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Veröffentlicht am 11.02.2021

Das "Herzstück" in jedem Backbuchregal!

Nanettes Backbuch
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"Nanettes Backbuch" ist ein sehr handliches und in edler Gestaltung (Halbleinen), im ars vivendi-Verlag, 2020 erschienenes wundervolles Backbuch, das die Lieblingsrezepte der in Cadolzburg/Mittelfranken ...

"Nanettes Backbuch" ist ein sehr handliches und in edler Gestaltung (Halbleinen), im ars vivendi-Verlag, 2020 erschienenes wundervolles Backbuch, das die Lieblingsrezepte der in Cadolzburg/Mittelfranken geborenen Landbäuerin Nanette Herz (1927-2018) enthält. Diese Schätze wurden in Absprache mit ihren beiden Kindern nun gehoben und verdienen es, da tausendmal erprobt und sicher gelingend, sehr gut nachzubacken (da leicht und einfach sowie kurz und strukturiert erklärt), der Nachwelt erhalten zu bleiben.

Das Vorwort wie auch das Nachwort geben Einblicke in das Leben von Nanette Herz, ebenso fließen einige Erinnerungen und Anekdoten aus ihrem bewegenden Leben - sowie authentische Fotos - in das Backbuch mit ein, das damit einen sehr persönlichen Charakter erfährt (incl. handschriftlicher Aufzeichnungen von Nanette.) Sie hielt zeitlebens fast vergessene Traditionen am Leben und hielt Vorträge über bäuerliches Brauchtum. Auf einem Bauernhof aufgewachsen, auf dem auch eine Gaststätte betrieben wurde, war sie zeitlebens gastfreundlich und eine offene sowie herzliche Bäuerin, die sich auch bei den Landfrauen engagierte und sich für deren Weiterbildung einsetzte. Hierfür wurde Nanette Herz mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Eine wahre Schatzgrube sind ihre einfachen und doch sehr besonderen Rezepte, die verschiedene Kategorien ihrer Lieblingsbackwerke umfassen:

- aus der Form
- vom Blech
- Torten
- Gebäck & Co.
- Weihnachten

Ich habe zahlreiche Klassiker gefunden und diejenigen, die ich nachgebacken habe, waren so ausgesprochen wohlschmeckend, dass sie recht schnell "verputzt" wurden. Besonders gut fand ich die Tipps zum Backen, die sich an das Vorwort anschließen, sie sind wahrlich Gold wert: So wusste ich z.B. auch nicht, dass warme Buttermilch oder warmer Joghurt einen Hefeteig noch lockerer - und damit verlockender machen!

Meine Lieblingsrezepte sind (aus der Form) z.B. Schlupfkuchen mit Äpfeln; Schoko-Nuss-Kuchen und Gewürzkuchen. Im Sommer freue ich mich auf Nanettes "Johannisbeerkuchen" und ihren gedeckten Zwetschgenkuchen dann im Herbst (vom Blech). Die "Möhrentorte" und das Osterbrot wird um die Osterzeit nachgebacken und Nanettes Butterzopf (Hefeteig) ist wahrlich ein Gedicht! Bei Gebäckstücken fließt der fränkische Ursprung der Rezeptegeberin mit ein; hier kann man u.a. Hollerküchle, Zöpfle und Spatzen nachbacken. Die Weihnachtsrezepte reichen von Lebkuchen bis hin zu Stollen und hier favorisierten wir die "Hausfreunde" und die Bethmännchen, die ich aus Hessen kenne und die eines meiner Lieblings-Weihnachtsbäckereien darstellen.

Zu vielen Gebäcken gibt es schöne Fotos, jedoch nicht zu allen, was jedoch der Lust des Nachbereitens keinen Abbruch tut. Am Ende des handlichen Backbuchs befindet sich ein Register, mit dem jedes Rezept schnell nachgeschlagen werden kann.

Fazit:

Wer traditionsreiche, gelingsichere, leichtverständliche und auch vielfältige Rezepturen zur Backkunst sowohl in der Form, fürs Blech, für Torten und Gebäck sucht, der dürfte mit diesem authentischen und sehr schön ausgestalteten sowie aufbereiteten Backbuch und Nanettes Rezepten überaus glücklich sein. Mich hat das Backbuch restlos überzeugen können und ließ keine Wünsche offen. Daher von mir die volle Punktezahl und in memoriam an Nanette Herz ein ganz herzliches Dankeschön! 5*

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Das schwarze Korps - Politthriller vom Feinsten!

