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Veröffentlicht am 16.02.2020

Düster, grausam und faszinierend zugleich

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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Fang Runin, von allen nur Rin genannt, ist eine Waise, die bei einer Händlerfamilie in Provinz Hase im Süden des Reiches Nikan aufwächst. Ihre Pflegeeltern handeln unter anderem mit Opium und Rin hat es ...

Fang Runin, von allen nur Rin genannt, ist eine Waise, die bei einer Händlerfamilie in Provinz Hase im Süden des Reiches Nikan aufwächst. Ihre Pflegeeltern handeln unter anderem mit Opium und Rin hat es alles andere als leicht. Als sie in das heiratsfähige Alter kommt, soll sie an einen Mann verheiratet werden, den Rin nicht kennt. Es gibt für sie nur eine Möglichkeit, diesem Schicksal zu entkommen. Sie muss die Aufnahmeprüfung für die Eliteakademie in Sinegard schaffen. Tatsächlich gelingt ihr genau dieses, doch auch an der Akademie hat es Rin alles andere als leicht, gegen die Schüler aus reichem Hause zu bestehen. Zum Glück findet sie in Kitay einen Freund, der ihr diese schwere Zeit ein wenig leichter macht. Doch im Hintergrund brauen sich erneut die Schrecken des Krieges zusammen und plötzlich muss Rin kämpfen und dabei eröffnet sich ihr ein Geheimnis, mit dem sie so nicht gerechnet hätte.
Meine Meinung
Bei diesem Buch machten mich Klappentext und Cover sehr neugierig und ich war gespannt, was sich hinter dem Buch verbirgt.
Aufgeteilt in drei größere Abschnitte, beginnt die Geschichte wie eine typische Fantasygeschichte an einer Akademie, bzw. so wie ich sie auch erwartet hätte. doch die Entwicklung, die dieses Buch genommen hat, hat mich wirklich berührt.
Der Einstieg fällt recht leicht, man lernt gleich Fang Runin, Rin, kennen und fühlt sich auch schnell mit ihr verbunden. R.F. Kuang erzählt sehr flüssig und mitreißend die Geschichte der Waise und lässt dem Leser viele Möglichkeiten, für eine lebendiges Kopfkino. Ich konnte sowohl die Charaktere als auch die Umgebungen vor mir sehen und je mehr die Geschichte voran schritt, desto mehr wurde ich eingefangen, aber auch berührt und schockiert. Die Autorin schreckt hier nicht zurück, absolut entsetzliche Grausamkeiten zu erwähnen. Also der ein oder andere Augenblick ist nichts für schwache Gemüter.
