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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2023

Johanna Kinkel, ein außergewöhnliches Leben

Die rebellische Pianistin. Das Leben von Johanna Kinkel
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Bereits mit 11 Jahren träumte Johanna davon, einmal eine Musikerin und Komponistin zu werden. Bei Franz Ries bekam sie Klavierunterricht. Sie heiratete mit 22 Jahren den Buchhändler Johann Mathieux. Doch ...

Bereits mit 11 Jahren träumte Johanna davon, einmal eine Musikerin und Komponistin zu werden. Bei Franz Ries bekam sie Klavierunterricht. Sie heiratete mit 22 Jahren den Buchhändler Johann Mathieux. Doch ihre Eltern holten sie nach 6monatiger Ehe wieder nach Hause, da sie durch die Behandlung ihres Mannes psychisch krank wurde. Nachdem sie Johann Mathieux verlassen hatte, wurde sie als Pianistin und auch als Dirigentin bekannt. Ihr begegnete Gottfried Kinkel, ein 5 Jahre jüngerer ehemaliger Schüler ihres Vaters, den sie 1843 heiratete und Mutter von vier Kindern wurde.
Diese Romanbiografie erzählt die Geschichte von Johanna Kinkel, einem streng erzogenen katholischen Mädchen, das zusammen mit Gottfried Kinkel den Dichterkreis „Maikäferbund“ gründete. Sie schrieb Gedichte, vertonte Lieder und glänzte als hervorragende Pianistin. Nach der langwierigen Scheidung von ihrem ersten Ehemann und ihrem Austritt aus der katholischen Kirche, um zu der evangelischen überzutreten, wurde sie verpönt, gemieden und angefeindet.
Basierend auf historischen Tatsachen und mit fiktiven Ereignissen ummantelt, erzählt dieses Buch die Geschichte einer rebellischen Frau, die mehr sein wollte, als nur Ehefrau und Mutter, was in der damaligen Zeit jedoch nicht der Norm entsprach.
Der Lebenslauf der Protagonistin ist nachvollziehbar und authentisch beschrieben. Auch sind die weiteren Charaktere bildhaft gestaltet. Der Schreibstil führt flüssig durch diese Lektüre.
Mein Fazit:
Eine unterhaltsame Biografie, die mir angenehme Lesestunden bereitet hat. 3 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Caroline Mikkelsen, eine bemerkenswerte Frau

Das Lachen der Pinguine
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Caroline, das 13. von 16 Kindern der Fischerfamilie Aaen in Frederikshavn/ Dänemark lernt 1931 den fast 20 Jahre älteren Kapitän des Walfangschiffes „Thorshavn“ Klarius Mikkelsen kennen und heiratet ihn ...

Caroline, das 13. von 16 Kindern der Fischerfamilie Aaen in Frederikshavn/ Dänemark lernt 1931 den fast 20 Jahre älteren Kapitän des Walfangschiffes „Thorshavn“ Klarius Mikkelsen kennen und heiratet ihn 1932. Sie zieht zu ihm nach Sandefjord/Norwegen, wo er ein Haus gekauft hat. Er nimmt sie mit auf seine Expedition in die Antarktis und sie betritt als erste Frau den Boden des Südpols. Das Zusammentreffen mit den Pinguinen wird Caroline für immer im Gedächtnis bleiben. Als Klarius im Jahre 1941 an einer Lungenentzündung stirbt, macht Caroline eine Nähschule und einen Versandhandel auf. 3 Jahre später heiratet sie den Gärtner Johan Mandel, mit dem sie ein Blumengeschäft in Tonsberg betreibt.
Im Jahre 1995 begibt sich die australische Journalistin Jesse Brubaker auf die Spurensuche der verschollenen Frau.
Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Einmal erleben wir die junge Caroline Mikkelsen und dürfen sie auf ihrer Expedition begleiten. Zwischendurch schwenkt die Autorin zu Jesse Brubaker ab, die es sich in den Kopf gesetzt hat, mehr über Caroline zu erfahren, sie eventuell auch zu finden und über sie zu schreiben.
Der Roman beruht auf tatsächlichen Ereignissen und wird von einer fiktiven Geschichte ummantelt. Doch leider kam die Handlung auf mich etwas oberflächlich herüber. So ist es mir nicht gelungen, mich in Caroline hineinversetzen zu können. Es fehlte mir bei der Umsetzung an Tiefgang, denn ich konnte nicht erkennen, welche Gefühle die Ehepartner miteinander verband. Da war für mein Empfinden die Beschreibung über das Abschlachten der Wale emotionaler.
Arabella Meran hat die Gegebenheiten zu Zeiten der Walfangflotten sehr gut recherchiert. Doch ich hätte mir gewünscht, mehr über die Beziehung und Empfindungen von Caroline und Klarius erfahren zu können, die sie miteinander verband.
Mein Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman über eine mehr als 60 Jahre vergessene Frau. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Nette und leichte Unterhaltung

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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Nachdem ich den ersten Band „Die Frauen von Schönbrunn“ mit Begeisterung gelesen hatte, war ich auf den zweiten Teil der Reihe sehr gespannt. Doch leider konnte mich dieser nicht so sehr überzeugen.
Während ...

