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Veröffentlicht am 21.01.2020

Zurück nach Baltimore

Todesfalle
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Als die elfjährige Jazzie nach Hause kommt, befindet sie sich mitten in einem Alptraum, denn im Wohnzimmer liegt ihre Mutter, auf grausame Weise getötet von jemanden, den sie kennt. Schnell muss sie sich ...

Als die elfjährige Jazzie nach Hause kommt, befindet sie sich mitten in einem Alptraum, denn im Wohnzimmer liegt ihre Mutter, auf grausame Weise getötet von jemanden, den sie kennt. Schnell muss sie sich verstecken, denn der Mörder befindet sich nach wie vor noch in der Wohnung. Das Mädchen kommt mit einem großen Schock davon, doch seitdem weigert sie sich, zu sprechen. Eine Therapie auf auf einer Pferdefarm soll ihr und ihrer kleinen Schwester helfen, über das furchtbare Grauen hinwegzukommen. Nach und nach fasst Jazzie Vertrauen zu ihrer jungen Therapeutin Taylor. Doch die Gefahr ist noch nicht vorbei, denn der Mann, der ihre Mutter tötete, will auch noch die Mädchen.
Meine Meinung
Im Laufe der Jahre habe ich sehr viele Bücher der Autorin Karen Rose gelesen und auch wenn diese immer nach einem ähnlichen Schema ablaufen, waren sie doch immer absolut spannend zu lesen.
Karen Rose versteht es einfach, mit leichten und verständlichen Worten den Leser mitten in ihre Geschichte zu versetzen und bisher kannte ich es, dass sie auch ordentlich Spannung aufbauen kann.
Doch genau diese Spannung blieb hier einfach über weite Teile der Geschichte weg, die ich im Nachhinein auch gar nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde, sondern vielmehr als einen Abschluss ihrer Baltimore Reihe. Der Täter wurde schon ganz zu Beginn entlarvt und hier gab es dann auch so gut wie keine Überraschungsmomente mehr. Vielmehr wurden von allen Charakteren der Vorgänger über weite Strecken der Geschichte erzählt, wie es ihnen geht und wie sich ihre Geschichten weiterentwickelt haben. Der reinen Kriminalfall bleibt hier eher nebensächlich, was mir selbst leider überhaupt nicht gefallen hat. Vieles wurde zu ausführlich erzählt, manches war mir schlicht und einfach zu kitschig.
In diesem Band der Baltimore Reihe sollten meiner Meinung nach eher die beiden Mädchen, deren Mutter getötet wurde, im Mittelpunkt stehen. Die Geschichte dieser hat mich auch absolut berührt und war so mein Highlight des Buches. Das ganze drumherum war mir zu aus- und abschweifend.
Hier gibt es einige Erzählperspektiven, unter anderem auch die der Therapeutin Taylor. Doch auch das, was sie erlebte, wurde einfach viel zu geradlinig aufgelöst und wenn sich hier mal etwas zunächst geheimnisvolles anbahnte, wurde die Erklärung viel zu schnell gebracht. Miträtseln und mitzittern wurden mir dadurch nicht gegeben und so plätscherte das Buch nur so vor sich hin.
Die Charaktere waren hier sehr vorhersehbar, ob es nun die Geschichte rund um Taylor und Ford ging oder über das, was mit Clay im Zusammenhang steht. Für mich boten sie nur wenige Überraschungen und blieben mir einfach zu stereotyp, teilweise sogar einfach nur langweilig. Die einzige Ausnahme bietet hier Jazzie, die mit ihren elf Jahren ein sehr cooles, cleveres und vor allem toughes Mädchen ist. Doch leider bleibt sie einfach zu sehr im Hintergrund.
Mein Fazit
Dadurch, dass ich bereits einige Bücher der Autorin gelesen habe, war mir durchaus bewusst, dass sie oft ihrem Schema folgt. Doch sonst bieten ihre Bücher immer gute Unterhaltung und eine spannende Story. Diese wurde hier zu schnell gelöst und Geheimnisse waren vorhersebar und brachten keine Überraschungen. Für mich fühlte sich das Buch eher so an, als hätte sie die Geschichten der Baltimore Charaktere einfach zu Ende erzählen wollen, doch leider war das ohne großartig Tempo zu entwickeln oder für Überraschungen zu sorgen. Leider nicht das, was ich erwartet habe.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Entsprach nicht meinen Erwartungen

Cold Storage - Es tötet
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1987 – ein Team von amerikanischen Agent wird in ein Dorf in Australien beordert. Alle Bewohner des kleinen Ortes Kiwirkurra sind tot, doch was soll sie getötet haben? Bei ihrer Suche nach Antworten stoßen ...

