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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2020

Ernst und humorvoll, dabei absolut authentisch

Wörter an den Wänden
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Adam ist ein Teenager, der sich von anderen unterscheidet, denn Adam hat Schizophrenie. Nun jedoch soll sich etwas in Adams Leben ändern, denn er bekommt ein neues Medikament. Dieses Medikament soll es ...

Adam ist ein Teenager, der sich von anderen unterscheidet, denn Adam hat Schizophrenie. Nun jedoch soll sich etwas in Adams Leben ändern, denn er bekommt ein neues Medikament. Dieses Medikament soll es ihm möglich machen, sein Leben wie jeder andere Teenie zu führen. Tatsächlich verbessert sich sein Zustand und für Adam zeigen sich neue Möglichkeit. Für ihn ändert sich so einiges, denn er findet Freunde und er verliebt sich sogar in die hübsche Maya. Doch was passiert, wenn das Medikament wieder abgesetzt wird?
Meine Meinung
Das Cover erweckte gleich meine Aufmerksamkeit und doch war es vor allem der Klappentext, der mich unheimlich neugierig machte, denn etwas vergleichbares habe ich bisher nicht gelesen.
Mir hat vor allem der Schreibstil der Autorin richtig gut gefallen, denn sie erzählt leicht und flüssig und tatsächlich mit Humor von Adam. Aber das besondere daran ist, dass man hier ganz viel davon erlebt und versteht, wie es Adam geht. Das ganze wurde dann noch in einem sehr jugendlichen Stil verfasst, so dass sich hier auch die jüngeren Leser angesprochen fühlen werden.
Diese Geschichte hat ein ernstes Thema und da war es mir eigentlich schon im voraus klar, dass es emotional wird. Doch Julia Walton hat hier bewiesen, mit wieviel Gefühl sie dem Leser Adam und sein Leben näher bringt. Insgesamt ist die Geschichte zwar ruhig gehalten und doch nimmt hier vor allem der junge Protagonist Adam den Leser mit auf seine Reise. Ich habe mich hier ganz oft dabei erwischt, dass ich über ihn und seine Eigendarstellung schmunzeln musste und trotz des Humors gab es genügend Momente, die bewegten.
Auch die Krankheit Schizophrenie bekommt hier ein klares Bild. Es wirkt auf jeden Fall absolut authentisch und man fühlt hier eindeutig auf jeder Seite mit Adam mit. Ich kenne mich mit dieser psychischen Krankheit nicht aus, allerdings wird hier auf jeden Fall noch einmal deutlich, wie diese Krankheit auf den Menschen wirkt. Seien es das veränderte Denken oder die Störungen in der Wahrnehmung, man erhält hier sehr viel Informationen und ein Bild, wie umfassend diese Krankheit auf den Betroffenen einwirkt.
In einer Art Tagebuchform, bei der sich Adam an seinen Therapeuten wendet, erlebt man einen Teil seines Lebens mit. Natürlich ist durch diese Erzählform Adam der Ich-Erzähler, so wird er dem Leser sehr nahe gebracht.
Adam hat mir gleich auf der ersten Seite gefallen, man erfährt von seiner Vergangenheit, erlebt gleichzeitig aber auch die Gegenwart mit. Dabei erfährt man, trotz allem Humor und auch einer gewissen Portion Selbstironie, dass es ihm nicht immer leicht fällt, mit seiner Krankheit umzugehen. Doch man lernt auch sozusagen seine “Halluzinationen” kennen und auch das wurde wieder besonders dargestellt. Ach, lest es einfachs selber, bevor ich euch zu viel verrate.
Natürlich gibt es neben Adam einige tolle Charaktere, seien es seine Familie oder Maya, man mag sie und fühlt sich mit ihnen wohl.
Mein Fazit
Mit “Wörter an den Wänden” hat sich Julia Walton tief in mein Herz geschrieben. Eine absolut ungewöhnliche Geschichte mit einem noch ungewöhnlicherem Protagonisten, der mit viel Herz und Humor von seiner Krankheit, der Schizophrenie, erzählt. Doch hier geht es um noch so viel mehr, wir erleben Freundschaft, Liebe und Zusammengehörigkeit und das aus erster Hand. Wieder eine ganz besondere Geschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 03.03.2020