Was im ersten Abschnitt noch den Charakter eines Jugendfantasybuches weckt, steigert sich immer mehr zu einer brutalen und düsteren Geschichte. An der Akademie bekommen die Schüler die Kampfkünste nach Sunzi gelehrt, den es wohl auch tatsächlich gegeben hat. Auch im zweiten Abschnitt baut die Autorin reale Ereignisse indirekt mit ein. Ich kenne mich in der chinesischen Geschichte zu wenig aus, doch nach kurzem googeln war mir bewusst, dass sie hier auf eine düstere Vergangenheit anspielt. Somit ist neben einer epischen Geschichte auch eine Gesellschaftskritik mit eingearbeitet, die mich tatsächlich sehr schockiert hat. Im großen und ganzen gibt es hier vor allem Fantasy im Bereich des Schamanismus, aber da möchte ich an diesem Punkt nicht zu weit vorausgreifen.
Erzählt wird die Geschichte aus Rins Perspektive durch einen dritte Person Erzähler. Dieser macht keinen Halt vor Grausamkeiten und gerade ein Kapitel trieb mir die Tränen in die Augen. Krieg und Kampf, Mut und Verrat, Brutatlität und Grausamkeiten werden intensiv mit eingearbeitet und doch bleibt man zum Schluss, gemeinsam mit Protagonistin Rin nachdenklich zurück. Kuang lässt mich auch jetzt noch immer wieder über das Gelesene nachdenken und ich muss da doch so einiges erstmal sacken lassen.
Mit Rin hat die Autorin eine Protagonistin mit Ecken und Kanten geschaffen. Sie ist zielstrebig und mutig, aber auch impulsiv, was sie so manches Mal zu schnell und aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen lässt. Das machte sie mir aber durchaus auch sympathisch, denn sie ist nicht die typische Heldin, der plötzlich alles gelingt. Ganz im Gegenteil, Rin muss lernen ihre Stärken, auch die Verborgenen, einzusetzen. Neben Rin ist, vor allem an der Akademie, Kitay ein wichtiger Charakter an ihrer Seite, der sie so nimmt wie sie ist und das ohne Vorurteile, denen sie zu Hauf an der Akademie begegnet. Doch nicht nur Rin und Kitay sind hier besondere Charaktere, denn der Autorin ist es sehr gut gelungen, jeden einzelnen klar zu zeichnen und doch ist nicht immer das, was man auf den ersten Blick sieht, die Wahrheit. Ich könnte mich noch stundenlang über die einzelnen Charaktere auslassen, denn hier ist hinter jedem etwas mehr, als man annimmt.
Mein Fazit
Dieses Buch hat 672 Seiten und ich habe diese an einem Nachmittag begonnen und bis in die Nacht hinein gelesen, weil ich einfach nicht loslassen konnte. Selbst beim Einschlafen habe ich hier noch über das Gelesene und die wirklichen Ereignisse, die in dieser Fantasygeschichte mit eingebaut wurden, nachgedacht. R. F. Kuang hat mich berührt, geschockt, angeekelt und mitfiebern und mitzittern lassen. Ich bin hier absolut gespannt auf die Fortsetzung und auf ein Wiedersehen mit Rin. Ein Buch, das den Leser auf eine Fahrt auf einer Gefühlsachterbahn mitnimmt.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Mega Auftakt