1987 – ein Team von amerikanischen Agent wird in ein Dorf in Australien beordert. Alle Bewohner des kleinen Ortes Kiwirkurra sind tot, doch was soll sie getötet haben? Bei ihrer Suche nach Antworten stoßen die Agenten auf einen Pilz, dessen Eigenschaften tödlich sind und der sich schneller als alles je Dagewesene ausbreitet. Den Agenten gelingt es, den Pilz einzudämmen, allerdings nehmen sie eine Probe mit in die USA.
2019 – Als Teacake während seiner Nachtschicht ein seltsames Piepen vernimmt, will er der Ursache auf den Grund gehen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Naomi geht er der Sache nach, doch das Piepen kommt aus einem Geschoss, das es laut Plan gar nicht geben sollte. Hätten die beiden nur ansatzweise gewusst, was sie da auf der Spur sind! Denn die Antwort ist absolut tödlich.
Meine Meinung
Allein schon das Cover ließ mich an Filme wie Outbreak denken und da ich Bücher mit möglichen Endzeitszenarios sehr spannend finde, wollte ich unbedingt mehr erfahren.
Der Einstieg gelang auch noch sehr gut. Gemeinsam mit den Agents erlebt man mehr über die Ereignisse in Australien und das Geschehen ist recht spannend. Danach wird aber diese zu Beginn noch vorhandene Spannung für meinen Geschmack zu sehr gedrosselt. Sprachlich fand ich das Buch zwar recht gut verständlich, doch der Autor beschreibt für mich mit viel zu vielen Details aus den Leben der Charaktere. Jedes Mal, wenn Spannung aufkam, wurde diese wieder mit den endlosen Beschreibungen zu nichte gemacht und so gab es Spannung und Langatmigkeit im Wechsel. Das war aber leider nicht so das, was ich mir hier erwartet hatte. Ja, es gibt auch die ein oder andere Szene, die ein wenig in Richtung Splatter driftet, aber so wirklich konnte mich das nicht packen. Ich hatte hier tatsächlich auch das Gefühl, das man beim Lesen merkt, dass hier jemand eher Drehbücher schreibt. Als Film könnte ich mir das Gelesene nämlich durchaus besser vorstellen. So blieb eine wirklich gut und spannend klingende Grundstory weit hinter meinen Erwartungen zurück.
Positiv waren die wissenschaftlichen Ausführungen, die die Story glaubwürdig und auch erschreckend vorstellbar werden ließen. Das gemischt mit den schockierenden Momenten hätte mir wirklich gut gefallen.
Durch all die Informationen, die es zu den einzelnen Charakteren gab, wurden diese gut vorstellbar und auch lebendig. Tatsächlich waren mir auch Teacake und auch Naomi recht sympathisch. Teacake lockerte mit seinen Sprüchen manch eine Situation auf und Naomi sorgte mit ihrer Denkweise durchaus für frischen Wind. Aber auch hier wurde vieles, was für die eigentliche Handlung nicht unbedingt relevant war, mit in die Story eingebracht.
Mein Fazit
Vielleicht waren meine Erwartungen hier einfach zu hoch, denn ich hatte einfach mit einer intensiven Endzeitgeschichte gerechnet. Die Grundstory war auch durchaus interessant und es kam auch immer mal wieder Spannung auf, die sich aber leider nicht halten konnte. Tatsächlich fand ich den Beginn auch noch absolut vielversprechend, doch leider wurde vieles, was für mich eher irrelevant für die Handlung war, zu ausschweifend erzählt. Dabei blieb ich einfach nicht konstant in der Geschichte und am Geschehen. Für mich leider nicht das, was ich erwartet hatte.

Veröffentlicht am 16.10.2019

War leider nicht meins

Im Wald wirst du schweigen
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Marian Dahle ist Kommissarin bei der Polizei in Oslo. Seit sie mit persönlichen Schwierigkeiten aus dem Kommissariat für die schweren Fälle zurückgetreten ist, arbeitet sie an Cold Cases. Doch dann geschieht ...

