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Silkem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2021

Leider der schwächste Band der Reihe

Der rote Raum
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Ingrid Nyström und Stina Forss, die beiden Kommissarinnen des Autorenteams Voosen und Danielsson, gehören für mich zu den besten, vielschichtigsten Ermittlerinnen der skandinavischen Krimis. Daher hatte ...

Ingrid Nyström und Stina Forss, die beiden Kommissarinnen des Autorenteams Voosen und Danielsson, gehören für mich zu den besten, vielschichtigsten Ermittlerinnen der skandinavischen Krimis. Daher hatte ich mich sehr auf den 9.Band um die beiden unterschiedlichen Kommissarinnen "Der rote Raum" gefreut. Und ich war neugierig, wie es den beiden AutorInnen gelingt, die Reihe weiterzuführen, nachdem Stina jetzt in Stockholm ermittelt.
Um es vorweg zunehmen: Aus meiner Sicht gelingt es nicht!
Klappentext:
Ein verschwundenes Herz. Ein ungewöhnlicher Stein. Ein Mörder, der sich in Luft auflöst. Zwei Fälle, die sich kreuzen, und zwei Kommissarinnen am Limit. Kurz nach Mittsommer bekommt es Kommissarin Ingrid Nyström in Småland mit einem obskuren Mordfall zu tun: Dem Toten, einem alleinstehenden Informatiker, wurde das Herz entnommen und durch einen seltenen Gesteinsbrocken ersetzt. Als die Ermittlungen Fahrt aufnehmen, zeigt sich, dass dem Opfer bereits früher furchtbare Dinge widerfahren sind. Um den Fall zu lösen, muss Nyström gegen alle inneren Widerstände in eine ihr fremde, dunkle Welt eintauchen. Gleichzeitig ermittelt ihre Kollegin Stina Forss in einem zweiten rätselhaften Verbrechen, ein sogenanntes Locked-room mystery, in dem der Mörder aus einem hermetisch abgeriegelten Raum spurlos verschwindet.
Während beide Kommissarinnen mit eigenen Dämonen ringen, bewegen sich die zwei Fälle mit zunehmender Geschwindigkeit aufeinander zu und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es weitere Todesopfer gibt.
Die beiden Kriminalfälle entwickeln sich nicht in zunehmender Geschwindigkeit aufeinander zu, sie entwickeln sich parallel und beiden Ermittlerinnen wird nie klar, wie nah sie sich kommen.
Die neue Kommissarin in Ingrids Team ist mir viel zu profillos, um Stina zu ersetzen und Stina ermittelt als einsame Wölfin.
So verliert die Reihe viel an Potential, zumal die beiden Kriminalfälle sehr konstruiert sind und auch die Auflösung nicht wirklich überzeugen kann.
Fazit: Für mich bleibt nur die Hoffnung, dass im nächsten Band Ingrid und Stina wieder gemeinsam ermitteln, denn die Reihe lebte für mich von den beiden gegensätzlichen Kommissarinnen. Allein ist jede nur halb so gut.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Solider skandinavischer Krimi

Winterland
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Der dänische Krimi "Winterland" von Kim Faber und Janni Pedersen erzählt eine Geschichte, die nicht wirklich neu ist. Teilweise hatte ich das Gefühl, als hätte ich das Buch schon einmal gelesen, was sicherlich ...

