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Veröffentlicht am 20.04.2023

Bad Ass Prinzessinnen

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
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Nachdem Prinzessin Narvila entführt wurde, wird sie von vier Söldnerinnen befreit, die sich "die Prinzessinnen" nennen. Sie sind tough, mutig, knallhart und lassen sich nichts gefallen, ausserdem kämpft ...

Nachdem Prinzessin Narvila entführt wurde, wird sie von vier Söldnerinnen befreit, die sich "die Prinzessinnen" nennen. Sie sind tough, mutig, knallhart und lassen sich nichts gefallen, ausserdem kämpft jede einzelne besser als irgendein anderer. Narvila hat die Nase voll davon, entführt zu werden oder irgendwann einen Trottel heiraten zu müssen, um ihrem Reich zu dienen. Kurzerhand beschließt sie, den Prinzessinnen zu folgen, doch was zunächst wie ein Abenteuer für sie erscheint, stellt sich als die Herausforderung ihres Lebens heraus.
Ich muss gestehen, dass ich ein kleines bisschen Zeit brauchte, um in die Geschichte zu finden, denn sowohl die Story als auch der Schreibstil sind aussergewöhnlich. Endes schreibt in der Gegenwart und dabei benutzt er kein Wort zuviel. Doch schon nach kurzer Zeit war ich völlig von dieser Geschichte gefesselt.
Die Storyline ist geradlinig und man rauscht von einem Kampf zum nächsten und ein Abenteuer scheint heftiger als das nächste. Man muss bedenken, dass es Grimdark Fantasy ist und dementsprechend ist die Sprache derb und das Geschehen blutig. Alle grausigen Fantasygestalten, die man kennt, aber auch neue Gestalten tauchen hier auf. Es werden Köpfe rollen und weitere Körperteile fliegen, also eher nichts für zartbesaitete Leser, doch mir hat das absolut Spaß gemacht.
Zwischen den Kapiteln in der Gegenwart gibt es Kapitel als Rückblenden, in denen man mehr über die Leben der einzelnen Prinzessinnen erfährt, warum sie Söldnerinnen wurden und letztlich auch, wie sie zusammenfinden.
Gerade diese Rückblenden geben der actionreichen Story auch noch einen gewissen Tiefgang.
Was soll ich sagen?! Ich liebe die Prinzessinnen und zwar jede einzelne, denn so unterschiedlich wie sie kämpfen und welche Waffen sie tragen, so unterschiedlich sind ihre Charaktere.
In der Gegenwart steht Prinzessin Narvila im Vordergrund und man erfährt hautnah, wie schwer es wirklich ist, alles aufzugeben und hinter sich zu lassen. Ihre Entwicklung war absolut stark und vor allem glaubwürdig. Sie lernt, meist langsamer als ihr lieb ist und hat auch mit sich selbst und ihrer Entscheidung, das heimatliche Schloss zu verlassen, ordentlich zu kämpfen. Doch sie ist stärker als sie selbst glaubt.
Auch die anderen vier Ladys sind klasse, unterschiedlicher geht kaum und doch halten sie zusammen und stehen füreinander ein.
Neben diesen Prinzessinnen gibt es viele weitere Charaktere, die in erster Linie für die Storyline und deren voranschreiten wichtig sind, aber zum größten Teil Nebensache bleiben, was hier aber absolut passt.
Das Worldbuilding ist eine mittelalterlich angehauchte Welt voller düsterer Gestalten und die Monster gibt es in jeder Form, auch menschliche Monster haben ihren Raum.
Wer Spannung und Action mag und auch vor derber Sprache, die hier absolut sein muss, nicht zurückschreckt, kommt hier zu vollem Genuss. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.04.2023

Konnte überzeugen

Erinnere dich!
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Bei einer Wanderung mit ihren Freunden verschwindet die Abiturientin Maja spurlos. Damals galt ihr Freund Arno als verdächtig, doch er beteuerte, dass er Maja niemals hätte verletzen können. Seitdem sind ...