Das schwarze Korps
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Dieser sehr politische Krimi (auch ein Histo-Krimi, wenn man so will) ist als ariadne-Kriminalroman in HC im Argument-Verlag, 2012 erschienen. Es gibt direkt zu Beginn eine sehr informative Anmerkung zum ...

Dieser sehr politische Krimi (auch ein Histo-Krimi, wenn man so will) ist als ariadne-Kriminalroman in HC im Argument-Verlag, 2012 erschienen. Es gibt direkt zu Beginn eine sehr informative Anmerkung zum historischen Kontext der Autorin: Zeitlich umfasst der Krimi 4 Jahre (1940-1944) deutscher Besatzung und Nazidiktatur in Paris und macht diese "sichtbar" und literarisch "erfahrbar": V-Leute, Kollaborateure, französische Gestapo-Leute, einflussreiche Bankiers, reiche Industrielle, die sich u.a. in "Dora's Salon" die Klinke in die Hand geben und in vollem Schwelgen beladener Tische mit Köstlichkeiten, Sekt und Spezialitäten versehen, begehen ungestraft Verbrechen, morden, trinken, vergewaltigen - und führen das Leben wahrhafter "Bohemians" - und das zwischen 1940 und 1944!
Aber auch die Résistance, diverse Widerstandsgruppen gegen das Naziregime kommen zum Zuge - als sich das Blatt endlich politisch wendet und die Alliierten an Boden gewinnen, sucht jeder der einstigen Deutschen-Freunde, sein (mitunter sehr beträchtliches) Scherflein noch rechtzeitig ins "Trockene" zu bringen...

Ein sehr harter Kriminalroman, der detailgetreu beschreibt, welche menschlichen Normen und Werte der Krieg außer Kraft gesetzt hat und der den Leser mit einem bedrückenden Gefühl und entsetzt - durch die Authentizität, mit der Dominique Manotti diese Zeit durchstreift und offenlegt - entlässt ("wir haben das ja alles schon gewusst")... Sehr interessant fand ich die kurzen Zusammenfassungen vor jedem Kapitel bezüglich der Truppenbewegungen der Alliierten, der den Krimi immer wieder in die Kriegszeit einbindet...

Der Stil Manotti's ist minimalistisch und teils stakkatoartig, jedoch von daher sehr zum Inhalt passend, dennoch musste ich mich an diesen gewöhnen: In einer sehr direkten Sprache, die die Brutalität in der Zeit des Schreckensregimes der Nazis auf den Punkt bringt und aufzeigt, dass es immer wieder Menschen geben wird, die - rechtzeitig zur anderen, "richtigen" Seite gewechselt - durchaus (Kriegs)-gewinner sind, ist dies ein absolut empfehlens- und lesenswerter Krimi von Dominique Manotti!

Fazit:
Ein Krimi, der beeindruckt, so dass es einem wahrhaft die Stimme verschlägt, erschütternd, beklommen machend - aber eben auch aufklärend, sehr gut recherchiert und fesselnd geschrieben: Absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen und 96° auf der Krimi-Couch von mir!

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Ein Muss für LiebhaberInnen der Südtiroler Küche

Südtiroler Leibgerichte
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"Südtiroler Leibgerichte" von Hanna Perwanger erschien (HC, 2020) im Athesia Tappeiner Verlag und hat in stilvoller Aufmachung und mit vielen Fotos zu den Rezepten die originaltypischen Rezepte der Südtiroler ...

