Kopf-und-Herz-Story
Das kleine Cottage auf dem HügelDieses Buch hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Maddie, die Hauptperson, stellt sich zuerst nicht sehr positiv dar als Stadtmensch in der Natur, aber irgendwie hat es die Schriftstellerin verstanden, ...
Dieses Buch hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Maddie, die Hauptperson, stellt sich zuerst nicht sehr positiv dar als Stadtmensch in der Natur, aber irgendwie hat es die Schriftstellerin verstanden, im Leser auch etwas Empathie zu wecken für Maddies schwierigen Start im neuen Job und auf dem Land. Ich konnte das Buch immer erst weglegen, als mir fast die Augen zufielen. So viel vorweg.
Die Autorin Emma Davies, Mutter dreier Kinder, lebt mit ihrer Familie auf dem Land in Shropshire, England, und in ihrem vorliegenden Roman „Das kleine Cottage auf dem Hügel“, der in der gelungenen Übersetzung von Michael Krug, einem versierten, seit vielen Jahren tätigen Übersetzer vorliegt, spürt man, dass sie das Landleben gut kennt. Ihre Landschaftsbeschreibungen lassen erahnen, dass die jeden Tag wieder voller Freunde ihre ländliche Umgebung sieht und aufnimmt und Anregungen für ihre Bücher findet.
Die blanke Story ist einfach erzählt: Hauptperson (Maddie) tritt neuen vermeintlichen Traumjob an, wird enttäuscht, da man sie falsch über die Ausgangssituation informiert hat, trifft auf zweite Hauptperson (Seth), kommt erst mit ihm gar nicht klar, er stellt sich als netter heraus, als gedacht, Freunde helfen ein bisschen nach und die beiden finden sich - und Maddies Projekt wächst und gedeiht anders als sie dachte, aber da sie innerlich einige Wandlungen durchlebt hat, wird sie zu einem neuen, glücklichen Mensch.
Was kurz skizziert kaum gesteigerte Aufmerksamkeit weckt, ist aber ein Roman, der den Leser und die Leserin innerlich emotional mitnimmt und „beutelt“, da man sich dem Charm der dargestellten Personen und der friedlichen, heilenden Wirkung der Natur, die so anschaulich beschrieben ist, nicht entziehen kann. Die Beschreibungen rufen ein Kopfkino hervor, das farbig, lebendig und emotional anrührend ist. Wir begleiten die beiden Hauptpersonen und ihre Freunde auf dem Weg zur Realisierung ihrer Vorstellungen, die anfangs so gar nicht Maddies Vorstellungen entsprachen, und freuen uns mit Ihnen über den Fortgang der positiven Entwicklung trotz mancher Rückschläge und Schwierigkeiten, die zu überwinden sind. Der Schreibstil ist zwar einfach, aber sehr plastisch, unverschnörkelt und trotzdem voller Detailschilderungen, farbig und reich an Bildern.
Die Geschichte trifft Kopf und Herz, regt hin und wieder die Tränendrüsen an, lässt einen Mitzittern bei den Schwierigkeiten, die auftreten, die Luft anhalten, als ein Unfall passiert, und erleichtert aufatmen, als dann Hilfe auftaucht und langsam die Heilung voranschreitet. Ich habe innerlich die Daumen gedrückt, dass alles wieder gut wird, mitgehofft, dass die Pläne der beiden Hauptpersonen sich realisieren lassen und mich gefreut, als Fortschritte gemacht wurden. Es geht mir selten so, aber bei diesem Buch dachte ich: „Ich möchte es nochmals lesen, nochmals mit auf die Reise gehen, die Wandlungen und Abenteuer erleben“, denn die Geschichte hat mich froh gemacht, und mir gezeigt, dass das Leben schön ist, wenn man offen bleibt und sich nicht sträubt, innere Wandlungen anzunehmen und mitzumachen. Dies ist ein Roman für Jung und Alt, für sonnige Sommertage und kalte Winterstunden, er lässt einen mitzittern und wärmt jederzeit das Herz, entführt einen in eine andere Welt und regt an, seiner eigenen Kreativität Raum zu geben im eigenen Leben.