, das sich nahtlos in die Serie einfügt!

Sprecher:
Christoph Maria Herbst hat sich beim Lesen dieses Hörbuches einmal mehr selbst übertroffen. Mit einer unglaublich wandelbaren Stimme intoniert er einen richtig bösen Teufelsvater genauso exzellent wie einen schelmisch plappernden Cornibus oder einer gehässig süßlichen Chiara (der Rivalin von Lilli).

Meinung:
Ein bezauberndes Kinderbuch mit viel Esprit und Wortwitz, das vermutlich in seiner Hörbuch-Version dank Christoph Maria Herbst noch viel genialer ist als die Printversion, weil er alleine mit seiner facettenreichen Stimme zusätzlichen Humor in die Geschichte hineinbringt! Dieses Buch ist zwar der fünfte Band einer ganzen Serie, deren Geschichten aufeinander aufbauen, man schafft es jedoch problemlos, der Handlung zu folgen, weil man die relevanten Informationen im Laufe der Geschichte erfährt, OHNE dass dabei zu viel über die Vorgängerbände verraten (oder noch schlimmer: gespoilert) wird.

Persönliche Kritikpunkte:
Für ein Kinderbuch sind mir persönlich leider zu viele Schimpfwörter enthalten (damit meine ich nicht Luzies Versuche, passende „böse“ Schimpfwörter zu kreieren, die auch in der Menschenwelt als solche akzeptiert werden). Mir ist klar, dass damit vermutlich das „Teuflische“ hervorgehoben werden soll, nur wäre in diesem Fall weniger mehr!

Fazit:
Ein wirklich lustiges und humorvolles Kinderbuch, bei dem auch Erwachsenen an vielen Stellen herzlich lachen können!