Einfach genial

Die Grisha-Trilogie
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Einst waren Alina und Malyen, genannt Mal, Waisen, heute dienen sie der ersten Armee. Alina ist Kartografin, während Mal einer der besten Fährtenleser ist. Das Land Ravka, in dem sie leben und dem sie ...

Einst waren Alina und Malyen, genannt Mal, Waisen, heute dienen sie der ersten Armee. Alina ist Kartografin, während Mal einer der besten Fährtenleser ist. Das Land Ravka, in dem sie leben und dem sie dienen, wird von einer dunklen Macht geteilt, der Schattenflur. Beim Überueren eben dieser werden Alina, Mal und ihre Begleiter von den Volkra angegriffen, unheimliche Schattengestalten, die in der Schattenflur leben. Als Mal in tödlicher Gefahr schwebt, gelingt es Alina, ihn zu retten. Denn in Alina ruhen Kräfte, von denen sie selbst nichts geahnt hat. Sie ist eine Grisha und die Sonnenkriegerin, die einzige Grisha, die über die Gabe des Lichts verfügt. Sie wird an den Hof des Zaren gebracht, wo sie lernen soll, über ihre Macht zu verfügen. Doch der Dunkle, der älteste und mächtigste der Grisha, hat bereits seine Pläne mit Alina. Ein blutiger Bürgerkrieg bedroht Ravka und plötzlich wird Alina eine der wichtigsten Schlüsselfiguren.
Meine Meinung
Dieser Schuber ist absolut wunderschön gestaltet und ein wahres Highlight in jedem Bücherregal. Auch das nun endlich wieder alle Bände der Grisha Trilogie zu haben sind, hat mich, als großer Leigh Bardugo Fan, absolut erfreut.
Wie auch in ihren anderen Romanen erzählt die Autorin von der ersten Seite an fesselnd und mitreißend. Ihre Grisha Verse sind mir bereits bekannt und somit war es für mich sehr leicht, in diese Geschichte zu finden. Leigh Bardugo besitzt einen Einfallsreichtum, den ich absolut bewundere und der mich bisher immer wieder beeindrucken konnte.
Die Welt, die hier erschaffen wurde, ist eine völlig eigene, neue Welt und doch spürt man immer wieder, dass auf die einzelnen Länder der Grisha Verse, reale Länder ihren Einfluss haben. Trotzdem ist die gesamte Welt so durchdacht und vorstellbar, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit den Charakteren durch die Welt zu gehen.
Die Grisha sind ein magisches Volk und unterteilt in verschiedene Orden, bei denen die einzelnen Grisha über unterschiedliche Gaben verfügen. Doch Protagonistin Alina ist einzigartig unter ihnen mit ihrer Gabe als Sonnenkriegerin und steht somit in der Trilogie im Mittelpunkt. Mit ihrer Gabe soll es ihr gelingen, Ravka, ihre Heimat, vom Bürgerkrieg zu befreien. Für Alina heißt es nun, vielen Gefahren ins Auge zu blicken, denn nicht jeder meint es gut mit ihr. Für mich ist die gesamte Trilogie absolut spannend und ich war vom ersten Moment an an Alinas Seite. Ich habe die drei Bücher an einem Wochenende komplett durchgesuchtet und war so gefesselt von der Geschichte, dass ich hier regelrecht auftauchen musste, wenn ich von jemanden angesprochen wurde.
Alina Starkov, Protagonistin und Ich-Erzählerin der Geschichte, ist eine absolut authentische Figur. Vom ersten Moment an fühlte ich mich mit ihr verbunden und habe oft mit ihr mitgezittert und gebangt. Trotz ihrer zunächst ruhigen, unscheinbaren und zurückhaltenden Art wird sie immer stärker und mutiger und nimmt eine spannende Entwicklung. Von Kindesbeinen an ist Malyen, Mal, an ihrer Seite. Er ist ein begnadeter Fährtenleser und ein absoluter Frauenschwarm, der von Beginn an äußerst selbstbewusst auftritt. Seine Loyalität, aber auch seine Liebe gehört allerdings Alina.
Neben den beiden gibt es eine große Vielzahl an spannenden Charakteren, seien es die magischen Grisha mit ihren unterschiedlichen Talenten oder Nikolai. Sie alle machen das gesamte Grisha Verse lebendig und spannend. Doch auch der “Dunkle” wie er hier genannt wird, ist ein äußerst spannender Charakter. Jeder einzelne von ihnen macht das Grisha Verse noch lebendiger, noch spannender.
Mein Fazit
Leigh Bardugo hat mit ihren Grisha Verse eine wirklich großartige Welt erschaffen. Seien es die vielen, unterschiedlichen Länder, die magischen Wesen oder die Grisha, sie alle bilden eine großartige Welt, die voller Spannung und Abenteuer steckt. Protagonistin Alina und ihre Gefährten haben mich völlig abgeholt und mitgenommen. Für mich ist Leigh Bardugo mittlerweile meine Lieblingsautorin, deren Bücher ich bisher alle verschlungen habe. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.03.2020