Beastmode 1: Es beginnt
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Fünf “Jugendliche” mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten werden in eine geheime Militärstation gebracht. Unter ihnen befindet sich ein zweihundert Jahre alter Dämon, eine füntausend Jahre alte Göttin, eine ...

Fünf “Jugendliche” mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten werden in eine geheime Militärstation gebracht. Unter ihnen befindet sich ein zweihundert Jahre alter Dämon, eine füntausend Jahre alte Göttin, eine Mischung aus Mensch und Kampfmaschine, ein Junge, der die Zeit anhalten kann und ein Nerd, der scheinbar niemals schwer verletzt werden kann. Gemeinsam sollen sie ein unheimliches Energiefeld erkunden, das sich auf unheimliche Weise auszudehnen scheint. Was steckt hinter diesem Energiefeld? Werden sie dem Geheimnis auf die Spur kommen?
Meine Meinung
Wenn dieses Cover nicht mal ein absoluter Hingucker ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Es macht auf jeden Fall sehr neugierig und verlockt dazu, das Buch in die Hand zu nehmen.
Rainer Wekwerths Schreibstil zieht den Leser schnell in seinen Bann. Absolut mitreißend und flüssig zu lesen, gelingt der Einstieg in dieses Jugendbuch sehr leicht.
Zu Beginn bekommen wir Zeit, die unterschiedlichen Figuren kennenzulernen, da sich die Erzählperspektive zwischen den fünf Protagonisten abswechselt. Jeder ist etwas besonders und jeder hat seine ganz eigene Geschichte, die, jede für sich, ungewöhnlich und spannend ist. Spannend ist aber auch die gesamte Geschichte, denn Wekwerth hat so einige neue und unvorhersehbare Ideen mit eingebracht. Die Spannung steigert sich hier von Seite zu Seite und gemeinsam mit den Protagonisten steht man vor manch einem Rätsel. Immer wieder gelang es dem Autor mich zu überraschen.
Das Setting ist ebenfalls absolut gut gewählt. Man bekommt beim Lesen wirklich ein richtig gut gelungenes Kopfkino und fühlt sich fast schon wie ein Teil der Gruppe.
Was mir hier aber richtig gut gefallen hat, sind die fünf unterschiedlichen Protagonisten. Ein Erzähler in der dritten Person beschreibt die Charaktere, lässt sie vor dem inneren Auge lebendig werden und das alles, ohne extrem aus- oder abzuschweifen.
Die fünf Charaktere sind so unterschiedlich und scheinen auf den ersten Blick so gar nicht zusammenzupassen. Doch um die Menschheit zu retten, sind sie dazu verdonnert eine Einheit zu bilden. Damon, der seinem Namen alle Ehre macht, ist ein alter Dämon, charmant, gut aussehend und clever. Jenny Doe, ist halb Mensch, halb Maschine, der jegliche Erinnerung an ihre eigene Vergangenheit fehlt. Amanda ist eine fünftausend Jahre alte Göttin und benimmt sich auch gerne so. Wilbur, von Kopf bis Fuß tätowiert und mit einer nicht gerade leichten Vergangenheit, kann die Zeit für fünf Sekunden anhalten. Zu guter Letzt ist da noch Malcolm, ein schmächtiger Kerl, der aber scheinbar nie ernsthaft verletzt werden kann, auch wenn er Unglücke nahezu magisch anzieht. Schon allein diese Hintergründe machen die Geschichte spannend, doch die Charaktere bestehen nicht nur aus ihren Fähigkeiten, sondern haben auch alle etwas Besonderes. Sie sind facettenreich und glaubwürdig und so nach und nach wuchsen sie mir immer mehr ans Herz.
Mein Fazit
Rainer Wekwerth konnte mich mit seinem ersten Teil der Beastmode Dilogie absolut fesseln und begeistern. Er besitzt eine wirklich lebhafte Fantasie und kann diese so glaubhaft widergeben, dass man sich mitten in die Geschichte versetzt fühlt. Es wird hier zu keiner Zeit langweilig, immer wieder wird man überrascht und die Charaktere wachsen so sehr ans Herz, dass man absolut mit ihnen mitfiebert und mitzittert. Natürlich bleiben hier auch so einige Fragen offen, die gespannt auf den zweiten Teil warten lassen. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 16.02.2020