"Südtiroler Leibgerichte" von Hanna Perwanger erschien (HC, 2020) im Athesia Tappeiner Verlag und hat in stilvoller Aufmachung und mit vielen Fotos zu den Rezepten die originaltypischen Rezepte der Südtiroler Küche - hier von Hanna Perwanger zu bieten, bei denen einem das Wasser im Munde zusammenläuft und vor allem LiebhaberInnen dieser Küche sehr gefallen dürfte:

Der "Zirmer Hof" in Radein, der von H. Perwanger im Alter von 21 Jahren übernommen wurde und heute von ihrem Enkel geführt wird, ist sehr traditionsreich: "Ich kann es nicht, aber ich werde es lernen" so Hanna Perwanger, was sie auch erreichte und mir großen Respekt einflößt. Das sehr gut gegliederte und übersichtlich gestaltete Kochbuch umfasst neben einem Grußwort von Frau Perwanger und ihrem Enkel auch eine Lobeshymne auf Bozen, das mit dem "Garten Gottes" verglichen wird und wo auch durch das milde Klima Weinreben wachsen, die so manche Tafel in Form eines 'guten Tropfens' bereichern dürften. Auch die Bedeutung des Specks, der in vielen deftig-herzhaften Gerichten zum Tragen kommt, wird erläutert, da er vielen Gerichten ein ganz besonderes Aroma gibt und im Zirmer Hof hausgemacht wird.

Die Gerichte und Rezepte sind thematisch zusammengefasst und im Register (Anhang) sehr gut ersichtlich:

- Gemüse, Salate, Vorspeisen und Saucen
- Suppen
- Knödel, Nudeln, Nocken, Plenten
- Gesottenes und Gebratenes
- Südtiroler Obstspezialitäten und Süßspeisen
- Kuchen, Torten, Strudel und Zelten
- Törgellen - Köstenessen (oder was man aus Kastanien alles machen kann)
- Südtiroler Brot

Zu jedem dieser Themen gibt es zahlreiche Rezepte, die sehr gut beschrieben sind, was das Nachkochen sehr erleichtert. So fehlen natürlich nicht die Servietten- und Marillenknödel, nahrhafte und landestypische Suppen, Schlutzkrapfen etc. Am meisten begeisterte mich die Vielfalt der Südtiroler Küche; auch die Fleischgerichte wie gebeizter Rehbraten, Rindsgulasch, Hirschmedaillons, die ich schon länger suchte, sind z.B. für Feiertage sehr geeignet!

Bei den Süßspeisen zählen "Zirmer Pfirsiche", Marillenknödel, Schlosserbuben, Buchteln und Tiroler Apfelschmarrn zu unseren Favoriten. Das "Tüpfelchen auf dem i" waren für mich die herrlichen Rezepte mit (Ess)kastanien, so dass ich mich auf die nächste Kastaniensaison noch mehr freue als üblich.

Fazit:

Ein ganz besonderes Südtiroler Kochbuch mit brillanten Fotos der einzelnen Rezepte, bei denen LiebhaberInnen der Südtiroler Küche voll auf ihre Kosten kommen: Sehr gut nachzukochen und absolut vielfältig! Von mir eine absolute Lese- und Nachkochempfehlung und die volle Sternezahl! 5*

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Welt in Flammen - eins meiner Histo-Lieblinge 4ever!

Welt in Flammen
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Eine Rezension zu diesem (hervorragenden) Roman ist kein leichtes Unterfangen, doch ich will es dennoch versuchen...
Das Cover und auch der Buchrücken von "Welt in Flammen" ziert auf der Vorderseite eine ...