Absolut aktuelles Thema

Weiteratmen
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Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wuchs die heute dreiundzwanzigjährige Leni bei ihrem Bruder Leon auf. Gemeinsam mit dem Kneipenbesitzer Sam waren die beiden immer für sie Familie und in Sam war ...

Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wuchs die heute dreiundzwanzigjährige Leni bei ihrem Bruder Leon auf. Gemeinsam mit dem Kneipenbesitzer Sam waren die beiden immer für sie Familie und in Sam war sie richtig verknallt. Heute arbeitet die gelernte Köchin in Sams Kneipe, in der hauptsächlich die rechte Szene ein- und ausgeht. Als Leni hört, dass Sam gemeinsam mit Leon und zwei weiteren Männern einen Anschlag auf ein Flüchtlingsheim planen, möchte Leni mit allen Mitteln verhindern, dass ihr Bruder fahrlässig handelt. Doch ihr Plan, die Männer von ihrer Tat abzuhalten, endet in einer schrecklichen Katastrophe und Leni muss ihr bisheriges Weltbild überdenken.
Meine Meinung
Das Cover finde ich gut gelungen und es macht neugierig, hier war es aber vor allem der Klappentext, der mich unheimlich gespannt auf das Buch machte.
Heike Bicher-Seidel erzählt klar und direkt und vor allem mit einer Mischung aus Details und Emotionen, die mich schon vom ersten Moment an in die Geschichte zogen.
Ich muss mich hier erst einmal sammeln, um all meine Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen, denn die Autorin zeigt hier zunächst Hass und Brutalität und ich weiß zwar, dass all das so wirklich existiert, doch dieses Gedankengut mit den eigenen Werten zu verbinden und zu verarbeiten war durchaus eine Herausforderung. Die Geschichte liest sich allerdings so flüssig und mitreißend, dass es einfach schwer fällt, das Buch zur Seite zu legen.
Gleich zu Beginn wird man Zeuge des Attentats, verfolgt die Entführung des Medizinstudenten Djadi und auch Leni wird hier mehr oder weniger gezwungen, mitzuflüchten. Nach und nach stellt die Autorin dar, wie es dazu kam, dass Leni und ihr Bruder in die rechte Szene gerieten und wieso sie so voller Wut steckten. Djadi hingegen zeigt ihr, dass sie voller Vorurteile steckt, bringt sie zum Mit- aber auch Umdenken und doch ist es ein langer, absolut schwerer Weg, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Als Leser wird man hier durch viele Emotionen getrieben, man spürt die Angst, die Verzweiflung, hat Hoffnung und Wut. Gerade nach der Entführung benötigte ich einen Moment Pause, um all meine eigenen Gefühle und Gedanken zu dem Gelesenen zu ordnen.