Übertraf meine Erwartungen

Niemandsstadt
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Josefine ist eine Einzelgängerin, eine mit einem ganz besonderen Geheimnis. Sie besucht immer wieder eine Stadt, die einfach anders ist: die Niemandsstadt. Hier gibt es keine Menschen, zumindest sind ihr ...

Josefine ist eine Einzelgängerin, eine mit einem ganz besonderen Geheimnis. Sie besucht immer wieder eine Stadt, die einfach anders ist: die Niemandsstadt. Hier gibt es keine Menschen, zumindest sind ihr noch keine begegnet. Dafür gibt es hier Kobolde und Elfen und noch vieles mehr. Gebäude tauchen auf, wenn man sie braucht und alles ist so anders, als in unserer Welt. Doch es scheint, als wäre die Niemandsstadt in Gefahr, denn die Geschöpfe dieser fernen Welt werden bedroht und was bleibt ist eine weiße Leere. Josefine soll helfen, die Stadt zu retten, doch wird ihr das wirklich gelingen?
Meine Meinung
Ein Cover, das man auf jeden Fall einmal genauer in Augenschein nehmen sollte, denn hinter dem großen Titel gibt es noch mehr zu entdecken. Nach dem Beenden der Geschichte kann ich nur sagen: das Cover passt hervorragend.
Die Geschichte ist in mehreren Teilen aufgebaut und ich muss zugeben, dass mich Autor Tobias Goldfarb vor allem in seinem ersten Abschnitt rund um Josefine absolut verwirren konnte. Mit einer kurzen Sätzen und einer beinahe schon emotionslos wirkenden Sprache, stellte er mich vor einem Rätsel. Doch mit einem Perspektivwechsel im zweiten Abschnitt ändert sich auch die Sprache und vieles wird wesentlich verständlicher. Allein dieser Unterschied im Stil machte das Buch schon ungewöhnlich, doch es gab hier einfach noch viel mehr.
Die Geschichte ist spannend und voller Fantasie, märchenhaft und doch modern. Hier hat mich ein Abenteuer erwartet, das mich völlig überraschen und verblüffen konnte. Das Buch erinnert mich an Die unendliche Geschichte von Michael Ende, aber in einer modernen Art und mit vielen eigenen Ideen. Es passt in unsere Zeit und macht aufmerksam, es lädt zum Mitfiebern ein und ist doch fantastisch. Also wie die unendliche Geschichte aus dem Jahr 2020.
Tatsächlich möchte ich gar nicht zu viel verraten, denn hier muss man als Leser selbst auf die Reise gehen. Man wird dazu eingeladen, mitzurätseln, worum es hier geht. Keine Sorge, Fragen werden hier auf jeden Fall aufgelöst.
Zwei Mädchen sind die Protagonistinnen dieses Buches, die abschnittsweise aus der Ich-Perspektive das Erlebte schildern. Sie geben der Geschichte etwas besonderes und lassen den Leser nachdenken.
Josefine ist eine Einzelgängerin, gerade im ersten Abschnitt konnte ich sie noch so gar nicht einschätzen. Sie ist so anders als andere Jugendliche in ihrem Alter und doch oer gerade deswegen mochte ich sie. Gerade ihr Charakter lädt förmlich zum Rätseln ein.
Eli, das Mädchen mit über 100.000 Followern auf Magick, einem sozialen Netzwerk, freundet sich mit Josefine an. Durch diese besondere Freundschaft bekommt Eli einen ganz neuen Blick auf die Welt. Hinter dem Mädchen, das scheinbar alles macht, um im Mittelpunkt zu stehen, wird eine Kämpferin, die nicht aufgibt. Ganz besonders gelungen fand ich ihre eigenen Gedanken zur Welt im Internet und auch ihre Beweggründe waren greifbar und machten sie zu etwas besonderem.
Neben den beiden gibt es noch einige weitere Charaktere, die der Geschichte immer wieder neue Denkanstöße geben.
Mein Fazit
Dieses Buch ist etwas besonderes, etwas un- aber auch aussergewöhnliches und auch wenn ich zu Beginn noch reichlich verwirrt wurde, zog es mich immer mehr in seinen Bann. Ich würde am liebsten ganz viel erzählen und doch möchte ich nichts verraten. Fantastisch und anders – einfach eine Lesereise, die sich absolut lohnt. Klare Leseempfehlung, auch für Erwachsene oder vielleicht sogar gerade für diese.

Veröffentlicht am 10.02.2020

Nicht nur für Pferdemädchen

Royal Horses (1). Kronenherz
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Nachdem in ihrem Leben einfach alles drunter und drüber geht, kann es für die sechzehnjährige Greta eigentlich nichts besseres geben, als den Praktikumsplatz auf Caverly Green. Dort arbeitet der Patenonkel ...

