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Silkem

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Gelungene Fortsetzung

Marias Irrtum
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Nach "Marias Gegenspieler" habe ich nun auch "Marias Irrtum" von Victoria Krebs gelesen. Das Buch schließt in vielen Punkten direkt an den Vorgängerband an, so dass ich empfehle beide Bände in der Reihenfolge ...

Nach "Marias Gegenspieler" habe ich nun auch "Marias Irrtum" von Victoria Krebs gelesen. Das Buch schließt in vielen Punkten direkt an den Vorgängerband an, so dass ich empfehle beide Bände in der Reihenfolge zu lesen. Es lohnt sich.
Klappentext:
Ohne Augen, bizarr arrangiert und verkleidet wie Märchenfiguren findet ein Spaziergänger die Leichen einer Familie in der Dresdner Heide. Nur die junge Celia hat das grausame Verbrechen überlebt. Maria nimmt sich der schwer traumatisierten Frau an und zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Für den Mord an Celias Familie finden die Kommissare schnell einen Verdächtigen, gegen den sich im Laufe der Ermittlungen die Indizien immer stärker erhärten. Doch als Marias Schützling ins Visier des Täters gerät, erkennt die taffe Polizistin, welch fatalem Irrtum sie unterlegen ist.
Ich muss zugeben, "Marias Gegenspieler" hat mir etwas besser gefallen. Auch "Marias Irrtum" ist flüssig geschrieben und Maria als Protagonistin ist mir sehr ans Herz gewachsen. Auch in diesem Band hat Victoria Krebs wieder zwei Fälle miteinander verknüpft, doch ist es ihr dieses Mal nicht ganz so gut gelungen. Die Kombination fand ich etwas konstruiert.
Im ersten Fall erschien mir Maria als eigentlich taffe Polizisten etwas naiv. Im zweiten Fall, der auch das Ende des Buches markiert, erschien mir wiederum das Verhalten des Täters psychologisch nicht ganz stimmig. In der Mitte des Buches, als sozusagen beide Fälle verknüpft werden, geht es sehr geruhsam zu und es wird sehr viel von Marias Privatleben geschildert, was etwas Dynamik aus dem Krimi nimmt.
Trotzdem hat mir das Lesen des Buches sehr viel Spaß gemacht. Es liest sich gut und ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Und das ist für mich das Wichtigste an einem guten Krimi.
Fazit: "Marias Irrtum" ist ein lesenswerter, spannender Regionalkrimi mit viel Dresdner Flair. Nicht ganz so blutig und spannend wie "Marias Gegenspieler", aber auf jeden Fall empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Wunderbar leichter Krimi aus dem Elfenreich

Rosen für Erkül Bwaroo
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Erkül Bwaroo hat mir wieder ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert - und dabei ist noch nicht mal Vorweihnachtszeit.
Klappentext:
Dieses Mal ist es Königin Titania persönlich, die ihn mit der Ermittlung ...

Erkül Bwaroo hat mir wieder ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert - und dabei ist noch nicht mal Vorweihnachtszeit.
Klappentext:
Dieses Mal ist es Königin Titania persönlich, die ihn mit der Ermittlung in einem Mordfall beauftragt. Bwaroo ist darüber nicht sehr glücklich, denn die Hauptverdächtige ist seine eigene Tante – und die ist alles andere als gut auf ihn zu sprechen. Trotzdem begibt er sich mit seinem treuen Diener Orges an den Tatort: ein Filmset. Lichtspiele sind der neueste Schrei! Filmschauspieler zu sein bedeutet Ruhm und Verehrung – oder Tod. Denn eine der Schauspielerinnen wurde mitten in einer Szene vergiftet. Bwaroo muss erkennen, dass in der Filmwelt Eifersüchteleien, Lügen und Intrigen praktisch an der Tagesordnung sind. Bald gibt es mehr Verdächtige, als ihm lieb sind, denn die Ermordete hatte mit fast jedem Streit und jeder hat irgendetwas zu verbergen. Und die Uhr tickt - denn Bwaroo hat nur eine Woche Zeit, um die Wahrheit von der Lüge zu trennen und den wahren Täter finden.
Mit "Rosen für Erkül Bwaroo" ist Ruth M. Fuchs wieder ein wunderbar leichter Krimi aus dem Elfenreich gelungen. Was nicht bedeutet, dass es in diesem Krimi nicht spannend zugeht. Lange musste ich rätseln, wer denn der Täter ist und wie alles zusammen hängt. Doch für Erkül Bwaroo ist kein Fall zu knifflig. Da gleicht er seinem Vorbild Pierrot von Agatha Christie. Trotzdem ist er einzigartig, nicht nur, weil er eben eine Elfe ist.
Geschickt adaptiert Ruth M. Fuchs sowohl Elemente von Agatha Christie und dem magischen Fabelreich, rührt alles gut zusammen und daraus entsteht etwas originell Neues.
Dabei bleibt sie nicht immer nur an der seichten Oberfläche. So ist das Internat, in dem der Mord passiert, ein wunderbares Beispiel für ein vorurteilsfreies und tolerantes Zusammenleben von Fabelwesen.
Ruth M. Fuchs schreibt locker und die Freude beim Schreiben ist ihr anzumerken. Sie liebt ihre Figuren, ihre Geschichten - und ich liebe sie auch.
Fazit: Ein wunderbar leichter Krimi mit Erkül Bwaroo als Ermittler. Wie schön, dass die Reihe inzwischen sieben Bände hat - denn das Buch macht Lust auf mehr Krimis aus dem Elfenreich.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Ruhiges und doch spannendes Buch