Die Geschichte zwischen Leni und Djadi ist ein absolutes auf und ab und manchmal hätte ich die beiden packen und schütteln können. Ja, definitiv beide, dass näher zu erläutern würde allerdings zu sehr spoilern, lest es einfach selber.
Aus Lenis Sicht in der Ich-Form erlebt man die Geschichte. Dabei lernt man die Protagonistin sehr gut kennen und entwickelt auf eine gewisse Art auch Verständnis für ihr Handeln.
Leni hat alles andere als eine unbeschwerte Jugend hinter sich, angefangen bei der Arbeitslosigkeit des Vaters und dem damit verbundenen sozialen Abstieg ohne Chance, bis hin zu dem Unfall, bei dem die Eltern ums Leben kamen. Dabei rutscht sie gemeinsam mit dem Bruder in die falsche Szene, projiziert Bewunderung auf den falschen Mann und es wird ein Teufelskreis, aus dem sie allein nicht mehr herausfindet. Sie ist durchaus ein selbstständiger Mensch, nimmt aber nur ungern Hilfe an, was alles noch etwas schwieriger macht, auch die Beziehung zu Djadi. Die Entwicklung der Protagonistin wird sehr authentisch dargestellt und war absolut nachvollziehbar.
Djadi ist Medizinstudent und hatte eine privilegierte Kindheit, wuchs ohne Sorgen und Probleme auf, wobei auch er etwas schreckliches in seiner Kindheit erlebt hat, allerdings war er da noch so klein, dass ihm daran die Erinnerungen fehlen. Die Entführung hinterlässt auch bei Djadi Spuren und auch er muss lernen, weiterzuatmen.
Eine besonders wichtige Rolle spielt hier auch Chris, Djadis Freund und WG-Mitbewohner, dessen Gespräche mit Leni immer wieder bewegen und zum Mit- und Umdenken anregen. Alles in allem gab es hier so einige, sehr interessante Entwicklungen zwischen den Charakteren, aber auch in ihrem Denken und Handeln.
Mein Fazit
Eine Geschichte, bei der man gerne sagen würde, dass sie rein fiktiv ist. Doch leider sind viele der Ereignisse bereits Realität. Heike Bicher-Seidel bringt hier aber sehr viele Ansätze, die zumindest am Beispiel von Leni erklären, warum es soweit kommen kann. Mich hat die Autorin mit ihrer Geschichte fesseln können und auch wenn ich an mancher Stelle einfach am liebsten die Augen verschlossen hätte, um nicht “zusehen” zu müssen, konnte ich doch nicht anders als weiterlesen. Ein gelungener Roman, der nachdenklich macht und den ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 27.02.2020

Eine Fortsetzung, die mich fesseln konnte

Sturmschwingen
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Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 enthalten!

Das Abenteuer der beiden so unterschiedlichen jungen Frauen geht weiter. Grafentochter Amalia hat sich in ihrer Rolle als Falknerin eingelebt ...

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 enthalten!