Nachdem in ihrem Leben einfach alles drunter und drüber geht, kann es für die sechzehnjährige Greta eigentlich nichts besseres geben, als den Praktikumsplatz auf Caverly Green. Dort arbeitet der Patenonkel ihres Bruders Jordan im königlichen Pferdestall. Eigentlich, denn bisher hatte sie mit Pferden so gar nichts am Hut und auch die Royals haben sie nicht interessiert. Doch das Anwesen ist traumhaft schön und auch die Pferde haben ihren eigenen Zauber, dem sie sich nicht entziehen kann. Wäre da bloß nicht Edward, dieser arrogante Pferdetrainer, mit dem sie ständig aneinander gerät und der doch so gut aussieht und einfach wundervoll mit den Pferden arbeitet. Sowohl Greta als auch Edward haben ein Geheimnis und dann taucht auch noch Prinz Tristan auf. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen.
Meine Meinung
Dieses Cover zum Buch ist einfach großartig, nicht nur durch die glänzenden Ornamente und der wunderschönen Schrift ist es ein Highlight, sondern es hat auch insgesamt noch einen wunderschönen Schimmer. Aber es ist nicht nur schön, sondern passt auch zur Geschichte.
Der Einstieg fällt sehr leicht, Jana Hoch schreibt jugendlich, frisch und so leicht, dass man sich gleich mitten in die Szene gesetzt wird. Dabei hat die Autorin ein ganz besonderes Händchen für witzige Dialoge zwischen den Charakteren, was noch einmal mehr leicht macht, das Buch zu verschlingen.
Die Geschichte ist eine auf den ersten Blick recht typische Jugendgeschichte, doch im Grunde ist sie so charmant und fesselnd, dass sie einfach Spaß macht. Es gibt ein paar Geheimnisse, die man evtl. schon sehr früh erraten kann, doch diese werden immer Mal wieder in ein Licht gerrückt, dass man als Leser selbst schon denkt: wie soll das denn bitte gehen? Also alles in allem spannend, ein bisschen geheimnisvoll und mit viel Humor.
Natürlich geht es hier auch ein wenig um Pferde, aber ich als Reiterin kann hier sagen: Hut ab, Frau Hoch, sie haben es geschafft, dass wohl selbst diejenigen, die nichts mit Pferden zu tun haben, ein wenig verstehen werden, was uns Pferdemenschen an diesen Tieren fasziniert. Die gesamten Beschreibungen rund ums Pferd sind richtig dargestellt und das habe ich so noch nicht wirklich in einem Roman erlebt. Gefällt mir also richtig gut.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin Greta. Diese war bisher auch nicht in der Welt der Pferde anzutreffen und somit erlebt der Leser, sozusagen aus erster Hand, wie es ist, mit Pferden zu leben. Genau das macht es meiner Meinung nach auch zu einem tollen Buch für “Nicht-Reiter”.
Greta, die Protagonistin, hat mir richtig gut gefallen und ist einfach eine ehrliche Haut, die ein kleines bisschen Unsinn gemacht hat. Aus diesem Grunde tritt sie überhaupt erst das Praktikum bei dem Patenonkel ihres Bruders an. Man spürt aber, dass sie im Grunde eine abgrundtief ehrliche Haut ist. Sie hat auf jeden Fall so manch einen Spruch drauf, der mich auflachen ließ und sie ist mir richtig ans Herz gewachsen.
Aber nicht nur Greta allein macht dieses Buch so wunderbar frisch, sondern auch all die anderen, lebendig gezeichneten Charaktere. Edward, der Pferdetrainer, hat mich manchmal zweifeln lassen, doch je mehr man ihn kennenlernte, desto besser verstand man ihn und sein Umgang mit Pferden – ein Traum. Dazu kommen Josie, Prinz Tristan alias James, Sixton, ein grummeliger Stallchef und noch viele mehr, die für viel Farbe und Abwechslung sorgen.
Mein Fazit
Schon sehr lange hat mir eine Geschichte, die eigentlich doch sehr klischeehaft scheint, so viel Spaß gemacht. Ich habe das Buch an nur einem einzigen Tag verschlungen und fühlte mich pudelwohl mit all den Charakteren im königlichen Pferdestall. Romantisch, lustig, spannend und dazu noch Pferde – perfekt für mich. Allerdings bleibe ich mit schmerzendem Herzen zurück, denn jetzt heißt es Geduld haben bis September, damit ich weiterlesen kann, wie es Greta, Edward und Co. geht.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Absolutes Highlight

Das neunte Haus
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Seit vielen Generationen wird die Universität Yale von acht mächtigen Verbindungen beherrscht, die selbst auf Politik, Wirtschaft und vieles mehr Einfluss nehmen können. Doch nicht nur darin üben sie Macht ...