Bei einer Wanderung mit ihren Freunden verschwindet die Abiturientin Maja spurlos. Damals galt ihr Freund Arno als verdächtig, doch er beteuerte, dass er Maja niemals hätte verletzen können. Seitdem sind 20 Jahre vergangen und als Arno eine Einladung in die alte Heimat zum Klassentreffen erhält. Zunächst zögert er zurückzukehren, doch als ihm ein Handy zugeschickt wird, auf dem er Nachrichten erhält, beschließt er doch zu fahren, denn die Nachrichten fordern eindrücklich "Erinnere dich".
Das Cover weckte meine Aufmerksamkeit, denn durch die Farben schreit es förmlich "sieh mich an".
Der Einstieg allerdings fiel mir recht schwer, denn trotz des absolut flüssigen Schreibstils, der sich angenehm lesen lässt, war es mir zu ruhig und es passierte gefühlt nichts. Im Nachhinein denke ich allerdings, dass genau das den Protagonisten sehr gut charakterisiert, bzw, dass man so einen guten Eindruck von Arno bekommt.
Der Plot ist sehr gut aufgebaut, denn ab dem Punkt, an dem Arno wieder in der alten Heimat ist, wird es richtig spannend. Dabei kommt der Autor völlig ohne blutige Details oder ähnlichem aus. Vielmehr ist es die Frage, was ist passiert, inwieweit kann man die Vergangenheit verdrängen oder inwieweit reagiert der eigene Verstand auf Traumata. Wirklich richtig gut gemacht!
Das Buch kommt mit wenigen Charakteren daher und trotzdem weiß man nicht genau, wem man vertrauen oder glauben kann. Protagonist Arno ist ein gebranntes Kind aus einem zerrüttetem Elternhaus und niemand hätte ihm zugetraut, einst an einer Universität zu unterrichten. Er scheint sehr ruhig, teilweise unsicher und er grübelt alles bis ins kleinste Detail. Doch ist er seinem Vater ähnlich? Könnte er gegen jemanden, den er liebt, handgreiflich sein? Als Leser verfolgt, bzw begleitet man den Protagonisten durch seine Erinnerungen und weiß wirklich nicht mehr, was man glauben kann.
Neben Arno gibt es nur wenige Nebencharaktere und diese bekommen die nötigen Eigenschaften, um sowohl über den Protagonisten zu grübeln und die Handlung voran zu treiben.
Das Ende ist wenig vorhersehbar und alles wirkt, als könnte es genau so passiert sein.
Mein Fazit: nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten bin ich froh, am Ball geblieben zu sein, denn der Autor schafft es dann doch an diese Geschichte zu fesseln. Wer Psychothriller mit Tiefgang mag, kommt hier auf seine Kosten. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 07.04.2023

Anders als erwartet aber trotzdem gut

Fünf Winter
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Honolulu im Jahre 1941, in einer abgelegenen Hütte werden zwei auf brutalste Art getötete Leichen gefunden. Joe McGrady wird mit dem Fall betraut und begibt sich auf eine Ermittlungsreise, die völlig unerwartete ...

Honolulu im Jahre 1941, in einer abgelegenen Hütte werden zwei auf brutalste Art getötete Leichen gefunden. Joe McGrady wird mit dem Fall betraut und begibt sich auf eine Ermittlungsreise, die völlig unerwartete Wendungen nimmt.
Durch zahlreiche, positive Leserstimmen wurde ich auf diesen Thriller aufmerksam und musste mir ein eigenes Bild machen.
Das Cover wäre mir auf den ersten Blick nicht aufgefallen, passt aber durchaus zum Inhalt.
Autor James Kestrels Schreibstil macht den Einstieg ins Buch sehr leicht. Auf eine unaufgeregt, beinahe nüchterne Art erzählt er seine Geschichte. Genau dadurch erhält der Leser einen Eindruck als würde er einen alten Thriller aus der Zeit betrachten. Ohne sich völlig in Details zu verlieren, beschreibt er das Setting.
Durch diesen ruhigen Stil bleibt auch der Thriller eher unaufgeregt und man bleibt Beobachter des Geschehens. Doch dann gibt es immer mehr Wendungen und Überraschungen.
Die Zeit, in der der Thriller spielt, wird gut wiedergegeben und auch wenn ich nicht viel über die Begebenheiten weiß, hatte ich den Eindruck, dass hier alles ganz dicht recherchiert wurde und ich selbst nun mehr über die realen Ereignisse erfahren habe.
Mittelpunkt des Thrillers ist Joe McGrady, der mir sehr gut gefallen hat. Er ist ein ruhiger Mann, der aussergewöhnlich gut Zusammenhänge sieht und über ganz viel Intuition verfügt. Passend zum Schreibstil ist sein Charakter, realistisch, unaufgeregt aber ehrlich und clever.
Neben ihm sorgen viele Nebencharaktete für eine interessante Handlung.
Mein Fazit: mit fünf Winter hat Autor James Kestrel einen gelungenen Thriller geschrieben, der mir als Leser wie ein schwarzweiß Film vorkam. Besonders gut gelingt ihm der Einblick auf die Zeit in dem das Buch spielt und mit seinem Protagonisten hat er einen Charakter erschaffen, den man gern begleitet. Es gibt auch das ein oder andere eher blutige Detail doch auf einer Ebene, das auch eher zart besaitete Leser nicht allzu sehr abgestoßen werden. Lesenswert.

Veröffentlicht am 04.04.2023

Macht neugierig auf die Fortsetzung

Stealing Infinity
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Seitdem Natashas Vater plötzlich verschwand, ist auch in ihrem Leben nichts mehr so, wie sie es gewohnt war. Aus der beliebten Schülerin wird eine absolute Außenseiterin und erst als Elodie sie zu einer ...