Das Abenteuer der beiden so unterschiedlichen jungen Frauen geht weiter. Grafentochter Amalia hat sich in ihrer Rolle als Falknerin eingelebt und gemeinsam mit ihrem Falken, der Magierin Zaira bilden sie nun ein sehr gutes Team. Doch plötzlich geschieht etwas in Raverra, denn die Falken verschwinden auf unerklärliche Weise. Dabei sind auch einige Falken, die den beiden ans Herz gewachsen sind. Um herausfinden, was mit den Falken geschehen ist, werden Amalia und Zaira nach Vaskandar geschickt. Sie stoßen auf einige Ungereimtheiten, denn die Soldaten Vaskandars sammeln sich und es gibt eine Liste, auf der die Namen der Falken stehen, die bereits verschwunden sind. Aber nicht nur diese Namen sind auf der Liste, sondern auch Zairas und Amalias.
Meine Meinung
Nachdem mir der erste Band der Trilogie schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr neugierig auf die Fortsetzung. Die Cover sehen zusammen wunderschön aus und passen natürlich auch perfekt zueinander.
Bei diesem zweiten Band fiel mir auch der Einstieg wesentlich leichter, da hier einfach auch bekannt war, was es mit den politischen Strukturen und den vielen neuen Begriffen auf sich hat. Melissa Caruso schreibt, genau wie in Band 1, sehr ausführlich und detailliert. Geschehnisse und die Welt sind gut vorstellbar und ergeben ein hervorragendes Kopfkino.
Das Worldbuilding ist bereits bekannt aus dem ersten Band und ich denke, dass man hier auch unbedingt die Reihenfolge einhalten muss, da man sonst auch nicht versteht, was hier passiert. Die Welt ist also wieder ein wenig an ein historisches Italien angelehnt und somit kann man sich doch gut vorstellen, wie diese Welt aussieht.
War der erste Band noch sehr politisch, fand ich, dass es hier wesentlich spannender vonstatten geht. Es lauern so einige Gefahren auf die Falknerin Amalia und dem Falken Zaira, der Magierin. Oftmals müssen die beiden nicht nur magische Abenteuer überstehen, sondern auch ihr diplomatisches Geschick einsetzen.
Man trifft in diesem zweiten Teil auf einige bereits bekannte Gesichter, doch auch neue Charaktere kommen hinzu, von denen z. B. der Krähenlord Kathe eine wichtige Rolle spielt. Wer hier an dieser Stelle befürchtet, dass sich das Buch zu einer Liebesgeschichte entwickelt kann beruhigt sein, denn all das bleibt hier Nebensache.
Auch Band 2 wird in der Ich-Form durch die Grafentochter Amalia erzählt. Diese zu Beginn noch sehr naive Tochter der einflussreichsten Frau Raverras hat sich deutlich weiterentwickelt. Mittlerweile ist sie wesentlich mutiger geworden und hat sich ein kleines Beispiel an Zairas eher raubeinigen Art genommen. Mir hat das richtig gut gefallen, denn so manch ein Spruch ließ mich auch immer wieder schmunzeln. Zaira ist genauso wie auch im Teil 1, raue Schale, weicher Kern. Alles in allem sind die Charaktere auch hier wieder wunderbar lebendig und authentisch gelungen und es macht einfach Spaß, sie nicht nur kennenzulernen, sondern auch ihren Gefühlen und Gedanken, hier allen voran natürlich Amalia, kennzulernen.
Mein Fazit
Auch der zweite Band hat mir wieder sehr gut gefallen, ich fand sogar, dass die Autorin hier noch eine Schippe drauf gelegt hat. Das Wordlbuilding ist lebendig, ebenso wie die Charaktere, die auch eine gelungene Entwicklung mitgemacht haben. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass dieses Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, sondern die Geschichte hier für sich abgeschlossen ist. Ich freue mich schon auf den dritten Band der Trilogie.

Veröffentlicht am 23.02.2020

Spannendes Kinderbuch

Tara und Tahnee
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Wir schreiben das Jahr 1856 in der Sierra Nevada. Hier wächst die elfjährige Tahnee mitten in der Wildnis bei ihrem Vater auf. Doch plötzlich steht ein Fremder vor ihrer Tür und bedroht sie, denn er ist ...