Eine Rezension zu diesem (hervorragenden) Roman ist kein leichtes Unterfangen, doch ich will es dennoch versuchen...
Das Cover und auch der Buchrücken von "Welt in Flammen" ziert auf der Vorderseite eine Bahnhofshalle und schemenhaft angedeutete Reisende im Nebel der Dampflok - ein sehr gelungenes Cover, das zum Inhalt sehr gut passt; die Rückseite des Schutzumschlages des HC-Bandes zeigt eine Moschee in Istanbul in zartem Morgenrot - auch eine gelungene symbolische Darstellung für die Bedeutung, die der "Orient-Express" für die Reisenden darstellte in jener dunklen Zeit (1940): Eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft"....
Das Buch ist in 7 Teile gegliedert, von Frankreich bis Bulgarien/Türkei, in denen der Reiseverlauf des "Simplon Orient Express" (SOE) durch mehrere europäische Länder führt. Die jeweiligen Stationen sind auf den Innenseiten von Buchdeckel und -rücken markiert, die es dem Leser ermöglichen, die Teilstrecken gut zu überblicken und ggf. nachzuschauen, wovon ich des öfteren mit Freude regen Gebrauch machte .
Am Buchende sind Abbildungen der Schlafwagen und des Speisewagens, ebenso die Unterbringung der Passagiere in die Abteile dargestellt; ein Personenregister der Hauptprotagonisten sowie eine Danksagung des Autors sowie eine (wichtige, zum Verständnis des Buches) Nachbemerkung finden sich hier ebenfalls.
Die Idee zum Roman wird in letzterer gut nachvollziehbar geschildert wie auch die Tatsache, dass es sich hier nicht um einen historischen Roman handelt, sondern um eine Erzählung in einem historischen Kontext (der auch schriftstellerische Freiheiten umfasst). Der eigentliche Impuls zum Buch stellt der Autor eindringlich dar (S. 762) - und dieser ist auch für mich auf jeder Seite spürbar - und macht "Welt in Flammen" zu einem ganz besonderen Buch.
Nach einer kurzen Vorgeschichte rollt im Mai 1940 der letzte, dem "alten und im Kriege versinkenden Europa" aus dem Pariser Gare de 'Est - an Bord eine schicksalhafte Reisegesellschaft. Zu den Passagieren, die teils fiktiv, teils wahre historische Personen sind, zählen neben dem Bordpersonal z.B. ein russischer Großfürst mit Familie, ein sowjetischer Agent, ein rumänischer König (Carol II), dessen jüdische Geliebte, ein deutscher Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, ein französischer Diplomat und ein zeitgeschichtlicher Wagen von großem Wert (Wagon de l'Armistice), besonders für die Nazis: Doch dieser stellt nicht den einzigen unschätzbaren Wert dar, den der Simplon-Orient mitführt...
Es handelt sich hier um einen sehr sprachgewaltigen, stilistisch sehr elegant gefeilten Roman, dem die Fahrt des legendären Orient-Express anno 1940 zugrunde liegt; einige Personen bzw. Hauptprotagonisten sind reale Figuren (Carol von Rumänien, Franz von Papen, Admiral Canaris z.B.); andere fiktiv (Eva Heilmann, Ingolf Helmbrecht alias Ludvig Mueller z.B.). Während der gemeinsamen Reise wird deutlich, dass "viele nicht die sind, die sie zu sein scheinen" und aus den unterschiedlichsten, vornehmlich verborgenen Gründen diese Reise antraten:
Die leisen, aber unüberhörbaren "Zwischentöne", die sich zwischen allen Interaktionen der Reisenden, den Welt- und damit dem Kriegsgeschehen "draußen" wie auch den Geräuschen der sich drehenden Räder des Simplon Orient, die sich mahnend in die Handlung des Geschehens einfügen, sind es, die mich an diesem Roman fasziniert und am meisten begeistern konnten. Nach dem "Einstieg" des Lesers nach kurzer Vorgeschichte in Paris ins Abteil der "CIWL" 3425 (Schlafwagen), wo man im Kabinengang auf Raoul und Georges trifft, beide Stewards oder Angestellte der Cie., kann man an dieser Stelle anderen Lesern nur noch zurufen "FESTHALTEN! - so spannend und überaus fesselnd ist diese (literarische) zeitgeschichtliche Reise, an der man als Leser teilnehmen kann, geschrieben.
Der elegante, sehr anspruchsvolle Schreibstil, die Dialoge und die Satzkonstruktionen transportieren für mich mehr als nur Worte; auch die Heraushebung einzelner Sätze oder Satzteile (kursiv) verstärken deren Bedeutung, führen zu einem noch besseren Leseverständnis. Ein Bsp. dazu auf S. 451:
"Der graue Morgen lag über den Gleisanlagen, die wie ein stumpfer Dolch auf das Herz der jugoslawischen Hauptstadt zielten". (Belgrad, 27.05.1940)
Ein weiteres Beispiel für den sprachlichen Genius des Autors:
(S. 708, als der Simplon Orient die bulg-türk. Grenzstadt Svilengrad "passiert":
"Die fiebernde Aura des Kometen begann zu ermatten, als der Simplon Orient seinen Weg (Richtung Istanbul) fortsetzte."
Fazit:
Ein atemberaubender, sprachgewaltiger und genial geschriebener Roman einer Reise im Simplon-Orient-Express des Jahres 1940 und ein Stück Zeitgeschichte (inkl. einiger schriftstellerischer Freiheiten), die an Spannung ihresgleichen sucht! Eines meiner bisherigen "Jahres-Highlights" und eine ganz klare Leseempfehlung!
P.S. Wer sich für die historischen Hintergründe der CIWL und der Geschichte des legendären Orient-Express interessiert, dem sei ein Bildband empfohlen: Constantin Parvulesco: "Orient Express" - Zug der Träume
(dort finden sich z.B. auch Carol von Rumänien wieder