Die Rückkehr der Kraniche
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Romy Fölck gehört zu den deutschen Krimiautorinnen, deren Bücher ich sehr gerne lese. Wenn eine Lieblingsautorin das Genre wechselt finde ich das immer sehr spannend. Also waren meine Erwartungen an "Die ...

Romy Fölck gehört zu den deutschen Krimiautorinnen, deren Bücher ich sehr gerne lese. Wenn eine Lieblingsautorin das Genre wechselt finde ich das immer sehr spannend. Also waren meine Erwartungen an "Die Rückkehr der Kraniche" hoch.
Klappentext:
Gretes Zufluchtsort ist die Natur, vor allem das Gebiet in der Marsch, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Ihr ganzes Leben hat sie hier verbracht: Erst kümmerte sie sich um ihre Tochter Anne, dann brauchte ihre Mutter Wilhelmine zunehmend Unterstützung mit Haus und Hof. Jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, bietet sich eine Chance, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen.
Doch als Wilhelmine stürzt, gerät Gretes Plan ins Wanken. Ihre jüngere Schwester Freya reist aus Berlin an. Will sie wirklich helfen oder vielmehr ihrem eigenen Leben entfliehen? Auch Anne ist gekommen, um der geliebten Oma nahe zu sein. Doch das Verhältnis zu ihrer Mutter Grete ist angespannt – vielleicht weil Grete bis heute beharrlich darüber schweigt, wer ihr Vater ist. Und auch Wilhelmine wahrt noch ein Geheimnis und muss bald entscheiden, ob sie es mit ins Grab nehmen möchte.
Das Buch ist ebenso wie die Krimis flüssig geschrieben und wunderbar zu lesen. Nur die Lautierung der Vogelstimmen haben meinen Lesefluss gestört. Wenn ich den Gesang der Vögel kenne, irritiert mich die Lautierung, wenn er mir unbekannt ist, hilft die Lautierung auch nur bedingt. Da wollte Romy Fölck aus meiner Sicht zu viel. Grundsätzlich sind die Beschreibungen wunderbar gelungen und ich konnte mir Landschaft, Menschen und Vögel sehr gut vorstellen.
Die Geschichte der vier Frauen ist spannend erzählt, doch viel zu früh ahnte ich die Geheimnisse, die aus meiner Sicht gar nicht so schrecklich waren. Von daher hatte das Buch für mich einige Längen.
Die vier Frauen waren für mich bis auf Freya etwas eindimensional. Vielleicht konnte ich auch deshalb nicht nachvollziehen, wie schrecklich alles war.
Fazit: Eine berührende Geschichte, flüssig erzählt aber mit einigen Längen.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Kommt nicht ganz an den ersten Band heran

Café Hoffnung
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Ich habe "Fräulein Wunder" von Gisa Pauly geliebt. Besonders die liebevoll gezeichneten Figuren, mit denen ich mich sofort identifizieren konnte. Dadurch waren die Erwartungen an den Folgeband "Café Hoffnung" ...