Wir schreiben das Jahr 1856 in der Sierra Nevada. Hier wächst die elfjährige Tahnee mitten in der Wildnis bei ihrem Vater auf. Doch plötzlich steht ein Fremder vor ihrer Tür und bedroht sie, denn er ist auf der Suche nach Tahnees Vater, der angeblich ein gesuchter Verbrecher ist. Tahnee gelingt die Flucht und sie versucht alles, um nach San Francisco zu kommen, so wie sie es ihrem Vater versprochen hat.
Zur gleichen Zeit wächst die ebenfalls elfjährige Tara wohlbehütet bei ihrem Großvater auf. Ihre Mutter verstarb kurz nach ihrer Geburt und Tara ahnt, dass hinter dem, was ihr Großvater und ihr Kindermädchen ihr erzählt haben, noch viel mehr stecken muss.
Meine Meinung

Sieht dieses Cover nicht bezaubernd aus? Dazu noch dieser lila Buchschnitt und allein dabei war es schon um mich geschehen. Aber auch die Geschichte klang so spannend, dass es ganz schnell klar wurde: dieses Buch muss bei uns einziehen.
Ich habe die Geschichte der beiden Mädchen an einem Nachmittag verschlungen, denn Patrick Hertweck gelingt es in kürzester Zeit, den Leser mitten in sein spannendes Kinderbuch zu ziehen. Dabei schreibt er wirklich leicht und gut verständlich, so dass auch die Zielgruppe hier angesprochen wird. Aber auch der Erwachsene Leser bekommt hier eine spannende Geschichte geboten.
Toll finde ich, dass dieses Kinderbuch aus einer anderen Zeit erzählt. Man lernt hier neben der Haupthandlung auch das ein oder andere aus der damaligen Zeit. Seien es die beschwerlichen Reisen mit einem Planwagen oder die verlassenen Siedlungen der Goldgräber, auch über das Schicksal, das viele der Eingeborenen erleiden mussten, nachdem die Siedler ihre Heimat in Beschlag nahmen und vieles mehr, wird hier auf kindgerechte Art mit eingebunden. Ich fühlte mich hier regelrecht in den Wilden Westen gesetzt und sah sowohl die Landschaft als auch das Geschehen vor mir.
Das Geschehen ist dann auch absolut spannend, denn auch wechselnder Sicht zwischen Tara und Tahnee erzählt der Autor von den beiden. Während man Tahnee auf einer gefährlichen Flucht begleitet und mit ihr absolut mitfiebert und gemeinsam um ihren Vater bangt, erfährt man hauptsächlich in Tagebuchform, wie es Tara bei ihrem Großvater geht. Natürlich ahnt man, was hinter den beiden Mädchen steckt, doch das alles wird so geheimnisvoll verpackt, dass man erst zum Schluss erfährt, wie all das zusammenhängen kann. Damit gelingt es Patrick Hertweck, so richtig zu fesseln und man möchte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Figuren sind wirklich toll gezeichnet und man fühlte sich gleich auf den ersten Seiten mit Tahnee verbunden. Sie ist absolut tough und so mutig, dass man diese kleine Heldin einfach mögen muss. Ich kann mir hier sehr gut vorstellen, dass sich gerade kleine Mädchen schnell mit ihr verbunden fühlten. Tara bleibt einen etwas fremder, zumal man von ihr über weite Teile nur durch das Tagebuch erfährt. Trotzdem möchte man einfach wissen, was dahinter steckt und wie es kommt, dass sie in San Francisco lebt.
Neben den beiden spielen noch einige weitere Figuren wichtige Rollen für die Entwicklung der Geschichte. Da wäre Pocom, der Indianerjunge, der auf seine Weise genauso mutig und stark ist wie Tahnee oder der entflohne Sklave, der Tahnee auf ihrer gefährlichen Reise hilft und noch viele mehr, die die Geschichte abwechslungsreich und lebendig machen.
Mein Fazit

Ein wirklich durch und durch gelungenes Kinderbuch, das auch mir als Erwachsene spannende Lesestunden bereitet hat und mich in meine eigene Kindheit zurückversetzen konnte. Die Geschichte ist spannend, abwechslungsreich und hat eine Protagonistin, die eine wahre, kleine Heldin ist und die man mit ihrer toughen Art einfach ins Herz schließen muss. Ein tolles Leseabenteuer, nicht nur für Kinder!