Marian Dahle ist Kommissarin bei der Polizei in Oslo. Seit sie mit persönlichen Schwierigkeiten aus dem Kommissariat für die schweren Fälle zurückgetreten ist, arbeitet sie an Cold Cases. Doch dann geschieht ein Mord auf einer Lichtung, zu der sie hinzu gerufen wird. Zunächst will sie nichts damit zu tun haben, doch der Mord erinnert an einen Fall von vor ein paar Jahren, als an genau der gleichen Stelle eine junge Frau getötet wurde. Doch dieses Mal unterscheiden sich die Fälle gravierend und doch scheint es, als gäbe es Zusammenhänge. Marian Dahle beginnt zu ermitteln.
Meine Meinung
Das Cover schreit gleich nach einem skandinavischen Krimi und da kann ich eigentlich selten nein zu sagen. Doch hier gestaltete sich bereits der Einstieg als etwas schwierig, denn Autorin Unni Lindell beginnt gleich mitten im Geschehen und das mit vielen verschiedenen Perspektiven, an die ich mich zunächst gewöhnen musste, um überhaupt die handelnden Personen zuordnen zu können.
Auch sonst fiel es mir hier sichtlich schwer, der Handlung konzentriert zu folgen, denn ich hatte das Gefühl, dass die Autorin während des Erzählens immer wieder zu weit abschweift. Beschreibungen von äußeren Umständen mitten in den Gedanken über einen Mordfall brachten mich doch immer wieder aus dem Lesefluss. Stilistisch ist das Buch recht leicht gestaltet, denn meistens sind die Sätze kurz und prägnant, was mir immer recht gut gefällt, weil das eine gewisse Eindringlichkeit zeigt.
Wie ich bereits erwähnte, erzählt die Autorin aus unterschiedlichen Sichten, mal vom Täter, mal von der Ermittlerin, mal von Nebencharakteren. Das ganze könnte eigentlich spannend wirken, doch hier fühlte es sich viel zu sprunghaft an und ich hatte zwischendurch Schweirigkeiten, nachzuvollziehen, wer gerade erzählte, da es auch keinerlei Hinweise dafür gibt, wenn die Sicht wechselt.
Der Fall an für sich fand ich sehr spannend, denn Unni Lindell baut hier wirklich interessante Themen ein, doch auch da wäre es vielleicht besser gewesen, wenn man es ein bisschen geringer gehalten hätte. Da man auch hier das Gefühl hatte, fast schon überfordert zu werden, von Borderline oder Savant Syndrom bis hin zur problemüberlasteten Kommissarin.
Kommissarin Marian Dahle ist eine sehr schwierige Persönlichkeit und mit all ihren Sorgen und Problemen schon fast wieder eine klischeehafte Ermittlerin. Mir gelang es leider nicht, zu ihr einen Bezug aufzubauen und sie wurde mir nur mäßig sympathisch. Nebencharaktere gab es recht viele, zumindest fühlte sich auch das so an. und auch hier blieb ich mehr der Beobachter und konnte mich nicht so richtig hineindenken.
Mein Fazit
Der Klappentext klang so unheimlich vielversprechend und der Fall an für sich, der hier behandelt wurde, klang spannend und fesselnd. Doch all die bereits genannten Punkte brachten mir leider nur mäßigen bis kaum Lesespaß und so zog sich das Buch in die Länge. Wie alles im Leben ist natürlich auch Geschmackssache und was mich hier völlig überfordert hat und mich immer wieder aus dem Fall herausbrachte, könnte für einen anderen Leser schon wieder spannende Hintergrundinfos sein. Bei diesem Buch bekommt man schon in der Leseprobe einen guten Eindruck, wie es geschrieben ist, so rate ich einfach jedem, hier einmal hineinzuschnippern, wenn das Buch anspricht. Mein Fall war es leider nicht.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Verwirrend

Hinterhaus
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Als die Journalistin Carolin vom Joga nach Hause kommt, ist sie völlig geschockt. Ihre komplette Wohnung ist leer geräumt und im Flur stehen sieben Umzugskartons, darin befinden sich all ihre Besitztümer. ...