Nachdem ich den ersten Band „Die Frauen von Schönbrunn“ mit Begeisterung gelesen hatte, war ich auf den zweiten Teil der Reihe sehr gespannt. Doch leider konnte mich dieser nicht so sehr überzeugen.
Während es im ersten Teil um Emma ging, erfahren wir hier die Geschichte von ihrer Schwester Greta. Der erste Weltkrieg ist seit 5 Jahren vorüber. Gretas Mann Gustav ist noch immer verschollen und sie weigert sich, seinen Tod zu akzeptieren. Bei einem Spaziergang lernt sie Melanie kennen, die im Schloss die Erzieherschule besucht und Greta lässt sich dazu überreden, auch eine Ausbildung zur Erzieherin anzufangen. Sie lernt den stellvertretenden Direktor der Schule, Michael Brenner, kennen und Greta fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch da ist auch noch Gustav, an dessen Tod Greta noch nicht glauben will.
In dieser Geschichte geht es auch um die traumatisierten Kinder in dem Kinderheim, die aus sehr schwierigen Verhältnissen kommen. Diese Kapitel fand ich am interessantesten. Die restliche Handlung plätscherte für meine Begriffe vor sich hin. Sie war vorhersehbar und ließ an Spannung und Tiefgang fehlen.
Auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes lässt sich dieses Buch sehr gut lesen, da beide Teile in sich abgeschlossen sind.
Mein Fazit:
Trotz obiger Kriterien hat mir dieses Buch mit seinem flüssigen Schreibstil unterhaltsame Lesestunden bereitet. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Eine spannende Reise in Omas Vergangenheit

Das Mädchen aus Ostpreußen
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Nach ihrer Flucht aus Ostpreußen strandet Netti mit ihrer Familie 1945 in Lüneburg. Die Stadt ist überfüllt mit Flüchtlingen und täglich treffen neue ein. Hunger ist ihr täglicher Begleiter und Unterkünfte ...

Nach ihrer Flucht aus Ostpreußen strandet Netti mit ihrer Familie 1945 in Lüneburg. Die Stadt ist überfüllt mit Flüchtlingen und täglich treffen neue ein. Hunger ist ihr täglicher Begleiter und Unterkünfte gibt es auch kaum. Endlich erhalten sie ein leeres Zimmer auf einem Bauernhof, doch sie besitzen nur das, was sie auf dem Leib tragen. Und für die Bäuerin sind sie nur „Polackenpack“, das äußerst unwillkommen ist. Doch Netti hat Glück. Sie bekommt eine Stelle im Haus von Major Alan Thompson, einem britischen Besatzungsoffizier, der die Deutschen hasst und sich Netti gegenüber abweisend verhält. Allerdings hat er auch seine Gründe dafür.
Dieser Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal von der Enkelin Johanna, die nach einer gescheiterten Beziehung zu ihren Großeltern flüchtet und durch Zufall ein altes Foto entdeckt. Wer ist der Mann darauf und in welcher Beziehung stand er zu ihrer Oma? Johanna will es unbedingt heraus finden.
Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit den Erlebnissen von Netti in Lüneburg. Während Johannas Geschichte eher einem Liebesroman gleicht, sind die Begebenheiten in der direkten Nachkriegszeit spannend und emotional aufwühlend. Nachvollziehbar hat Karin Lindberg die Verhältnisse und das Leben der Flüchtlinge beschrieben. Ich konnte mich in Netti hineinversetzen und habe mit ihr gelitten und gehofft.
Der Schreibstil führt flüssig durch diese Lektüre.
Mein Fazit:
Während ich zu Johanna keinen Bezug aufbauen konnte, und mich die steten Wechsel in die Gegenwart sehr gestört haben, hat mich die Geschichte von Netti doch sehr berührt. Trotzdem hat mir dieses Buch unterhaltsame und emotionale Lesestunden bereitet. 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Eine interessante Biografie über eine schon damals emanzipierte Frau

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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In diesem Buch begleitet der Leser Selma Lagerlöf und erhält einen Einblick in ihr Leben. Sie verbrachte ein glückliche Kindheit auf dem Gutshof Marbacka in Südschweden. Als es aus finanziellen Gründen ...

In diesem Buch begleitet der Leser Selma Lagerlöf und erhält einen Einblick in ihr Leben. Sie verbrachte ein glückliche Kindheit auf dem Gutshof Marbacka in Südschweden. Als es aus finanziellen Gründen verkauft werden musste, nimmt sie sich vor, es eines Tages wieder zurückzukaufen. Ihr Ziel ist, unabhängig zu leben, eine berühmte Schriftstellerin zu werden und gar niemals zu heiraten. Sie arbeitet als Lehrerin und lernt die Autorin Sophie Elkan kennen, die ihre Freundin und spätere Reisebegleiterin wird. Sie liebt zwei Frauen, Sophie ohne körperlichen Kontakt, während sie mit Valborg eine Liebesbeziehung hat. Dabei war Eifersucht zwischen Sophie und Valborg auch ein Thema. Mit der Zeit erfüllt sich Selmas Traum zur Schriftstellerin immer mehr, bis sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur erhält und in die Schwedische Akademie aufgenommen wird. Ihr bekanntestes Buch ist bis heute „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.
Dieser fiktive biografische Roman beschreibt Selma Lagerlöfs Leben. Leider wurde hier ihre Kindheit und Jugend ausgelassen. Der Schreibstil ist poetisch und die Biografie detailliert beschrieben. Leider wurde mein Lesefluss durch langatmige Ausschweifungen und teils große Zeitsprünge gestört, so dass es mir manchmal schwer fiel, konzentriert dabeizubleiben.
Mein Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Roman, der bestimmt seine Anhänger findet. Mich konnte er jedoch nicht 100%ig überzeugen. 3 Sterne.

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