Ich habe "Fräulein Wunder" von Gisa Pauly geliebt. Besonders die liebevoll gezeichneten Figuren, mit denen ich mich sofort identifizieren konnte. Dadurch waren die Erwartungen an den Folgeband "Café Hoffnung" natürlich sehr hoch.
Ich habe ihn mir sofort am Erscheinungstermin gekauft.
Klappentext:
Sylt, Mitte der 1980er Jahre. Brits Tochter Kari begeistert sich nicht sonderlich für die Arbeit im Café König Augustin, sie ist mehr am Schickimicki-Leben von Sylt interessiert. Dann aber scheint sich alles zum Guten zu wenden, Kari heiratet einen berühmten Modedesigner und gehört von da an zur High Society. Als sie schwanger wird, sind ihre Eltern endgültig versöhnt. Doch irgendetwas stimmt nicht mit Karis Ehe, und als ihre Tochter auf die Welt kommt, wird ein skandalöses Geheimnis offenbar.
Am Anfang fiel es mir allerdings schwer, mich wieder in die Geschichte einzufinden. Wahrscheinlich war einfach zu viel Zeit vergangen. Nicht nur bei mir nach dem Lesen des 1.Bandes sondern auch in der Geschichte. Plötzlich ist es bereits 1985.
Gisa Pauly versucht die Lücken zu schließen, in dem in der ersten Hälfte des Buches sehr viel aus dem 1.Band erzählt wird. Mich hat das eher im Lesefluss gehindert und dazu geführt, dass keine richtige Spannung aufgekommen ist.
Besonders mit Kari wurde ich nicht richtig warm, denn ihre Lebensgeschichte, ihre Erfahrungen werden nicht erzählt und ich fragte mich, wieso sie so geworden ist, wie sie ist. Wie ihre Beziehungen zu den anderen Personen sich entwickelt haben. Auch die Problematik der Schwangerschaft ist von Anfang an etwas durchsichtig.
Gisa Pauly schreibt einen Teil der Geschichte aus der Sicht des adoptierten Afrikaners Hajo. Hier ist mir einiges zu klischeehaft dargestellt. Ich habe die Situation für schwarze Menschen in Deutschland Mitte der 80er Jahre in anderer Erinnerung. Aber ich lebte damals in einer Großstadt und nicht auf Sylt. Überhaupt kamen mir manche Szenen so vor, als spielten sie in den 70ern, wie in der Verlagsankündigung angezeigt.
Dabei schreibt Gisa Pauly gewohnt flüssig.
Etwa in der Mitte des Buches ändert sich das. Das Erzähltempo nimmt deutlich zu, die Handlungen und Charaktere werden wieder lebensnah dargestellt und es kommt Spannung auf. Der zweite Teil des Buches hat mich wieder richtig gefesselt und so freue ich mich sehr auf die Fortsetzung "Hotel Freiheit".
Fazit: "Café Hoffnung" kommt für mich nicht ganz an den ersten Band "Fräulein Wunder" heran. Dazu ist die Handlung am Anfang zu zäh und am Ende zu geballt. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung. Insgesamt ist die Reihe sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Überzeugender Justizthriller

Thirteen
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Steve Cavanagh ist für mich ein neuer Autor und ich habe erst nach dem Lesen festgestellt, das "TH1RT3EN" bereits der vierte Band der Reihe mit dem New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn ist. Das habe ...

Steve Cavanagh ist für mich ein neuer Autor und ich habe erst nach dem Lesen festgestellt, das "TH1RT3EN" bereits der vierte Band der Reihe mit dem New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn ist. Das habe ich beim Lesen gar nicht gemerkt. Das Buch ist in sich abgeschlossen.
Klappentext:
Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ...
Das Buch erinnert mich ein wenig an den frühen Grisham, nicht nur, weil es sich um einen gut geschriebenen Justizthriller handelt und sich die Geschichten da doch oft ein wenig gleichen. Auch die Idee dahinter entspricht dem Grundgedanken Grishams: Dem amerikanischen Justizsystem und der amerikanischen Gesellschaft den spiegel vorzuhalten.
Anders ist, dass das Buch durchgängig aus zwei Perspektiven geschrieben ist: der Perspektive des Anwalts und der Perspektive des wahren Täters. Dadurch wird das Buch abwechslungsreich, verliert aber ein wenig an Spannung.
Der Stil ist flüssig, die Geschichte gut aufgebaut und bis auf den Schluss hat mich das Buch wirklich überzeugt. Am Ende ist es mir dann ein wenig zu viel Action, zu viel tolle Kerle, zu unrealistisch. Das hat dieser wirklich gute Krimi/Thriller gar nicht nötig.
Fazit: Ein rasanter Justizthriller mit tollen Perspektivwechseln, aber einem übertriebenen Schluss.

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