Als die Journalistin Carolin vom Joga nach Hause kommt, ist sie völlig geschockt. Ihre komplette Wohnung ist leer geräumt und im Flur stehen sieben Umzugskartons, darin befinden sich all ihre Besitztümer. Von ihrem Freund Jens, mit dem sie seit vielen Jahren zusammenlebt, fehlt jede Spur. Ohne wirklich zu wissen, wo sie hingehen soll, streift sie durchs Haus und trifft dort ihre Nachbarin Mandy, bei der sie Unterschlupf findet. Doch damit soll der Alptraum, in dem sie sich bereits glaubte, erst recht. Im Toilettenkabuff stösst sie auf die seit zwanzig Jahren eingemauert Leiche eines Jungen, Mandys Bruder. Doch was steckt dahinter? Im Hinterhaus tummeln sich so einige kuriose Gestalten und einer von ihnen könnte der Mörder gewesen sein.
Meine Meinung
Das düstere Cover und der spannend klingende Klappentext machten mich unheimlich neugierig auf diesen Krimi. Doch so richtig warm wurde ich damit leider nicht.
Zwar kam ich recht leicht in die Geschichte, doch der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind einfach, kurz und ohne jeglichen Schnörkel, was ich für sich mag. Doch hier fiel es mir ausgesprochen schwer, den Lesefluss aufrecht zu halten, was zwar nicht unbedingt an dem Stil selber lag, aber durch diesen nicht gerade gefördert wurde.
Ja, im Groben könnte man sagen, dass es eine Art Krimi ist, zumindest gibt es eine vor langer Zeit verschwundene Leiche und später noch eine “frische”, aber von richtigen Ermittlungen keine Spur. Insgesamt fand ich alles sehr verwirrend und der rote Faden verlor sich immer wieder. Dadurch, dass ich lange Zeit die einzelnen Puzzleteile zusammensetzen musste und diese auch extrem anstrengend und verwirrend fand, kam ich nur schleppend durch den Krimi. Für mich gab es hier einfach zu viele Sprünge zwischen den einzelnen Personen und deren Vergangenheit und deren Gegenwart. Alles in allem wurde hier so viel mit reingepackt, dass die einzelnen Themen an für sich zu kurz kamen. Da gibt es z. B. das Thema des Wochenheims, in dem sich Mandy als Kind befand und das sie auch in ihrer heutigen Situation verfolgt. Doch da hätte einfach viel mehr draus gemacht werden können. Auch Carolins beste Freundin Henry hat so einiges aus der Vergangenheit zu bewältigen und auch das blieb mir zu fern. Dann ist da noch die Leiche des damals beim Verschwinden fünfzehnjährigen Hans, Mandys Bruder, die plötzlich auftaucht, doch auch da fehlte mir irgendwie der richtige Zusammenhang. Dazu kommen noch ein paar weitere Handlungsstränge, die ebenfalls immer nur kurz eine Rolle spielten und das alles irgendwie durcheinander. Letzten Endes war es eher eine Studie der kuriosen Gestalten des Berliner Hinterhauses, doch auch das blieb mir noch zu fern.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Carolin fand ich recht anstrengend und reichlich unbeholfen. Bisher hat sie ihr Leben fremdbestimmt geführt, zuerst war es ihr Vater, dann ihr Lebensgefährte, der sie so durchs Leben brachte. Kein Wunder, dass sie es kaum schafft, für sich selbst zu sorgen. Anstelle von einer selbstsicheren und toughen Reporterin bekam ich eine sehr unsichere und unbeholfene Frau, die mit sich selbst nichts anfangen kann.
Aber auch die weiteren Personen des Hinterhauses brachten mich zum Stirnrunzeln. Irgendwie kamen sie mir alle wie Menschen eines eigenen Schlags vor, Freaks, irgendwie. Ich habe mit einem gewissen Abstand zugesehen und versucht, irgendwie Zugang zu den Menschen zu bekommen, aber auch das gelang mir leider nicht.
Mein Fazit
Ein Buch, das mich sehr verwirrt und durcheinander zurückgelassen hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Geschichte wirklich richtig zusammengesetzt und verstanden habe. Der Schreibstil war zwar einfach mal anders, aber durch die teilweise sehr fäkalienlastige Sprache auch nicht unbedingt angenehm. Durch viele lose Fäden, die sich zwar nach und nach zu einzelnen Stücken zusammensetzen ließen, wurde ich öfter dazu gezwungen, noch einmal nachzulesen, worum es wirklich ging. Vieles wurde nur kurz umrissen und nichts ging in die Tiefe, so dass es insgesamt nur mäßig spannend wurde. Schade, das ganze klang so vielversprechend und letzten Endes ist es wohl eine reine Geschmackssache, doch für mich war dieses Buch leider nichts.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Leider nicht meine Geschichte