Seitdem Natashas Vater plötzlich verschwand, ist auch in ihrem Leben nichts mehr so, wie sie es gewohnt war. Aus der beliebten Schülerin wird eine absolute Außenseiterin und erst als Elodie sie zu einer Party in einem Club mitnimmt, ändert sich ihr Leben wieder schlagartig.
Das Buch aus der Feder von Autorin Alyson Noel beginnt mit einem Prolog, in dem es gleich spannend wird und dank eines sehr flüssigen und leichten Schreibstils ist man gleich mitten im Geschehen. Dabei lässt die Autorin viele ihrer unterschiedlichen Ideen komplett offen und man muss mit der Protagonistin Natasha gemeinsam raten, was hier an dieser Gray Wolf Academy überhaupt geschieht, denn auch Natasha steht immer wieder vor Rätseln.
Über das Setting, der Gray Wolf Academy, erfährt man zwar nur wenig, aber doch so viel, dass man sich die Begebenheiten vorstellen kann.
Die Geschichte ist durchaus spannend gestaltet, allerdings störte es mich etwas, dass man zu einem ganz großen Teil einfach im Dunkeln tappte und nur am Rande erahnen kann, was hier wirklich los ist. Natürlich macht das die Geschichte interessant, da man ja wissen möchte, worum es geht, doch bis zum Ende hin bleiben einfach zu viele Fragen offen. Natürlich verstehe ich, dass man in einer Reihe nicht gleich alles verrät, aber so das ein oder andere los Fädchen hätte ich doch schon gerne mehr drüber gewusst.
Die Protagonistin Natasha hat mir zu Beginn sehr gut gefallen, sie ist weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen und absolut direkt. Doch im Laufe der Geschichte verändert sie sich deutlich und ich bin mir noch nicht ganz im Klaren, ob sie hier unter dem Einfluss der Academy steht.
Die Nebencharaktere waren mir bisher nicht wirklich sympathisch geworden. Ich vertraue hier wirklich niemanden und bin mir auch noch nicht schlüssig, wer hier welches Ziel verfolgt. Auch in diesem Bereich lässt die Autorin den Leser noch recht im Dunkeln.
Mein Fazit: ein flüssig geschriebener Fantasyroman, der durchaus Spannung und Lesefreude bringt. Noch gibt es einige offene Fragen und allein deshalb freue ich mich auf die Fortsetzung. Durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 10.03.2023

Spannend mit jeder Menge Twists

Die Herzchirurgin
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Als die renommierte Herzchirurgin Anna Jones nach einem langen Tag in der Klinik zu Hause ankommt, kann sie ihren Augen kaum glauben. In ihrer Einfahrt steht ein LKW, ihre Haustüre ist weit geöffnet und ...

Als die renommierte Herzchirurgin Anna Jones nach einem langen Tag in der Klinik zu Hause ankommt, kann sie ihren Augen kaum glauben. In ihrer Einfahrt steht ein LKW, ihre Haustüre ist weit geöffnet und Männer gehen ein und aus. Von ihrem Sohn Zack fehlt jede Spur und einer der Männer eröffnet ihr, dass sie den Politiker, den sie in kurzer Zeit operieren, auf dem OP-Tisch töten soll, ohne dass es auffällt. Tut sie dies nicht, wird Zack sterben. Doch nicht nur Anna steht vor einem Dilemma, sondern auch OP-Schwester Margot, die in finanzielle Nöten geraten ist, denn kurz bevor sie mit den Diebstählen im Krankenhaus auffliegt, beobachtet sie etwas. Und dann wäre da noch Ermittlerin Rachel, deren Ahnungen sich nicht gleich beweisen lassen.
Das Cover erweckt durch den Rotton Aufmerksamkeit und der Klappentext verrät nicht fiel, macht aber extrem neugierig.
Der Einstieg in den Thriller fällt leicht, dank eines sehr klaren direkten Schreibstils. Als Leser befindet man sich gleich mit den Protagonisten vor Ort und erlebt, was sie erleben, so dass man gleich alles mitempfinden kann. Schnell nimmt der Thriller Fahrt auf und es wird spannend. Auch Handlungen, wie z.B. die Operationen werden gut beschrieben und der Autor scheint hervorragend recherchiert und an alles gedacht zu haben.
Erzählt wird der Thriller in der Ich-Perspektive aus der Sicht der 3 Frauen. Welche der Frauen gerade handelt, erkennt man schon an der Titelüberschrift, aber auch so lassen sich die Frauen schnell anhand von Handlungen und Taten unterscheiden.
So richtig sympathisch fand ich keine der drei Frauen, wobei ich tatsächlich am meisten mit Ärztin Anna mitfühlen konnte. Ich konnte nachempfinden unter welchem Druck sie steht, ihrem Eid folgen und das Leben des Kindes riskieren? Ich habe ihre Verzweiflung regelrecht am eigenen Leib gespürt. Aber wie gesagt, so alles in allem fand ich bestimmte Handlungen der Damen nicht unbedingt glaubwürdig oder besser nachvollziehbar.
Alles in allem fühlte ich mich aber hier sehr gut unterhalten und empfand keinerlei Langeweile beim Lesen. Für mich ein spannender Thriller, den ich gerne weiterempfehle und ich bin gespannt, was von diesem Autor noch folgen wird.