ABSOLUTER LESETIPP!! - 5*****

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Fantastische Welten

Wonderlands
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Wonderlands - Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakamu u.v.a. (Untertitel)

Wonderlands erschien (HC, gebunden, 2020) im wbg-Theiss Verlag ...

Wonderlands - Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakamu u.v.a. (Untertitel)

Wonderlands erschien (HC, gebunden, 2020) im wbg-Theiss Verlag und das Cover in deutscher Übersetzung (von Hanne Henninger, Susanne Kolbert und Madeleine Kaiser) ist identisch mit der englischen Originalausgabe, die 2016 bereits erschienen ist.

Dieses sehr aufwendig und eindrucksvoll gestaltete und illustrierte Buch, in dem es um die Welten berühmter Schriftsteller geht, die diese auf Papier schufen, ist ein Augenschmaus und eine Lesefreude für jeden Bücherwurm. Auf über 300 Seiten (farbig illustriert) wird der Frage nachgegangen, woher die Schriftsteller ihre Inspirationen für ihre fantastischen Erzählwelten nahmen. Auf diese Spurensuche begibt sich der Leser, wenn er in die Ursprünge seiner Lieblingsgeschichten eintaucht: Der Inhalt von "Wunderwelten" ist übersichtlich gegliedert:

1- Alte Mythen und Legenden (1730 v. Chr. - 17. Jhd.)
2 - Wissenschaft und Romantik ((18 Jhd. - 20. Jhd.)
3 - Das goldene Zeitalter der Fantasy ((1906 - 1945)
4 - Neue Weltordnung ((1946 - 1979)
5 - Das Computerzeitalter (1982 - 2015 ff)

"Fantastische Literatur befand sich schon immer in einem vielschichtigen Dialog mit der realen Welt. Viele von uns lesen diese Romane, um der Welt zu entfliehen, aber oft wollen uns diese Geschichten einfach dazu bringen, unser eigenes Leben in einem neuen Licht zu sehen" (Zitat aus der Einleitung entnommen, S. 11)

Insofern können die Welten fantastischer Literatur unseren Geist über uns selbst hinaustragen, die eigene Fantasie und Vorstellungskraft steigern. Die Hintergründe zur Erschaffung dieser fantastischen Welten werden dem Leser in diesem wundervollen, prächtigen Bildband nähergebracht; besonders spannend für mich waren diese Hintergründe zu den klassischen Epen (Homer's Odyssee, 1001 Nacht, König Arthur, Shakespeare's Sturm z.B.) sowie (Wissenschaft und Romantik) R.L. Stevenson, der zu meinen Lieblings-Abenteuer-Autoren aller Zeiten gehört sowie Mark Twain und Jules Verne.

Sehr informativ und überaus spannend fand ich die Beiträge (und Illustrationen) zu H.P. Lovecraft (Ctulhu-Geistergeschichten, die mich in Jugendzeiten faszinierten), Antoine de Saint-Exupéry und allen voran J.R.R. Tolkien, dessen "Herrn der Ringe" und die Vorgeschichte "Der kleine Hobbit", die auch verfilmt wurden, unzählige LeserInnen erfreuten.

Die (lange) Namensliste aller AutorInnen, die an diesem Buch mitgewirkt haben, sind im Anhang ersichtlich; es folgt ein Register sowie ein Bildnachweis.

Fazit:

Ein fantastisch gestalteter und informativer literarischer "Spaziergang" (auch und besonders in visueller Hinsicht) durch Fantasiewelten berühmter Schriftsteller und Klassiker der Weltliteratur, den ich nur empfehlen kann: Ein ultimatives Lesevergnügen für jeden Buchliebhaber! 5*

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