Seit vielen Generationen wird die Universität Yale von acht mächtigen Verbindungen beherrscht, die selbst auf Politik, Wirtschaft und vieles mehr Einfluss nehmen können. Doch nicht nur darin üben sie Macht aus, denn sie verfügen noch über etwas ganz anderem: nämlich Magie. Damit diese Studentenverbindungen sich auch an die Regeln halten, werden sie vom neunten Haus, dem Haus Lethe überwacht. Als die junge Aussenseiterin Galaxy Stern, genannt Alex, dank ihrer aussergewöhnlichen Fähigkeiten vom Hause Lethe nach Yale eingeladen wird, ist sie zunächst noch alles andere als sicher, was sie an dieser Universität überhaupt soll. Doch sie sieht darin auch eine Chance auf ein neues Leben und lässt sich fortan in Lethe ausbilden. Als eines Tages eine junge Frau aus der Stadt ermordet auf dem Campus aufgefunden wird, wird Alex aufmerksam. Kann es sein, dass dieser Mord mehr mit den acht Häusern zu tun hat, als man angenommen hat?
Meine Meinung
Erst einmal kann ich nur sagen, dass allein dieses wunderschöne gestaltete Cover Aufmerksamkeit erregt, doch hier steht auch Leigh Bardugo drauf, die ich für ihre Grisha Verse absolut verehre. Dementsprechend gespannt war ich auf die Ideen in das neunte Haus. Tatsächlich muss ich zugeben, dass mich der Beginn doch noch sehr verwirrt hat, da ich einfach nicht geringste Idee hatte, auf welche Reise die Autorin mich mitnehmen wollte Leigh Bardugo schmeißt ihren Leser geradezu in die erste Szene, ohne dass dieser auch nur die geringste Ahnung hat, worum es hier wirklich geht. Doch keine Sorge, so nach und nach wird alles viel klarer und zum Ende hat man einen absolut gelungenen Überblick.
Leigh Bardugo kann schreiben, anders kann ich es gar nicht sagen, denn ich bin hier absolut begeistert davon, mit welcher Leichtigkeit von Ereignissen, aber auch von Charakteren erzählt. Ich hatte hier beim Lesen wirklich den Eindruck, dass es real sein könnte, so lebendig beschreibt sie das Leben am Campus, insbesondere das von Alex Stern. Dabei ist es aber keineswegs aus- oder abschweifend, sondern einfach auf den Punkt ausgedacht und gebracht.
Der Ideenreichtum der Autorin hat mich regelrecht beeindruckt. Der Aufbau ihrer Welt ist einfach genial. So bekommen nicht nur die acht Häuser der Studentenverbindungen völlig unterschiedliche Zeichnungen und Fähigkeiten, sondern auch die Aufgabe des Hauses Lethe ist klar und deutlich. Magie herrscht hier am Campus, aber diese ist keineswegs glitzernd und magisch, sondern düster und gefährlich. Definitiv eine Fantasygeschichte für Erwachsene, denn hier geht es durchaus mal hart zur Sache.
Zu all dem kommt noch ein Kriminalfall hinzu, der gelöst werden soll und es wird spannend. Irgendwie ist alles miteinander verstrickt, das Leben an der Universität, aber auch ein Leben im Schleier und Geister, die durch die Stadt wandeln. Diese Geschichte ist dermaßen komplex, dass ich gar nicht weiß, was ich alles erzählen kann und soll, ohne zuviel zu verraten und um doch neugierig zu machen.
Erzählt wird die Geschichte durch einen dritte Person Erzähler aus Alex’s Perspektive. Durch diverse Zeitsprünge, die in der Titelüberschrift angegeben werden, lernen wir nicht nur kennen, wie Alex als Auszubildende “als Dante” in Yale ankommt und unter die Fittiche ihres Ausbilders “Virgil” namens Darlington ihre Ausbildung beginnt, sondern auch, wie es in ihrer Vergangenheit ausgesehen hat.
Die Charaktere haben es mindestens so in sich, wie die gesamte Geschichte, denn auch hier überzeugt Leigh Bardugo mit einem absoluten Ideenreichtum. Alex, die Protagonistin, ist alles adere als die typische Yalestudentin, die ich aber absolut für ihren Mut bewundert habe. Ihr Ausbilder Darlington ist ein Gentleman durch und durch und somit das genau Gegenteil zu Alex und mit einem Kommissar aus der Stadt kommt noch ein weiterer, überaus spannender Charakter hinzu. Alles in allem sind die Charakter wirklich facettenreich und geben dem ganzen immer wieder neue Wendungen und Perspektiven, die mich absolut verblüffen konnten und die ich niemals erahnt hätte.
Mein Fazit
Trotz meiner Probleme zu Beginn hat sich dieses Buch für mich zu einem absoluten Highlight entwickelt. Ich bin hier einfach durch und durch angetan von dem Gesamtwerk, dass die Autorin da abgeliefert hat. Sie verknüpft düstere Fantasy mit Spannung und wählt dafür Charaktere, die in keinster Weise vorhersehbar sind. Leigh Bardugo ist für mich die Queen der Fantasy! Lest dieses Buch, unbedingt!!