Als die Tage ihr Licht verloren
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Deutschland in den dreißiger Jahren: die beiden Schwestern Linda und Gitte wachsen gemeinsam bei ihren Eltern in Berlin auf. Beide genießen ihr Leben und ihre Freiheiten und arbeiten als Sekretärinnen, ...

Deutschland in den dreißiger Jahren: die beiden Schwestern Linda und Gitte wachsen gemeinsam bei ihren Eltern in Berlin auf. Beide genießen ihr Leben und ihre Freiheiten und arbeiten als Sekretärinnen, auch wenn Gitte sich lieber dem Jurastudium und Linda der Kunst gewidmet hätten. Dann lernt Linda den ruhigen Erich kennen und verliebt sich bis über beide Ohren. Als die beiden heiraten, scheint für Linda das Leben perfekt, doch dann kommt der Krieg und auch Erich wird einberufen. Als die Briefe von der Front ausbleiben, verfällt Linda in tiefste Depressionen und wird in ein Sanatorium eingeliefert. Doch das Sanatorium ist alles andere als sicher, denn psychisch kranke Menschen werden von den Nazis zum Tode verurteilt.
Meine Meinung
Das Cover gefiel mir gleich auf den ersten Blick, denn hier passt es wirklich wunderbar zum Inhalt. Romane aus dieser Zeit, bzw. die aus dieser Zeit erzählen, haben auf mich immer eine besondere Faszination, erzählen sie doch von etwas, was man sich wünscht, dass es nie geschehen wäre. Gerade das Thema der psychischen Erkrankungen in der Zeit des zweiten Weltkriegs gibt es nur wenige und so war ich sehr gespannt auf die Umsetzung des Debüts.
Der Einstieg beginnt noch recht langsam und es fiel mir leider sehr schwer, mich an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen. Stephanie von Heyek erzählt eher abgehackt und lässt vieles unausgesprochen zwischen den Zeilen ruhen. Das machte es mir hier auch schwer, von der Geschichte wirklich berührt zu werden, da ich einfach nicht in den gewohnten Lesefluss gefunden habe.
Dadurch, dass mir der Stil nicht so leicht fiel, war es auch schwer, hier richtig tief mitempfinden zu können. Die Handlung, die ja zu einem großen Teil während des zweiten Weltkrieges spielt, konnte mich trotz des erschreckenden Themas und der bekannten realen Geschichte nicht richtig fesseln. Dazu kommen die wechselnden Perspektiven, die ich zwar für gewöhnlich mag, die mir aber hier sehr schwer fielen, da ich oft den Faden verlor und dann erstmal wieder schauen musste, welche Person gerade im Mittelpunkt steht. Mir fehlte hier eine klare Linie, zu oft hatte ich den Eindruck, dass hier Ereignisse einfach nacheinander aufgezählt wurden, ohne die für diese Zeit schwere und tiefe melancholische Stimmung einzufangen.
Liest man die Charaktereigenschaften der beiden Schwestern, so müsste man ja meinen, dass man sie wirklich auf den ersten Blick auseinanderhalten könnte. Doch beide blieben, ebenso wie weitere Charaktere, eher blass. Genau wie bei der Handlung fehlte es mir hier, mit den Schwestern mitzuleiden oder mitzuzittern. Distanz blieb bei diesem Roman auch bei den Personen für mich gewahrt.
Mein Fazit
Gerade Bücher aus der Zeit des zweiten Weltkrieges können mich mit ihren Schrecken immer tief bewegen. Doch dieses Gefühl blieb mir hier leider fern. Ich war der teilnahmslose Beobachter, dem es oft schwer fiel, den Faden nicht zu verlieren. Sehr schade, aber richtig mitnehmen konnte mich dieses Buch leider nicht.