Der dänische Krimi "Winterland" von Kim Faber und Janni Pedersen erzählt eine Geschichte, die nicht wirklich neu ist. Teilweise hatte ich das Gefühl, als hätte ich das Buch schon einmal gelesen, was sicherlich nicht der Fall ist.
Klappentext:
Ein schrecklicher Mord erschüttert die verschlafene dänische Provinzstadt Sandsted: Ein Mann wird brutal erschlagen aufgefunden, seine Ehefrau ist verschwunden. Keiner hat etwas gesehen, es gibt keine Spuren, kein ersichtliches Motiv.
Martin Juncker, einer der besten Mordermittler Dänemarks, übernimmt den Fall. Wegen eines verhängnisvollen Fehlers aus Kopenhagen nach Sandsted versetzt, leitet er dort die kleine Polizeistation und kümmert sich darüber hinaus noch um seinen dementen Vater. Ein eher beschauliches Leben. Bis zu dem spektakulären Mordfall.
Junckers ehemalige Kollegin Signe Kristiansen arbeitet noch immer in Kopenhagen. Sie freut sich auf ein beschauliches Weihnachtsfest mit der Familie, als eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt explodiert. Signe steht an der Spitze der Jagd auf die Täter, doch alle Spuren verlaufen im Sand – bis ein anonymer Tipp den Fall in eine Richtung lenkt, die ihre schlimmsten Befürchtungen übersteigt.
Auch die Idee eines Ermittlerduos, dass früher mal sehr gut zusammengearbeitet hat, dies aber heute nicht mehr tut und dann doch wieder in einem Fall vereint wird, ist nicht wirklich neu.
Der erste Teil des Buches ist sehr episch, das Privatleben der beiden Ermittler spielt eine große Rolle. Irritiert haben mich die Anspielungen auf zahlreiche vergangene gemeinsame Fälle, ist das Buch doch vom Verlag als erster Band einer Trilogie angekündigt.
Im zweiten Teil wird die Geschichte deutlich spannender, wobei das Zusammenführen der beiden Fälle sehr konstruiert wirkt.
Die Geschichte ist in der Gegenwart erzählt und mir sind einige Zeitfehler aufgefallen. Vielleicht ein Problem der Übersetzerin. Ansonsten ist der Stil flüssig und leicht lesbar.
Fazit: Ich lese gerne skandinavische Krimis, frage mich aber immer öfter, ob wirklich jeder übersetzt werden muss, unabhängig von Qualität und Alleinstellungsmerkmal. "Winterland" ist solide und ich werde auch den 2.Band "Todland", der im Dezember 2021 erscheint lesen, denn Juncker und Signe Kristiansen sind interessante Ermittlerpersönlichkeiten und es gibt noch einige lose Fäden. Aber eine wirkliche Entdeckung war das Buch nicht.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Leider keine richtige Linie zu erkennen

Schneenacht
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Helene Tursten gehört zu meinen skandinavischen Lieblingsautorinnen. Ihre Reihe um die Kommissarin Irene Huss habe ich immer gerne gelesen. Mit ihrer neuen Kommissarin Embla Nyström werde ich nicht so ...

Helene Tursten gehört zu meinen skandinavischen Lieblingsautorinnen. Ihre Reihe um die Kommissarin Irene Huss habe ich immer gerne gelesen. Mit ihrer neuen Kommissarin Embla Nyström werde ich nicht so richtig warm. Das ist mir auch beim dritten Band mit ihr "Schneenacht" nicht wirklich gelungen. Nyström ist mir einfach zu taff, Frau Superheld.

Eigentlich gibt es in dem Band drei Kriminalfälle: Die Ermordung eines Jugendlichen nach einer Party, das Verschwinden von Emblas Freundin vor fast 15 Jahren und ein Fall im Bereich der Organisierten Kriminalität.
Die ersten beiden Fälle erzählt Tursten in typisch skandinavischer Art, besonnen mit viel Hintergrundinfos und Landschaftsbeschreibung. Das hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine Milieustudie und schildert gute Polizeiarbeit, eben wie bei Irene Huss. Das macht etwas zwei Drittel des Buches aus.
Der Fall im Bereich der Organisierten Kriminalität jedoch wird ganz anders beschrieben und aufgeklärt. Embla mutiert zur Superheldin nach bester amerikanischer Manier. Das geschilderte Szenario ist völlig unglaubwürdig und auch die Figur Embla reagiert nicht mehr psychologisch nachvollziehbar. Da hilft es auch nicht, dass sie sich zwischendurch mit Irene Huss unterhält.
von daher fällt es mir wirklich schwer, hier Sterne zu verteilen. Handlung schwankt zwischen 2 und 5, ebenso die Charaktere.

Fazit: Der erste Teil hat mir sehr gut gefallen und hätte mir eigentlich gereicht. Der gut aufgebaute Kriminalroman (Verlagsankündigung) wird im letzten Teil dann leider zu einem amerikanischen Actionthriller. Beides in einem geht aus meiner sicht nicht, denn es werden zu unterschiedlicher Lesende angesprochen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Unterhaltsam

Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens
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Ich habe mir lange überlegt, ob ich eine weitere Trilogie von Hebammen, Ärztinnen oder in diesem Fall Blumenmädchen um die Jahrhundertwende lese. Irgendwie wird der Buchmarkt - so jedenfalls mein Einruck ...

Ich habe mir lange überlegt, ob ich eine weitere Trilogie von Hebammen, Ärztinnen oder in diesem Fall Blumenmädchen um die Jahrhundertwende lese. Irgendwie wird der Buchmarkt - so jedenfalls mein Einruck - im Moment von diesen Büchern regelrecht überschwemmt. Aufgrund einer Lese-Empfehlung habe ich nun doch den ersten Band von "Die Insel der Wünsche - Stürme des Lebens" von Anna Jessen gelesen.
Klappentext:
Hamburg 1887. Das junge Blumenmädchen Tine Tiedkens lebt in ärmlichsten Verhältnissen. Um ihrer Not zu entfliehen, will sie ihr Glück auf Helgoland suchen. Doch die Überfahrt auf die mondäne Insel wird zum Albtraum, und vor Ort scheint sich alles gegen sie zu verschwören. Als sie zufällig den jungen Hotelier Henry Heesters wiedertrifft, der in Hamburg Blumen bei ihr gekauft hat, erhält sie eine Stellung in seinem eleganten Hotel. Mit Fleiß und Leidenschaft arbeitet sich Tine vom Serviermädchen zur Hausdame hoch – und verliebt sich in Henry, der ihre Gefühle erwidert. Doch als ihr Glück zum Greifen nah scheint, wendet sich das Schicksal erneut ...
Das Buch hat Licht und Schatten. Sehr gut hat mir die Schilderung der Zustände im Hamburger Gängeviertel gefallen. Differenziert und doch empathisch schildert Anna Jessen die damaligen Lebens- und Arbeitsverhältnisse.
Das Buch hat im Prinzip einen Bruch, als Tine nach Helgoland kommt. Auch hier ist nicht alles gut, aber Armut scheint es nicht zu geben. Der Fokus liegt jetzt aus meiner Sicht zu sehr auf Tines Lebensgeschichte. Die politischen Verwerfungen, die dadurch entstehen, dass Helgoland von Großbritannien an das Deutsche Reich übergeht, werden nur am Rand gestreift. Da erwarte ich mir von einem historischen Roman einfach mehr.
Der Weg von Tine vom Blumenmädchen zur Hoteliersgattin im ersten Haus am Platz ist mir ein wenig märchenhaft. Schön ist, dass die junge Tine sich im Laufe der Geschichte zu einer starken jungen Frau entwickelt, jedoch leider weniger an den realen Umständen sondern durch eher unrealistischen Glücksfällen.
Das Buch ist super geschrieben, liest sich spannend und schnell.
Eine tolle Lektüre nach einem anstrengenden Arbeitstag. Allerdings verschenkt Anna Jessen einiges Potential der Geschichte. Trotzdem habe ich gleich mit dem 2.Band angefangen.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Der 10. band konnte mich wieder überzeugen

Zorn - Zahltag
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Zu Beginn war ich begeisterte Leserin der "Zorn-Reihe" von Stephan Ludwig. Irgendwann bin ich ausgestiegen und habe die Bücher nicht mehr gelesen. Zu viel Klamauk, zu selbstverliebt, immer gleich. doch ...

Zu Beginn war ich begeisterte Leserin der "Zorn-Reihe" von Stephan Ludwig. Irgendwann bin ich ausgestiegen und habe die Bücher nicht mehr gelesen. Zu viel Klamauk, zu selbstverliebt, immer gleich. doch irgendwie lag jetzt "Zorn-Zahltag" auf dem Stapel meiner ungelesenen Bücher - und ich war positiv überrascht.
Klappentext:
Jubiläum: Der zehnte Fall für Hauptkommissar Claudius Zorn und den dicken Schröder – ein neuer Band der Kult-Thriller-Serie von Bestsellerautor Stephan Ludwig
Endlich! Hauptkommissar Claudius Zorn und seine Freundin, Oberstaatsanwältin Frieda Borck, sind zusammengezogen. Trautes Heim, Glück allein. Doch ein heikler Fall verlangt Frieda vor Gericht alles ab. Und auch Zorn und Schröder werden ins Landgericht gerufen, zur Leiche einer Frau, die seit drei Tagen in einer Toilettenkabine lag. Wie konnte ihr Tod so lange unbemerkt bleiben? In einem öffentlichen Gebäude? Noch dazu, da die Frau eine wichtige Zeugin in Friedas Prozess war?
Natürlich ist wieder viel Geplänkel und die Behinderten-Witze, mit denen Zorn Schröder nervt, haben auch mich genervt. Trotzdem war es dieses Mal ein eher ruhiger Fall, der trotzdem spannend geschrieben war. die Grundsatzfrage nach Recht und Gerechtigkeit ist nicht neu, regt aber jedes Mal wieder zum Nachdenken an.
Fazit: Mir hat es gefallen und aus meiner Sicht knüpft Stephan Ludwig an die wirklich guten ersten Bände der Reihe an. Aber er muss aufpassen, dass das Geplänkel zwischen Zorn und Schröder nicht zum Selbstzweck wird.

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